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Veröffentlicht am 09.06.2020

Blumige, wunderschöne Story mit tollen Eindrücken von Schottland

Happy Ever After – Wo das Glück zu Hause ist
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Ich habe das Buch schon eine ganze weile bei mir liegen und immer auf den richtigen Zeitpunkt gewartet es zu lesen. Ich brauchte das Gefühl von Sommer auf meiner Haut, von Wärme in meinem Herzen um dieses ...

Ich habe das Buch schon eine ganze weile bei mir liegen und immer auf den richtigen Zeitpunkt gewartet es zu lesen. Ich brauchte das Gefühl von Sommer auf meiner Haut, von Wärme in meinem Herzen um dieses Buch lesen zu können. Und am Ende hat es mich bestätigt zu warten.
Wir treffen auf Nina, eine ganz wunderbare liebevolle, herzensgute aber leicht naive Protagonisten. Sie liebt Bücher über alles und gerät in einen inneren Konflikt als ihr Traumjob von jetzt auf gleich aufhört. Doch sie beweist Mut, trotz aller Warnungen von Freunden und sucht sich ihren eigenen Weg, in einem fremden Land. Dank ihrer Offenheit, ihrem Mut und ihrer liebreizenden Art ist dies auch kein Problem. Nina ist eine Frau, die man direkt gerne haben muss. Sie ist der Typ Mensch, den man gerne in seinem Leben hätte, weil sie Verlässlichkeit und Freundschaft ausstrahlt.
Marek, der lettische Zugführer hat mir anfänglich Probleme bereitet, weil ich nicht wusste, wohin die Reise geht. Doch er ist mir immer sympathischer geworden. Nach der anfänglichen Beschreibung, dachte ich, er sei Älter… habe mich da wohl getäuscht.
Lennox, der mürrische Bauer, der gutaussehende Retter in der Not, ist genau mein Fall. Ich mag Protagonisten die nicht aalglatt sind, ihre Ecken und Kanten haben, an denen man sich reiben kann und die das lesen interessant machen.
Wir lernen im Verlauf des Buches noch weitere Protagonisten kennen, die man aber selber erleben muss, im Kontext, im Dialog, im großen Ganzen. Dennoch kann ich behaupten, war keiner dabei, der mir nicht gefallen hat.
Neben den Protagonisten spielt das Setting eine ganz große Rolle. Dieses Mal verschlägt es uns in die schottischen Highlands und ich muss sagen, dieses Buch hat Lust darauf gemacht, diese in einem Urlaub für sich zu entdecken. Jenny Colgan schafft es einfach, eine triste Wiese zu einer wahren Blumenoase entstehen zu lassen, das schlechteste Wetter in einen kleinen Regenschauer zu verwandeln und den Leser mit ihren Beschreibungen der Landschaft zu fesseln. Ich habe angefangen Schottland mit ganz anderen Augen zu sehen und es als Reiseziel wirklich in Betracht zu ziehen.
Doch was die Bücher von Jenny eigentlich ausmachen, ist ihr Schreibstil. Die Leichtigkeit, die Lieblichkeit, das zarte flüstern von gut genutzten Adjektiven und das bildliche Wort. Ihr Stil ist gradlinig, wunderbar umschreibend, leicht und locker zu lesen. Ein Schreibstil in den man direkt eintauchen kann und der einen absolut großen Wiedererkennungswert hat.
Ist das Buch spannend? Eine Frage die ich mir öfters gestellt habe und nicht genau beantworten kann. Es passieren verschiedene Ereignisse in diesem, die immer wieder mal dafür sorgen, dass es ein wenig an Spannung zunimmt, aber eigentlich ist keine Dauerhafte Spannung vorhanden, wie in anderen Büchern. Hat es mir gefehlt? Eigentlich nicht… denn zentraler ist hier das Miteinander. Die Nachbarschaftshilfe der Schotten, ihre eigenartigen Feste, ihre Traditionen die sie pflegen, das gute regionale Essen und die längste Nacht des Jahres.
Das parallel eine Liebesgeschichte erzählt wird, ist eigentlich zweitrangig, denn viel mehr zählt die Entwicklung die Nina macht. Vom stillen leisen Mäuschen zu einer wirklichen Schottin, die auch mal mit ihrem Wort nicht hinter dem Berg hält und ganz klar sagt was Sache ist.
Wenn man dies berücksichtigt, dass man hier ein Buch in Händen hält, welches von der persönlichen Weiterentwicklung eines Menschen erzählt, der sich verliebt und gleichzeitig an einen neuen Ort zieht, ist die perfekte Story geboren. Es braucht nicht immer Spannung… oftmals reichen auch andere Dinge aus.
In meinen Augen ist diese Story in sich komplett abgeschlossen und lässt am Ende keine Fragen mehr offen.


Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches jetzt gerade im Sommer verzaubert. Welches uns entführt in die schottischen Highlands. Mit wunderbar tollen und einzigartigen Protagonisten, die dazu einladen, abzutauchen und es sich jetzt gerade richtig gemütlich zu machen. Dennoch nur 4 Sterne, weil es ein Buch ist, welches ich kein zweites Mal zur Hand nehmen werden, da es mich nicht so gefesselt hat, um auf ewig in meinem Gedächtnis zu bleiben. Aber es hat mich für den Moment mitgenommen, auf eine ganz eigene Reise, die Nähe, Heimat und Wärme verspricht.

Veröffentlicht am 09.06.2020

Nette kleine Story, die Band 1 und 2 clever verbinden

DIE BAYVIEW FOUR – EIN JAHR DANACH
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Es ist eine wirklich kurze Story, sie dient mehr dem auffrischen als wirklich etwas Neues preiszugeben, was eventuell wichtig wäre. Dennoch verbindet sie beide Bücher ganz harmonisch und geschickt miteinander. ...

Es ist eine wirklich kurze Story, sie dient mehr dem auffrischen als wirklich etwas Neues preiszugeben, was eventuell wichtig wäre. Dennoch verbindet sie beide Bücher ganz harmonisch und geschickt miteinander.
Der Leser wird sozusagen zurückgeholt nach Bayview, dort wo alles begann und vielleicht niemals enden wird.
Die Handlung in diesem Buch wird von Maeve erzählt, Bronwyns kleiner Schwester, die lange schwer krank war, in der Ich – Perspektive erzählt. Was mich anfänglich gewundert hat, allerdings ergibt es voll und ganz Sinn, wenn man weiß das das neuste Werk „One of us is next“ aus der Sicht von Maeve erzählt wird, weil diese dort die Hauptprotagonistin ist.
Der Schreibstil ist wunderbar schlüssig, einfach und gradlinig, was es erlaubt diese Kurzgeschichte schnell zu lesen. Das Ganze wird ein wenig untermalt von kurzen Sätzen und diversen Absätzen, die dem Buch tiefe verleihen und ein angenehmes Lesevergnügen.
Es passiert leider nicht wirklich viel, so dass ich nicht unbedingt sagen kann, ob es schlimm ist wenn man es nicht gelesen hat.
Mir hat es dennoch geholfen, denn ich bin wieder in die Story perfekt reingekommen, konnte mich schnell an alle Protagonisten erinnern und natürlich auch an die Story rund um Simon Kelleher. Alleine das war schon extrem hilfreich und hat bei mir ein positives Gefühl hinterlassen.
Ob das, was man auf diesen paaren Seiten erfährt wirklich wichtig ist, kann ich erst beurteilen, wenn ich das neuste Werk durchhabe.
Dennoch ein cleverer Schachzug der Autorin, den Leser mit diesen 40 Seiten einzustimmen und zurück zu holen nach Bayview.


Meine Bewertung: 4 Sterne
Eine nette kurzweilige Story, die den Leser zurückholt in die Welt von Bayview und den Ereignissen die sich dort vor einem Jahre zugetragen haben.
Wenig Inhalt, aber trotzdem eine gute Vorbereitung auf das, was da noch kommen mag.

Veröffentlicht am 30.05.2020

Packend und klaustrophobisch

The Escape Game – Wer wird überleben?
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Ich bin ein heimlicher Fan von Thrillern, vor allem von solchen wo man am Ende nicht weiß, wo man als Leser die Abbiegung verpasst hat, um das Rätsel zu lösen. Grandios!
Doch wer glaubt jetzt Rätsel lösen ...

