Cover-Bild Ein neuer Himmel
Band 1 der Reihe "Eine neue Hoffnung"
(22)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 09.06.2020
  • ISBN: 9782496704358
Margit Steinborn

Ein neuer Himmel

Ein berührender Roman über Menschlichkeit in dunkler Zeit und die Kraft der Liebe.

»›Ich verstehe‹, sagte Hannah. ›Solange die Lagerleitung ein Orchester wünscht, bleiben die Musiker am Leben.‹«

Würzburg 1933: Kurz nach der Machtergreifung verliert die junge Jüdin Hannah Rosenberg ihre Stelle als Musiklehrerin. Auf dem abgelegenen Sandnerhof findet sie ein neues Zuhause für sich und die kleine Melina, aber auch auf dem Land wird es immer gefährlicher.

Während Hannah ein Leben im Verborgenen führen muss, macht Peter Hagen, der Mann, den sie immer noch liebt, schnell Karriere im Reichsministerium. Als dem ehrgeizigen Juristen klar wird, dass er für den beruflichen Erfolg seine Seele verkauft hat, ist es fast zu spät für ihn, das Richtige zu tun …

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2020

Berührende Erzählung

0

Die Geschichte „Ein neuer Himmel“ von Margit Steinborn nahm mich mit in die Vergangenheit. Es ist der erste Roman der Autorin. Er spielt in den Jahren 1933 bis 1952. Ich begegnete der Protagonistin Hannah ...

Die Geschichte „Ein neuer Himmel“ von Margit Steinborn nahm mich mit in die Vergangenheit. Es ist der erste Roman der Autorin. Er spielt in den Jahren 1933 bis 1952. Ich begegnete der Protagonistin Hannah zu Beginn des Romans mit ihrer dreijährigen Tochter Melina an der Hand, während sie auf dem Weg von Berlin zu dem kleinen fiktive Dorf Erlenthal in der Nähe von Würzburg ist. Die beiden sind sich innig zugetan, auf die gleiche Weise wie das Coverbild Mutter und Tochter im Umgang miteinander zeigt.

Es ist April 1939 als Hannah vor den sich mehrenden Judenverfolgungen in Berlin aufs Land flüchtet. Sie hat als Lehrerin für Deutsch und Musik gearbeitet, aber zuletzt ihre Anstellung verloren. Angehörige hat sie keine mehr und ist alleinerziehend. Auf dem Sandnerhof in Erlenthal, findet sie eine freundliche Familie, die ihr Kost und Logis gegen entsprechende Mithilfe bietet. Lässt sich ihre jüdische Herkunft weitestgehend im Umfeld verbergen, so treten doch die Gräueltaten, die die Regierung an den Juden in Deutschland verübt, immer mehr an die Öffentlichkeit. Hannahs Angst vor einer Deportation wird ständig größer. Unterdessen macht Peter Hagen, der Vater von Melina, der nicht von der Existenz seiner Tochter weiß, Karriere im Reichsministerium. Seine Liebe zu Hannah ist ungebrochen und seine Kenntnis vom Holocaust bringt sein Gewissen in Zwiespalt.

Margit Steinborn bleibt nah an ihren Figuren. Zwar fokussiert sie auf Hannah und Peter in ihren Beschreibungen, doch insgesamt bindet sie deren Geschichte in die historischen Ereignisse der damaligen Zeit ein, in die beide auf ihre Weise involviert sind. Anhand der beiden Figuren zeigt sie deutlich unterschiedliche Seiten eines Lebens während der Zeit des Nationalsozialmus. Hannah steht exemplarisch für alle Menschen, die sich, mit Ausnahme ihres Glaubens, nicht von ihren Mitbürgern unterschieden, über die aber unsägliches Leid aufgrund gesellschaftspolitischer Entscheidungen gekommen ist. Demgegenüber steigt Peter durch die Möglichkeiten, die sich ihm aufgrund der Linientreue zum Regime bieten, beständig auf der Karriereleiter nach oben.

