Profilbild von kaeferchen

kaeferchen

Lesejury Star
offline

kaeferchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kaeferchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2021

zu viele Konflikte – zu einfach gelöst

Die letzte Kiya 3: Blutthron
0

Achtung: 3. Band. Rezension kann inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern enthalten.

Die Handlung setzt kurz nach den Ereignissen des zweiten Bandes ein. Es gibt keine Rückblicke, allerdings wird auf viele ...

Achtung: 3. Band. Rezension kann inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern enthalten.

Die Handlung setzt kurz nach den Ereignissen des zweiten Bandes ein. Es gibt keine Rückblicke, allerdings wird auf viele vergangene Ereignisse aufgebaut. Ein gutes Gedächtnis oder eine frische Lektüre vom Rest wird also vorausgesetzt.
Da Band 2 für mich bereits fast ein Jahr zurücklag, hatte ich ein paar Schwierigkeiten, mich wieder in die Welt und Figuren hineinzudenken.

Das Finale ist definitiv ereignisreich und hat einige Wendungen zu bieten. Insgesamt ist mir dieser Abschlussband aber zu vollgestopft, wobei alles viel zu schnell wieder abgehandelt wird. Als wäre Valentin nicht schon Problem genug, tauchen noch eine handvoll anderer Figuren auf, die für einige Minuten Unheil sorgen und dann einfach wieder von der Bildfläche verschwinden.
Dabei gab es gerade im letzten Viertel ein für mich total überraschendes Ereignis. Ich begann bereits, mich zu fragen, wie dieses riesige Problem PLUS die ohnehin noch vorhandenen Konflikte nun auf den recht wenigen verbliebenen Seiten noch gelöst werden sollen. Aber: großes Problem, fixe Lösung. Keine 20 Seiten später war alles schon wieder vergessen.
Bei der Gelegenheit kann man dann auch noch einigen Charakteren, die einem bisher nur Böses wollten, mal fix wieder verzeihen…

Leider zieht sich dieses Problem für mich durch das ganze Buch. Zwar sorgen die vielen Ereignisse für Abwechslung und Spammungsmomente, aber letztlich werden die einzelnen Situationen relativ zügig wieder aufgelöst. Selbst der ganz große Konflikt, der sich durch den ganzen letzten Band zog, wird in einer vergleichsweise kurzen Szene vergleichsweise einfach gelöst.

Intensiver betrachtet wird hingegen das Gefühlsleben der einzelnen wechselnden Ich-Erzähler/innen, wobei sich hier einige Gedankengänge wiederholen. Besonders Dimitri und Lilya drehen sich bezüglich Dimitris Vergangenheit und seiner Veränderung immer mal wieder im Kreis. Spannender fand ich hingegen Soleys Entwicklung. Ihre Geschichte birgt einige emotionale Momente.

Fazit

Interessante Vampyrwelt, ereignisreiche Handlung und viele Konflikte. Leider werden die meisten Probleme viel zu schnell und einfach wieder gelöst. Es ist eine Aneinanderreihung von immer neuen Schwierigkeiten und Stolpersteinen, bevor sogar der große Showdown viel zu leicht aufgelöst wird.

Veröffentlicht am 10.02.2021

nett – aber mit arg naiven Protagonisten

Risky Game. Küsse auf dem Eis
0

Die 16-jährige Avery wohnt seit kurzem im Schneereichen Norden der USA. Ihre Freunde und ihr zuhause zu verlassen, fiel ihr nicht leicht. Ihr einziger Lichtblick: Der 18-jährige Tyler, den sie im Café ...

