Cover-Bild Das schwarze Band
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 25.05.2020
  • ISBN: 9783809027201
Alex Beer

Das schwarze Band

Ein Fall für August Emmerich - Kriminalroman - Nominiert für den Crime Cologne Award 2021
Ein eigenwilliger Ermittler, eine tödliche Intrige und eine ganze Republik am Rande des Abgrunds ...

Wien im Juli 1921: Die Stadt ächzt unter einer Hitzewelle, Wasser wird rationiert, und der Asphalt schmilzt. Kriminalinspektor August Emmerich macht noch ein ganz anderes Problem zu schaffen: Weil er sich wieder einmal danebenbenommen hat, wird er von den Ermittlungen an zwei ermordeten Tänzerinnen abgezogen und in einer Kadettenschule interniert. Dort soll er, gemeinsam mit anderen schwarzen Schafen aus dem Polizeidienst, bessere Umgangsformen lernen. Doch als in der Schule ebenfalls ein Mord passiert, muss Emmerich für seine Nachforschungen erneut alle Regeln brechen. Denn er sieht sich mit einer blutigen Intrige konfrontiert, die ihn bis in die höchsten politischen Kreise führt ...

August Emmerich ermittelt:

Band 1: Der zweite Reiter
Band 2: Die rote Frau
Band 3: Der dunkle Bote
Band 4: Das schwarze Band

Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2020

Sehr gut

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Bisher für mich der beste Teil aus der Reihe. Die Charaktere entwickeln sich sehr gut weiter, beide, Emmerich und Winter. Beide haben mehr gemeinsam als ihnen klar ist. Teilweise auch sehr amüsant geschrieben ...

Bisher für mich der beste Teil aus der Reihe. Die Charaktere entwickeln sich sehr gut weiter, beide, Emmerich und Winter. Beide haben mehr gemeinsam als ihnen klar ist. Teilweise auch sehr amüsant geschrieben und mal wieder sehr gut recherchiert von der Autorin.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Historischer Politthriller der Extraklasse

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“Regeln lenken den weisen Mann. Der Dummkopf befolgt sie.” Dieses Zitat des wunderbaren Oscar Wilde ist dem Buch vorangestellt. Ja, ja, die lieben Regeln. August Emmerich ist zwar Kriminalkommissar beim ...

“Regeln lenken den weisen Mann. Der Dummkopf befolgt sie.” Dieses Zitat des wunderbaren Oscar Wilde ist dem Buch vorangestellt. Ja, ja, die lieben Regeln. August Emmerich ist zwar Kriminalkommissar beim Dezernat “Leib und Leben” in Wien, aber an polizeiliche Vorschriften oder Regeln im eigentlichen Sinne hält er sich nicht allzu gerne. Schon gar nicht wenn sie ihm “von oben herab” aufoktroyiert werden von irgendwelchen Anzugträgern ( “Lackaffen”).
Als er den neu gewählten Bundeskanzler und ehemaligen Polizeipräsidenten Schober in dessen Anwesenheit persönlich beleidigt, ziehen seine Vorgesetzten die Reißleine. Ihre Meinung: Emmerich müsse diszipliniert und für 10 Tage in der Schwarzenbergkaserne weggesperrt werden. Erst nach erfolgreicher Absolvierung des polizeiinternen “Bennimmkursus’” darf er wieder “auf der Straße” ermitteln, schafft er es nicht, droht ihm ewiger Innendienst. Und das, wo gerade ein brutaler Mord an zwei Nackttänzerinnen in der Brigittenau auf dem Ermittlungsplan steht. Ferdinand Winter, ehemals Freiherr von Winter, ist nun auf sich allein gestellt und muss, um die Ermittlungen nicht an den ungeliebten Kollegen Peter Brühl zu verlieren, alleine in die gnadenlos undurchsichtige Wiener Unterwelt abtauchen.

Nicht nur der Wiener Hochsommer 1921 ist heiß. Das chaotische Wien der Nachkriegszeit und jungen Republik Österreich ist ein mehr als heißes Pflaster. Aufgrund der zunehmenden Inflation und des Devisenhandels werden die Reichen immer reicher, die Armen immer ärmer. Und jeder versucht sein Glück in dieser Stadt. Hier geht es um Alles oder Nichts, Himmel oder Hölle. Wunderbar spielt Alex Beer die Paradies/Höllen/Sündenpfuhl-Thematik auf ihrer metaphorischen Klaviatur. Das drückend warme Wetter untermauert das Gefühl des Lesers, an einem unerträglich heißen, höllischen Ort gelandet zu sein. Unerbittlich zeigt sich der “Moloch Wien” im Juli 1921 also von seiner besonders unangenehmen, diabolischen Seite.

Der vierte Band in der “August-Emmerich-Reihe” ist durch und durch politisch, ein historischer Politthriller allererster Güte. Der ursprüngliche Mordfall an zwei Freudenhaus-Mädchen zieht weite Kreise und die Parallelhandlung rund um Emmerich in der Kaserne ist auch nicht ohne Belang für das große Ganze, wie sich zunehmend zeigt. Die Autorin bringt ganz viele gesellschaftliche Brennpunkte und politische Brandherde der jungen Republik Österreich in ihrem feurigen Plot zusammen. Inhaltlich ist die Übervorteilung des Devisen besitzenden Geldadels, der den “echten” Adel in Österreich seit dem Adelsaufhebungsgesetz inoffiziell abgelöst hat, nur eine der sozialen Ungereimtheiten, die im Roman angesprochen werden. Das titelgebende “schwarze Band” fungiert dabei als Falkenmotiv und zieht die Erzählstränge am Ende zusammen.

Damit wären wir auch schon bei unserem “Antihelden-Ermittler”. Was August Emmerich angelangt, so macht er sich keine Illusionen über die gesellschaftlichen Zustände. Aus seiner Perspektive ist “das Leben, dieses elende Verräterschwein”, eine ungerechte Ausweglosigkeit. Um die Vergangenheit des ehemaligen Waisenkindes Emmerich besser zu verstehen, sollte man wohl die Vorgänger-Bände gelesen haben (auch ich werde und will das unbedingt nachholen). Es geht in diesem Band um seine private Situation als alleinerziehender Stiefvater dreier Kinder, der über seine Herkunft nur spekulieren kann. Schon lange habe ich keine literarische Figur mehr so “echt” und attraktiv gefunden wie Emmerich. Seine Figur ist einmal mehr Beweis dafür, dass Frauen glaubwürdige und anziehende männliche Protagonisten schreiben können.

Wenn es nicht so furchtbar kitschig klingen würde, würde ich sagen: Ich bin wie atemlos durch die Seiten geflogen. Aber irgendwie beschreibt es mein Leseerlebnis am besten. Ich war an einer Stelle richtig erschrocken, als ich plötzlich bei der Hälfte des Buches angekommen war.

Das Buch endet mit einem sehr fiesen Cliffhanger und ich kann nur hoffen, dass Alex Beer in der nächsten Zeit ganz viel Zeit zum Schreiben findet! Top - unbedingt lesen!


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Veröffentlicht am 30.06.2020

Das schwarze Band der ewig Gestrigen

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"Das schwarze Band" ist der vierte Band der August-Emmerich-Reihe von Alex Beer. Der eigenwillige Kriminalinspektor konnte sich wieder mal nicht zügeln und tritt beim Amtsantritt des neuen österreichischen ...