Die idyllische Landschaft, in die der Sandnerhof gebettet ist und das harmonische Bild der Familie, in die Hannah und Melina aufgenommen werden, sowie deren Hilfe und Verständnis, lassen den Gegensatz zu den unruhigen Zeiten besonders stark hervortreten. Die Autorin zeichnet ihre Figuren liebevoll und ihre Handlungen sind nachvollziehbar begründet. Vor allem Hannah ist ein Sympathieträger, auch wenn ihr Verhalten nicht immer rational ist, so kämpft sie doch immer für das Wohl ihrer Tochter, das für sie im Vordergrund steht.

Die Geschichte des Zweiten Weltkrieg ist hinlänglich bekannt und dennoch sind die Schilderungen der Verbrechen in Zusammenhang mit der Judenverfolgung, auch wenn sie wie im vorliegenden Fall fiktiv sind, bedrückend und bewegend. Mit ihrem Roman „Ein neuer Himmel“ schaffte Margit Steinborn es, mich mit ihrer Erzählung zu berühren und für die Figuren auf ein gutes Ende zu hoffen. Gerne empfehle ich das Buch weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.06.2020

Man kann vor der Wahrheit nur eine Zeit lang davonlaufen

0

Man kann vor der Wahrheit nur eine Zeit lang davonlaufen

„Warum haben wir einen anderen Glauben, Mama? Warum werden wir politisch verfolgt?“ Hannah war ratlos. Wie sollte man eine so irrsinnige Ideologie ...

Man kann vor der Wahrheit nur eine Zeit lang davonlaufen

„Warum haben wir einen anderen Glauben, Mama? Warum werden wir politisch verfolgt?“ Hannah war ratlos. Wie sollte man eine so irrsinnige Ideologie wie die Weltanschauung der Nationalsozialisten einem Kind erklären?

Für die Jüdin Hannah Rosenberg wird die Situation im Frühling des Jahres 1939 in Berlin unerträglich. Aufgrund ihrer Abstammung hat die Musiklehrerin und talentierte Geigerin nicht nur ihre Anstellung, sondern auch ihre Wohnung verloren. Gemeinsam mit ihrer dreijährigen Tochter Melina macht sie sich auf den Weg in ein Dorf namens Erlenthal in der Nähe von Würzburg, wo sie auf Unterkunft und Arbeit hofft. Hannah und Melina finden auf dem Sandnerhof herzliche Aufnahme und ein liebevolles neues Zuhause, sie fühlen sich geborgen und werden wie Familienmitglieder behandelt. Doch als der Sturm gegen die Juden losbricht, brennen in den Städten die Synagogen und auch die neue Zuflucht auf dem Land bietet bald keinen Schutz mehr vor der Gewalt der Nationalsozialisten…

