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Veröffentlicht am 30.01.2017

Verrat und Terror ...

Ohne Ausweg
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Die Geschichte:
Der SERV-Sonderermittler Faris Iskander wird auch im dritten Teil der Reihe nicht geschont: er geht undercover ins Gefängnis. Es gilt, einen geplanten Terroranschlag zu verhindern und ...

Die Geschichte:
Der SERV-Sonderermittler Faris Iskander wird auch im dritten Teil der Reihe nicht geschont: er geht undercover ins Gefängnis. Es gilt, einen geplanten Terroranschlag zu verhindern und um das zu schaffen, muss Faris einen berüchtigten Insassen zum Reden bringen. Ob ihm das noch rechtzeitig gelingen wird?
In Berlin sind nämlich schon einige selbsternannte „Soldaten“ unterwegs, die scheinbar wahllos Giftgasanschläge verüben. Dies ist jedoch nur die Vorhut und niemand weiß, wo der eigentliche große Anschlag stattfinden wird.
Derweil wird immer klarer, dass es in den Reihen der Polizei einen oder mehrere Verräter geben muss. Faris ist nicht sicher bei seiner Mission und er weiß nie, wem er noch vertrauen kann …

Meine Meinung:
Nachdem mir der zweite Teil leider nicht so gefallen hat, war ich gespannt auf die Fortsetzung. Am Ende von „Gotteslüge“ haben wir ja schon erfahren, dass ausgerechnet Faris‘ Psychiaterin Andrea zur Gegenseite gehört – eine richtig unsympathische falsche Schlange. Doch sie ist natürlich nicht allein: ein großes Netzwerk des Bösen plant einen furchtbaren Anschlag und einen Großteil der Spannung macht die Frage aus, wer noch dazugehört.
Man kann einfach niemandem mehr trauen und Faris steckt mittendrin in einer hochgefährlichen Mission, bei der er dringend jede nur erdenkliche Unterstützung benötigt.

Der sehr eindrückliche, lebendige Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich richtig mitfiebern konnte. Die Spannung steigert sich stetig und findet ihren Höhepunkt in einigen überraschenden Wendungen und Enthüllungen, die alles in Frage stellen.
Ein bisschen Abzug gibt es von mir nur, weil ich manchmal echt nicht nachvollziehen konnte, wie Faris gehandelt hat. Das erschien mir etwas abwegig, aber insgesamt war der Thriller leider näher an der Realität, als wir uns wünschen würden.

Was die Charaktere betrifft, so habe ich mich gefreut, dass das Team wieder netten Zuwachs bekommen hat: Marian ist ein guter neuer Partner für Faris. Die Autorin haucht ihren Figuren viel Leben ein, so dass man sie wirklich leidenschaftlich hassen (Andrea) oder echt sympathisch finden kann.
Am Ende bleiben einige Fragen offen, die neugierig auf eine Fortsetzung machen. Die Bedrohung bleibt leider bestehen, es gibt noch viel zu tun für die Sonderermittlungseinheit SERV … ich freu mich drauf!

Fazit:
Actionreich, atemlos, brisant … Faris Iskander muss wieder einiges aushalten und geht bis an seine Grenzen! Spannende Thrillerunterhaltung!

Veröffentlicht am 19.01.2017

Unblutig, aber fesselnd ...

Die Mutter des Kommissars und das französische Mädchen
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Die Geschichte:
Hanna ist die titelgebende „Mutter des Kommissars“ Thomas Morgenroth und das „französische Mädchen“ ist Yvette Duchamp, die als Au-Pair bei der wohlhabenden Bauunternehmerfamilie Cordes ...