Ich bin ein heimlicher Fan von Thrillern, vor allem von solchen wo man am Ende nicht weiß, wo man als Leser die Abbiegung verpasst hat, um das Rätsel zu lösen. Grandios!
Doch wer glaubt jetzt Rätsel lösen zu müssen, liegt völlig falsch! Dennoch kommen in diesem Buch die Escape Room Liebhaber definitiv auf ihre Kosten. Alleine beim lesen bekommt man das Gefühl mit im Aufzug zu stehen. Man spürt diese beklemmende Enge, die Panik die immer mehr ansteigt und die Luft mit Angst schwängert, die unsagbare Hitze die in dem Aufzug herrscht… all dies spürt man, je tiefer man in das Buch eintaucht.
Der Schreibstil ist wunderbar angenehm zu lesen. Sehr klar, sehr gradlinig, sehr strukturiert. Ohne verschachtelte Sätze, ohne Lückenfüller… gerade herunter, so wie ich es liebe! Diese sture Nüchternheit sorgt zusätzlich für diese Beklemmtheit und die Spannung, die in einem durch vorhanden ist. Sie ist in meinen Augen konstant geblieben! Denn dieses Buch wird aus zwei abwechselnden Erzählsträngen erzählt. Auf der einen Seite ist es Sara als Ich-Erzählerin und auf der anderen Seite, folgen wir den vier Bankern von der Wall Street. Dieser Wechsel zwischen den Protagonisten sorgt für Abwechslung und Leichtigkeit.
Die Protagonisten sind in diesem Buch sehr überschaubar.
Wir haben zum einen Sara, die bei Stanhope& Sons anfängt und dort nach langer Arbeitslosigkeit, endlich ihren Traumjob findet. Sie ist jung, engagiert und leider nicht taff genug für die Wall Street.
Auf der anderen Seite haben wir die vier Banker der Wall Street, die zusammen mit Sara in einem Team gearbeitet haben, aber bedeutend erfolgreicher sind als diese.
Der Ex- Leutnant Vincent, das Ex- Model Sylvie, der Anwalt Jules und Sam als Banker die dem Escape Room ausgesetzt sind. Bei ihnen dreht sich alles im Leben um den Erfolg, um das Geld, noch mehr Geld machen und dieses ausgeben. Sie fühlen sich nur dann bestätigt und sexy, wenn sie Erfolgreich sind, dafür gehen diese vier auch über Leichen. Was innerhalb es Buches zu einem zentralen Thema wird, ist die Diskriminierung von Frauen, gerade dann, wenn es um die Bezahlung geht bzw. den Bonus. Hier wird offenkundig zur Schau gestellt, was es heißt ein Mann zu sein oder eine Frau. Wer verdient was? Wer ist mehr wert?
Stellt man diese beiden Protagonisten Parteien gegenüber, wird relativ schnell klar, dass Sara die absolute Sympathieträgerin ist und mit Verkauf des Buches, auch noch ihre Intelligenz beweist. Die vier anderen waren mir in keinem einzigen Moment sympathisch und das steigerte sich noch weiter, je mehr sie von sich preisgegeben haben.
Für mich ist die Story sehr clever durchdacht und extrem gut aufgebaut. Leider hat man irgendwann einen Verdacht, der sich auch immer mehr verhärtet, bis es zum Ende hin seine Bestätigung findet. Mich persönlich hat dies nicht wirklich gestört, weil ich den Weg dorthin grandios fand und ich mich komplett in diesem Buch verlieren konnte. Dennoch ist meine Kritik, dass es zum Ende hin zu schnell ging, zu vorhersehbar und hier hat dann der Überraschungseffekt ganz klar gefehlt. Wobei alle offenen Fragen und Handlungen in meinen Augen komplett abgeschlossen sind, dennoch habe ich das innere Gefühl das etwas fehlt. Was es ist, kann ich gar nicht genau sagen…

Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein grandioser Thriller, der einen von der ersten Minute an packt. Den man miterlebt, der einen begeistert und mitreist, der gelesen werden will und der einfach gute Unterhaltung bietet. Protagonisten, die einen überzeugen, eine Story die eine Atmosphäre Schaft, als wäre man als Leser dabei und dem Genre Thriller mehr als gut entspricht.

Veröffentlicht am 30.05.2020

Manipulativ mit einer tollen Message

Pretty Dead. Wenn zwei sich lieben, stirbt die Dritte (Romantic Suspense meets Dark Academia)
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Die Messlatte für dieses Buch, kann nur relativ weit oben liegen, wenn man den Vorgänger Secret Game gelesen hat und weiß, wozu Stefanie Hasse schreibtechnisch zu fähig ist. Den Leser zu manipulieren und ...

Die Messlatte für dieses Buch, kann nur relativ weit oben liegen, wenn man den Vorgänger Secret Game gelesen hat und weiß, wozu Stefanie Hasse schreibtechnisch zu fähig ist. Den Leser zu manipulieren und auf die falsche Fährte zu schicken. Mal schauen ob es ihr auch hier gelingt!

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leichtgefallen. Das hängt vor allem mit dem tollen Schreibstil zusammen, den ich sehr mag und schätze. Er ist ganz leichtfüßig, sehr gradlinig, unverschnörkelt und dennoch packend und begeisternd. Sie lässt uns ein Teil ihrer Geschichte werden und nimmt den Leser mit auf eine Reise in ihre Phantasie. Es ist eine stetige Spannung vorhanden, da jedes Kapitel aus der Sicht eines anderen Protagonisten erzählt wird und wir somit immer nur Häppchenweise das Puzzle zusammensetzen können. Dadurch baut sich die Spannung immer weiter auf, bis sie am Ende im Finale gipfelt!
Wir lernen alle Protagonisten nach und nach kennen.
Wobei der Fokus ganz klar auf Chase und Brooke liegt. Von Sarah erfahren wir nur etwas durch die Erzählungen der anderen, aber es gibt kein Kapitel aus ihrer Sicht. Sie ist nur in der Dritten Person anwesend und macht damit dem Status „Tod“ alle Ehre.
Brooke ist eine ganz zarte, feine, sympathische Persönlichkeit. Allerdings bietet sie großes Potenzial sich verletzten zu lassen, weil sie so sanftmütig dargestellt wird, so zerbrechlich. Stellenweise war sie mir zu sanft, zu unsichtbar… ich hätte mir erhofft, dass sie anfängt an der Situation zu wachsen und aus dem Schatten heraustritt. Das ist hier nicht ganz optimal umgesetzt!
Chase ist der typische Sunnyboy. Er ist reich, relativ selbstständig und extrem beliebt an seiner Schule. Das macht das Ganze umso schwerer ihn nicht zu mögen, oder sich vorzustellen, dass er mit dem Mord etwas zu tun hat. Hier finde ich, erkennt man im Verlauf des Buches eine Wandlung, vor allem in Bezug auf seinen besten Freund, bei dem durch Sarah ein Bruch entstanden ist, der nun geheilt werden will.
Sarah lernt man nur durch Erzählungen kennen. Das Bild, was man ursprünglich von ihr hatte, wandelt sich sehr! Je mehr von Sarah offenbart wird, desto mehr Puzzleteile fallen an ihren Platz um das Bild zu vervollständigen. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, da sie der Ursprung von allem zu sein scheint. Das Manipulative, das sie an den Tag legt… wäre ausbaufähiger gewesen!
Was diese Story vor allem ausmacht, ist das Lüften von Geheimnissen. Das an die Oberfläche kitzeln von Dingen die in der Vergangenheit passiert sind. Die zeigen, wie Abhängig die einzelnen Personen von einander sind und darauf bedacht, ihr Geheimnis zu schützen. Manche Geheimnisse, die man mit einem anderen teilt, verursachen aber auch eine gewisse Sicherheit, meistens dann, wenn sie geteilt wird.
Nach und nach hat sich ein Spinnennetz gebildet und man hat die einzelnen Fäden erkannt, die zusammenlaufen, die aber auch zeigen, wie viele Personen wirklich voneinander Abhängig sind und wie sich die Geschehnisse wie ein Rattenschwanz durch deren Leben zieht. Ein cleverer und wirklich gut durchdachter Schachzug, denn nur so konnte der Leser aufs Glatteis geführt werden und um dunkeln tappen.