Margit Steinborn präsentiert mit ihrem Erstlingswerk die Geschichte einer ledigen Mutter, die in ihren jungen Jahren nicht nur die Liebe ihres Lebens, sondern zudem auch noch ihre Sicherheit, ihre Anstellung und ihr Zuhause verliert. Die Protagonistin dieses Buches begegnet auf ihrem Lebensweg, der beginnend vom Jahr 1932 erzählt wird, Menschen, die stillen Widerstand leisten. Im kleinen Dorf Erlenthal finden sich selbstlose und hilfsbereite Einwohner, die Angehörige jüdischer Abstammung vor den Zugriffen der Nationalsozialisten beschützen, sie verstecken und ihnen zur Flucht ins sichere Ausland verhelfen. Friedrich und Klara Sandner und ihre Angehörigen Konrad, Annie, Maria, Hans und David sowie Pfarrer Simon Petersen verurteilen die menschenverachtende Einstellung der Nazis. Sie sind neben Hannah Rosenberg die wichtigsten Figuren dieses Buches. Der Autorin ist es gelungen, mich mit der Charakterzeichnung ihrer handelnden Figuren sowie den emotionalen Passagen in ihrer Geschichte tief zu berühren. Der Zweite Weltkrieg mit der Verwandlung Deutschlands von einer parlamentarischen Demokratie in eine nationalsozialistische Diktatur, die tödliche Ideologie mit ihrer Rassenlehre, dem Ariertum, der systematischen Ermordung unzähliger Kranker und Behinderter sowie die unfassbare Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung und die Gräueltaten in den Konzentrationslagern bilden einen schrecklichen und beklemmenden Hintergrund. Margit Steinborn lässt die unheilvollen Jahre der Regentschaft des „unberechenbaren Verrückten aus Berlin, den alle unterschätzt haben“ wiederaufleben und erzählt beispielhaft das Schicksal einer Jüdin namens Hannah. Eine nicht unrelevante Rolle in diesem Geschehen spielt Dr. Peter Hagen, der sich in ranghoher Stellung an den furchtbaren Aktivitäten der SS beteiligt. Peters anfänglicher Enthusiasmus, seine Leichtgläubigkeit, seine langsam aufkeimenden Bedenken und Skrupel, und angesichts des vollen Ausmaßes des Grauens schließlich sein Beschluss, dieses Regime zu bekämpfen, werden dem Leser eindrucksvoll vor Augen geführt. Margit Steinborn beschreibt, wie das Leben eines verliebten jungen Mannes, das gerade noch klar und voller Verheißungen vor ihm lag, eine unerwartete Wendung nahm und dass letztendlich sogar Selbstbeschwichtigung und Verleugnung der Wahrheit sein Gewissen nicht mehr beruhigen können. Zu den fiktiven Figuren gesellen sich in diesem Buch auch berüchtigte Persönlichkeiten wie beispielsweise Reinhard Heydrich oder Heinrich Himmler als Hauptorganisatoren des Holocausts und Verantwortungsträger für die Ermordung von Millionen Menschen.

Bereits angesichts der Thematik dieses Buches war mir bewusst, dass Margit Steinborns Roman aufrüttelt, tief bewegt und angesichts der Einblicke in historische Fakten keine leichte Lektüre darstellt. Die Autorin besitzt jedoch einen flüssigen und einnehmenden Schreibstil, ihre Erzählung beinhaltet trotz der schrecklichen geschichtlichen Fakten auch Hoffnung und erzählt von der Liebe ihrer Protagonistin zu ihrer kleinen unschuldigen Tochter, die sie dazu veranlasst, auch die schlimmsten Erfahrungen im Lebens auszuhalten und zu versuchen, um jeden Preis zu überleben. Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, und die Hoffnung auf ein Ende des Krieges durchdringen die Seiten dieses Buches und machen es zu einem beeindruckenden Lese-Erlebnis.

„Ein neuer Himmel“ von Margit Steinborn hat mir ausgezeichnet gefallen und ich kann dafür eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 11.06.2020

Eine Geschichte die unter die Haut geht

0

Buch geht ans Herz.
Es gibt viele Romane, die sich mit dem Thema zweiter Weltkrieg und Judenverfolgung beschäftigen. Warum sollte man nun gerade diesen lesen?
Weil er die Geschichte aus zwei sehr unterschiedlichen ...

Buch geht ans Herz.
Es gibt viele Romane, die sich mit dem Thema zweiter Weltkrieg und Judenverfolgung beschäftigen. Warum sollte man nun gerade diesen lesen?
Weil er die Geschichte aus zwei sehr unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Zum einen ist da die Jüdin Hannah und ihre Tochter Milena. Sie leben zunâchst in Berlin und verstecken sich dann auf einem Hof in der Nähe von Würzburg. Auf diesem Hof lernen wir tolle Menschen kennen, die sich nicht darum scheren, das die Beiden Juden sind und Hannah und Milena in ihre Familie aufnehmen.
Auf der anderen Seite gibt es den Täter. Peter arbeitet eng mit Nazi-Größen zusammen und weiß von deren Verbrechen.
Zwischen Hannah und Peter gibt es eine Verbindung und die heißt Milena und ist die gemeinsame Tochter der Beiden.