Die Geschichte:
Hanna ist die titelgebende „Mutter des Kommissars“ Thomas Morgenroth und das „französische Mädchen“ ist Yvette Duchamp, die als Au-Pair bei der wohlhabenden Bauunternehmerfamilie Cordes lebt.
Yvette wird leider tot aufgefunden und Thomas soll den Fall mit seinen Kollegen aufklären. Inoffizielles und selbsternanntes Mitglied des Ermittlerteams ist auch Hanna, die sich als findige Spürnase entpuppt. Auf eigene Faust führt sie Gespräche im Umfeld des Opfers, reist sogar in deren Heimatstadt nach Frankreich und schließlich auch noch in die Schweiz. Ihre Hinweise führen die Polizei schließlich auf die richtige Spur und sie decken ein altes Geheimnis auf …

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist sehr atmosphärisch und detailreich, für meinen Geschmack waren es aber manchmal ein klein wenig zu viele Informationen oder Wiederholungen. Dass man als geübter Krimileser sehr schnell den Täter entlarven kann, fand ich auch etwas schade, aber das war es dann auch schon an Kritik.

Ansonsten habe ich den eher ruhigen Krimi genossen, denn die Autorin haucht ihren Figuren sehr viel Leben ein. Nicht nur Hauptperson Hanna, sondern auch ihre Familie und die Kollegen ihres Sohnes Thomas werden glaubwürdig und authentisch dargestellt.

Zwischen Privatem und der Aufklärung des Falles herrscht eine sehr angenehme Balance. Die Nebeninformationen tragen meist dazu bei, den Figuren noch mehr Tiefe zu verleihen.

Hanna ist zwar schon etwas älter, aber das hält sie nicht davon ab, sich aus vollem Herzen ins Abenteuer zu stürzen. Da sie die Tote selbst gekannt hat, nimmt sie die Sache sehr ernst und geht auch einige Risiken ein.
Durch ihr harmlos wirkendes Auftreten erhält sie so manchen Hinweis, den die Leute der Polizei vielleicht nicht so leicht verraten hätten. Mit ihrer ruhigen Art trägt sie so nach und nach die Puzzleteilchen zusammen und löst das große Rätsel um Yvette, das sie schließlich auch zum Mörder führt.

Die Geschichte ist sehr gut durchdacht und durchaus vielschichtig. Die Spannung wird leider durch zu viele Hinweise auf den Täter leicht getrübt, aber das Buch liest sich trotzdem noch sehr fesselnd. Schlüssig und recht glaubwürdig fand ich auch das Ende, das kaum noch Fragen offen lässt.

Für Fans von Hanna noch eine gute Nachricht zum Schluss: es wird wohl weitere Fälle geben, die sie lösen darf.

Fazit:
Ein eher ruhiger Ermittlerkrimi mit sympathischen Charakteren. Gut durchdacht, atmosphärisch und für alle Krimifans zu empfehlen.

Veröffentlicht am 17.01.2017

Sehr vielschichtig ...

Icarus
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Die Geschichte:
Im Sand verbuddelt wird eine männliche Leiche gefunden, deren Identität schnell geklärt ist: Ernst Richter. Als Polizist Bennie Griessel und seine Kollegen nach möglichen Motiven suchen, ...

Die Geschichte:
Im Sand verbuddelt wird eine männliche Leiche gefunden, deren Identität schnell geklärt ist: Ernst Richter. Als Polizist Bennie Griessel und seine Kollegen nach möglichen Motiven suchen, wird klar, dass Richter sehr viele Feinde hatte. Er verkaufte nämlich an fremdgehende Menschen wasserdichte Alibis für deren Partner – eine Geschäftsidee, die nicht allen gefällt.

Meine Meinung:
Aus der Krimi- / Thrillerreihe rund um Bennie Griessel habe ich nun schon einige Teile gehört bzw. gelesen und die Atmosphäre gefällt mir immer sehr gut. Südafrika ist ein toller Schauplatz, der allerdings auch recht konfliktbeladen ist. Für Probleme sorgt außerdem immer wieder die Alkoholsucht von Hauptfigur Bennie, die er einfach nicht in den Griff bekommt. Auch in diesem Buch erleidet er durch einen Schicksalsschlag wieder einen Rückfall. Es ist wunderbar zu lesen, wie seine Kollegen immer zu ihm halten: ein super Team!

