Klug und atmosphärisch
Die Oxford-MordeSeinen Aufenthalt in Oxford hat sich der Ich-Erzähler, ein junger argentinischer Doktorand, wahrlich anders vorgestellt. Anstatt sich auf seine Mathematik-Promotion konzentrieren zu können, wird er unversehens ...
Seinen Aufenthalt in Oxford hat sich der Ich-Erzähler, ein junger argentinischer Doktorand, wahrlich anders vorgestellt. Anstatt sich auf seine Mathematik-Promotion konzentrieren zu können, wird er unversehens in eine Mordserie hineingezogen, deren erstes Opfer seine Vermieterin ist. Es folgen weitere Todesfälle, die auffällige Gemeinsamkeiten aufweisen: Stets wird der Tod auf auffallend ‚sanfte‘ Weise herbeigeführt, stets wird ein mathematisches Symbol hinterlassen – und stets scheint der berühmte und charismatische Mathematikprofessor Arthur Seldom, ein Spezialist für mathematische Reihen, im besonderen Fokus des Täters zu stehen. Liegt es nur daran, dass er ein Kapitel in einem seiner bekanntesten mathematischen Werke Serienmördern gewidmet hat? Oder ist er noch tiefer in den rätselhaften Geschehnissen verwickelt? Und was hat es mit dem geheimnisvollen Bund der Pythagoräer auf sich?
„Die Oxford-Morde“ (aus dem argentinischen Spanisch von Angelica Ammar) ist ein atmosphärischer, kluger und spannend erzählter Kriminalroman, dessen Lektüre allerdings eine gewisse Portion Konzentration erfordert – zumindest bei Nicht-MathematikerInnen wie mir. Die wiederholten Verweise auf mathematische Reihen und bis heute ungelöste mathematische Fragen (Fermat) fand ich überaus interessant und lehrreich. Die Figuren und die Handlung sind vielschichtig, der Handlungsort Oxford überaus atmosphärisch dargestellt.
Eine klare Leseempfehlung – nicht nur für MathematikerInnen.