Die 16-jährige Avery wohnt seit kurzem im Schneereichen Norden der USA. Ihre Freunde und ihr zuhause zu verlassen, fiel ihr nicht leicht. Ihr einziger Lichtblick: Der 18-jährige Tyler, den sie im Café kennenlernt und mit dem sie sich sofort super versteht. Bis sich herausstellt, dass Tyler nicht der ist, der er zu sein vorgibt…

Grundsätzlich ist die Geschichte ganz niedlich. Allerdings gab es verschiedene Dinge, die mich beim Lesen gestört haben.
Das fängt beim Verhalten der Figuren an. Mit ihren 16 Jahren ist Avery noch sehr jung und verhält sich oft auch entsprechend gutgläubig und naiv. Während ich ihr einige Verhaltensweisen aufgrund ihres Alters verziehen kann, waren andere Dinge schlichtweg dumm: So erzählt sie einer Klassenkameradin lauter private Details ihrer Dates – allerdings mag sie das andere Mädchen überhaupt nicht und traut ihr auch nicht so recht über den Weg, aber sie sucht so verzweifelt nach Anschluss, dass sie sich dennoch von ihr einlullen lässt. Und als würde es nicht reichen, diesen Fehler einmal zu machen, passiert Avery dies direkt nochmal, nachdem sie mit ihrem blinden Vertrauen trotz Skepsis bereits einmal auf die Nase gefallen war.

Und auch sonst ist mir Averys Verhalten mehrfach aufgestoßen. Sie ist in ihren Äußerungen unglaublich melodramatisch. Sie sei so verliebt, so sehr können sie nie wieder jemanden lieben. Und wenn sie sich nun für ihn entscheidet, wird es für immer sein… Ja, so mag man das mit 16 empfinden, aber mir war es dennoch an verschiedenen Stellen zu viel, zu übertrieben, zu extrem…
Zumal bei der Gefühlsentwicklung der beiden der Funke bei mir gar nicht so recht übergesprungen ist. Es wurde so viel über das Drumherum berichtet – Averys Schulsituationen und Tylers Konflikte im Team – aber gar nicht so intensiv die Situationen zwischen den beiden.
Dafür gibt es ganz viel selbstverschuldetes Drama.

Spannend fand ich das Umfeld: Tylers Situation als neuer, junger Spieler im Profi-Team, der sich erst behaupten muss und die Schattenseiten der plötzlichen Berühmtheit samt nerviger Presse.
So kann ich Tylers Beweggründe zwar teilweise nachvollziehen, aber auch er verhält sich mehrfach unnötig naiv.

Absolut unnötig war zudem eine Szene, in der die 16- und 18-jährigen im Restaurant Alkohol bestellen – bei einem Promi wird da nämlich auch mal ein Auge bezüglich Altersfreigaben zugedrückt. Da kann man als Kellner auch schon mal gegen das Gesetz verstoßen und einer Minderjährigen Wein servieren…?!

Tyler und Avery schildern abwechselnd ihre Erlebnisse in der Ich-Perspektive. Insgesamt bleiben beide relativ blass. Eine spannende Figur, die gern mehr Raum hätte bekommen können, ist Tylers kleiner Bruder.

Fazit

Eine kitschig-süße Lovestory mit jeder Menge Teenager-Drama. Dank des flüssigen Schreibstils lässt sich die Geschichte leicht lesen. Tyler und vor allem Avery verhalten sich arg naiv, teilweise schlichtweg dumm und verursachen damit jede Menge unnötiges Drama. Während ich die Ereignisse rund um Tylers Kampf in der Mannschaft ganz spannend fand, bleiben die Figuren und die Geschichte an sich ansonsten recht blass und oberflächlich.

Veröffentlicht am 20.12.2020

unfertig

Elchtage
0

Johanna geht nun in die siebte Klasse. Zu ihrer ehemals besten Freundin hat sie kaum noch Kontakt. Die hängt jetzt nämlich mit den „coolen Mädchen“ rum und interessiert sich neuerdings für Jungs. Johanna ...