"Das schwarze Band" ist der vierte Band der August-Emmerich-Reihe von Alex Beer. Der eigenwillige Kriminalinspektor konnte sich wieder mal nicht zügeln und tritt beim Amtsantritt des neuen österreichischen Bundeskanzler ins Fettnäpfchen. Dies beschert ihm einen speziellen Disziplinarkurs in einer Kadettenschule oder das Ende seiner Arbeit im Polizeidienst. Notgedrungen muss er seinen Assistenten Winter allein im vorliegenden Mordfall ermitteln lassen. Doch dann entwickelt sich alles in eine neue Richtung, denn es steckt viel mehr hinter dem Mordfall. In der Kaserne geschieht ebenfalls ein Mord und es gilt ein mögliches Attentat auf den Kanzler zu verhindern. Alex Beer lässt in diesem vierten Band den Assistenten Winter mehr Spielraum, die Figur entwickelt sich dadurch dass sie ohne Emmerich auskommen muss. Die Beziehung zwischen den Kollegen Emmerich und Winter entwickelt sich dadurch weiter. Denn auch Emmerich, so ruppig er sein mag, sorgt sich ernsthaft um seinen Assistenten. Neben dem eigentlichen Kriminalfall gefällt mir diese menschliche Entwicklung der beiden. Die Mischung aus den tristen Jahren nach Ende des ersten Weltkrieges und den Auswüchsen einzelner Schein- und Halbwelten, sowie ewig Gestriger und möglicher Erneuerer webt Alex Beer geschickt in diesen Kriminalfall ein, die Kombination macht das Buch zu einer guten Lektüre. Obwohl sich manche Verhaltensmuster Emmerichs wiederholen, lese ich diese Reihe wirklich gern. Auch der vierte Band lässt den Leser in die Jahre Anfang 1920 in Wien eintauchen. Das Buch hat die nötige Spannung und wartet am Ende mit einem Cliffhanger auf, bei dem man gespannt sein darf, wie der Weg August Emmerichs weitergehen wird.

Veröffentlicht am 17.06.2020

Authentisch und spannend

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Der „Große Krieg“ ist seit drei Jahren vorbei, aber die Folgen sind noch immer zu spüren. Nahrungsmittel sind knapp, bezahlbarer Wohnraum kaum zu finden. Die Inflation treibt die Preise in ungeahnte Höhen, ...

Der „Große Krieg“ ist seit drei Jahren vorbei, aber die Folgen sind noch immer zu spüren. Nahrungsmittel sind knapp, bezahlbarer Wohnraum kaum zu finden. Die Inflation treibt die Preise in ungeahnte Höhen, die Bevölkerung hungert, kämpft tagtäglich ums Überleben. Selbst diejenigen, die Arbeit haben, leben am Rande des Existenzminimums.

Lediglich den Kriegsgewinnlern und den Adeligen fehlt es an nichts. Obwohl letztere ihre Privilegien verloren haben, leben sie noch immer in Saus und Braus. Nutzen ihre Verbindungen, instrumentalisieren Sympathisanten, gehen über Leichen und tun alles, um die Uhr zurück zu drehen und den Fortschritt der Republik zu verhindern. Unrechtsbewusstsein? Fehlanzeige.

Es ist ein besonderes Kennzeichen dieser Reihe, dass die Autorin reale historische Ereignisse mit einer spannenden Handlung verknüpft. Wie auch in „Das schwarze Band“ sind es vor allem die ewig Gestrigen, die mit kriminellen Machenschaften den Weg der Alpenrepublik hin zur Demokratie torpedieren wollen. Als Aufhänger dienen hier die Streitigkeiten um das Burgenland, aber eigentlich scheint dies nur der Vorwand zu sein, um Kaiser Karl I. und somit auch die Monarchie wieder in Amt und Würden zu bringen.

Soweit die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die Kriminalinspektor August Emmerich und seinem Assistenten Ferdinand Winter von der Abteilung Leib und Leben auch in ihrem vierten Fall das Leben schwer machen. Dazu kommt, dass Winter diesmal auf sich allein gestellt ist, da sein Vorgesetzter wegen einer flapsigen Bemerkung bei dem Empfang zu Ehren des neuen Bundeskanzlers Schober, ehemals Polizeichef, von den Ermittlungen abgezogen und in einen „Benimmkurs“ verfrachtet wird. Doch Emmerich wäre nicht der, den wir kennen, wenn er deshalb klein beigäbe.

