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Veröffentlicht am 09.02.2017

Ungewöhnlicher, atmosphärischer Eso-Mystery- Thriller, jedoch mit kleinen Schwächen

Sie weiß von dir
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Büroangestellte Louisa fällt aus allen Wolken, als sie feststellen muss, dass der Mann, den sie kürzlich im Pub kennenlernte und mit dem sie einen heißen Kuss austauschte, ihr neuer Chef ist. David ist ...

Büroangestellte Louisa fällt aus allen Wolken, als sie feststellen muss, dass der Mann, den sie kürzlich im Pub kennenlernte und mit dem sie einen heißen Kuss austauschte, ihr neuer Chef ist. David ist Psychiater und neu in der Stadt. Er lebt zusammen mit seiner bildhübschen Frau Adele in einem perfekten Haus und anscheinend führen beide ein glückliches Eheleben. Die geschiedene, alleinerziehende Mutter eines aufgeweckten Jungen, Louise, die seit einiger Zeit mit ein paar Pfunden zusätzlich zu kämpfen hat, kann gar nicht nachvollziehen, wieso ausgerechnet ein Mann wie David an ihr Interesse zeigt. Doch nun, nachdem beide wissen, wen sie vor sich haben, beschließen sie, ihre Beinahe-Affäre zu vergessen und nur noch Angestellte und Chef zu sein. Als Louise eines Tages zufällig auf der Straße mit einander anderen Frau zusammenstößt, die sie freundlich zu einem Kaffee einlädt, ahnt Louise noch nicht, dass sie Adele vor sich hat. Doch auch als sie erfährt, wer Adele wirklich ist, kann sie die neue geschlossene Freundschaft zu Adele nicht wieder aufgeben. Sie verheimlicht David, dass sie sich regelmäßig mit Adele trifft. Auch als David eines Tages vor ihrer Tür steht und sie sich doch besseren Wissens auf eine stürmische Affäre mit ihm einlässt, schweigt sie sich aus. Mit ungeahnten Folgen…

Ich gebe es zu, der Klappentext zu „Sie weiß von dir“, hat mich neugierig gemacht. Ein Roman, der mit einem solch haarsträubenden Ende aufwartet, dass man es nicht erahnen kann und sich anderen Lesern darüber ausschweigen soll, weckt nun einfach meine Neugierde. Außerdem fand ich die Covergestaltung des Thrillers sehr gelungen und hochwertig. Das Auge isst ja bekanntlich mit. Leider hat der Rowohlt Verlag meiner Meinung nach einen entscheidenden Fehler gemacht bei der Deklarierung des Romans. Es handelt sich hier nämlich nicht um reguläre Thriller oder Krimilektüre. „Sie weiß von dir“, wartet mit esoterisch angehauchten Erklärungen auf, die im Bereich des Paranormalen; Mystery- Bereiches liegen, was einigen Lesern, die keinen Zugang dazu haben, sicherlich sauer aufstoßen wird. Kann man sich mit diesem nicht unwichtigen Punkt arrangieren, wird man durchaus am Ende der Geschichte überrascht. Die Story wird aus Sicht aller wichtigen Akteure vorangetrieben. Eine jedoch kommt dabei zu kurz- allerdings ist nach dem Lesen des Romans klar, wieso diese Figur so nebulös blieb. Ich fand diesen Roman keinesfalls schlecht geschrieben. Die Geschichte hat mich durchaus in seinen Bann gezogen, doch mir fehlte ein wenig mehr Zugang zu den Hauptakteuren. Die Figuren blieben zu blass charakterisiert und auch der sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen David und Louise fehlte es an Glaubwürdigkeit, weil zuviel zwischen ihnen unausgesprochen blieb, so dass man hier eher von sexueller Anziehungskraft als von Liebe sprechen konnte.

