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Veröffentlicht am 13.06.2020

Atmosphärischer Roman über die 1920er Jahre

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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„Fräulein Gold: Schatten und Licht“ ist der erste Band mit der Protagonistin Hulda Gold von der Berliner Autorin Anne Stern.


Die Handlung beginnt 1922 mitten in Berlin. Nach dem kleinen Schockmoment, ...

„Fräulein Gold: Schatten und Licht“ ist der erste Band mit der Protagonistin Hulda Gold von der Berliner Autorin Anne Stern.


Die Handlung beginnt 1922 mitten in Berlin. Nach dem kleinen Schockmoment, den der Prolog hinterlässt, lernt man die 26-jährige Hulda Gold und die Umgebung, in der sie lebt, kennen. Hulda ist als Hebamme tätig und begegnet durch ihre Hausbesuche den verschiedensten Menschen. Nachdem eine Schwangere ihr berichtet, dass ihre Nachbarin tot im Landwehrkanal aufgefunden wurde, beginnt Hulda Nachforschungen anzustellen. Dabei kommt sie dem zuständigen Kriminalkommissar Karl North in die Quere, aber nicht nur diesem.


Mit ihrem lebendigen Schreibstil nimmt Anne Stern ihre Leser direkt mit in das Berlin der 1920er Jahre. Man spürt die Atmosphäre, eine politisch unruhige Zeit, in der die Menschen von den Nachwirkungen des Krieges gebeutelt sind und gleichzeitig nach kurzzeitigem Vergnügen, Glamour und Glitzer greifen.


Hulda ist eine selbstbewusste, mutige, junge Frau, die ihren Beruf lebt und viel Einsatz zeigt. Neben der Gegenwart lässt sie ihre Vergangenheit nicht los, da ihre Mutter psychisch krank war und sie Sorge hat, dass sie das gleiche Schicksal ereilt.


Auch Karl North wird seine Vergangenheit nicht los. Seine Kindheit im Waisenhaus hat Spuren hinterlassen und er möchte niemanden mehr an sich heranlassen.
Die übrigen Charaktere werden ebenfalls authentisch und facettenreich dargestellt.


Die Geschichte ist spannend geschrieben, lässt sich leicht lesen und hat mich durch wechselnde Perspektiven gefesselt und für sich eingenommen. Gleichzeitig erfährt man zahlreiche interessante historische Details, wird an bekannte Schauplätze geführt, wodurch mein Kopfkino direkt in Gang gesetzt wurde.


Mein Fazit: Spannende Unterhaltung die mich durch die authentische Atmosphäre der 1920er Jahre direkt in das Geschehen eintauchen ließ und bestens unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

„Ich habe gelebt, ich habe geliebt und die wunderbare Reise genossen“

Älterwerden ist nichts für Anfänger
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"Älterwerden ist nichts für Anfänger" ist ein sehr persönliches Buch des Autors Bernie S. Otis mit dem er nicht nur ältere Menschen, sondern auch Leser jüngeren und mittleren Alters erreichen möchte.

Mit ...

"Älterwerden ist nichts für Anfänger" ist ein sehr persönliches Buch des Autors Bernie S. Otis mit dem er nicht nur ältere Menschen, sondern auch Leser jüngeren und mittleren Alters erreichen möchte.

Mit seinen Themen spricht er Menschen jeden Alters an, da jeder älter wird. Natürlich sind nicht alle Themen in jedem Lebensabschnitt für jeden Leser relevant, aber da er seinen Kapitel – die er in 32 Weisheits-Nuggets eingeteilt hat - klare Überschriften gegeben hat, kann man so gezielt das lesen, woran man besonders interessiert ist.

Der Schreibstil des Autors ist ansprechend, er berichtet aus seinem Leben, von seinen Erfahrungen und baut darauf seine Tipps und Ratschläge auf. Durch zahlreiche Zitate bekannter Persönlichkeiten und durch Bernie S. Otis humorvolle Art, macht das Lesen einfach Spaß, ist unterhaltsam und abwechslungsreich.

Auch wenn so manch ein jüngerer Leser denkt, dass ihn das Buch noch nicht betrifft, möchte ich hier widersprechen und kann nur empfehlen das Buch zu lesen. Mit dem Wissen des Autors, seinen Erfahrungen und Empfehlungen ist es möglich sich rechtzeitig um alles zu kümmern und dabei nichts und vor allem nicht den richtigen Zeitpunkt zu verpassen.

Ich konnte aus dem Buch einiges für mich mitnehmen und würde gerne am Ende meines Lebens wie Bernie S. Otis zusammenfassend sagen können:

„Ich habe gelebt, ich habe geliebt und die wunderbare Reise genossen.“

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Atmosphärische & bewegende deutsch-italienische Familiensaga

Belmonte
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„Belmonte“ ist der erste Band der deutsch-italienischen Familiensaga der Autorin Antonia Riepp.

Die junge im Allgäu lebende Landschaftsgärtnerin Simona macht überraschend eine Erbschaft. Ihre Großmutter ...

„Belmonte“ ist der erste Band der deutsch-italienischen Familiensaga der Autorin Antonia Riepp.

Die junge im Allgäu lebende Landschaftsgärtnerin Simona macht überraschend eine Erbschaft. Ihre Großmutter Franca hat ihr den Familienwohnsitz in den italienischen Marken hinterlassen. Simona ist von dieser Erbschaft total überrascht und begibt sich aus Kempten in das Haus ihrer Großmutter. Dort trifft sie auf eine äußerst herzliche italienische Großfamilie und sie findet Erinnerungen von Franca durch die sie eine Menge über ihre Lebensgeschichte erfährt.

Die Geschichte wird im Wechsel in der Gegenwart und der Vergangenheit und somit mal aus der Perspektive von Simona, Franca und deren Mutter Teresa erzählt. Dieser Wechsel macht es schwer das Buch aus der Hand zu legen, da man immer wissen möchte, wie es in dem anderen Handlungsstrang weitergeht. Der Schwerpunkt des Buches liegt in der Geschichte der Vergangenheit, durch die man durch Francas Aufzeichnungen erfährt und die Stück für Stück die Geheimnisse der Familie aufdecken.

Der Schreibstil der Autorin ist lebendig, bildhaft und sehr atmosphärisch. Das italienische Flair ist beim Lesen zu spüren und die Landschaftsbeschreibungen haben bei mir für ein tolles Kopfkino gesorgt.

Mit den drei Protagonistinnen hat Antonia Riepp sehr sympathische Charaktere erschaffen, deren Leben trotz der unterschiedlichen Zeiten gewisse Parallelen aufweisen und auch die italienische Verwandtschaft bestand aus liebenswerten und sehr unterschiedlichen Charakteren.

Im Innencover befindet sich der Stammbaum von Simona, über dem man sich vor dem Lesen nicht zu sehr den Kopf zerbrechen sollte.

Das Interview mit der Autorin am Ende des Buches rundet den Roman ganz wunderbar ab.

Insgesamt ist es ein unterhaltsamer und atmosphärischer Familienroman, den ich gerne gelesen habe und nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

Spannender Regionalkrimi mit tollem Ermittlerduo

Die Kuh kennt keinen Galgen
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Die Kuh kennt keinen Galgen“ ist nach „Die Kuh kennt keinen Feiertag“ der zweite Roman des Autors Bernd Gunthers mit den Protagonisten Milka Mayr und Kommissar Paul Eichert. Das Buch kann problemlos ohne ...

Die Kuh kennt keinen Galgen“ ist nach „Die Kuh kennt keinen Feiertag“ der zweite Roman des Autors Bernd Gunthers mit den Protagonisten Milka Mayr und Kommissar Paul Eichert. Das Buch kann problemlos ohne Vorkenntnisse aus dem vorherigen Band gelesen werden.

Milka Mayr nimmt an einer Jagd teil, bei der einer der Jäger zu erschossen wird. Der Schuss wurde aus Sebastian Wilds Waffe abgegeben. Dieser ist ein guter Freund von Milka und der Onkel von Paul Eichert. Noch während der Ermittlungen kommt es zu weiteren Morden und es weder klar welches Motiv dahintersteckt, noch wer der Mörder sein könnte.
Milka ist eine tolle Protagonistin, die zusammen mit ihrem Bruder den landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern erfolgreich managed und bei den Ermittlungen unglaublich clever vorgeht.

Der Krimi ist in Hohenlohe im Nordosten von Baden-Württemberg angesiedelt. Die Schilderungen der Umgebung sind bildhaft und durch kurze beschreibende Einschübe hatte ich direkt Bilder vor Augen, ohne dass ich das Gefühl hatte lange Beschreibungen lesen zu müssen. Die Charaktere wirken authentisch, jeder hat so seine Ecken und Kanten.

Der Schreibstil ist leicht verständlich, durch die Dialoge sehr lebendig und der Roman enthielt für mich genau die richtige Mischung aus Spannung und Humor. Es gibt zahlreiche Wendungen und man konnte gut miträtseln.

Insgesamt ist das Buch ein kurzweiliges und spannendes Lesevergnügen, das mich bestens unterhalten hat und mich gespannt auf weitere Fälle mit Milka und Paul warten lässt.

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Veröffentlicht am 30.05.2020

Bewegend und einfühlsam

Kostbare Tage
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„Kostbare Tage“ ist einer der sechs Romane des amerikanischen Schriftstellers Kent Haruf, die in der fiktiven Kleinstadt Holt im US-Bundesstaat Colorado spielen.

Im Mittelpunkt der Handlung steht dieses ...

„Kostbare Tage“ ist einer der sechs Romane des amerikanischen Schriftstellers Kent Haruf, die in der fiktiven Kleinstadt Holt im US-Bundesstaat Colorado spielen.

Im Mittelpunkt der Handlung steht dieses Mal 77-jährige Dad Lewis, der die Kleinstadt niemals verlassen hat. Er ist an Krebs erkrankt und seine Tochter Lorraine kommt um ihn - bzw. ihre Mutter bei seiner Pflege - zu unterstützen. Zu seinem Sohn Frank ist der Kontakt schon vor Jahren abgebrochen.

Außerdem nehmen Alice, die ihre Mutter verloren hat und nun bei ihrer Großmutter lebt und der neue Reverend Lyle - der nicht bei allen Einwohnern Holts gut ankommt - noch einen großen Teil der Handlung ein.

Nach und nach lernt der Leser die Einwohner der Kleinstadt Holt kennen und muss feststellen, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat.

Kent Haruf beschreibt jeden seiner Charaktere sehr differenziert und man bekommt ein gutes Bild der einzelnen Charaktere, die durchweg authentisch wirken. Dabei sind die Beschreibungen stets neutral und ohne Wertung, so dass man sich als Leser ein ganz eigenes Bild machen kann.

Der Schreibstil von Kent Haruf ist ruhig, unaufgeregt, einfühlsam, intensiv und lässt sich flüssig lesen. Durch die kurzen Kapitel und durch die Wechsel zwischen der Gegenwart und den Erinnerungen von Dad Lewis, wurde ich immer zum Weiterlesen animiert und habe das Buch nur ungern aus der Hand gelegt.

Mit diesem Buch begibt man sich direkt in die Kleinstadt Holt, an einen Ort, an dem die Uhren einen Ticken langsamer laufen und an dem man direkt an dem Leben der Einwohner teilnehmen kann. Von mir gibt es wieder eine klare Leseempfehlung für Leser, die ruhige, klare Romane ohne Action mögen.

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