Der Fall ist sehr spannend und vielschichtig, denn zwei Handlungsstränge, die anfangs so gar nicht zusammenpassen wollen, enden in einem schlüssigen Finale. Wir dürfen den Ermittlungen hautnah folgen und für mich las sich das Buch schon eher wie ein Krimi, denn von einem Thriller würde ich noch etwas mehr Gänsehautfeeling und brenzlige Situationen für die Ermittler erwarten.

Fazit:
Ein sehr interessanter, anfangs absolut undurchsichtiger Fall, der viele fesselnde Lesestunden garantiert.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Dürfte noch etwas spannender sein ...

Purpurne Rache
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Die Geschichte:
Im neuen Thriller des französischen Spannungsautors dreht sich fast alles um die Familie Morvan. Der Clan besteht aus Oberhaupt Grégoire und seiner Frau Maggie, sowie den drei Kindern ...

Die Geschichte:
Im neuen Thriller des französischen Spannungsautors dreht sich fast alles um die Familie Morvan. Der Clan besteht aus Oberhaupt Grégoire und seiner Frau Maggie, sowie den drei Kindern Erwan, Gaëlle und Loïc (mit Anhang).
Grégoire war früher Kommissar und diskreter Problemlöser für die Regierung, sein Sohn Erwan ist ebenfalls Polizist, Gaëlle ist erfolglose Schauspielerin und Escortdame und Loïc ist ein Finanzgenie mit einem großen Drogenproblem.
Eine sehr konfliktbeladene Familie, was nicht nur daran liegt, dass der Vater gerne mal Mutter Maggie schlägt.
Der eigentliche Kriminalfall ist eine sehr grausame Mordserie, bei der die Opfer bizarr zugerichtet werden wie afrikanische Geisterkultobjekte, verunstaltet mit einer Vielzahl von Nägeln und anderen Gegenständen.
Das Besondere daran: der Modus Operandi entspricht fast exakt dem Vorgehen des sogenannten „Nagelmanns“, den Grégoire vor einigen Jahrzehnten in Afrika verhaften konnte. Ist ein Nachahmungstäter unterwegs oder will jemand nur gezielt Rache nehmen an Grégoire? Erwan soll es herausfinden und das fordert ihm einiges ab …

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Grangé ist wirklich toll zu lesen. Er haucht nicht nur seinen Figuren glaubhaftes Leben ein, sondern beschreibt auch die Schauplätze immer sehr atmosphärisch, so dass man richtig mitten im Geschehen ist. Hier ist es beispielsweise die raue Schönheit der Bretagne, in die uns die Handlung entführt, aber auch die unbarmherzige Hitze Afrikas kann man als Leser gut nachfühlen. Auch der Einsatz gut gewählter Metaphern gefällt mir immer sehr an Grangés Schreibstil.

Was mir in diesem Thriller allerdings weniger gefallen hat, das waren die Figuren an sich. Die Familie Morvan verfügt eigentlich nicht wirklich über einen echten Sympathieträger, alle Mitglieder sind viel mehr schwierig, undurchsichtig, kaputt und zuweilen sogar etwas nervig. Erwan kommt dabei noch am besten weg, aber auch er ist nicht gerade ein Otto-Normalbürger: als Polizist handelt er oft sehr unprätentiös und verkloppt schon mal den ein oder anderen Verdächtigen.
In seinem Kollegenkreis finden sich dann allerdings schon ein paar Charaktere, mit denen ich mich durchaus anfreunden konnte.

Einen Punkt Abzug gibt es von mir aufgrund der fehlenden Thriller-Hochspannung. Die Geschichte ist zwar sehr fesselnd und absolut nicht langweilig, aber das richtige Gänsehautfeeling wollte sich einfach nicht einstellen. Vieles dreht sich auch um die persönlichen Probleme der Morvan-Familienmitglieder und so zogen sich manche Passagen doch etwas hin. Wenige Actionszenen sorgen vor allem gegen Ende dann doch noch für Thrillerstimmung und eine (nicht ganz überraschende) Wendung setzte der Story die Krone auf. Zartbesaitete Leser könnten kleine Probleme mit den ausführlichen Schilderungen der Folterungen haben.