Kurz gefasst: Ungewöhnlicher, atmosphärischer Eso-Mystery- Thriller, jedoch mit kleinen Schwächen. 3.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 19.01.2017

Auch auf der anderen Seite des Zaunes ist das Gras nicht unbedingt viel grüner- Unterhaltsamer, leider aber auch etwas steril wirkender Selbstfindungsroman mit leichten Längen

Die zwei Seiten meines Herzens
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Abbey ist Mutter zweier Kinder und seit vielen Jahren verheiratet mit Jimmy. Doch seitdem die Auftragslage für ihren Mann schlechter geworden ist und die Familie in finanziellen Nöten ist, hängt auch der ...

Abbey ist Mutter zweier Kinder und seit vielen Jahren verheiratet mit Jimmy. Doch seitdem die Auftragslage für ihren Mann schlechter geworden ist und die Familie in finanziellen Nöten ist, hängt auch der Haussegen schief. Zudem ist Abbey überfordert mit Haushalt und Job und wünscht sich ab und an, sie könne die Uhr zurückdrehen. Was wäre geschehen, wenn sie einst den reichen, attraktiven Alex van Holt gedatet hätte, dem sie damals einen Korb gab und der nun die Klatschspalten mit seiner mächtigen Familie füllt, da er in die Politik gegangen ist?

Als Jimmy eines Tages eine überteuerte Markentasche in Abbeys Schrank vorfindet, die über 500 Dollar gekostet hat, kommt es zum Streit zwischen dem Paar. Abbey macht sich danach wütend und enttäuscht auf den Weg, um die Tasche wieder umzutauschen. Doch auf der Rolltreppe des Kaufhauses gerät sie ins Straucheln und stürzt. Als sie erwacht, sitzt statt Jimmy, Alex van Holt an ihrem Krankenbett. Ihr angeblicher Ehemann! Abbey ist völlig überfordert mit der Situation. Kann es sein, dass sie alles nur träumt oder ist sie in ein Paralleluniversum geraten, in dem sie Alex statt Jimmy geheiratet hat?

Das Leben mit Alex, gestattet sich zunächst sehr luxuriös, denn die van Holt Familie ist reich, doch dafür in zwischenmenschlichen Beziehungen alles andere als einfach. Immerhin hat Abbey auch in diesem Leben, ihre beiden Kinder an ihrer Seite. Doch leider sind sie alles andere als glückliche und gut erzogene Kinder. Und Abbeys Schwiegermutter lässt sie deutlich spüren, dass sie sich etwas Besseres für ihren Sohn, den angehenden Politiker erhofft hat. So muss sich Abbey sehr zusammennehmen, um die Intrigen und Machtspielchen im, sich immer schneller drehenden Politkarussells durchschauen zu können, damit sie Alex eine Stütze ist. Doch auch Alexs Geduldsfaden scheint äußerst dünn zu sein und plötzlich sehnt sich Abbey wieder zurück in ihr altes Leben…

„Die zwei Seiten meines Herzens“, von Leigh Himes ist im Großen und Ganzen eine unterhaltsame Mischung aus Selbstfindungsroman und Gesellschaftsstudie, in dessen Fokus eine anfangs desillusionierte Frau steht. Abbey ist, trotz ihrer Macken, eine sympathische taffe Frau, mit der man sich als Leser schnell identifizieren kann. Es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, jedoch zwischen den Zeilen ermahnt, doch einfach das zu schätzen, was man hat, denn oftmals ist das Greifbare idealer, als sämtliche, gebauten Luftschlösser dieser Welt. Mögen Reichtum und Macht auch zu den Dingen gehören, die viele für erstrebenswert halten; glücklich wird man dadurch nicht automatisch. Diese Lektion muss auch Abbey schließlich auf sehr bittere Art und Weise lernen. Ihre Selbstfindung geht allerdings recht zögerlich vonstatten und sie lässt sich für meinen Geschmack viel zu lange von Alex und seiner Mutter gängeln, was eigentlich so gar nicht zu einer taffen Frau wie Abbey zu passen scheint.

