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Veröffentlicht am 07.06.2020

Die Sehnsucht nach Freiheit

Die Hölle war der Preis
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Gisa und Ed sind ein Paar. Ed studiert Architektur im letzten Semester. Gisa wollte eigentlich Balletttänzerin werden, sie schafft es bis in die Staatsoper, doch dann werden ihr all ihre Träume genommen ...

Gisa und Ed sind ein Paar. Ed studiert Architektur im letzten Semester. Gisa wollte eigentlich Balletttänzerin werden, sie schafft es bis in die Staatsoper, doch dann werden ihr all ihre Träume genommen und sie kann nur eine Lehre zur Theaterschneiderin machen. Gisa fühlt sich erdrückt von der Last, die sie tragen muss, gern würde sie nach drüben machen, doch Ed will seine Eltern nicht allein lassen. Als einer Freundin die Flucht in den Westen gelingt, merken Gisa und Ed, dass sie mit der DDR abgeschlossen und innerlich gekündigt haben. Sie versuchen zu fliehen, doch werden sie kurz vor der Grenze aufgegriffen und wegen Republikflucht verhaftet. Es wartet die Hölle auf sie, bevor sie in die Freiheit entlassen werden.

Hera Lind hat dieses Hörbuch nach tatsächlichen Begebenheiten geschrieben. Obwohl mir bekannt war, dass es in den DDR-Gefängnissen schrecklich zu ging, war es doch noch mal etwas anderes am Beispiel von Gisa darüber zu hören. Die Schilderungen von den grausamen Verhörmethoden waren schlimm, aber auch erschreckend was Menschen anderen Menschen antun können. Es ist kaum vorstellbar, was Gisa überstehen muss, um endlich in die Freiheit entlassen zu werden.

Die Hörbuchsprecherin Svenja Pages konnte mich in ihrer Rolle überzeugen. Sie transportierte glaubwürdig die Gefühle der Protagonisten, die mich sehr berührt haben. Ihr Sprechstil ist angenehm, so dass ich ihr gerne zugehört habe und dem Hörbuch problemlos folgen konnte.
Ein bewegendes und schockierendes Hörbuch, das man nicht so schnell vergisst.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

Fesselnd geschrieben

Sühne
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Durch seine Krebserkrankung und im Angesicht des Todes will der Pharmaunternehmer Frank Linden das Unrecht wiedergutmachen, das er verursacht hat. Er verabredet sich mit dem Journalisten Simon Hallberg, ...

Durch seine Krebserkrankung und im Angesicht des Todes will der Pharmaunternehmer Frank Linden das Unrecht wiedergutmachen, das er verursacht hat. Er verabredet sich mit dem Journalisten Simon Hallberg, der als Ghostwriter seine Geheimnisse aus der Vergangenheit lüften soll, ehe es zu spät ist. Im Gegenzug soll Simon den Arzt Thomas Schmidt finden. Bevor es zum Treffen kommt, sterben beide. Michael Sander, der mit dem Journalisten befreundet war, beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Überraschenderweise wird der Kriminalkommissarin Lene Jensen der Fall übertragen, doch ihr Mann Michael verschweigt ihr sein Wissen.

Dieses ist bereits der fünfte Fall um das Ermittlerduo Lene Jensen und Michael Sander. Mir war diese Reihe bisher nicht bekannt, aber ich hatte keine Probleme der Geschichte von Beginn an zu folgen. Ich mag es, wenn man auch hinter die Kulissen der Ermittler schauen kann, aber es sollte nie ausufernd geschehen. Auf angemessener Weise lässt Steffen Jacobsen den Leser einen Blick auf das Privatleben der Ermittler werfen, so dass das Hauptaugenmerk doch mehr auf die Aufklärung fällt. Das Buch ist fesselnd geschrieben. Durch kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven wird zusätzlich Spannung aufgebaut. Mittels verschiedener Sichten hat der Leser einen guten Blick auf das gesamte Geschehen und ist permanent nah an den Ereignissen. Der Autor punktet mit einem klaren sowie flüssigen Schreibstil und mit einer guten Grundstory über die Machenschaften der Pharmaindustrie.

Steffen Jacobsen ist für mich eine Neuentdeckung. Er hat mich mit seinem Thriller überzeugt und in seinen Bann gezogen.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Bewegende Familiengeschichte

Die Lilienbraut
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Köln 2019 – Liv kommt aus Maastricht und möchte gemeinsam mit ihrem Sohn Thijs nach einer Trennung einen Neuanfang in Köln wagen. Sie hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und das Geschäft „Göttliches Düftchen“ ...

Köln 2019 – Liv kommt aus Maastricht und möchte gemeinsam mit ihrem Sohn Thijs nach einer Trennung einen Neuanfang in Köln wagen. Sie hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und das Geschäft „Göttliches Düftchen“ im Stadtteil Ehrenfeld eröffnet. Bei einem Rundgang durch das Veedel trifft Liv auf eine weißhaarige Dame, die sie beschimpft. Liv ist erschüttert und findet keine Erklärung.

Köln 1940 – Die Halbwaise Nellie arbeitet im Büro der Firma 4711. Bald stellt sich heraus, dass Nellie eine besondere Nase für Düfte hat, so dass der Chefparfümeur Luuk van Geeren sie unter ihre Fittiche nimmt. Während des Geruchstrainings kann sie teilweise die schwierigen Zeiten und ihre unglückliche Liebe ausblenden.

