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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2020

Macht auch als Paar oder Gruppe riesig Spaß!

Haus des Geldes - Das Escape-Buch zur Netflix Erfolgsserie
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Das große Format, das vermutlich vielen nicht gefallen wird, ist für mich geradezu perfekt. Da man bei einem Escape-Buch anders agiert, als bei einem herkömmlichen Buch, mag ich diese Größe sehr. Hier ...

Das große Format, das vermutlich vielen nicht gefallen wird, ist für mich geradezu perfekt. Da man bei einem Escape-Buch anders agiert, als bei einem herkömmlichen Buch, mag ich diese Größe sehr. Hier finde ich sie handlich!

Wer – wie ich – sein Buch nicht zerschneiden mag, kann die Hilfsmittel am Ende des Buches auch kopieren (oder scannen/ausdrucken). So geht auch nichts verloren und man kann das Buch mehrmals spielen. Das Ausschneiden und richtig auflegen gibt den mir bekannten Arten von Escape-Buch noch eine neue, unterhaltsame Variante. Ein wahrhaft interaktives Buch!

Die Kombination aus Buch-Text und Rätseln, um herauszufinden, auf welcher Seite es weitergeht, mit der NETFLIX-Serie ist sehr gelungen. Ein wenig Geduld und Ruhe sollte man aber schon mitbringen. Dies ist nichts, das in einer halben Stunde erledigt wäre (und genau das ist das Gute daran). Die Rätsel sind unterschiedlich schwer, aber alle lösbar. Und wenn man dann doch mal auf der Leitung steht, gibt es ab Seite 137 Hinweise. Helfen auch diese nicht, gibt es auf der jeweils auf die Tipps folgende Seite auch noch die Lösung. Aber mein Rat ist, einfach länger zu rätseln und zu probieren, denn sonst nimmt man sich einen Großteil des Spaßes selbst.

Spannung, Spiel und Spaß – dieses Escape-Buch ist quasi das Äquivalent zum Überraschungsei. Sogar mit Partner oder in geselliger Runde macht es Spaß. Ich bin super begeistert und gebe die vollen fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Eine geniale Spielesammlung für die ganze Familie

Der Boden ist Lava
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Ein solches Buch gehört einfach in jeden Bücherschrank einer jeden Familie! Spielen macht Spaß, nicht nur Kindern. Aber gerade Kinder möchten in vielen Situationen einfach beschäftigt werden. Das ist nicht ...

Ein solches Buch gehört einfach in jeden Bücherschrank einer jeden Familie! Spielen macht Spaß, nicht nur Kindern. Aber gerade Kinder möchten in vielen Situationen einfach beschäftigt werden. Das ist nicht nur bei langen Autofahrten so. Auch beim Schlange-Stehen oder im Wartezimmer helfen diese Spiele super, genau wie an langweiligen Regentagen. Alles ist besser, als vor dem Fernseher oder dem Computer zu sitzen oder am Handy zu spielen. Und in dieser Sammlung alter und neuer Spiele findet sich erstaunlich vieles, das Groß und Klein Spaß macht. Nicht wenig davon ist noch dazu lehrreich und schult die unterschiedlichsten Fähigkeiten.

Die Spiele sind in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Zu jede gibt es die Angaben, für wie viele Spieler, welcher Schwierigkeitsgrad und wie lange eine Runde geht. In zehn unterschiedlichen Kategorien von „Im Stau“ über „Party!“ bis zu „Entspannt Euch!“ gibt es jeweils zehn Spielideen mit Anleitung und Beispiel (wo nötig). Bis diese einhundert Spiele durchgespielt sind, vergeht einige Zeit und so schnell wird da keines langweilig! Als Bonus gibt es im Anhang noch „Schnellstarter“, die helfen, das Spiel in Gang zu bekommen (oder zu halten), wenn einem die Ideen ausgehen. In einem unübersehbaren Kreissymbol sind Schlagwörter vermerkt, die anzeigen, was die Hauptmerkmale des jeweiligen Spieles sind.

Die Erklärungen sind gut verständlich. Man muss sich nicht stundenlang einlesen, um die Spiele zu verstehen. Hin und wieder gibt es kleine Illustrationen. Ein paar Fotos wären auch ganz nett gewesen, aber das wäre nun echt meckern auf hohem Niveau. Gibt es etwas, das mich am Buch stört? Nicht wirklich! Dass mir persönlich nicht alle Spiele gleich gut gefallen, ist keinen Sterneabzug wert. Niemand wird alle diese Spiele toll finden. Aber bei einhundert Spielen fällt das wirklich nicht ins Gewicht. Kleiner Tipp: mit unterschiedlich farbigen Pagemarkern kann man prima markieren, welche Spiele man schon gespielt hat, welche toll sind, welche bald mal gespielt werden sollten und welche man nicht noch mal spielen möchte.