Schade fand ich es zudem, dass man über Alexs Gefühls- und Gedankenwelt leider zu wenig erfährt, so dass er ein recht blasser Akteur in dieser Story bleibt. Und auch den Ausflug in politische Gefilde und die Welt der Reichen und Schönen, fand ich nur mäßig spannend erzählt. Vor allem, weil sich die Autorin ziemlich ausufernd darüber auslässt, als stattdessen mehr die Gefühle ihrer Romanheldin zu beleuchten. Wären Abbeys Kinder nicht, die ein wenig Lebhaftigkeit in die Geschichte bringen, wäre der Roman womöglich völlig in sterile Gefilde abgedriftet, doch es gibt sie gottlob und so sorgen die Romanpassagen in denen Abbey versucht, mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen, dann für anrührende Momente. Abbeys Selbstfindung plätschert leider dennoch über lange Strecken vor sich hin und auch wenn die Autorin einen sehr ansprechenden Schreibstil besitzt, hätte ich mir gewünscht, dass sie ihren Roman straffer erzählt hätte. 350 Seiten hätten meiner Meinung nach hier völlig ausgereicht.

Kurz gefasst: Auch auf der anderen Seite des Zaunes ist das Gras nicht unbedingt viel grüner- Unterhaltsamer, leider aber auch etwas steril wirkender Selbstfindungsroman mit leichten Längen. 3.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 02.01.2017

Netter, softer, erotischer Liebesroman für Zwischendurch- allerdings auch etwas kurz geraten.

Tempting Love - Hände weg vom Trauzeugen
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Madison Daniels liebt den besten Freund ihres Bruders, Chase Gamble schon von Kindesbeinen an. Doch dieser scheint kein gesteigertes Interesse an ihr zu haben; sieht sie lediglich als guten Kumpel. Das ...

Madison Daniels liebt den besten Freund ihres Bruders, Chase Gamble schon von Kindesbeinen an. Doch dieser scheint kein gesteigertes Interesse an ihr zu haben; sieht sie lediglich als guten Kumpel. Das glaubt zumindest Madison. In Wirklichkeit ist auch Chase schon seit langer Zeit an Madison interessiert, fürchtet aber, charakterlich nicht gut genug zu sein, für die junge Frau, denn sein Vater und seine Mutter führten einst eine katastrophale Ehe, da sein Vater nicht treu sein konnte und so etwas will Chase Madison niemals antun. Auf der Hochzeit von Madisons Bruder treffen beide erneut aufeinander. Diesmal müssen sie sich beide wegen einer versehentlichen Doppelbuchung eine Suite teilen. Beide fallen aus allen Wolken, als sie davon erfahren…

Da ich kein Fan von Para-Romance-Lektüre bin, hatte ich bislang noch nichts von der Autorin J. Lynn, alias Jennifer L. Armentrout gelesen, als ich mich für diesen Roman hier entschied. Ich war zunächst durch das niedliche, poppige Cover auf die Geschichte aufmerksam geworden und fand dann den Klappentext ganz interessant. „Hände weg vom Trauzeugen“, ist übrigens der erste Teil der „Gamble-Brüder“ Reihe der Autorin und auch Chases Brüder treten bereits, hier in diesem Teil, als Nebenfiguren in Erscheinung. Die Geschichte ist kurzweilig aufgebaut und sorgt für die ein oder andere humorige Szene, so dass sie sich schnell lesen lässt. Es ist eine nette, sehr softe aber erotische Lektüre für Zwischendurch, allerdings nicht mehr als das. Dafür sind die Charaktere einfach etwas zu schablonenhaft geraten und auch das seltsame Verhalten von Chase, der glaubt nicht gut genug für Madison zu sein, ist einfach nicht nachzuvollziehen; zumal er sich ständig in Gedanken wiederholt. Dazu kommt das Hin und Her zwischen den beiden, weil beide einfach lange Zeit aneinander vorbeireden, anstatt miteinander, was letztendlich für die Punktabzüge bei mir gesorgt hat.

Schade fand ich es zudem, dass die Story mit ihren nur 200 Seiten, recht kurz geraten ist. Ein wenig wirkt dieser Roman der Autorin wie eine typische Category Romance, wie man sie in Heftromanen vorfindet. Darunter gibt es sehr viele spannende Geschichten, aber sie sind halt, wie es hier der Fall ist, etwas kürzer und knapper verfasst und den Protagonisten fehlt es dazu oftmals an mehr Tiefe. Wer aber mit einer etwas gemäßigten Erwartungshaltung an diesen Roman geht und sich lediglich eine prickelnde, amüsante Story erhofft, wird dennoch auf seine Kosten kommen.

