Cover-Bild Der Galgenvogel
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 02.11.2016
  • ISBN: 9783426653463
Antonia Hodgson

Der Galgenvogel

Historischer Thriller
Katharina Volk (Übersetzer), Sonja Rebernik-Heidegger (Übersetzer)

Nach "Das Teufelsloch" begeistert die britische Erfolgsautorin Antonia Hodgson mit ihrem neuen historischen Thriller "Der Galgenvogel".
London anno 1728: Der schwefelgelb flackernde Schein rußiger Öllampen, Übelkeit erregender Gestank frisch geleerter Nachttöpfe im Rinnstein, und in den schmalen Gassen das Zischen und Fauchen schwarzer Ratten …
Durch diese Straßen wird ein gut gekleideter junger Mann zum Galgen nach Tyburn geschleppt. Die Menge am Straßenrand nennt ihn einen Mörder. Er versucht ruhig zu bleiben. Sein Name ist Tom Hawkins, und er ist unschuldig. Irgendwie muss er es schaffen, das zu beweisen, bevor der Strick sich um seinen Hals legt.
Natürlich ist alles seine eigene Schuld. Das Leben war gut, nachdem er dem Schuldgefängnis „The Marshalsea“ entronnen war. Er hätte dem gefährlichsten Kriminellen Londons ja nicht erzählen müssen, dass er "auf Abenteuer aus" sei. Er hätte niemals der Mätresse von King George Hilfe anbieten dürfen. Und vor allem hätte er nie der scharfsinnigen und berechnenden Queen Caroline trauen sollen. Sie versprach ihm für sein Schweigen einen königlichen Straferlass – doch letztlich schweigt niemand besser als ein Toter ...

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2017

Spannender Krimi indem das London des frühen 18.Jahrhunderts lebendig wird - m. all seinen stinkenden Gassen und gefährlichem Gesindel.

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London anno 1728: Der schwefelgelb flackernde Schein rußiger Öllampen, Übelkeit erregender Gestank frisch geleerter Nachttöpfe im Rinnstein, und in den schmalen Gassen das Zischen und Fauchen schwarzer ...

London anno 1728: Der schwefelgelb flackernde Schein rußiger Öllampen, Übelkeit erregender Gestank frisch geleerter Nachttöpfe im Rinnstein, und in den schmalen Gassen das Zischen und Fauchen schwarzer Ratten …
Durch diese Straßen wird ein gut gekleideter junger Mann zum Galgen nach Tyburn geschleppt. Die Menge am Straßenrand nennt ihn einen Mörder. Er versucht ruhig zu bleiben. Sein Name ist Tom Hawkins, und er ist unschuldig. Irgendwie muss er es schaffen, das zu beweisen, bevor der Strick sich um seinen Hals legt.
Natürlich ist alles seine eigene Schuld. Das Leben war gut, nachdem er dem Schuldgefängnis „The Marshalsea“ entronnen war. Er hätte dem gefährlichsten Kriminellen Londons ja nicht erzählen müssen, dass er "auf Abenteuer aus" sei. Er hätte niemals der Mätresse von King George Hilfe anbieten dürfen. Und vor allem hätte er nie der scharfsinnigen und berechnenden Queen Caroline trauen sollen. Sie versprach ihm für sein Schweigen einen königlichen Straferlass – doch letztlich schweigt niemand besser als ein Toter ...
(Klappentext)

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Das ist der 2. Teil der Tom Hawkings-Reihe, welcher getrost auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Dieser historische Kriminalroman spielt im Jahre 1728 - König George II. sitzt auf dem Thron und Königin Caroline zieht aus dem Hintergrund die Fäden. Nicht nur politisch, sondern auch in Bezug auf seine Mätresse Henrietta Howard, welche zugleich auch ihre Kammerzofe ist.
Dieses historische Tatsache ist zwar nicht Hauptbestandteil dieses Krimis, wird von der Autorin jedoch gekonnt in den Plot eingewebt.