Mir hat es gut gefallen die Zeit des zweiten Weltkrieges aus diesen sehr unterschiedlichen Perspektiven zu erleben. Eigentlich sollte man Peter für seine Taten hassen, aber so einfach ist das nicht. Er ist eine zerrissene Persönlichkeit, der zunächst den Parolen glaubt und erst viel zu spät anfängt zu denken. Hannah dagegen ist eine Person die man einfach gerne haben muss. Ihre Geschichte geht einen zu Herzen und rührt zu Tränen.

Ich würde das Buch jedem empfehlen, der gerne etwas über die Deutsche Vergangenheit erfahren möchte und sich dabei auf eine emotionale Reise einlassen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.06.2020

Die Hoffnung stirbt zuletzt!

0

Die jüdische Musiklehrerin Hannah Rosenberg flüchtet mit ihrer Tochter Melina aus Berlin um einer Verfolgung zuvor zu kommen. Durch einen glücklichen Umstand landet sie auf dem abgelegenen Sandnerhof. ...

Die jüdische Musiklehrerin Hannah Rosenberg flüchtet mit ihrer Tochter Melina aus Berlin um einer Verfolgung zuvor zu kommen. Durch einen glücklichen Umstand landet sie auf dem abgelegenen Sandnerhof. Melinas Vater, Peter Hagen, steht nach beendetem Studium vor einer glänzenden Karriere als Jurist. Sehr zum Leidwesen von Hannah entscheidet er sich leider dafür und erkennt erst viel zu spät den falschen Weg. Aber auch Hannah und ihre Tochter sind auf dem Sandnerhof nicht so sicher, wie sie hofften…
Eindringlich aber mit leisen Tönen beschreibt Margit Steinborn exemplarisch an ihrer Protagonistin Hannah die erschreckende Demütigung und das entsetzliche Leid welches Juden und andersdenkende/andersgesinnte Menschen erleiden mussten. Gelungen steigert sie dabei in relativ kurzen Kapiteln, die abwechselnd Hannahs Leidensweg und großherrlichen Pläne der Nazis beleuchten, die politische Entwicklung in Deutschland bis hin zum Zusammenbruch. Geschickt werden dabei reale Fakten mit fiktiven Personen verknüpft, so dass sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Kleine Zeitsprünge, welche das Geschehen raffen, sorgen zusammen mit dem angenehmen Schreibstil dafür, dass sich das Buch sehr flüssig und somit zügig lesen lässt.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es somit gerne weiter!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.06.2020

Ein großartiges Buch

0

Dieses Buch kann ich allen, die sich für Zeitgeschichte interessieren, wärmstens empfehlen.
Margit Steinborn nimmt uns mit auf die Reise in eine Zeit, die das Dunkelste im Menschen hervorbrachte. Wir lernen ...

Dieses Buch kann ich allen, die sich für Zeitgeschichte interessieren, wärmstens empfehlen.
Margit Steinborn nimmt uns mit auf die Reise in eine Zeit, die das Dunkelste im Menschen hervorbrachte. Wir lernen eine Mutter kennen, die auf der Flucht vor dem Krieg ist und alles tut, um ihre Tochter zu beschützen. Doch nicht immer ist ihnen das Glück hold und es wird ein Buch, in dem es um das Überleben, die Suche nach dem Sinn und die Verzweiflung des Menschen geht. Doch die Hoffnung geht dabei nie verloren ...
Die Sprache ist sehr leicht und einfach zu lesen, stilistisch wunderbar aufbereitet und ein roter Faden zieht sich durch, der sich nie verliert.
Auch geschichtlich wurde wunderbar recherchiert und man hat oft das Gefühl, als Zuseher mitten in der Geschichte zu sein. Alles in allem schließt die Geschichte rund in sich ab.
Das Buch hat mir schöne, aber auch traurige Lesemomente verschafft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere