Rezi zum Hörbuch
Ein Sommer auf SyltEin Sommer auf Sylt von Lena Wolf
Eingelesen von Sandra Voss
Das war mal ein wieder ein Hörbuch total nach meinem Geschmack. Eine schöne Geschichte die am Meer spielt, mit Charakteren die an einem Wendepunkt ...
Ein Sommer auf Sylt von Lena Wolf
Eingelesen von Sandra Voss
Das war mal ein wieder ein Hörbuch total nach meinem Geschmack. Eine schöne Geschichte die am Meer spielt, mit Charakteren die an einem Wendepunkt im Leben stehen und die auf Sylt ihr Leben überdenken und die Weichen für die Zukunft neu stellen.
Die Protagonistin Julia erbt von ihrem Vater ein Ferienhaus auf Sylt. Für sie steht schnell fest das sie kein Ferienhaus auf Sylt braucht, aber mit dem Geld aus dem Verkauf könnte sie das Architektenbüro, welches sie mit ihrem Partner führt, modernisieren und erweitern. Mit diesen Gedanken im Kopf macht sie sich auf den Weg nach Sylt um den Verkauf vorzubereiten. Mit dabei ihre Mutter und deren Schwestern. Diese haben sich jahrelang nicht gesehen, sind zerstritten und Julia bereut ihre Entscheidung recht schnell. Als Julia dann noch auf Mats und Charlotte Engel trifft erkennt sie das die wirklichen Pläne das Leben schreibt, aber auch das es Geheimnisse in ihrer Familie gibt von denen sie bislang nichts ahnte und die alles vorherige in Frage stellen.
Vom ersten Moment an konnte ich in die Geschichte eintauchen. Julia war mir sympathisch und ich mochte sie von Anfang an. Mir hat gefallen das sie , in der schweren Zeit nach dem Tod des Vaters, für die Mutter da war. Man spürt von Anfang an das sie ein Mensch ist dem Harmonie wichtig ist, aber auch das sie unter Stress steht und das sie diese unerwartete Auszeit auf Sylt gut gebrauchen kann. Sie sieht ihren Besuch auf Sylt ganz anders, für sie ist es nur ein Geschäftstermin. Die Anreise ist nervend, denn sowohl ihre Mutter und ihre drei Schwestern nörgeln die ganze Zeit und nerven einfach nur. Sie ist heilfroh als sie das Ziel erreicht haben, nichtsahnend das die nächsten Tage ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen und vor allem das sie die Pläne für die Zukunft in Frage stellt. . Man spürt das sie die Zeit auf Sylt immer mehr genießt, sich immer mehr in die Insel verliebt, aber auch das sie neue Seiten in ihr entdeckt und erkennt das es vieles in ihrem Leben gibt das ihr eigentlich gar nicht gefällt.Sie stellt ihre Beziehung zu Jan in Frage, erkennt das sie immer nur gibt, während er nur nimmt. Durch Mats erkennt sie das ihr Leben eigentlich nur aus Arbeit besteht und dann nichts mehr kommt. Ihre Wünsche und Träume spielen in ihrem Leben keine Rolle, sie verändert sich in diesen Tagen immer mehr und erkennt wie wichtig das kleine Wort NEIN doch ist, aber auch das es in ihrem Wortschatz bislang keine Bedeutung spielte.
Julias Mutter und ihre Tanten haben der Geschichte das gewisse Etwas gegeben. Drei Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein können und die in Streit gerieten als Julias Vater auf der Bildfläche erschien- Seit langer Zeit haben sie keinen Kontakt mehr und als sie dann unerhofft den Sommer gemeinsam verbringen können kommen viele gute, aber auch schlechte Erinnerungen wieder hoch. Im Prinzip geht es allen dreien gleich, sie vermissen die Schwestern, wollen sich wieder vertragen, aber die Schatten der Vergangenheit stehen ihnen im Wege und jede hat das Gefühl die andere übertrumpfen zu müssen. Dazu die Geheimnisse von früher von denen Julia nichts ahnt, die sie jedoch früher oder später erfahren muss. Das kindische Verhalten der Ladys nervt Julia ungemein, aber dann verändert sich was, die Schwestern kommen sich langsam wieder näher und sie sind da als Julia von ihrer Mutter etwas erzählt bekommt das sie tief in ihrem inneren verdrängt hat.
n.egend war und bei der die Liebe eine große Rolle spielt. Man lernt die Insel von seiner schönsten Seite kennen und es fühlt sich an als würde man alles mit eigenen Augen sehen. Julia entwickelt sich in dieser ganzen Zeit weiter und erkennt das sie im Grunde ein fremdbestimmtes Leben führt. Die Geschichte geht mehr in die Tiefe wie ich anfangs dachte und das hat mir richtig gut gefallen. Anfangs hat sich Julia mega über die nervigen Schwestern geärgert die sich mehr wie einmal unmöglich aufgeführt haben, aber auch diese haben sich verändert und je mehr Zeit sie miteinander verbracht haben umso näher sind sich alle vier gerückt. Die Geschichte hielt Überraschungen und Wendungen bereit mit denen ich so nicht gerechnet hätte.Ich muss gestehen, so genervt wie Julia von dem Trio war, mit Abstand betrachtet geht einem das Herz auf. Da wo Julia am liebsten im Boden versunken wäre, habe ich mich königlich amüsiert.
Mats und Charlotte sind zwei Charakter die für den Lauf der Geschichte eine große Rolle spielen und je mehr ich von ihnen erfahren habe umso sympathischer wurden sie mir. Das konnte ich nicht von Joe, Julias Freund, behaupten. Er wurde mir immer unsympathischer und ich merkte recht schnell das er an Julia vorallem liebte das sie eine billige Arbeitskraft war die dafür sorgte das alles am Schnürrchen lief und mit der er seine Träume schneller verwirklichen konnte. Es war einfach traurig zu hören wie wenig er auf Julia eingegangen ist und wann immer die beiden miteinander telefonierten, es hatte immer Buisiness-Charakter. Traurig - ich hoffte ja immerzu das er es erkennen würde, aber da lag er falsch.
Richtig gut gefallen hat mir das sich Julia weiter entwickelt hat und nicht nur erkannt hat das sie ein Leben führt das sie nicht ändern will, sondern das sie gemerkt hat das sie Entscheidungen treffen muss und das diese aus ihrem Herzen kommen müssen. Auch die alten Damen haben sich verändert und das zeigt einem doch das es nie zu spät ist, wenn man etwas ändern will, dann schafft man es auch.
Das Setting war wunderbar und man hatte immerzu Bilder vor Augen.
Sandra Voss hat die Geschichte wunderbar eingelesen. Ich konnte ihr mühelos folgen und sie hat mich mit ihrer Stimme eingefangen, in den Bann gezogen.
Von mir gibt es eine Hörempfehlung und fünf Sterne.