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Veröffentlicht am 30.05.2021

Flach

Something Pure
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Eigentlich mag ich die Bücher von Kylie Scott immer sehr gerne, weil sie humorvolle und lockere Unterhaltung sind. Leider hat mich "Something pure" aber gewaltig enttäuscht.

Der Schreibstil wirkte zu ...

Eigentlich mag ich die Bücher von Kylie Scott immer sehr gerne, weil sie humorvolle und lockere Unterhaltung sind. Leider hat mich "Something pure" aber gewaltig enttäuscht.

Der Schreibstil wirkte zu Beginn irgendwie abgehackt, was mir den Einstieg nicht so ganz einfach gemacht hat. Seltsamerweise ändert sich das im Laufe der Geschichte, aber vielleicht habe ich mich auch einfach nur daran gewöhnt. Letztlich gilt aber, dass der Stil sehr einfach - zu (!) einfach - und flach gehalten ist. Auch der Humor trifft dieses Mal nicht wirklich meinen Geschmack. Zusätzlich wurde für meinen Geschmack viel zu viel geschwafelt. Es wird so viel langweiliges, ödes und eintöniges Zeug wiedergegeben, was ich überflüssig fand. Die Geschichte zog und zog sich wie Kaugummi.

Zu Beginn fand ich die Geschichte echt noch okay. Bis Alice dann nach Denver fliegt. Am Anfang sind die zwei echt süß und ihre Dialoge unterhaltsam. In Denver dreht sich dann alles plötzlich und Beck wurde mir enorm unsympathisch. Ich mag seine Seite, die nach Kontrolle giert, einfach überhaupt nicht. Für mich ploppten da ständig redflags (Warnhinweise) auf und Alices Zuneigung für ihn war überhaupt nicht mehr nachvollziehbar.

Generell war mir der Plot zu flach. Nicht nur, dass mir die Handlung (der Verlauf, nicht die Idee - die fand ich gut) nicht gefallen hat, sondern auch die Figuren waren mir einfach zu oberflächlich. Ich habe schnell angefangen mich zu langweilen, weil nichts Spannendes passierte und die Figuren wurden mir immer egaler, weil ich keinerlei Verbindung aufbauen konnte. Das, was ich so an Scotts Büchern mag, fehlte hier gänzlich. Ihre Bücher sind für mich generell selten tiefgehend, aber eigentlich sind sie witzig und charmant. Hier konnte ich leider keine Spur von Charme finden. Stellenweise habe ich den Plot auch einfach nicht nachvollziehen können. "Wieso hat sie das jetzt so geschrieben?" habe ich mich mehr als einmal gefragt.

Hier und da gibt es Momente in denen ich Nebenfiguren wie Henry, Emma, Ethan (Becks Geschwister) oder Matías (Emmas Fast-Ex-Ehemann) durchaus mag, aber insgesamt war ich irgendwann einfach super genervt von der kompletten Geschichte, weil die Umsetzung einfach flach war. Das konnten auch wenige tolle Szenen einfach nicht retten. Flacher Schreibstil, flache Handlung, vorhersehbare Twists, flache Lösungen. Keinerlei Romantik, die Sexszenen - nachdem sie Ewigkeiten hingehalten wurde, was ich ebenfalls überhaupt nicht nachvollziehen konnte - waren einfach nur unangenehm und Beck wurde immer nerviger. Er wandelt sich vom charmanten, flirty Guy zu einem Typen, der denkt, er könne sich alles erkaufen und zwischenmenschlich einfach versagt. Ständig vergisst er wichtige Dinge und generell ist er einfach super flach. Man erfährt so unfassbar wenig über die Figuren.

Für ein über 400 Seiten starkes Buch hat man wirklich wenig bekommen und ich bin einfach nur genervt und enttäuscht. Das Buch fühlt sich wie eine Zeitverschwendung an. Ich hatte mich so sehr gefreut, dass Scott endlich wieder ein Buch geschrieben hat, dass über 300 Seiten hinausgeht, aber anscheinend sollte sie sich lieber an kurze, knackige Geschichten halten. Die Protagonisten kommen mir in ihren Büchern sowieso immer blasser als die Protagonistinnen vor, weil sie nur aus der weiblichen Perspektive schreibt, aber hier wurde der Vogel einfach komplett abgeschossen. Ich konnte Beck in keiner Weise verstehen und dementsprechend schwer wurde es mir gemacht, ihn zu mögen.

