Jeder braucht einen Sonnenplatz
Klappentext:
Drei Wochen Florida - mit Mama? Nur widerwillig steigt Friederike ins Flugzeug. Seit Papas Tod kracht es gewaltig zwischen ihr und Mutter Karin, und nun soll ausgerechnet ein Urlaub auf Sanibel ...
Klappentext:
Drei Wochen Florida - mit Mama? Nur widerwillig steigt Friederike ins Flugzeug. Seit Papas Tod kracht es gewaltig zwischen ihr und Mutter Karin, und nun soll ausgerechnet ein Urlaub auf Sanibel Island die Wogen glätten? Karin bucht mit Hintergedanken: Sie will endlich wissen, warum ein geheimnisvoller Amerikaner so viele Briefe an ihren verstorbenen Mann geschrieben hat. Die Wahrheit stellt ihre Welt auf den Kopf. Und der Sohn des Unbekannten die von Friederike.
Ein Roman über Wege, die sich trennen - und wieder finden. Und über die richtigen Worte zur richtigen Zeit.
Meine Meinung:
Dieses Buch enthält eine komplexere Geschichte als einfach nur eine simple Liebesgeschichte. So ganz wird das aus dem Klappentext nicht klar, aber es hat mich positiv überrascht.
Friederike muss mit einem Handicap leben, was durchaus die ganze Familie beeinflusst, aber vor allem auch ihre Selbstständigkeit und somit ist sie auch mit ihren Anfang 30 noch sehr im Familienverbund eingewoben. Doch durch den plötzlichen Tod des Vaters wird die Familie auf den Kopf gestellt... Mutter Karin findet einige Briefe, die sie schlussendlich die Reise nach Florida antreten lässt und sie möchte gleichzeitig Zeit mit ihrer Tochter verbringen, um auch mit ihr Dinge aufzuarbeiten.
Anstatt einfach einen schönen, erholsamen Urlaub zu haben, treffen Mutter und Tochter auf Frederik und seinen Sohn Gary. Beide Männer stellen wiederum die Welt der Frauen auf den Kopf... jeder auf seine eigne Art und Weise. Mehr möchte ich hier nicht verraten, um die Spannung nicht zu verderben.
Die Geschichte zeigt mal wieder, was fehlende Kommunikation in alle Richtungen anstellen kann. Sei es Geheimnisse, die Friederikes Papa vor seiner Frau und seiner Tochter hatte oder Karin ihrer Tochter erst sehr spät erzählt, wie es zu Friederikes Handicap kam oder das zu Missverständnissen kommt und eine Beziehung schon fast von Anfang zum Scheitern verurteilt ist.
Das Thema Familie und auch der Umgang mit einem Handicap ist gut in die Geschichte eingearbeitet und nicht zuletzt hat selbst das Thema Umwelt einen Platz gefunden, welcher passend ist, ohne das es zu viel ist. Die Vielseitigkeit der Geschichte hat mir sehr gefallen und sie hebt sich, meiner Meinung nach, damit von einer simplen Liebesgeschichte ab. Somit verschwindet das Buch nicht einfach unter vielen...
Die Charaktere haben mir gefallen und waren gut raus gearbeitet. Ich konnte mich in alle hinein versetzen, so dass mir vor allem Friederike und Karin sofort sympathisch waren. Es war schön mit zu erleben, wie sich die Charaktere entwickeln (am meisten Friederike). Mir hat selbst der „kleine Bösewicht Björn“ gut gefallen, da nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen im Leben ist. Positiv dazu trägt dazu bei, dass die Geschichte abwechselnd aus Sicht der Tochter und der Mutter verfasst ist. Anfangs war es ein wenig verwirrend, weil in der Perspektive der Mutter spricht diese immer ihre Tochter an. Aber da konnte ich mich schnell rein finden und diese Erzählart ist einfach erfrischend anders. Einfach noch ein weiteres abhebendes Merkmal.
Der Schreibstil ist der Autorin ist ansonsten flüssig, klar und toll beschreibend. Beschreibungen von Natur etc. sind gut raus gearbeitet, dass ich mir die Landschaften bildlich vorstellen konnte, ohne das es langweilig oder zu viel wirkte.
Ich kann das Buch wirklich wärmstens weiterempfehlen, wenn man Geschichten rund um Liebe, Familie und Natur mag. Es ist eine schöne Auszeit für zwischendurch und sorgt auch wenig dafür, dass man sich Gedanken darüber macht, was wir manchmal als selbstverständlich hin nehmen.