Kurz gefasst: Netter, softer, erotischer Liebesroman für Zwischendurch- allerdings auch etwas kurz geraten. 3.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 28.11.2016

Ernüchternder Blick auf die Partnersuche, mal schwermütig, mal zynisch inszeniert, der mich leider nicht begeistern konnte.

Einmal lieben geht noch
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Nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund, hat die Lehrerin Lucie noch keinen anderen Mann gefunden, was sie im Laufe der Zeit dazu bringt ein recht nüchternes, zynisches Weltbild in Bezug auf die ...

Nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund, hat die Lehrerin Lucie noch keinen anderen Mann gefunden, was sie im Laufe der Zeit dazu bringt ein recht nüchternes, zynisches Weltbild in Bezug auf die Partnersuche zu entwickeln. Zwar nimmt sie alles mit, wo man den möglichen Partner fürs Leben finden könnte- Partys, Schwimmbad, Märkte, Speed-Dating, doch die möglichen Singlemänner, entpuppen sich zum größten Teil als Ausschussware, so dass Lucie beinahe die Hoffnung aufgeben will bei der Partnersuche, doch nur beinahe. Zunächst muss sie jedoch lernen, dass der perfekte Partner nicht immer perfekt sein muss…

Wer mich kennt, weiß, dass meine Inhaltsangaben zum Teil etwas länger ausfallen, doch ehrlich gesagt gibt es zu Lucie und ihrer Partnersuche auch nicht mehr viel hinzuzufügen. Die Autorin Rachel Corenblit besitzt einen wachen Blick auf ihre Mitmenschen und dazu vermag sie es, sich überaus gewandt auszudrücken. Manchmal poetisch angehaucht, manchmal bringt sie ihre Worte auf recht melancholische Art und Weise zu Papier, doch davon abgesehen fehlte es mir beim Lesen einfach an mehr Lebendigkeit. Der Roman wirkt sehr nüchtern, sehr abstrakt formuliert und dazu hat die Autorin mit der zynischen Lucie dann auch noch eine recht unsympathische Heldin geschaffen, zu der man sehr schwer Zugang findet. Lucie ist über lange Zeit zu sehr auf Äußerlichkeiten bedacht, scannt mögliche Partner fürs Leben auf eine dermaßen ernüchternde, verletzende Art ab und benimmt sich diesen Menschen gegenüber so sperrig, dass mein Interesse an dieser Lektüre leider sehr schnell wieder abnahm. Humorvoll fand ich die Geschichte über Lucie ebenfalls nicht. Vielmehr ist es eine recht traurige, ernüchternde Geschichte über die Partnersuche, die vielleicht realistisch anmuten mag, (hat nicht jeder schon einmal Dating-Katastrophen überstehen müssen?) der es aber für meinen Geschmack einfach an Unterhaltungswert mangelt. Man hat beim Lesen stets das Gefühl, man wäre außen vor; zudem wirken die einzelnen Kapitel eher wie aneinandergereihte Kurzgeschichten und nicht wie eine homogene Einheit. Drei Punkte gibt es von mir lediglich für die Ausdruckskraft der Autorin und ihre Wortgewandtheit.

Veröffentlicht am 28.11.2016

Spannender Krimiplot, doch die etwas belanglos wirkende Love Story konnte mich weniger in ihren Bann ziehen.

Montana Dreams - So ungezähmt wie das Land
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Die attraktive Ella, gilt in der High Society in New York eher als flatterhaftes Partygirl; zumindest ist es das, was alle Welt glaubt, denn auch ihr Onkel Phillip bläst ins gleiche Horn. Dabei hat Ella, ...

