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Veröffentlicht am 24.06.2020

Wie brutal Geschichte sein kann

Ich bleibe hier
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Marco Balzano liefert mit seinem Roman „Ich bleibe hier“ ein spannendes Stück Geschichte, basierend auf Tatsachen und gibt am Ende in den Anmerkungen einen persönlichen Einblick in seine Arbeit/ Recherche.
Graun ...

Marco Balzano liefert mit seinem Roman „Ich bleibe hier“ ein spannendes Stück Geschichte, basierend auf Tatsachen und gibt am Ende in den Anmerkungen einen persönlichen Einblick in seine Arbeit/ Recherche.
Graun im Vinschgau. Ein Dorf wie viele, könnte man meinen. Aber dieses Dorf liefert viel Stoff für eine Geschichte, die ihresgleichen sucht und gleichzeitig auch zeigt, wie brutal Geschichte sein kann. Spannend beschreibt Balzano die Geschehnisse rund um das Dorf. Faschisten, Nazis und ein irrsinniger Staudamm, beziehungsweise dessen Bau. Das Dorf wird von allen Seiten gebeutelt. Und als Leser*innen sind wir mitten im Geschehen. Dass dies so gut funktioniert liegt auch am Schreibstil des Autors. Er zeichnet die Szenen perfekt, lässt die Bilder wirken.
„Wir sollten wegziehen von diesem verfluchten Ort, wo nur eine Diktatur auf die andere folgte und man auch ohne Krieg keinen Frieden mehr fand.“ [144]
Eindrucksvoll zeigt Balzano, dass man für seine Sache kämpfen muss. „Der Faschismus wird enden, diese Leute werden wegziehen, und wir werden wieder unser gewohntes Leben führen.“ [56] Einfach die Augen zu verschließen ist keine Option. „Stillschweigend lassen die Leute jeden Tag zu, dass das Grauen seinen Lauf nimmt.“ [79]
Sein Werk gliedert Balzano in drei Teile, lässt die Charaktere mit Fortgang der Geschichte stärker auftreten und zeigt die zerstörerische Wirkung des Hasses, welche das Dorf mit voller Wucht trifft.
„Wenige in Graun konnten lesen, aber keiner verstand diese Sprache, die nur die Sprache des Hasses war.“ [70]

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Veröffentlicht am 18.06.2020

Hexhex

Petronella Apfelmus - Zauberhut und Bienenstich
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Mit „Zauberhut und Bienenstich“ begibt sich Petronella Apfelmus nunmehr in das vierte Abenteuer, zusammen mit den Zwillingen Lea und Luis, und trifft dabei auf alte Bekannte. Der Bäckermeister Kümmerling ...

Mit „Zauberhut und Bienenstich“ begibt sich Petronella Apfelmus nunmehr in das vierte Abenteuer, zusammen mit den Zwillingen Lea und Luis, und trifft dabei auf alte Bekannte. Der Bäckermeister Kümmerling will das Müllerhaus kaufen. Dass die kleine Apfelhexe davon nicht angetan ist, dürfte den Petronella-Lesern klar sein, auch, dass die Apfelmännchen helfen, Kümmerlings Plan zu vereiteln.
Wieder einmal präsentiert die Autorin Sabine Städing eine wundervolle und fantasiereiche Geschichte rund um die kleine Apfelhexe Petronella, die nicht nur die Zuhörerinnen sondern auch die Vorleserinnen in ihren Bann zieht und begeistert. Die schön gezeichneten Illustrationen runden das Ganze wieder ab. Sie passen hervorragend zum Buch und geben der kleinen Hexe ein Gesicht, tragen dazu bei, dass die Geschichte Gestalt annimmt und verinnerlicht wird.
Die Geschichte eignet sich zum Vorlesen ab 4 Jahren, beziehungsweise ab 8 Jahren, wenn das Buch selbst gelesen wird. Auch Neueinsteiger*innen werden mit diesem Werk ihre wahre Freude haben.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Bürokratiefehler

Hex Files - Hexen gibt es doch
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„Das war Vergeudung von Magie. Der Orden lehnt jede unnötige Zauberei ab – besonders, wenn sie aus Faulheit geschieht.“ [77]
Tja, was soll ich zu dem Buch „Hex Files - Hexen gibt es doch“ von Helen Harper ...