Eine gut recherchierte Reihe, die nicht nur spannende Unterhaltung und authentisches Zeitkolorit bietet, sondern nebenbei auch Fakten vermittelt, die zur weiterführenden Lektüre animieren. Für Fans des historischen Kriminalromans ein absolutes Muss.

Veröffentlicht am 07.06.2020

Ein Fall für August Emmerich

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August Emmerich ist ein Kriminalkommissar der aus dem Rahmen fällt. Nicht nur weil er im Wien in den 20iger Jahren des letzten Jahrhunderts ermittelt, sondern weil er nicht in das gängige Beamtenklischee ...

August Emmerich ist ein Kriminalkommissar der aus dem Rahmen fällt. Nicht nur weil er im Wien in den 20iger Jahren des letzten Jahrhunderts ermittelt, sondern weil er nicht in das gängige Beamtenklischee passt. Aufgewachsen als uneheliches Kind im Waisenhaus, war ihm eher ein proletarischer Werdegang vorherbestimmt. Auch wenn er nun als Kriminalbeamter eine gesicherte Position hat, seine Herkunft will und kann er nicht verleugnen. Und was heißt schon gesichert, wenn die Inflation wütet und er mit seinen drei kleinen Kindern keine Wohnung findet. Das ist der Hintergrund dieses historischen Kriminalromans.

Ein Doppelmord macht der Polizei zu schaffen, es traf zwei junge Frauen aus dem Milieu. Doch statt zu ermitteln, muss Emmerich zu einer Art Benimmkurs. Seine despektierlichen Äußerungen über den neuen Kanzler wurden leider von der falschen Person gehört. Nun sitzt Emmerich in einer Kadettenanstalt fest und muss seinen jungen Mitarbeiter in die Welt der Gangster, Schieber und zwielichtigen Clubs schicken. Eine echte Feuerprobe für den jungen, ehemals adligen, Ferdinand Winter.

Es gibt schon einige Bücher um August Emmerich, aber „Das schwarze Band“ ist mein Einstieg. Ich hatte damit überhaupt keine Probleme und nie das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlt. Lediglich der Wunsch, möglichst schnell die anderen Bände aus der Reihe zu lesen, ist immer drängender geworden.

Das stimmungsvolle Zeitbild hat mich gefesselt, die wilden Zwanziger, die auch in Wien, ähnlich wie in der Berlin zu dieser Zeit, zwei Welten zeigen. Die hemmungslose Vergnügungssucht in Bars und diversen Clubs, sexuelle Freizügigkeit wie nie zuvor auf der einen Seite. Aber auch eine zunehmende Verelendung der Bevölkerung, Inflation und Arbeitslosigkeit haben viele Viertel Wiens in Slums verwandelt. Dazu kommt die unsichere politische Führung, das Kaiserreich ist eben erst untergegangen und der alte Adel will sich nicht mit dem Adelsaufhebungsgesetz abfinden.

Ich mag es, wenn mich Bücher mit Spannung unterhalten, ich aber auch sehr viel aus dem Hintergrund erfahren kann. Hier vor allem zeitgeschichtliche Dinge aus der jungen Republik Österreich. Das war eine richtige Zeitreise.

Alex Beer hat eine faszinierende Art zu schreiben, der Krimi ist unglaublich spannend, hart und ungeschminkt, aber auch unterhaltend. Ihre Figuren – allen voran – August Emmerich haben mir in ihrer Charakterisierung sehr gefallen.

Genau der richtige Lesestoff für Fans des historischen Kriminalromans und ich bin sicher, ich werde mir keinen Band entgehen lassen.

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