Für mich ein Buch, das Eltern und Kindern nicht nur Spiele zeigt, sondern auch hilft, selbst Spiele zu erfinden. Ich find’s klasse: Fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Wer andern eine Grube gräbt ...

Kilometer 123
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Ester verzweifelt fast, weil sie keine Antwort von Giulio auf ihre SMS bekommt. Sie ist seine Geliebte und muss sich etwas einfallen lassen, wenn sie mit seiner Frau spricht. Sie findet heraus, dass der ...

Ester verzweifelt fast, weil sie keine Antwort von Giulio auf ihre SMS bekommt. Sie ist seine Geliebte und muss sich etwas einfallen lassen, wenn sie mit seiner Frau spricht. Sie findet heraus, dass der reiche Bauunternehmer einen schweren Unfall hatte und in einem Krankenhaus liegt. Über einen hilfreichen Pfleger kann sie mit Giulio Nachrichten austauschen. Als dann herauskommt, dass der Unfall wohl absichtlich herbeigeführt wurde, wird das Kommissariat eingeschaltet. Ein schwindelerregendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt …!

Herrlich! Wunderbar! Spannend! Aber auch super witzig! Ich habe noch nie eine Story in dieser Art gehört oder gelesen und ja, anfangs hat man so seine Schwierigkeiten damit, weil es keine Beschreibungen gibt, die dem Leser helfen, das Kopfkino anzuwerfen. Alles ist in der direkten Rede gehalten und das hatte ich so vorher noch nie erlebt! Grandios schafft es Andrea Camilleri, ein Szenario aufzuzeichnen, quasi komplett ohne Kulisse, rein von den Tatsachen her, die sich aus Gesprächen ergeben. Umwerfend!

Anfangs dachte ich ja noch, dass einige der Figuren einfach nur zu naiv sind und es fast schon verdient haben, einen Streich gespielt zu bekommen. Rache wird eben am besten kalt serviert. Doch dann stellte sich nach und nach heraus, dass alles noch viel besser und verzwickter läuft. Der Punkt, an dem man sehr gut ahnt, was gespielt wird, kommt relativ schnell, dennoch wird man nicht gelangweilt, denn Camilleri hat die eine oder andere Extra-Überraschung in der Tasche! Er nimmt wunderbar Beziehungen und „Fremdgänger“ aufs Korn, rechnet kaltblütig, aber humorvoll mit allen ab, die meinen, schlauer als der Rest der Welt zu sein, und setzt dem Ganzen dann noch eine Kirsche auf die Sahnehaube, indem er auch das Polizeiwesen abwatscht.

Was ist „Kilometer 123“ nun also? Eine Liebeskomödie? Ein Krimi? Eine Satire? Keine Ahnung! Alles und nichts! Auf alle Fälle ist es gelungen, unterhaltsam und unsagbar erfrischend! Von mir bekommt die Story die vollen fünf Sterne! Wenn man bedenkt, dass dies das letzte Werk des Autors ist und weiß, er starb am 17. Juli 2019 im Alter von 93 Jahren, zollt man der Story noch mehr Respekt. Ich habe den Autor leider erst jetzt entdeckt, werde aber mit Sicherheit noch mehr von ihm lesen. Er hat immerhin mehr als 100 Bücher verfasst.

Es brauchte ganze 28 Sprecher für die Umsetzung als Hörbuch. Ich gestehe, ich habe nicht alle 28 heraushören können und auch nicht alle unterscheiden können. Eine Sprecherin hat ihren Job auch leider absolut stümperhaft gemacht. Es klingt sehr nach Schul-Lesen. Hölzern und künstlich. Doch alle anderen Sprecher und Sprecherinnen fand ich mindestens gut, die meisten sogar sehr gut! Keine der 150 Hörminuten war langweilig oder uninteressant. Ich bin begeistert!

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Veröffentlicht am 08.06.2020

Unfassbar ergreifend und schön!

Hallo Mama
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Ob für sich selbst oder für die eigene Mama oder die Freundin, die Mama wird oder ist – dieses Büchlein ist einfach wunderbar! Liz Climo hat ihre eigene Mutter mit 22 verloren – viel zu jung. Aber: Ist ...