Der Schluss lässt einige Fragen im Umfeld der Familie Morvan offen, der zu lösende Fall wird aber schlüssig aufgeklärt. Eine Fortsetzung ist in Frankreich bereits erschienen und wird auch hoffentlich in Deutschland bald verfügbar sein. Obwohl mir der Morvan-Clan nicht wirklich sympathisch ist, möchte ich schon gerne wissen, welche Geheimnisse sie noch verbergen. Ich freue mich deshalb auf den nächsten Band.

Fazit:
Könnte streckenweise etwas spannender sein, liest sich aber trotzdem sehr gut. Die Familie Morvan, die im Vordergrund steht, ist nicht so wirklich sympathisch. Der Fall an sich ist sehr undurchsichtig, blutig und gut durchdacht. Für Grangé-Fans ein Muss, aber auch anderen Thrillerlesern kann ich das Buch trotz kleinerer Schwächen empfehlen.

Veröffentlicht am 17.12.2016

Zurück in die Siebziger ...

Der Träume blauer Schlussakkord
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Im inzwischen vierten Teil der Reihe um Dorfpolizist Frank Liebknecht entführt uns Autorin Brigitte Pons in die Welt der Musikcastingshows. Im beschaulichen Vielbrunn hat sich die Crew im Parkhotel einquartiert, ...

Im inzwischen vierten Teil der Reihe um Dorfpolizist Frank Liebknecht entführt uns Autorin Brigitte Pons in die Welt der Musikcastingshows. Im beschaulichen Vielbrunn hat sich die Crew im Parkhotel einquartiert, das quasi eine Reise zurück in die Siebzigerjahre darstellt: die ganze Einrichtung ist originalgetreu aus dieser Zeit.

Das ganze Showgeplänkel inklusive gefakten Reaktionen, Rivalitäten unter Kandidaten, aber auch unter den Juroren und was sonst noch so alles dazugehört wird sehr realitätsnah geschildert. Das war wahrscheinlich auch eins der kleinen Probleme, die ich mit der Geschichte hatte: ich hab einfach keine sympathischen Charaktere entdecken können, mit denen ich hätte mitfiebern können.
Alle wirken irgendwie abgehoben, falsch, nervig. Wäre nicht die altbekannte Truppe mit Frank, Marcel, Bruni & Co., dann wäre mir das Lesen manchmal etwas schwergefallen. Naja, Lichtblicke sind natürlich auch noch zwei Vierbeiner: Frodo und Trinity.

Die Story selbst ist sehr spannend aufgebaut und vor allem extrem undurchsichtig. Man kann rätseln wie man will, aber auf die Lösung kommt man kaum. Einen Teil der Erklärung fand ich zwar nicht ganz glaubwürdig, aber insgesamt wurde alles gut aufgelöst.

Aufgrund der wenig sympathischen Showleute, die leider einen Großteil der Geschichte einnehmen, empfand ich diesen Teil als den bisher schwächsten der Reihe. Aber ich freue mich sehr auf eine hoffentlich baldige Fortsetzung, in der dann wieder die liebgewonnen Charaktere die Hauptrolle spielen dürfen!
Der Schreibstil von Brigitte Pons ist nämlich wirklich toll und sehr atmosphärisch, so dass man immer mitten im Geschehen ist und das macht ihre Krimis echt fesselnd und spannend.
Die Reihe kann ich deshalb nur empfehlen, rate aber unbedingt dazu, sie komplett zu lesen, da man nur so die Entwicklung der Charaktere vollständig erleben kann - und das lohnt sich!
Frank Liebknecht und auch seine Mitstreiter sind wirklich sympathische Protagonisten, die man schnell ins Leserherz schließt und deren Abenteuer man gerne mitverfolgt.