Johanna geht nun in die siebte Klasse. Zu ihrer ehemals besten Freundin hat sie kaum noch Kontakt. Die hängt jetzt nämlich mit den „coolen Mädchen“ rum und interessiert sich neuerdings für Jungs. Johanna ist lieber im Wald unterwegs und beobachtet die Elche, die an ihrer kleinen Waldhütte vorbeikommen. Langweilig wird ihr dort nicht, denn als Elchjäger auftauchen, steckt Johanna plötzlich in einem unerwarteten Abenteuer…

Ich mag Johanna, die sich nichts aus Klamotten und der Meinung der anderen macht. Sie ist natürlich und sich selbst treu. Sich für andere zu verändern, kommt für Johanna nicht infrage. Dass sie deswegen ihre beste Freundin verliert, trifft sie allerdings schon.
Dabei gab es allerdings auch in Johannas Verhalten ein paar Unstimmigkeiten: Einerseits geht es ihr um Tierschutz und Tierwohl, andererseits möchte sie aber einen Elch „zähmen“, weil sie so gern auf ihm reiten würde. Auch eimerweise Popcorn in den Wald zu schleppen, um die Elche damit zu füttern, scheint mir recht eigenwillig…

In lockerer, leicht verständlicher Sprache nimmt Ich-Erzählerin Johanna die Leser/innen mit auf ihr Abenteuer.
Dabei passiert in der ersten Hälfte allerdings nicht allzu viel. Die Handlung plätschert so vor sich hin, während Johanna immer wieder erwähnt, wie es zum Bruch mit ihrer Freundin kam, weil diese sich plötzlich an die „beliebten“ Mädchen hängt.

Die angesprochenen Themen der Selbstfindung, sich verändernde Freundschaften, der Druck, anderen gefallen zu wollen und erste Schwärmereien für Jungs passen für die angegebene Altersgruppe ab 11 Jahren.

Leider bin ich am Ende des Buches dennoch etwas enttäuscht, denn die Geschichte wirkt auf mich unfertig.

Es werden zig Themen im Buch angeschnitten. Tausend Kleinigkeiten passieren. Aber nichts wird wirklich zuende geführt. Bei keinem der Themen weiß man letztlich, wie die Geschichte ausgegangen ist, ob es Konsequenzen für die Figuren hatte oder ob einzelne Charaktere sich nach den Ereignissen verändern werden. In meinen Augen bleibt absolut alles offen…

Was man daraus mitnehmen kann, ist Johannas Einstellung, von der sich jede/r eine Portion abschneiden kann: dass man gut so ist, wie man ist. Und wenn andere das nicht so sehen, ist es deren Problem…

Veröffentlicht am 28.09.2020

Etwas anderes erwartet

HOLIDAY Reisebuch: Wo Deutschland am schönsten ist
0

Als ich das Cover und die Kurzbeschreibung gesehen habe, habe ich andere Vorstellungen vom Buch entwickelt. Klar werden Hotels und Restaurants auch im Klappentext erwähnt, ich finde allerdings, dass diese ...

Als ich das Cover und die Kurzbeschreibung gesehen habe, habe ich andere Vorstellungen vom Buch entwickelt. Klar werden Hotels und Restaurants auch im Klappentext erwähnt, ich finde allerdings, dass diese einen recht großen Teil der 1000 Empfehlungen ausmachen. Ich hätte mir stattdessen mehr Reisetipps und Sehenswürdigkeiten gewünscht.
„1000 Ausflugsziele“, wie auf dem Cover zu lesen ist, enthält das Buch dadurch halt eher nicht...

Zudem empfand ich das eBook als sehr unübersichtlich. Erst über eine andere Rezension erfuhr ich von der Sortierung der Empfehlungen, die sich für das jeweilige Bundesland nach Sehenswürdigkeiten, Übernachtungsmöglichkeiten, Essensempfehlungen, Shoppingtipps und Ausflugszielen in der Umgebung aufgliedern. Das entsprechende Inhaltsverzeichnis, welches diese Gliederung erklärt, fehlt dem eBook nämlich, sodass sich mir die sprunghafte Sortierung innerhalb der Bundesländer nicht erschloss.
Dennoch finde ich auch diese Aufteilung unglücklich, da sich Tipps zu einem Reiseziel entsprechend über verschiedene Seiten verteilen. Statt also alle Empfehlungen für eine Stadt und das Umland hintereinander zu finden, muss man in jeder Kategorie suchen, ob das eigene Ziel noch einmal vertreten ist. Eine Sortierung nach Regionen mit gemixten Kategorien hätte ich als handlicher empfunden.

