Familiensaga mit viiiiel Drama, Intrigen und reichlich Bourbon!
Auf J.R. Ward's ~Bourbon Kings~ habe ich laaange hingehibbelt. Nicht nur weil ich ihr fantastisches Black Dagger Universum liebe, sondern auch ihren unvergleichlichen Schreibstil. Und ganz gegen meine ...
Auf J.R. Ward's ~Bourbon Kings~ habe ich laaange hingehibbelt. Nicht nur weil ich ihr fantastisches Black Dagger Universum liebe, sondern auch ihren unvergleichlichen Schreibstil. Und ganz gegen meine sonstige Angewohnheit, habe ich es vermieden, mich bespoilern zu lassen. ich möchte mich auch nochmal herzlich bedanken, das mir der Roman kostenlos zur verfügung gestellt wurde.
Story:
Nach zwei Jahren des Glückspiels und zu viel Alkohol, kehrt Lane Bradford in den Schoß seiner Familie zurück. Doch die Bradfords sind keine gewöhnliche Familie, sondern seit Generationen tonangebend in den Südstaaten. Doch anstatt sich endlich um sein Liebesleben kümmern zu können, prasseln täglich neue Probleme, Sorgen und Hiobsbotschaften auf den zweitältesten Sproß der Whisky Dynastie ein. Nicht zuletzt durch seinen tyrannischen Vater, der alle Regiester zieht, um sich seiner Kinder zu entledigen, wenn sie nicht nach seinen Spielregeln spielen...
Charaktere:
Gin & Samuel T.:
Ehrlich gesagt habe ich keinen Schimmer, wie ein Mann mit Verstand, es mit so einer hohlen, selbstsüchtigen Person, die keinerlei Selbstwertgefühl zu haben scheint, zu tun haben will. Denn wenn es um Gin geht dreht der Anwalt durch und vergisst alles. Das Bild das von Gin gezeichnet wird, ist nur erbärmlich. Ihr einziges Interesse besteht darin ihr extravagantes Luxusleben zu genießen und Geld ausgeben. Zwar liebt sie ihre Tochter, kümmert sich aber nicht um sie. Das perfide Spielchen, was beide über zwanzig Jahre betreiben, um einander zu verletzten, weil sie nie so richtig voneinander loskamen ist einfach nur traurig anzusehen. Beide bringen "Opfer" doch der Preis den sie dafür zahlen müssen, ist definitiv zu hoch. Daher bleibt es natürlich an dieser Front spannend. Erst recht wenn die große Bombe platzt. Dies wird sicherlich noch für reichlich Sprengstoff sorgen! Und ich gebe zu, darauf kann man sich freuen.
Lizzy & Lane:
Die Beziehung zwischen den beiden hat mich irgendwie nicht wirklich gepackt oder abholen können. Sie arbeitet seit Jahren für die Bradfords als Gärterin und hatte mit dem Playboy eine kurze Affaire, bis er eine andere heiraten musste. Als Lane endlich zurückkehrt will er alles richtig machen und sie zurückgewinnen. Denn seine Gefühle haben sich nicht geändert, im gegenteil mit den Jahren wurden se nur noch stärker, da es für ihn nur die eine gibt. Seine unabhängige Powerfrau, die sich alles selbst erarbeiten musste. Doch blöderweise muss er sich dann nicht nur mit seiner manipulativen Ex und seinem Vater rumschlagen, sondern findet auch noch eine Leiche. Also ziemlich viele erschreckene Ereignisse auf einen Schlag, um die er sich kümmern muss. Am Ende ist er es, der die Familie zusammenhalten muss, und seine Qualitäten treten dadurch zum ersten Mal zum Vorschein. Die Lovestory ging bei mir total unter, auch da mir zwischen beiden das gewisse Prickeln fehlte.
William:
Was für ein widerlicher Kerl, den man als Leser nur die Kretze an den Hals wünscht. Er schikaniert seine gesamte Familie, ist zu ungeheuren Taten fähig, das mich das Ende nicht wirklich überrascht hat. Ein grausamer Tyrann der über Leichen geht, bevorzugt über die in seinem eigenen vier Wänden.
Edward:
Der älteste Bradford Sohn ist definitiv mein Liebling und der einzige Charakter, den ich bisher ausnehmend spannend & interessant fand. Zu lesen, welche Hölle er durchlitten hat, war harter Tobak. Nicht nur seine ständigen Schmerzen, der Alkohlkonsum, die Tabletten, um seine Schmerzen halbwegs erträglich zu machen. Ich denke, jeder wird hier nachempfinden können, warum er seinem Vater all seine Grausamkeiten niemals vergeben wird. Auch seine unerfüllte Liebe zu Sutton, wie er sich nach ihr verzehrt, war packend geschrieben. Doch was mich besonders traurig machte, das er sich selbst regelrecht augegeben hat.
Miss Aurora:
Die gute Seele des Hauses. Sie muss man einfach ins Herz schließen. Nicht nur weil sie den 4 Bradford Sprößlingen mehr Mutter, als die eigene war. Sondern da sie ein richtiger Schatz ist, auch wenn sie ein strenges Regiment führt.
Maxwell:
Den mittleren Sohn hält Ward noch unter Verschluß. Bisher wissen wir nur, das er jahrelang im Chor sang und unauffindbar ist. Also bisher ein Zeichen mit sieben Siegeln und sehr mysteriös.
Fazit:
Intrigen, Geheimnisse, Missverständnisse ohne Ende, Liebe und Tradition, zudem wahnisnnig viel Drama und überraschende Ereignisse. Das sind die Zutaten aus denen Ward ihre ~Bourbon Kings~ zusammengemixt hat. Ich gebe zu, ich hatte etwas anderes erwartet, als ausschweifende Beschreibungen und haufenweise Protagonisten mit langen Namen. Die Story ist für mich seeehr soaplastig, sozusagen Denver Clan trifft auf Downton Abbey. Auch ist mir so mancher Plot etwas zu vorhersehbar gewesen. Ich sage nur Gin & ihr großes Geheimnis od. auch das Ende. Wie auch in den letzten BDB Romanen springt Ward leider auch hier im Eiltempo, von einem Plot zum nächsten, sodass ich mich kaum auf einen Charakter richtig einlassen konnte. Was ich wirklich extrem schade fand, da es für mich wesentlich spannender ist, die Hauptprotas in deren eigenenständigen Romanen richtig kennenzulernen. Als wenn in aller Hast eine Baustelle nach der nächsten beackert wird. Aber das ist eben reine Ansichtssache.
Dennoch hat sie es geschafft mich neugierig zu machen, wie es in Teil 2 weitergeht. Obendrein mit Edward einen Helden geschaffen, über den ich noch viel, viel mehr erfahren möchte. Ich vergebe 3,5 Sterne, die definitiv ausbaufähig sind und wünsche allen beim lesen... happy reading!