Es beginnt mit einer Liebesgeschichte, mit Origami Kranichen und dem Wort „Bald!“. Die Kraniche sind ein zentraler Punkt und begleiten uns… sie sind das Sinnbild für Angst, Neid, Manipulation, Macht und Überlegenheit. Doch, ein Kranich kann auch fallen… und irgendwann tut er dies!
Eine Story die sich mit dem innersten, mit dem verletzlichsten eines Menschen beschäftigt, mit seinen Wunden, seiner Angst und dem Schatten im Nacken der immer da ist. Was sie uns zeigt ist vor allem, dass man niemals alleine Last mit sich herumtragen sollte, dass man nur gemeinsam stark ist und alles hinter sich lassen kann, weil man anderen vertraut!
Werde Teil der Intrige und ich versichere dir, das Ende hast du in keiner Minute kommen sehen!

Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein tolles Buch, mit einer tollen Message, die zum Nachdenken anregt. Verpackt in einem perfiden Spiel aus Intrigen, Macht und Manipulation. Sogar noch über den Tod hinaus. Ehrerbietung an einen Toten, um diesen am Leben zu erhalten. Eine Story, begleitet von Kranichen… die Langlebigkeit von Glück symbolisieren! Ob dies zutrifft, müsst ihr selber herausfinden…
Mit persönlich hat Secret Game etwas besser gefallen, weil die Protagonisten greifbarer und ausgearbeitete waren, daher mache ich hier einen Abstrich!

Veröffentlicht am 29.05.2020

Nicht ausgereift genug!

Promised
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Was direkt auffällt, wir stolpern mitten hinein in das Geschehen. Es gibt keine Vorgeschichte, keine Einführung, wir sind die direkt mittendrin.
Das hat das Ganze ein wenig erschwert zum reinkommen und ...

Was direkt auffällt, wir stolpern mitten hinein in das Geschehen. Es gibt keine Vorgeschichte, keine Einführung, wir sind die direkt mittendrin.
Das hat das Ganze ein wenig erschwert zum reinkommen und sich zurechtfinden. Doch je mehr Seiten man gelesen hatte, desto einfacher wurde es.
Doch dieses Buch, lebt nicht von seinem Setting, sondern nur von den Protagonisten. Denn das Setting ist nicht bahnbrechend, es ist ein Königshof, wie in jedem anderen Buch auch, daher muss diesem nicht wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Hollis ist Hauptprotagonistin. Sie hat mir am Anfang recht gut gefallen, weil sie frech ist, ihren eigenen Kopf hat und ihren Weg geht. Genauso, wie sie es sich vorgestellt hat. Doch, man merkt irgendwann, dass Hollis eigentlich gar nicht das Zeug zur Königin hat, denn sie profitiert vom Wissen ihrer Zofe und besten Freundin Delia Grace. Die beiden sind seit Kindertagen befreundet. Ohne Delia Grace wäre sie oftmals aufgeschmissen, denn alles was sie tut, sagt, macht wurde im Vorfeld genaustens analysiert und umgesetzt. Am Anfang habe ich mich daran gar nicht so gestört, bis immer wieder darauf eingegangen wurde, dass alle Königinnen vor Hollis tapfere Kriegerinnen, schlaue Strateginnen oder liebevolle Mütter des Volkes waren. In keiner dieser Rollen habe ich Hollis gesehen. Von daher, ist sie nie für mich die perfekte Königin gewesen.