Es gibt Bücher, die lassen einen Zeit und Raum vergessen, so dass man sich in die Geschichte hineingezogen fühlt. Teresa Simon konnte mit ihrem Roman „Die Lilienbraut“ durch die wunderbare Art zu erzählen, dieses wieder erreichen. Der Schauplatz dieses Buch führt nach Köln-Ehrenfeld. Hier tauchen wir ein in die Welt der Düfte und gleichzeitig erleben wir die Schrecken des Krieges.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, die gekonnt miteinander verwoben sind. In der Gegenwart begleiten wir Liv bei der Eröffnung ihres Duftladens und in der Vergangenheit von 1940 – 1945 nehmen wir am Leben von Nellie teil, die mit einer aussichtslosen Liebe zu kämpfen hat. Geschickt hat die Autorin historische Ereignisse wie zum Beispiel die Edelweißpiraten mit der Geschichte verknüpft, so dass ich als Leserin von Beginn an gefesselt war. Bei Büchern auf zwei Zeitebenen gefällt mir oft ein Erzählstrang besser, doch in diesem Roman war ich von beiden Ebenen begeistert.

Ein schöner Epilog, ein historisches Nachwort und einige leckere Rezepte runden den Roman ab. Von dieser bewegenden Familiengeschichte war ich begeistert. Sie hat mir wunderbare Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Eine nostalgische Sommerreise nach Sylt

Die Strandvilla
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Sina Beerwald entführt die Leser zu einer nostalgischen Sommerreise nach Sylt ins Jahr 1913. Moiken lebt mit ihrer Tochter Emma und ihrem Mann Peter, der als Steuermann arbeitet, in Keitum. Als Peter von ...

Sina Beerwald entführt die Leser zu einer nostalgischen Sommerreise nach Sylt ins Jahr 1913. Moiken lebt mit ihrer Tochter Emma und ihrem Mann Peter, der als Steuermann arbeitet, in Keitum. Als Peter von einer Schiffsreise nicht mehr zurückgekehrt und das Geld immer knapper wird, will die Schwiegermutter auch noch das kleine Haus, in dem Moiken mit ihrer Tochter wohnt, verkaufen. Der Hotelier Theodor Lengenfeldt ist an dem Häuschen interessiert, gleichzeitig ist er von Moiken sehr angetan. Als in seinem Hotel der Strandvilla kurzfristig eine Konditorin gesucht wird, bietet er ihr die Stelle an. So zieht Moiken vom ruhigen Keitum in das aufstrebende Seebad Westerland. Hier trifft sie auch ihre Jugendliebe den Fotografen Boy und träumt von einem Café am Meer. Wie wird sich das Leben von Moiken entwickeln?

Die Autorin Sina Beerwald hat einen wunderbaren Schreibstil, so dass ich schnell in die Geschichte hineingezogen wurde und durch den bildhaften Schreibstil fühlte ich mich versetzt nach Sylt kurz vor dem Großen Krieg. Geschickt hat die Autorin fiktive und reale Elemente mit der Geschichte verwoben. Die Lektüre ist interessant aufgebaut, so dass auf den über 450 Seiten keine Langweile aufkommt und man überrascht am Ende ankommt und mit vielen unbeantworteten Fragen zurückbleibt, so dass man ungeduldig auf die Fortsetzung wartet. Abgerundet wird die Geschichte noch durch das Nachwort, in dem man mehr über historische Elemente und reale Personen erfährt.

Der erste Band ist ein gelungener Einstieg und ich bin gespannt auf die weiteren Geschehnisse rund um Moiken.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Faszinierende Zeitreise

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung
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Nach dem mich bereits die ersten beiden Bände um die Familie Thalheim begeistert haben, musste ich unbedingt den dritten Band lesen. Er umfasst die Jahre 1958 bis 1963. Während in den Vorgängerbänden die ...

Nach dem mich bereits die ersten beiden Bände um die Familie Thalheim begeistert haben, musste ich unbedingt den dritten Band lesen. Er umfasst die Jahre 1958 bis 1963. Während in den Vorgängerbänden die Schwestern Rike und Silvie eine tragende Rolle spielten, nimmt in diesem Band die jüngste Thalheim Tochter Florentine diesen Platz ein.

Florentine ist ein rebellischer Geist. Sie widersetzt sich dem Wunsch ihres Vaters im Modekaufhaus Thalheim zu arbeiten. Immer haben für sie Farben und Papier eine wichtige Rolle gespielt. Durch Beharrlichkeit gelingt es ihr einen Studienplatz an der Hochschule für bildende Kunst in Berlin zu bekommen. Sie fühlt sich wohl bei ihrem Studium, bis sich Diskrepanzen zwischen ihrem Lehrer Rufus Lindberg und ihr einstellen. Wird Florentine ihren Weg finden?

Der fesselnde Schreibstil von Brigitte Riebe hat mich auch in diesem Band wieder von Anfang an gefangen genommen. Sie schafft es die jüngere deutsche Geschichte fesselnd und mitreißend zu erzählen. Geschickt hat die Autorin das Leben der Familie Thalheim mit den historischen Ereignissen in Berlin verwoben. Sie hat Erinnerungen an die Spannungen zwischen Ost und West sowie den Mauerbau wieder aufleben lassen. Aber auch der damalige Zeitgeist war beim Lesen spürbar. Historische und fiktive Personen spielen perfekt zusammen und bereichern das Geschehen ungemein. Eine chronologische Zeittafel von 1958 – 1963 am Ende rundet die Geschichte perfekt ab.

Auch der dritte Band dieser Reihe um die Familie Thalheim hat mir wieder sehr gutgefallen. Es war wieder ein wunderbarer Lesegenuss.

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