Erzählt wird aus der Sicht von Tom Hawkins, seines Erachtens Gentleman, jedoch eher ein humorvoller Spitzbube mit Hang zum Glücksspiel und auch sonst allen Arten von Genüssen nicht abgeneigt. Im Inneren hat er jedoch ein weiches und vor allem großes Herz. Aufgrund seiner großen Klappe und einem leichten Machogehabe zieht er das ein oder andere Mal das Unheil regelrecht an.
Dieses Mal scheint er sein Glück aber überstrapaziert zu haben, denn der Leser begleitet ihn auf seinem Gang zum Galgen - er wurde des Mordes an seinen Nachbarn für schuldig gesprochen.
Währenddessen lässt er die letzten Tage Revue passieren und wie es dazu kam, dass er nun unter Gejohle und Applaus hängen wird...und das auch noch unschuldig. Nur weil er ein Dienstmädchen vor dem Verdacht, ihren Herren auf brutale Weise abgeschlachtet zu haben, beschützen will und das königliche Spiel der Intrigen nicht beherrscht und sich hineinziehen ließ. Doch wer ist nun der wahre Mörder?

Der Schreib- und Erzählstil ist flüssig und fesselnd. Als Leser wird man in das London des frühen 18. Jahrhunderts regelrecht hineinkatapultiert. In das London mit den finsteren und übelriechenden Gassen, mit all seinen Bordellen, Spelunken und Spielhöllen, mit dem ganzen gefährlichem Diebesgesindel und all seiner Doppelmoral.
Dies geschieht auf sehr authentische Art und Weise, sodass man meinen könnte man ist mitten drin, statt nur dabei. Alleine diese bildhafte Atmosphäre macht diesen historischen Kriminalroman lesenswert.
Doch auch der Plot ist hier nicht zu verachten, welcher neben den historischen Einblicken für Tempo und Spannung sorgt und selbst am Ende noch eine überraschende Wendung beinhaltet.

Im Nachwort erfährt man noch Wissenswertes über das Königspaar George II. und Caroline und die Sache mit der Mätresse Henrietta Howard, sowie über die Hinrichtungen, weibliche Gladiatoren, die damalige Sittenpolizei und auch über das berüchtigte Fetisch-Bordell, welches tatsächlich existierte.
Historisch hat hier also alles Hand und Fuß und erinnert mich ein bisschen an die historischen Romane von Rebecca Gablé.

Fazit:
Antonia Hodgson scheint in gewisser Weise die britische Antwort auf Rebecca Gablé zu sein. Nur wird hier das stinkende London des 18. Jahrhunderts behandelt.
Neben dem spannenden Plot konnten mich auch die historischen Einblicke begeistern. Aufgrund des flüssigen und bildhaften Schreibstils liest sich das Buch weg wie nix und ich war traurig als es zu Ende war.
Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung und freue mich schon auf den 3. Teil dieser Reihe.

Veröffentlicht am 19.01.2017

Historisches Flair, tropft aus allen Poren dieses Thrillers- Packender, würdiger Nachfolgeband um Tunichtgut und Gentleman Tom Hawkins

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Kaum hat Tom Hawkins, selbsternannter Gentleman und gerade erst dem „Marshalsea“ Gefängnis entronnen, seine letzten, gefährlichen Abenteuer verdaut, wird es ihm schon wieder langweilig und so lässt er ...

Kaum hat Tom Hawkins, selbsternannter Gentleman und gerade erst dem „Marshalsea“ Gefängnis entronnen, seine letzten, gefährlichen Abenteuer verdaut, wird es ihm schon wieder langweilig und so lässt er sich auf ein lukratives Angebot des Unterweltkönigs James Fleet ein. Tom soll im Park eine Dame treffen und als Informant für Fleet dienen. Doch es kommt nicht zum Treffen, da die Dame, die sich in einer Kutsche sitzend befindet, beinahe Opfer eines Überfalles wird. Tom gelingt es in letzter Sekunde, den Angreifer in die Flucht zu schlagen und so kehrt er, äußerst derangiert, wieder nach Hause zurück. Kitty, Toms Lebensgefährtin, ist außer sich vor Wut, doch viel Zeit Tom zu schelten, bleibt ihr nicht, da sich im Haus gegenüber eine wahre Tragödie abgespielt hat. Ihr Nachbar, Mr. Burden, wurde ermordet- mit neun Messerstichen direkt ins Herz, regelrecht hingerichtet und Tom hat nun alle Hände voll damit zu tun, den Fall aufzuklären, da der obere Ordnungshüter, Tom den Mord in die Schuhe stecken will, weil Tom und Burden kurz zuvor eine lautstarke Auseinandersetzung miteinander hatten und sich spinnefeind waren.

Die Schlinge um Toms Hals zieht sich immer enger und das nicht nur sprichwörtlich, denn auch das einfache Volk hält ihn mittlerweile für Burdens Mörder. Dazu stellt sich heraus, dass die Dame, die Tom kürzlich rettete, eine Hofdame der Königin und Mätresse des Königs war, die sich lediglich ihres grausamen Gattes erwehren wollte. Und ehe er sich versieht, steht Tom vor Königin Charlotte höchstpersönlich, die, genau wie Unterweltkönig Fleet, sein Leben in der Hand hat. Ihr Auftrag bringt Tom und Kitty in höchste Gefahr…

„Das Teufelsloch“, von Antonia Hodgson entpuppte sich als eines meiner Lesehighlights im Jahre 2014, was nicht nur daran lag, dass die Autorin mit dem Marshalsea Gefängnis ein ungewöhnliches Setting ins Spiel brachte, sondern vor allem daran, dass sie die Geschichte einfacher Menschen erzählte, die weder von Adel waren, noch anderweitig vom Leben begünstigt. Und Antonia Hodgson lässt es zudem (auch diesmal) keinesfalls an detaillierten Beschreibungen des historischen Londons mangeln, die sehr authentisch, dreckig und bildhaft erscheinen. All das macht die Tom Hawkins Reihe (ich hoffe sehr, dass es weitere Teile über ihn und seine Kitty geben wird!) so einzigartig, die Akteure, ihre Motive, Taten und ihr Gedankengut so realistisch, dass man als Leser schon nach kurzer Zeit das Gefühl hat, man würde selbst Zeuge der Geschehnisse in diesem Buch werden und durch das Marshalsea, oder wie in diesem Roman, durch die Elendsgassen von London schlendern.

Ich liebe historische Romane, doch ehrlich gesagt gibt es wenige, die mich bislang so zu fesseln vermochten, wie „Das Teufelsloch“ und „Der Galgenvogel“. Aber nicht nur tropft historisches Flair aus allen Poren dieses Thrillers, auch die Kriminalhandlung ist wieder einmal sehr packend geschrieben und es bleibt bis zum Ende spannend, da man, genau wie Tom, über lange (fast zu lange) Zeit im Dunklen tappt, während ein skrupelloser Mörder umhergeht und sich, da Tom als Mörder ins Visier der Obrigkeit gerät, äußerst sicher fühlt. Streng genommen sind es gleich zwei Fälle, die Tom beschäftigen, doch wie immer ist die Auflösung verzwickter, als es zunächst den Anschein hat. Und selbst wenn sich nach und nach gewisse Dinge aufklären, bleibt trotzdem die Spannung gewahrt, da Tom kurz vor seiner Hinrichtung steht, von der in kleinen Einblendungen immer wieder berichtet wird.

Ich mag die beiden Hauptfiguren dieser Serie, Tom und Kitty sehr, weil sie unperfekte Akteure mit Ecken und Kanten sind, die aber ihr Herz auf dem rechten Fleck tragen.

Ihre gegenseitige Liebe füreinander ist stets spürbar, ohne dass die Autorin ihre Leser mit langatmigen, schmalzigen Liebeserklärungen langweilt. So fügt sich die Liebesgeschichte zwischen Tom und Kitty perfekt ein in diesen hochspannenden Krimi, der seinem Vorgängerband in Sachen Thrill, Emotion und Intrigenspielen, in nichts nachsteht und genauso besonders geraten ist.