Jameson als König, nimmt die zweite große Rolle ein. Er betont immer sehr, wie sehr Hollis ihn zum lachen bringen würde. Reicht das aus, eine Königin auszuwählen? Er ist anfänglich sehr führsorglich, liebevoll und zuvorkommend. Doch auch dies wandelt sich. Allerdings habe ich den Grund dafür nicht verstanden. Denn er schließt Verträge mit einem anderen Land, in denen Hollis bereits als König benannt wird, ohne mit ihr darüber zu sprechen. Er wurde mi durch diese Aktion sehr unsympathisch!
Silas als dritter großer Protagonist, bleibt für mich die ganze Zeit ein wenig im Schatten zurück. Er bekommt zu wenig Aufmerksamkeit von der Autorin geschenkt, obwohl er ja der Grund ist, wieso Hollis zweifelt. Er scheint allerdings grundweg anders zu sein, als Jameson. Er spielt Hollis nichts vor, sondern offenbart ihr direkt alles. Seine Gefühle, seine Liebe und all das was er nicht hat.
Bis dahin ist alles sehr vorhersehbar und ohne Großen AHA Effekt. Auf diesen habe ich aber die Ganze Zeit gewartet, auf den Knall sozusagen und irgendwann ist er auch gekommen.
Hier hat mich Kiera Cass kalt erwischt. Ich versuche ein wenig dazu zuschreiben, aber nur so viel, dass ich nicht spoiler. Für mich sind die Gefühle komplett ausgeblieben. Hollis hat sich in eine kalte, berechnende Person gewandelt und die ganzen Szenen waren nicht wirklich gut ausgearbeitet und ausgereift. Hier hätte so unsagbar viel Potenzial dringesteckt, um der Story eine ganze neue Wendung zu geben, die in meinen Augen komplett verschenkt wurde. Ich habe immer wieder versucht, mich selber in diese Situation hinein zu versetzen, und bin zu dem Entschluss gekommen… es hat hier an allen Ecken und Kanten etwas gefehlt. Hier kann man das Wort Gefühle nicht großschreiben, sondern eher klein.
Schade, denn die Spannung und das Setting dafür waren da, die schriftstellerischen Grundsteine gelegt, aber die Umsetzung ist nicht ideal verlaufen. Schade! Dennoch endet es mit einem kleinen Cliffhanger! Nun bekommt man als Leser die Möglichkeit sich seinen Teil zu denken, zu überlegen wie könnte es weitergehen, wohin geht die Reise von Hollis… aber, man kann damit auch völlig falsch liegen. Hier heißt es abwarten, denn der Weg gabelt sich…
Was man aber sagen muss, trotz dieser Kritik… lies sich das Buch hervorragend lesen. Es war der typische Kiera Cass Stil, den man locker, leicht, herunterlesen kann, der einen mitnimmt auf eine Reise in ein fernes Land, der zum Träumen und Verweilen einlädt und der es schafft zu bezaubern. Ich liebe ihren Stil einfach, weil ich weiß, bevor ich das Buch überhaupt angefangen habe, es lässt sich schnell, gradlinig, unverschnörkelt und mit Spannung lesen. Natürlich bleiben viele Fragen am Ende offen und die Reise, kann in die unterschiedlichsten Richtungen gehen. Hier heißt es abwarten und schauen ob alles im finalen Teil beantwortet wird.

Leider geht man an solch ein Buch mit einer gewissen Vorstellung heran, vor allem dann, wenn man ihre erfolgreiche Selection Reihe kennt. Ich weiß, ganz schlecht! Von daher versuche ich nicht zu vergleichen und überlege eher, ob sich all meine Wünsche erfüllt haben. Dies muss ich mit einem Nein beantworten, denn mit fehlen Gefühle, echte Emotionen und vor allem mehr Input zu Hollis und Jameson. Ein paar Seiten mehr, und ich wäre zufrieden gewesen.
Trotzdem will ich einfach wissen wie es weitergeht!

Meine Bewertung: 4 Sterne
Es ist kein Vergleich zu Selection, es ist völlig anders. Dennoch ein Buch, welches einen ein wenig ins träumen geraten lässt, welches uns entführt auf ein Schloss, welches uns ein wenig Mädchen sein lässt. Leider muss man ein paar Abstriche machen, denn es fehlt hier und da an Emotionen und Input. Für wenn dies kein Grund ist, dieses Buch nicht zu lesen, dann ran! Für alle Selection Fans, sowieso ein Muss!