Allerdings kann das Buch ohnehin nur als erster Überblick dienen. Die Texte zu den jeweiligen Sehenswürdigkeiten oder Ausflugstipps sind sehr kurz gehalten und bieten nur wenige Informationen, sodass ggf ohnehin ein weiterer Reiseführer oder das Internet zurate gezogen werden muss.
Zudem enthält das Buch deutlich weniger Bilder als ich es für ein Reisebuch erwartet habe, sodass man auch von den wenigsten Sehenswürdigkeiten einen optischen Eindruck bekommt, der neugierig auf Urlaub im eigenen Land machen könnte.

Vorschaufotos des Buches zeigen allerdings auch hier, dass das Buch optisch durch verschiedene Farben und unsymmetrisch angeordnete Rahmen deutlich ansprechender ist, als das ebook vermuten lässt...

Veröffentlicht am 06.06.2020

seichte Unterhaltung ohne Überraschungen

Wrong Number, Right Guy (College Love 1)
0

Durch eine verwechselte Telefonnummer kommen Delia und Zach in Kontakt. Sie schreiben sich wochenlang Nachrichten und beginnen zu flirten. Doch sollen sie sich wirklich treffen?

Das Buch liest sich sehr ...

Durch eine verwechselte Telefonnummer kommen Delia und Zach in Kontakt. Sie schreiben sich wochenlang Nachrichten und beginnen zu flirten. Doch sollen sie sich wirklich treffen?

Das Buch liest sich sehr zügig, auch aufgrund der zahlreichen kleinen Chatverläufe, die in den Text eingebunden sind. Gerade im ersten Teil waren es mir aber etwas zu viele Nachrichten, es gibt kaum Szenen mit tatsächlicher Handlung. Und da die zwei auch oft zusammenhanglose Nichtigkeiten austauschen und einfach rumalbern, ist es dadurch schwer, die Figuren zu greifen zu bekommen.
Wahnsinnig viel passiert auch den Rest des Buches dann nicht mehr. Es wird zwar nicht direkt langweilig, die Überraschungen bleiben allerdings auch aus. Abgesehen von einigem unnötigen Drama kurz vor Schluss plätschert die Geschichte stetig vor sich hin.

Dass die zwei sich, versteckt hinter der Anonymität, näher kommen und sich auch trauen, viele freche Sprüche abzulassen, fand ich durchaus nachvollziehbar. Insgesamt bleibt es aber oberflächliches Geplänkel, dass sicher oft lustig sein sollte, was ich aber selten so empfunden habe (Übersetzungsproblem?). Schlagfertig sind die beiden dann auch im direkten Kontakt, was sie sympathischer macht, sodass ich die Entwicklung vom eher inhaltlosen Austausch mit einem Fremden zur zunehmenden Vertrautheit schon interessant fand.

Aber: der Kerl kauft eine Babyziege, die er dann im Käfig hält. Bitte?! Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob es sich hierbei um einen Übersetzungsfehler handelt und eigentlich ein anderes Tier gemeint ist. Und da diese Ziege eine relativ große Rolle in der Geschichte spielt, fiel es mir schwer, die Handlung rund um das Tier ernst zu nehmen…

Fazit

Seichte Unterhaltung ohne Überraschungen. Viele kleine Chatnachrichten dominieren das Buch, wodurch nur wenig Handlung entsteht und es mir schwer fiel, einen Bezug zu den Figuren aufzubauen. Dass dann noch zum Spaß eine Babyziege gekauft wird, die im Käfig gehalten und durch die Gegend gefahren wird, fand ich auch sehr befremdlich. Dennoch fand ich die zufällige Entwicklung von Fremden zu Freunden nicht uninteressant, hätte mir aber einen weniger vorhersehbaren Handlungsverlauf (ohne Ziege) gewünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere