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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2017

sehr interessant und verständlich erklärt

Trauma und Gedächtnis
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Peter Levine richtet dieses Buch hauptsächlich an TherapeutInnen, die mit Betroffenen traumatische Erinnerungen aufarbeiten, aber auch an Menschen, die selber verstehen möchten, wie ihre Erinnerungen zustande ...

Peter Levine richtet dieses Buch hauptsächlich an TherapeutInnen, die mit Betroffenen traumatische Erinnerungen aufarbeiten, aber auch an Menschen, die selber verstehen möchten, wie ihre Erinnerungen zustande kamen, wie sie sich verändern (lassen) oder, wie man dauerhaft mit ihnen Frieden schließen kann. Demzufolge beläßt der Autor seine Ausführungen nicht einfach im Fachjargon stehen, sondern erklärt sie allgemeinverständlich, ergänzt sie durch viele Fallbeispiele aus seiner Praxis und erläutert Versuchsaufbauten sowie Forschungsergebnisse anderer.
Sehr interessant fand ich den Zusammenhang zwischen festgehaltenen Erinnerungen und der damit im Zusammenhang stehenden körperlichen Komponente wie z.B. das Verkrampfen einzelner Bereiche, Atembeschwerden oder der Körperhaltung sowie die ausführliche Darstellung der Wahrheitsfalle und Tücken falscher Erinnerungen, die, so zeit Levine ganz eindeutig auf, auch durch dem Therapeuten manipuliert werden. Ganz spannend war auchAuseinandersetzung mit der Möglichkeit, Erinnerungen zu überarbeiten, abzuschwächen und zu löschen.

Insgesamt fand ich dieses Buch höchst interessant; es bietet einen weitgefächerten Blick auf die Bearbeitung von Traumata / Erinnerungen, verhilft Vorgänge zu verstehen und damit zu arbeiten, vermittelt, dass Erinnerungen manchesmal aber auch gar nicht dem tatsächlich Erlebten, sondern z.B. durch die Fragestellung oder den Erzählungen anderer Gruppenteilnehmer beeinflußt werden.

Veröffentlicht am 25.01.2017

großartiges workbook

Intensivtraining: Durchsetzen leicht gemacht -
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Bei „Durchsetzen leicht gemacht“ handelt es sich um das workbook zu dem Buch „Mach dich unbeliebt und glücklich“, ebenfalls von Diana Dreeßen.

Die Managementtrainerin gibt in diesem Intensivtrainer ihre ...

Bei „Durchsetzen leicht gemacht“ handelt es sich um das workbook zu dem Buch „Mach dich unbeliebt und glücklich“, ebenfalls von Diana Dreeßen.

Die Managementtrainerin gibt in diesem Intensivtrainer ihre schnell wirkenden, selbstentwickelten Trainingsmethoden an den Leser weiter, der nach einer Bestandsaufnahme in sieben Schritten bzw. Kapiteln zum Ziel geführt wird. Hierbei gilt es, viel über sich selber nachzudenken, sein altes Handeln, die eigene Rolle, Wertehierarchie, Ziele und mehr zu reflektieren um diese dann zu überarbeiten und neu zu definieren. Hierfür gibt es viele Fragebögen, Listen und Aufgaben (vieles davon hätte ich sonst niemals ausprobiert, z.B. die Übung verschiedene Rollen zu spielen), die hilfreich unterstützen, diesen Weg zu gehen, seine Strategie, Liebe zu sich selber, neue Pläne u.m. zu erkennen, genau zu beschreiben und vor allem in diesem Buch festzuhalten. So kann man immer wieder darauf zurückgreifen, Ergänzungen vornehmen oder aktualisieren.

Das Buch dazu ( Mach dich unbeliebt und glücklich) habe ich noch nicht gelesen; immer wieder wird auf einzelne Inhalte daraus eingegangen und auch kurz beschrieben; um mit dem workbook zu arbeiten ist es nicht zwingend notwendig, dieses gelesen zu haben. Einzelne Beschreibungen ( z.B. die Aufteilung des Arbeitszimmers mit Schubladen und Pokalen, die für Fähigkeiten u.m. sinnbildlich stehen) haben mich aber so neugierig auf dieses Buch gemacht, so dass ich es in Kürze lesen werde, auch, um diese Eigenarbeit mit diesem so gut durchdachten und hilfreichen workbook zu ergänzen. Mir ist sehr vieles klar geworden, besonders nach dem Überdenken bestimmter, erfragter Situationen und dem Erstellen meiner Wertehierarchie, mit der ich mir oft selber im Wege gestanden habe.

Für mich stellt dieses workbook eine große Hilfe um viele verschiedene Positionen sowie Verhaltensmuster zu überdenken, zu überarbeiten und neue einzuüben – und das alles im Einklang mit mir selber. Die verschiedenen Schritte sind sehr gut gegliedert, bauen prima auf einander auf und beinhalten soviele verschiedene Ansatzpunkte.

Veröffentlicht am 23.01.2017

Über das Leben eines Stillen Helden

Tom Mutters. Pionier - Helfer - Visionär
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Markus Becker und Klaus Kächler haben für ihre Biographie gründlich recherchiert, Tom Mutters und seine Familie häufig besucht und lange Gespräche geführt.
Sie berichten von seiner Kindheit, Kriegsjahren ...

Markus Becker und Klaus Kächler haben für ihre Biographie gründlich recherchiert, Tom Mutters und seine Familie häufig besucht und lange Gespräche geführt.
Sie berichten von seiner Kindheit, Kriegsjahren und vor allem seiner Tätigkeit danach, als er sieht, wie in Deutschland Menschen mit geistiger Behinderung in Heimen weggesperrt und in Betten aufbewahrt werden. Er setzt sich für Fördermaßnahmen und menschlichen Umgang ein, für die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen und mit eigener Arbeit den Lebensunterhalt zu verdienen, dafür, die Kinder nicht mehr zu verstecken, sondern sich zu organisieren und ihre Rechte einzufordern. Nachdem er 1958 die „Lebenshilfe“ mitgründet, gibt es immer mehr Ortsvereinigungen; stets ermutigt er betroffene Eltern, in die Öffentlichkeit zu treten und für die Rechte ihrer Kinder zu kämpfen. Tom Mutters war Mitbegründer zahlreicher Lebenshilfen und Dachverbänden, der Aktion Sorgenkind und hat sein Leben lang Projekte angestoßen, in wichtigen Funktionen begleitet und weiterentwickelt – zunächst in Deutschland, nach dem Mauerfall auch in Osteuropa und vielen anderen Ländern, in denen katastrophale Zustände des Wegsperrens die Regel waren.

Außerdem kommen in diesem Buch viele Weggefährten Tom Mutters zu Wort, die ihn als bescheidenen, begeisterungsfähigen, charismatischen Strategen beschreiben, stets angetrieben, Menschen mit Behinderung eine Stimme und einen Platz in der Gesellschaft zu geben. „Wohin dieser Mann kam, da passierte etwas.“ Im Februar 2016 verstarb Tom Mutters im Alter von 99 Jahren.

Durch dieses Buch bin ich auf das Lebenswerk Tom Mutters aufmerksam geworden, der nicht nur in Deutschland die Sicht auf und die Lebensbedingungen von geistig Behinderten verändert ,die Lebenshilfe über Jahrzehnte geprägt und begleitet hat. Unermüdlich verfolgte er sein Ziel der Inklusion behinderter Menschen hartnäckig und einfühlend und brachte das auf den Weg, was sich heute in den UN-Behindertenrechtskonvetionen findet. Beeindruckt hat mich seine Zielstrebigkeit, Effezienz und persönlicher Bescheidenheit, mit der er sein ganzes Leben im Einklang mit seiner Familie für die Rechte behinderter Menschen eintrat und sich international engagierte.

