Ein Buch mit grossem Suchtpotenzial
Muse of Nightmares - Das Geheimnis des TräumersDas letzte Buch endete damit, dass Sarai starb. Unvorstelltbar! Doch glücklicherweise, oder auch nicht, je nach Perspektive des Betrachters, hält die rachsüchtige Minya sie in dieser Welt fest. Doch diese ...
Das letzte Buch endete damit, dass Sarai starb. Unvorstelltbar! Doch glücklicherweise, oder auch nicht, je nach Perspektive des Betrachters, hält die rachsüchtige Minya sie in dieser Welt fest. Doch diese hat andere Gründe dazu. Sie nutzt Sarai, um den, ziemlich frischen, Gott Lazlo zu erpressen. Dieser soll sich nun entscheiden: Sarai oder die Stadt Weep mit all ihren Bewohnern.
Zwischendurch hören wir immer mal wieder, was in Weep selbst passiert. Und zudem gibt es noch kleine Sequenzen aus einer anderen Zeit, vielleicht sogar einer anderen Welt, in denen die Schwestern Kora und Nova im Vordergrund stehen.
Was hat ihre Geschichte mit der von Sarai und Lazlo zu tun?
Ich fand das Buch wirklich fantastisch. Die Geschichte war durch und durch spannend und wenn man einmal begonnen hatte, konnte man mit dem Lesen fast nicht wieder aufhören. Zumindest war das bei mir der Fall.
ACHTUNG! DER FOLGENDE TEIL ENTHÄLT SPOILER!
Sarais und Lazlos Beziehung steht im Vordergrund. Zurecht, denn die Szenen mit den Beiden sind gefühlsvoll, berauschend und auf keinen Fall langweilig, vor allem da Minya die volle Kontrolle über Sarais Körper hat.
Man kann richtig mit Lazlo mitfühlen, während er versucht, zwischen Sarai und Weep zu wählen. Seine Zerrissenheit ist nahezu greifbar. Und auch als Minya endlich für eine Weile aus dem Spiel genommen wird, wird es nicht öde. Ganz im Gegenteil, denn was man über sie erfährt, geht einem ziemlich nah und man beginnt plötzlich eine ganz andere Person in ihr zu sehen. Ich konnte sie zum ersten Mal wirklich verstehen. Ich glaube, ich wäre genauso rachsüchtig wie sie, wenn ich das erlebt hätte, was sie durchgemacht hat.
Sparrow kommt endlich einmal aus sich heraus und das freut mich sehr für sie. Zudem bin ich echt gespannt darauf, zu erfahren, was ihre Gabe noch für uns bereithält. Ihre Experimente wurden ja, zu meinem Bedauern, andauernd unterbrochen, .
Und auch in Weep geht es spannend zu und her. Sie entdecken die alte Bibliothek von Weep (oder wie auch immer die Stadt mal geheissen hat) und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Bücher im nächsten Buch noch von Bedeutung sein werden.
Vor allem Thyon gefällt mir in diesen Teilen sehr gut. Endlich erkennt man, dass auch er ein Mensch mit Gefühlen ist und ich muss sagen, dass ich nun echt Sympathie für ihn empfinde.
Doch in diesem Buch war die Geschichte von Kora und Nova mein Highlight. Ich weiss noch nicht einmal, welchen Einfluss sie auf Sarais Geschichte haben wird, doch die beiden sind mir schon echt ans Herz gewachsen. Man hat sie ja wirklich mies behandelt und es wundert mich vor allem, was mit Nova passiert ist.
Der Schreibstil war wunderschön, die Geschichte komplex und spannend und die Charaktere mochte ich alle auf ihre eigene Art und Weise. Es gibt keine Guten und Bösen (abgesehen von den Göttern, aber dies sind ja tot, obwohl man sich bei Laini Taylor nie sicher sein kann). Alle haben ihre Ansichten, für die man, bis zu einem gewissen Punkt, Verständnis aufbringen kann.
Das Einzige, das mich wirklich gestört hat, war die Aufteilung des Buches. Es gibt ja auch andere Bücher, die zwar viele Seiten in der deutschen Übersetzung haben, aber nicht getrennt wurden. Ich meine, stellt euch mal einen getrennten Harry Potter vor...
Fazit: Ein fantastisches Buch mit unglaublich vielen Twists, das in einem super schönen Schreibstil verfasst wurde. Es ist sehr lesenswert und hat ein wirklich hohes Potenzial zum Lieblingsbuch.