Trotz ähnlichem Cover kommt das Buch bei weitem nicht an “Selection” ran
PromisedAuch wenn ich damals schon nicht die primäre Zielgruppe war, habe dich die Selection-Trilogie geliebt und sogar auch die zwei nachfolgenden Bände über die Tochter Eadlyn verschlungen. Es war quasi der ...
Auch wenn ich damals schon nicht die primäre Zielgruppe war, habe dich die Selection-Trilogie geliebt und sogar auch die zwei nachfolgenden Bände über die Tochter Eadlyn verschlungen. Es war quasi der Traum eines kleinen Mädchens, der in diesen Büchern wahr geworden ist. Bei dem Cover von „Promised“ musste ich auch direkt an diese märchenhafte Geschichte denken und auch wenn das Setting oder die Grundvoraussetzung sehr ähnlich klangen, habe ich mich darauf gefreut.
Der Leser wird hier direkt in die Geschichte gestoßen und lernt Hollis kennen, der der König Jameson den Hof macht. Durch den Klappentext weiß der Leser schon, dass die beiden nicht Herz über Kopf ineinander verliebt sind und dass es auf eine Art Dreiecksbeziehung hinauslaufen wird. Sehr schade finde ich, dass der Klappentext bereits soweit vorgreift und dies verrät. Das wäre eine schöne Überraschung gewesen, wenn sich das erst im Laufe der Geschichte herausgestellt hätte.
In der ersten Hälfte des Buches habe ich sämtliche Gefühle vermisst. Hollis behauptet zwar recht schnell sich in den König verliebt zu haben, aber in meinen Augen klang dies alles viel mehr nach strategischer Kriegsführung als nach einer Liebesgeschichte. In der zweiten Hälfte sind zwar ein paar Gefühle bemerkbar gewesen, aber sonderlich echt wirken sie auch nicht. Die Charaktere habe ich weder in mein Herz geschlossen, noch habe ich mit ihnen mitgefühlt. Alles hat sehr gekünstelt und aufgesetzt gewirkt.
Der Schreibstil von den ganzen Beschreibungen her war sehr angenehm und auch schon das einzig Gute in der Geschichte. Alles Äußerliche wie die bunten Glasfenster im Thronsaal oder die vielen bunten Kleider konnte ich mir sehr gut vorstellen. Hier fehlte dann jedoch die Emotionen oder auch interessante Charaktere, um den die Atmosphäre zu vervollständigen. Auch an dem Handlungsverlauf habe ich wenig positives wahrgenommen. Zunächst gibt es fast nur alltägliche Szenen und quasi gar keine aktive Handlung, danach gibt es schon zu viel Handlung. Eine Wendung überschlägt sich nach der anderen, aber da die Emotionen oder die Identifizierung mit den Charakteren fehlt, habe ich mich da nur wie ein neutraler Beobachter gefühlt.
Nach den bisherigen Erfahrungen mit der Autorin finde ich es sehr schade, dass ich wenig positives an dem Buch gefunden habe, aber die Geschichte konnte – im Gegensatz zu dem Cover – einfach nur wenig glänzen. Wer die Selection-Trilogie noch nicht kennt, der sollte lieber dieser Reihe für eine märchenhafte, royale Geschichte lesen und wer sie bereits kennt, sollte einfach diese glücklich in Erinnerung halten und die Zeit nicht mit „Promised“ verschwenden.