Nachdem "Something pure" für mich dementsprechend ein totaler Flop war, hoffe ich sehr, dass mich Scott in Zukunft wieder mehr begeistern können wird.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Enttäuschend

Girl A
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Ich hatte mich so sehr auf das Buch gefreut! Die Leseprobe hat mich total mitgerissen und ich konnte es überhaupt nicht erwarten, mehr über Lex und die anderen Gracie Kinder zu erfahren!

Der Schreibstil ...

Ich hatte mich so sehr auf das Buch gefreut! Die Leseprobe hat mich total mitgerissen und ich konnte es überhaupt nicht erwarten, mehr über Lex und die anderen Gracie Kinder zu erfahren!

Der Schreibstil ist sehr nüchtern, was Lex Persönlichkeit geschuldet ist. Sie wirkt resigniert und distanziert, aber das hat mir gut gefallen. Authentisch, irgendwie. So, wie ich mir eine Überlebende wie sie vorstellen würde.

Auch die anderen Figuren fand ich gut ausgearbeitet. Jeder geht mit dem Geschehenen anders um und hat die traumatische Kindheit auf unterschiedliche Art verarbeitet. Man hat sofort in den ersten Schilderungen gemerkt, dass jedes Kind seine eigene Persönlichkeit und vor allem seinen eigenen Stand in der Familie besitzt. Einige Kinder wurden ganz klar bevorzugt behandelt, während andere diesen Luxus nicht genießen durften. Im Großen und Ganzen kann man sich aber ganz sicher darauf festlegen, dass es keinem der Kinder wirklich gut ging.

Die Geschichte ist in 7 große Kapitel geteilt, in dem man sich größtenteils mit einem der Graciegeschwister auseinandersetzt. Man erfährt einiges über die Vergangenheit, springt aber auch immer wieder in die Gegenwart, wo Lex auf das jeweilige Geschwisterkind trifft. Gerade die Vergangenheitsparts haben mir sehr gut gefallen. Die Schilderungen sind spannend und interessant. Auch das ständige Wechseln hat mich überhaupt nicht gestört und ich konnte der Geschichte gut folgen.

Leider haben mich die Parts aus der Gegenwart allerdings überhaupt nicht abholen können. Die meiste Zeit fand ich die Handlung sehr langweilig. Die Treffen mit den Geschwistern sind recht kurz gehalten und immer wieder wird etwas eingestreut, was zur eigentlichen Story wenig beiträgt. Es wirkt langgezogen und das leider auf künstliche Art.

Die Idee hinter "Girl A" finde ich klasse und sie hat sofort die Neugier in mir geweckt. Gerade als True Crime Fan ist man hier schnell angefixt. Leider konnte mich das Buch aber nicht überzeugen. Dafür ist es mir im Gesamten einfach zu fad und langatmig. Das Buch ist recht ruhig - was an sich ja okay ist -, allerdings passiert mir insgesamt zu wenig, was wirklich interessant ist. Es ist eine gute Idee, mit leider schlechter Umsetzung - mit wenig spannungsgeladenen Szenen, die die Nerven kitzeln oder mich den Atem anhalten lassen. Unter einem Thriller verstehe ich definitiv etwas anderes und daher kann ich leider nicht mehr als 2 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Leider zu oberflächlich und körperfixiert.

Second Chance
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Nach dem Klappentext erwartete ich eine emotionale und mitreißende Story. Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Aber beginnen wir erstmal am Anfang.

Die Geschichte liest man aus den Gegenwarts- ...

Nach dem Klappentext erwartete ich eine emotionale und mitreißende Story. Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Aber beginnen wir erstmal am Anfang.

Die Geschichte liest man aus den Gegenwarts- und Vergangenheitsperspektiven von Cassie und Trips aka. Tanner. Während mir Cassie nur in der Vergangenheit sympathisch ist, mag ich sowohl Trips mit 17 Jahren, als auch seine erwachsene Version Tanner mit 24/25 Jahren. Er ist interessant und gerade seine Familiengeschichte rund um seine Brüder weckt meine Neugier. Dementsprechend freue ich mich auf die Folgebände, in denen es um Nash und Ev geht und hoffe sehr, dass die Beiden eine nette Protagonistin an die Seite gestellt bekommen. Generell fand ich die Vergangenheitsparts sehr viel ansprechender.

Cassandra war für mich unausstehlich. Sie ist zickig und führt sich auf, wie eine verzogene Göre, der man irgendwas verwehrt, auf dass sie doch ein Anrecht hatte, was natürlich völliger Schwachsinn ist. Gerade in den Vergangenheitsepisoden merkt man, wie abhängig und unselbstständig sie ist. Sie ist vollkommen auf Trips angewiesen, weil sie alleine überhaupt nicht lebensfähig ist und mit sich alleine nichts anzufangen weiß, was die Beziehung der Beiden mehr als toxisch erscheinen lässt.