„Das war Vergeudung von Magie. Der Orden lehnt jede unnötige Zauberei ab – besonders, wenn sie aus Faulheit geschieht.“ [77]
Tja, was soll ich zu dem Buch „Hex Files - Hexen gibt es doch“ von Helen Harper sagen? Es ist fantastisch. Der Roman gehört zu den Büchern, bei denen man schon nach dem Lesen der ersten zwanzig Seiten weiß, dass das Buch zu den persönlichen Highlights des Jahres gehören wird. Und das erreicht Harper mit den Zutaten Magie, Ermittlung, Sarkasmus und zu guter Letzt einer sprechenden Katze, die sie alle in den Hexentopf wirft und daraus eine gelungene Geschichte zaubert.
„Ivy Wilde ist keine Heldin.“ Das sagt zumindest der Klappentext. Die erschaffene Protagonistin ist faul. Richtig faul. Und mit ihrer Art, ihrem Sarkasmus, der Weise wie sie Auftritt und natürlich auch, dass sie so natürlich rüberkommt, machen Ivy so sympathisch. Sie könnte die Hexe von nebenan sein. Mit dem Charakter hat Harper eine wundervolle Figur erschaffen, der die Leser* innen gerne folgen.
Ivy selbst folgt Adeptus Exemptus Raphael Winter, einem Hexer, eher unfreiwillig und findet sich in einem Abenteuer wieder, das beim Lesen einfach nur Spaß macht. Dass Winter der Gegenpol zu Ivy ist, ist ein Stilmittel, welches öfter eingesetzt wird. Es bringt ordentlich Schwung in die ganze Angelegenheit und, was man an dieser Stelle positiv erwähnen muss, es ist wunderbar, dass es zwischen Wilde und Winter kein großes Liebesgedöns gibt.
„Wir sind vollkommen gegensätzliche Charaktere, die aus Versehen zusammengebracht wurden. Ständig ecken wir aneinander.“ [103]
Vieles an diesem Roman ist magisch, die sparsam eingesetzte Hexerei, die lustigen Streitgespräche mit Katze Brutus. Harper hat das Ganze wohl dosiert, so dass die Geschichte nie in das eine oder andere Extrem abdriftet und sich wunderbar lesen lässt.
Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Teil 2 „Hex Files - Wilde Hexen“ erscheint erst im September 2020.

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Veröffentlicht am 08.06.2020

Zauberhaft

Petronella Apfelmus - Hexenbuch und Schnüffelnase
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"Petronella Apfelmus - Hexenbuch und Schnüffelnase". So lautet Band Nummer 5 unserer Lieblingsreihe.
Aber auch Neueinsteiger sollten sich nicht abschrecken lassen einzusteigen. Man findet sehr gut in ...

"Petronella Apfelmus - Hexenbuch und Schnüffelnase". So lautet Band Nummer 5 unserer Lieblingsreihe.
Aber auch Neueinsteiger sollten sich nicht abschrecken lassen einzusteigen. Man findet sehr gut in die Geschichte, es wird das nötigste erklärt und man kommt sofort klar. Und da wären natürlich noch die wunderschönen Illustrationen, die Zuhörerinnen und Vorleserinnen gleichermaßen bezaubern. Sprachlich gibt es auch nichts zu meckern. Ein rundum gelungenes Kinderbuch.
Diesmal wird ordentlich und allerhand gebastelt. Mit dabei sind die Apfelhexe Petronella, die Zwillinge, Hirschkäfer Lucius und die Apfelmännchen. Doch dann werden die Apfelmännchen entführt und die Detektivarbeit für Petronella und Lea und Luis beginnt.
Sabine Städing schafft es immer wieder aufs Neue eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte rund um die Apfelhexe zu zaubern und Sabine Büchner liefert dazu die passenden Illustrationen. Beides harmoniert wirklich klasse und verzaubert Mädchen und Jungs gleichermaßen.

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Veröffentlicht am 08.06.2020

Häuser erzählen Geschichten

Ein Versteck unter Feinden
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„Die Szenen auf dem Lagergelände scheinen eine Art pervertiertem Karneval entsprungen zu sein.“ [318]
Häuser erzählen Geschichten. Sie kommen an das Tageslicht, werden zu spannenden, faszinierenden, schockierenden ...

„Die Szenen auf dem Lagergelände scheinen eine Art pervertiertem Karneval entsprungen zu sein.“ [318]
Häuser erzählen Geschichten. Sie kommen an das Tageslicht, werden zu spannenden, faszinierenden, schockierenden Rekonstruktionen von außergewöhnlichen Ereignissen. Mit ihrem Werk „Ein Versteck unter Feinden“ erhält Roxane van Iperen den Opzij-Literaturpreis und lässt vergangene Geschichte wieder auferstehen und leistet somit einen Beitrag gegen das Vergessen. Dass sich diese Geschichte wie ein Roman lesen lässt, verhilft den Leser*innen sich besser darauf einzulassen und die schwer verdaulichen Gräueltaten zu verinnerlichen.
„Mensch, trau dich zu leben!“ [339]
Sehr gut recherchiert und ohne etwas zu beschönigen, schafft es van Iperen, auf eine einprägsame Weise, nüchtern und ohne Theatralik, von einem geschichtlichen Ereignis zu berichten, das viele so nicht kannten: die Geschichte jüdischen Widerstandes. Viele verloren ihr Leben in Konzentrationslagern und diejenigen, die überlebt haben, geben die Erzählungen weiter.
Geschichte wird lebendig, zeigt auf wie es damals wirklich war und bleibt für immer im Kopf.

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