Ob für sich selbst oder für die eigene Mama oder die Freundin, die Mama wird oder ist – dieses Büchlein ist einfach wunderbar! Liz Climo hat ihre eigene Mutter mit 22 verloren – viel zu jung. Aber: Ist man nicht immer viel zu jung, um seine Mutter zu verlieren? Ich finde schon. Gerade deshalb ist diese so liebevoll gestaltete „Zusammenfassung“ des Mutterseins so wertvoll und bezaubernd.

Ob als Mutter oder als Kind – ja, so wie es Liz Climo schildert, ist es tatsächlich. Schlafmangel, Stimmungsschwankungen, Geduld für viele Fragen und Bücher haben, Wutanfälle überstehen, die Pubertät durchkämpfen, das Loslassen lernen. Der Mutterjob ist nie zu Ende! Ganz gleich, wie alt Kind und Mutter je werden. Und man selbst ist einfach sein ganzes Leben auch Kind – ganz gleich, wie viele Kinder man selbst hat.

So wunderbar unkompliziert, wie es Liz Climo auf den Punkt bringt, und dabei doch alles sagt, so viel, wie sie zwischen den Zeilen und den Bildern transportiert – das ist einfach genial! Die Grafiken quer durchs Tierreich passen wunderbar. Sie sind zauberhaft, aber nicht kitschig. Super gut gelungen! Ganz wunderbar vor allem aber auch, dass Liz Climo nicht vergessen hat, darauf aufmerksam zu machen, dass „Mama“ sein vieles heißen kann und es eben viele Formen gibt, wie man Mama ist, was Mama macht und ausmacht.

Mir kamen tatsächlich Tränen der Rührung, aber auch der Freude. Ein so kleines Büchlein kann so viel Glück schenken. Ich liebe es! Fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Ich möchte so gern so viel mehr Neues von Martin und dem Tod!

Der Tod, der Hase, die Unsinkbare und ich
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Der Klappentext trifft es bei diesem Titel ausnahmsweise mal auf den Punkt! Martins Freundschaft zum Tod ist außergewöhnlich, aber Sebastian Niedlich schafft es, sie weder lächerlich noch langweilig zu ...

Der Klappentext trifft es bei diesem Titel ausnahmsweise mal auf den Punkt! Martins Freundschaft zum Tod ist außergewöhnlich, aber Sebastian Niedlich schafft es, sie weder lächerlich noch langweilig zu gestalten. Mehr noch – ich empfinde die Geschichten immer als sehr bereichernd und auch tröstlich. Ich habe den Autor für mich kurz nach dem Tod meiner Mutter entdeckt. Seine Bücher nehmen den Schmerz nicht komplett, aber sie ermöglichen einen anderen Blick auf den Verlust eines Menschen.

In „Der Tod, der Hase, die Unsinkbare und ich“ kommt zum Trost und Humor noch eine neue Komponente dazu – Geschichtswissen. Der Teil um die Titanic ist nicht in dem Sinne witzig, wie die Texte sonst sind. Ja, es ist ein feiner Humor darin versteckt, aber auch ganz viel Gefühl. Die wahre Geschichte der Violet Jessop ist sehr interessant und auch spannend – fast unglaublich, was diese Frau alles überlebte! Kein Wunder, dass der Tod sie nicht vergessen kann und ein bisschen verliebt in sie ist.

Die Geschichte um den Osterhasen ist – auch wenn sie auf der Kinderkrebsstation spielt – wunderbar Niedlich-witzig! Dass ausgerechnet ein Mann im Hasenkostüm Martins Weltanschauung dermaßen ins Wanken bringen kann, was daraus entsteht und wie Martin damit umgeht, ist erfrischend anders und unerwartet.

Martin und der Tod sind so geniale Figuren, dass ich davon viel, viel mehr möchte. Ich bekomme von den beiden einfach nie genug. Die Situationen, in die beide geraten, sind seltsamer Weise nie absurd, sondern tatsächlich denkbar. Dabei entwickeln sich Dialoge, die einfach klasse sind. Martins Art, immer mal wieder einen ironischen (oder auch sarkastischen) Satz einzustreuen, ist sein Weg, mit all dem umzugehen (auch für ihn ist es noch immer nicht „normal“, den Tod als Freund zu haben), nervt den Tod hin und wieder dann aber doch. Klar!

Dieses Buch ist anders, als „Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens“, aber doch ganz im Stil von Niedlich. Mich hat es getröstet, zum Lachen gebracht und nachdenklich gemacht. Aber vor allem hat es mich wunderbar unterhalten, trotz oder gerade aufgrund seiner Kürze. Ganz klare fünf Sterne!

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