In der Gegenwart hingegen ist sie einfach nur eine eiskalte, arrogante Kuh, die unheimlich nervig ist. Nein, ich habe kein Verständnis für ihr Verhalten und nein, verlassen zu werden rechtfertigt solch ein kindisches Verhalten auch nicht, danke. Als Tanner erneut in ihr Leben tritt, möchte sie nicht mal mit ihm reden, was ich total schwachsinnig finde. Nach ihrer ach-so-tiefen Verbindung hätte es mich an ihrer Stelle sehr wohl interessiert, was er zu sagen hätte - aber nein, sie muss auf stur stellen und das führt zu einem ewig langen hin und her, was mehr als frustrierend und nervig ist. Dieses ewige “Ich will ihn, ich will ihn nicht und ach, vögeln können wir ja eigentlich schon, aber mehr bitte nicht” führt dazu, dass dem Buch ordentliches Potenzial flöten geht. Diese Szenen, die zu nichts führen und in denen sich die Beiden nur im Kreis drehen, hätte man mit einer besseren Story füllen können.

Da ich die meiste Zeit eigentlich nur genervt die Augen verdreht habe und mich gefragt habe, was sowohl Trips mit 17, als auch Tanner als erwachsener Mann von Cassandra wollte, kamen bei mir herrlich wenig Emotionen an. Die Geschichte bleibt durch die ewige Bumserei insgesamt zu oberflächlich und Gefühle kamen bei mir nur an, als ich das Buch endlich beendet hatte. Erleichterung, dass ich mir nicht weiter Cassandra auf ihrem hohen Ross antun muss und gezwungen bin zu beobachten, wie Tanner wie ein räudiger Hund bei ihr zu Kreuze kriecht. Ständig wird erwähnt, wie nah die Beiden sich doch sind und welch eine innige Verbindung sie haben, aber gemerkt habe ich davon allerdings nichts. Ich wünsche mir bei sowas, dass Autor*innen mir das zeigen und nicht nur davon schreiben, denn das bringt mir am Ende auch nichts.

Während das Buch hin und wieder doch einige Szenen aufbringt, die meine Neugier wecken konnten – wie gesagt, besonders die Geschichte um die Brüder fand ich gut und an sich hätte sie für meinen Geschmack noch mehr ausgebaut werden können, enttäuscht es mich die meiste Zeit leider, was ich wirklich schade finde.

Hier handelt es sich allerdings überwiegend um den klassischen Fall “nervige Protagonistin versaut das Lesevergnügen” . Der Schreibstil ist nett – nicht überragend, aber völlig in Ordnung – und auch die anderen Figuren sind ganz okay. Davon gibt es zwar nicht viel, aber die handvoll ist schon okay.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass das Alter der Männer teilweise durcheinandergeworfen wird. Cassie erwähnt, dass Ev 15 Jahre alt war, als sie ihn kennenlernte, obwohl er erst 13 Jahre alt war und Nash 15 Jahre alt – was nur einige Kapitel vorher erwähnt wurde. Da hätte ich mir einen genaueren Blick gewünscht.

Insgesamt hätte ich mir mehr Tiefe und echte Emotionen gewünscht. In der Vergangenheit konnte ich in der Richtung zwar etwas erahnen, aber greifbar war es dort auch nicht. In der Gegenwart geht es gefühlt nur um Sex, was das ganze Gefasel über Gefühle Lügen straft und dafür sorgt, dass die Geschichte stellenweise wirklich langatmig, eintönig und fast öde wird. Da hilft auch nicht der kurze Schlenker in Richtung Ernsthaftigkeit gen Ende, um meine Erwartungen zu erreichen.

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Veröffentlicht am 08.06.2020

All your repetitions

All Your Kisses
3

Ich wollte diese Geschichte lieben. Wirklich.

Schon bevor eine deutsche Übersetzung geplant war, hatte ich das Buch im Blick. Und können wir bitte kurz anmerken, dass sowohl Originaltitel (A Thousand ...

Ich wollte diese Geschichte lieben. Wirklich.