Die attraktive Ella, gilt in der High Society in New York eher als flatterhaftes Partygirl; zumindest ist es das, was alle Welt glaubt, denn auch ihr Onkel Phillip bläst ins gleiche Horn. Dabei hat Ella, genau wie auch ihre Zwillingsschwester Lela, großes Interesse daran, die milliardenschwere Firma ihrer verstorbenen Eltern weiterzuführen. Als Ella ein verstörendes Handygespräch zwischen Phillip und Lela belauscht, kommt sie leider zu spät. Sie kann nur noch ohnmächtig mit ansehen, wie Phillip ihre Schwester ermordet. Dabei wird sie zwar nicht entdeckt, doch ihr ist nun klar, dass Lela kurz vor ihrem Tod ein gefährliches Geheimnis ihres Onkels aufgedeckt haben muss, das ihn zum Äußersten trieb. Da Phillip vor hat, Ella den Mord an ihrer Schwester in die Schuhe zu schieben, flieht sie zum Haus in den Bergen, ihrer Eltern, doch dort angekommen, steckt sie schon wieder in Schwierigkeiten. Erst entgeht sie nur knapp einer Vergewaltigung und dann erfriert sie fast in einer bitterkalten Nacht.

In letzter Minute wird sie vom Rancher Gabe Bowden gerettet, doch ihre Freude wandelt sich bald in Verwirrung, als sie erfährt, dass Gabe die Ranch ihrer Eltern für einen Spottpreis von Phillip gekauft hat, denn Phillip hatte überhaupt keine Befugnis, die Ranch zu veräußern. Ella ist klar, dass sie alles daransetzen muss, Licht ins Dunkel zu bringen. Doch die Zeit läuft gegen sie und Phillip mitsamt seinen Helfern, ist ihr bereits auf der Spur. Doch der, hilfsbereite und attraktive Gabe, steht ihr im Kampf gegen ihren Onkel zur Seite…

Der erste Teil der neuen „Monatana Dreams“ Reihe, war auch gleichzeitig mein erster Roman von Jennifer Ryan. Ich hatte mir eine spannende und prickelnde Leseunterhaltung erhofft, doch leider sind meine Wünsche nur halbwegs in Erfüllung gegangen. Zwar fand ich die ersten 150 Seiten sehr spannend und kurzweilig geschrieben, doch wendete sich dann das Blatt recht schnell. Ich fand einfach, dass es sich die Autorin bei der Charakterisierung ihrer Protagonisten etwas zu leicht gemacht hat. Statt Figuren mit Ecken und Kanten, bekommt man hier, vor allem mit Gabe, einen weichgespülten Protagonisten geboten, der so durchsichtig konzipiert wurde, dass er schon fast langweilig gestrickt wirkte. Dazu drückt er sich wie ein Hinterwäldler aus; seine Art zu Reden, sollte wahrscheinlich seinen einfachen Hintergrund widerspiegeln, doch ich fand, weniger wäre hier mehr gewesen.

Die Liebesszenen, empfand ich ehrlich gesagt, etwas seltsam, fast wie einen Fremdkörper. Sie wirkten lieblos dahin geschrieben und Ausdrücken wie „Liebesgrotte“ möchte man heutzutage einfach nicht mehr in modernen Liebesromanen begegnen.

Auch konnte ich es nicht wirklich nachvollziehen, wieso Ellas Onkel so lange braucht, um darauf zu kommen, wo sich seine Nichte möglicherweise versteckt hält. Abgesehen von meinen Kritikpunkten hat die Autorin aber einen unterhaltsamen Schreibstil und streng genommen mag „So ungezähmt wie das Land“, kein schlechter Roman sein, doch über das Mittelmaß kommt er leider für meinen Geschmack auch nicht hinaus. Er wirkte eher wie eine typische Category Romance (allerdings mit mehr Seitenzahlen) geschrieben.

Immerhin fand ich die Annäherung zwischen Gabe und Ella glaubwürdig inszeniert und auch Ellas Werdegang hat mich interessiert weiterlesen lassen. In den nächsten Teilen erfährt man dann, wie es Gabes Brüdern mit der Liebe ergeht… 3.5 von 5 Punkten.