Veröffentlicht am 19.01.2017

beeindruckender Roman mit gut recherchiertem, realen Hintergrund

Am Leben
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Franziska Greising hat sich auf die Spuren von Rösli Näf begeben, ihren Neffen befragt, Orte ihres Lebens und Wirkens in Frankreich besucht, auf sich wirken und allmählich Personen des Romans „Am Leben“ ...

Franziska Greising hat sich auf die Spuren von Rösli Näf begeben, ihren Neffen befragt, Orte ihres Lebens und Wirkens in Frankreich besucht, auf sich wirken und allmählich Personen des Romans „Am Leben“ immer lebendiger werden lassen. Beeindruckend porträtiert sie einen Teil des Lebens der Rösli Näf, jener Schweizer Krankenschwester und Mitarbeiterin des Schweizer Roten Kreuzes, geboren 1911, die schon mit Albert Schweizer zusammen arbeitete und während des 2. Weltkrieges die Kinderkolonie La Hille in Südfrankreich leitete, eines der 200 Internierungslagern in Frankreich.

Der Roman mit realem Hintergrund vermittelt auf beeindruckende Weise Wissen über die Zeit, beschreibt Lebensumstände jüdischer Familien, besonders der Kinder, die über Belgien nach Frankreich in „sichere“ Kinderheime geschickt wurden. Sehr detailreich schildert die Autorin vom Alltag in diesem Kinderheim, geleitet von Rose, von den Spenden und Zuteilungen aus der Schweiz, von Paten und der Unterstützung durch das ( Schweizer) Rote Kreuz, die Kinderhilfe und die umliegende Bevölkerung. Bei Erreichen der Volljährigkeit müssen die Kinder „La Hille“ verlassen und werden in das naheliegende Arbeitslager „Le Vernet“ gebracht. Interessant zu lesen war, wie das Wissen um die Zustände allgemein bekannt war, welche Bemühungen bestanden, sich gegenseitig zu helfen, z.B. sparen die Kinder von „La Hille“ sich Lebensmittel vom Mund ab, um sie nach „Le Vernet“ zu schicken. Auch die Weitsicht und lange Planung war beeindruckend, z.B. ließ Rose die Kinder immer französich sprechen und den vorort üblichen Akzent miteinüben, damit sie später, wenn sie fliehen müßten, nicht als jüdische Flüchtlinge auffielen, sondern als Einheimische angesehen würden. Rose hatte stets im Sinn, die Kinder zu retten und sie heil aus dem Krieg herauszuführen; aber troz ihrer Wachsamkeit hat sie manche Gefahren nicht wahr haben wollen. Sehr spannend und interessant zu lesen waren auch die Beschreibungen von Fluchtversuchen über die Schweizer Grenze...., von Menschlichkeit und den Bemühungen, im Stillen zu helfen oder darüber, wie sich die Menschen ändern können, wenn man ihnen einen Posten gibt bzw., was sie alles aus Angst um ihre eigene Familie mitmachen.

Aber auch Mittäterschaft oder der Aspekt der Mitschuld, ob im juristischen oder philosphischen Sinne, wird angesprochen. Die Rolle Frankreichs, insbesondere der Vichy-Regierung und ihrer Auslieferungsbereitschaft nach Auschwitz wird genauso thematisiert wie die damalige Handlungsstrategie der Schweiz, die ja immer so bedacht auf ihre Neutralität pocht. Zu Beginn der Kriegsjahre noch sehr engagiert, kam wohl nicht nur in den Kreisen, die mit der Wehrmacht lukrative Handelsbeziehungen unterhielt, Angst auf, diese könnten einbrechen. Auch das Schweizer Rote Kreuz sorgte sich, die Schweiz könne sich den Ruf eines „Judenzentrums“ zuziehen und schloß die Grenzen. Als Rose versuchte, jüdischen Jugendlichen zur Flucht zu verhelfen, wurde sie entlassen.

Insgesamt fand ich den auf geschichtlichen Begebenheiten basierenden Roman ausgesprochen interessant; ich habe viele Details um Alltägliches der damaligen Umstände erfahren und die couragierte Rösli Näf etwas kennengelernt. Aber das Buch vermittelt noch viel mehr und gibt Denkanstöße, denn gerade in der heutigen Zeit, in der u.a. Länder Grenzen schließen um Flüchtlingen den Ausweg zu versperren und die eigene, auch finanzielle, Sicherheit zu wahren, zeigt dieses Buch ebenso die Notwendigkeit von Mitmenschlichkeit und Zivilcourage auf.

Veröffentlicht am 16.01.2017

super kreative Suppenrezepte

Superfood Suppen
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Julie Morris erläutert in ihrem Buch „Superfood Suppen“ zunächst die Regeln für deren Herstellung, einzelne Zutaten und Grundlagen, z.B. Basiszutaten sowie Superfoods wie Heilpilze, Meeresgemüse/Algen, ...

Julie Morris erläutert in ihrem Buch „Superfood Suppen“ zunächst die Regeln für deren Herstellung, einzelne Zutaten und Grundlagen, z.B. Basiszutaten sowie Superfoods wie Heilpilze, Meeresgemüse/Algen, Superbeeren, -wurzelgemüse, -samen und -körner.
Da alle Suppen im Buch nicht nur hervoragend schmecken, sondern noch weitere Wirkung haben sollen, werden Symbole eingeführt, die diese direkt in den Rezepten kennzeichnen: Schönheit, knochenstärkend, reinigend/entgiftend, herzgesund, immunstärkend, kalorienarm, proteinreich.

Zunächst finden sich Basisbrühen, die als Grundlage für die Rezepte benötigt werden: Gemüse-, Pilz-, Miso- oder Meeresbrühe, jeweils schnell zubereitet und lange haltbar. Und dann folgen die Suppenrezepte, eingeteilt in die Kapitel:
- funktionale Brühen
- gekühlte Suppenrezepte
- cremig-feine Suppenrezepte
- Klare Suppen & Nudelsuppen
- dicke Suppenrezepte
- Eintöpfe & Chilis
und anschließend ein Kapitel mit Beiwerk für Suppen ( z.B. Garnierungen, Cremes, kleine Kokoshappen). Im Anhang kann man einer Liste entnehmen, wodurch die einzelnen Superfoods ersetzt bzw. welche ersatzlos weggelassen werden können.

Die Suppenrezepte finde ich alle äußerst kreativ; niemals hätte ich die Zutaten in dieser Art zusammengefügt. Ein paar Beispiele, die aber nur einen kleinen Ausschnitt aufzeigen können sind Ingwer-Yamswurzel-Cremesuppe mit Sanddorn, gekühlte Kurkuma-Kokosnuss-Suppe, Physalis-Pfirsich-Gazpacho, Acocado-Nori-Suppe mit Knusperreis, Süsskartoffel-Maca-Suppe mit grünem Harissa, Pastinaken-Birnen-Suppe, weisse-Bohnen-Winterkürbis-Suppe mit Grünkohl und sogar ein Superfood-Eintopf für Hunde. Die Rezepte sind gut erklärt, oft gibt es ein Foto dazu, jedesmal die o.g. Symbole und immer wieder farbig hinterlegte Infokästchen mit „Wohlfühlwissen“, „Superfood-Tipps“ oder anderen Empfehlungen.

Manche Zutaten kann man ersetzen, weglassen oder sich einfach nur durch das Rezept inspirieren lassen. Ganz besonders hilfreich finde ich auch die grundlegenden Erklärungen zur Suppenherstellung. Mit der Anleitung, in welcher Reihenfolge und mit welchen Arbeitsschritten die einzelnen Zutaten in die Suppe gelangen, zusammengesetzt aus vielen Bausteinen und nach erläuterten Regeln, fällt es auch gar nicht schwer, selber Rezepte zu entwickeln, auf die man sonst nicht gekommen wäre und wozu Julie Morris ausdrücklich ermutigt. Ich war schon immer ein großer Suppen- und Eintopfliebhaber und freue mich über die ganz neue Sicht und Interpretation, ganz ungewöhnliche Zutaten zusammenzubringen.