Schon bevor eine deutsche Übersetzung geplant war, hatte ich das Buch im Blick. Und können wir bitte kurz anmerken, dass sowohl Originaltitel (A Thousand Boy Kisses), als auch Originalcover (Ein Einmachglas), so viel besser zur Geschichte passen? Beides wird recht früh zu Beginn der Geschichte nämlich aufgeklärt und ich hätte mir gewünscht, dass man dabei geblieben wäre, weil es einen Bezug zur Geschichte herstellt.

Aber das ist im Grunde ja auch nur Nebensache.

Die Geschichte startet aus Runes Sicht, aus der er uns erstmal in die Geschichte hineinführt. Dieser Teil hat mir gut gefallen und in meinen Augen ist der Anfang generell wirklich stark. Schon recht früh kamen die ersten Tränchen und ich verliebte mich in die Geschichte von Poppy und Rune - zu Beginn zwei fünf Jährige, die allerbeste Freunde werden und sich versprechen, viele Abenteuer zu erleben. Die man dann aber leider nicht ganz so sehr mitbekommt. Inhaltlich gibt die Geschichte irgendwie wenig her. Ich hatte so meine Probleme, eine Bindung zu den Figuren aufzubauen. Zwar gibt es hier und da durchaus Figuren, mit denen ich mitfühlen kann, aber tiefe Sympathie empfand ich beim Lesen überhaupt nicht. Dafür war mir die Geschichte an einigen Punkten zu oberflächlich.

Menschen, die das Buch lieben, werden sich wahrscheinlich fragen, wie ich diese Geschichte denn als oberflächlich betiteln kann und ich werde versuchen, die Frage zu erklären, ohne den Inhalt zu spoilern - was wirklich schwierig ist.

Man halt also Poppy und Rune. Zwei Kinder, unzertrennlich, beste Freunde für unendlich, wie sie selbst so süß sagen und man bekommt ein wenig mit, wie die Beiden aufwachsen. Nun verrät der Klappentext ja schon, dass Rune zwei Jahre getrennt von Poppy sein muss. Da gibt es auch nochmal eine Menge Drama und das konnte ich auch irgendwie verstehen, auch wenn die Ausmaße des Ganzens genauso fragwürdig und extrem finde, wie die Figuren selbst. Beide Figuren haben ihre eigenen Extremen, die sich durch die gesamte Geschichte durchzieht. Während Poppy unbedingt ihre extreme Zufriedenheit zum Ausdruck bringen will, wird Rune in die Ecke des Bad-Boys abgeschoben.

Dennoch konnte ich durch die Geschichte hinweg keinen wirklichen Zugang zu den Figuren finden, sodass es mich kümmern würde, wie es ihnen geht, weil beide einfach so "komisch" wirken. Teilweise so aufgesetzt und inszeniert. Oft auch überhaupt nicht altersgerecht - so ist Rune schon mit 8 Jahren extrem besitzergreifend und will Poppy nur für sich alleine - was ich, um ehrlich zu sein, eher toxisch als süß finde. Auch die Dialoge wirken zum größten Teil fürchterlich überzogen. Da fehlt mir die Authentizität, die Romanfiguren zum Leben erwecken lässt, weil man krampfhaft Eindrücke und Gedanken vermitteln möchte und anscheinend nicht merkt, wann es genug ist.

Zurück in der Stadt ist er wütend, weil Poppy - wie man ebenfalls dem Klappentext entnehmen kann - den Kontakt abgebrochen hatte, obwohl sie etwas ganz anderes versprochen hat. An diesem Punkt sind beide 17 Jahre alt. Wieso, weshalb, warum das Ganze geschah, dürft ihr gerne selbst rausfinden. Ich möchte dazu nur so viel sagen: Gott sei Dank wurde sich hier nicht an einer 08/15 typischen Story bedient.
Leider reißt sie das Ruder auch nicht wieder rum. Wie gesagt, ich wollte die Geschichte wirklich lieben und bis hier hin, tat ich das auch. Und dann kommt der Mittelteil und ruiniert das Buch für mich. Es ist langweilig. Es ist repetitiv. Ständig wiederholt sich das gleiche Gesülze, ohne dass inhaltlich viel passiert. Sie wandern von A nach B zu C und sülzen sich immer wieder mit dem gleichen Kitsch zu und das hat mich so wahnsinnig genervt und frustriert, denn zuerst haben mich die ständigen Wiederholungen nur genervt, aber als die Geschichte dann anfing mich zu langweilen, war ich wirklich sauer. Ich wollte ja unbedingt, dass sie mir gefällt.

Man hat hier so unfassbar viel Potenzial. Die Idee ist gut! Die Figuren sind - zugegeben - ausbaufähig, aber es hätte so gut werden können und dann schmeißt man das alles weg, weil man unbedingt eine Protagonistin braucht, die 100 Mal ihre Gefühle erwähnen muss, damit es auch wirklich bei der letzten Person ankommt, wie furchtlos und glücklich sie ist. Uff. Großes Uff.

Während ich mich also durch den zähen Mittelteil voller Gesülze und Kitsch kämpfe, hoffe ich, dass das Ende es wieder rausreißt. Hat es sogar tatsächlich. Bis der Epilog dann doch wieder einen Strich durch die Rechnung machte. Den hätte man tatsächlich einfach komplett streichen können, weil er der Geschichte überhaupt nichts bringt. Gar nichts. Den braucht kein Mensch und in meinen Augen macht er alles kaputt, was die Geschichte im Mittelteil mit so viel Zwang aufbauen wollte.

Am Ende bleibt für mich eine langatmige Geschichte übrig, die zwar in den ersten und letzten paar Kapiteln super schön war und mich zu Tränen gerührt hat, mich aber letztendlich nicht überzeugen konnte. Weder mit ihren Figuren, die teilweise viel zu aufgesetzt und damit unglaubwürdig wirkten, noch mit ihrem Verlauf, der extrem in die Länge gezogen wurde. Und das macht mich traurig, weil ich mich so lange auf diese Geschichte gefreut hatte und wirklich nicht weiß, wann mich ein Buch zuletzt so enttäuscht hat.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Viel Potenzial verschenkt.

Dangerous Secrets (Secrets 3)
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Nach vielen Jahren habe ich endlich die "Secrets"-Reihe beenden können.

Mir ist bereits in den Bänden davor aufgefallen, dass viele Passagen repetitiv wirken. Die Sexszenen wiederholen sich, häufig liegen ...

Nach vielen Jahren habe ich endlich die "Secrets"-Reihe beenden können.

Mir ist bereits in den Bänden davor aufgefallen, dass viele Passagen repetitiv wirken. Die Sexszenen wiederholen sich, häufig liegen die Protagonisten auch nur beieinander und kuscheln, oder die Szenen sind anderweitig langweilig und uninteressant.

Der Schreibstil ist, wie in den Büchern zuvor, auch im dritten Band wieder sehr locker und leicht. Allerdings mag ich weder die Sexszenen, noch unbedingt die Dialoge der Beiden, da diese doch häufig aufgesetzt wirken und eher zum Fremdschämen einladen, als dass man sich wirklich in die Geschichte fallen lassen kann.

Fernab von der toxischen Beziehung, die Dallas und Jane zueinander haben, fand ich die Geschichte rund um die Entführung wirklich spannend! Deswegen habe ich nach den ersten 100 Seiten auch die ganzen Sexszenen nur überflogen und auch den Szenen, in denen ansonsten nichts Großartiges passiert ist, habe ich keinerlei große Beachtung geschenkt. Mich hat interessiert, wer hinter der Entführung steckt. Nicht, wie Dallas zum zehnten Mal in gefühlt 20 Seiten in Jane steckt.

Die Auflösung fand ich dann doch eher solala. Für den Plot ist sie gut und sicherlich ergibt sie auch Sinn, allerdings hatte zumindest eine von den zwei Personen schon seit Band 1 im Verdacht. Dennoch konnte in den letzten Kapiteln nochmal Spannung aufgebaut werden!

Meiner Meinung nach lohnt sich die Reihe allerdings trotzdem nicht. Viel zu viel wird künstlich in die Länge gezogen. Die Geschichte wird mit Sexszenen und anderweitig langweilen Szenen, in denen die Beiden sich nur über Dinge unterhalten, die zuvor schon 20 Mal Thema waren, gestreckt. Der Story hätte es wohl besser getan, hätte man eine Dilogie oder ein dickeres Buch mit 500-600 Seiten geschrieben. Vieles kann man mit gutem Gewissen einfach streichen, weil es die Geschichte überhaupt nicht voranbringt und das finde ich schade, denn Dallas und Jane sind - trotz des kranken Plots und der doch eher toxischen Beziehung - eigentlich echt nicht unsympathisch! Genauso wie ich einige andere Nebenfiguren durchaus interessant und unterhaltsam fand.

Hätte man ein Standalone, oder eben eine Dilogie daraus gemacht, wäre sicherlich weniger Potenzial flöten gegangen. So gehen leider all die guten Dinge der Geschichte in den unzähligen Sexszenen unter.
Von mir gibt es an dieser Stelle leider keine Leseempfehlung.

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