Rezension: "Zwei in einem Herzen" von Josie Silver
Autor/in: Josie Silver
Titel: Zwei in einem Herzen
Genre: Liebesroman
Erscheinungsdatum: Mai 2020
ISBN: 978-3-453-42355-8
Preis: 9,99 € als Taschenbuch
Klappentext
Die Liebe deines ...
Autor/in: Josie Silver
Titel: Zwei in einem Herzen
Genre: Liebesroman
Erscheinungsdatum: Mai 2020
ISBN: 978-3-453-42355-8
Preis: 9,99 € als Taschenbuch
Klappentext
Die Liebe deines Lebens wird dir genommen. Doch was, wenn dir das Leben eine zweite Chance gibt?
Als Lydias große Liebe Freddie mit Ende Zwanzig bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben kommt, bricht für sie eine Welt zusammen. Nur in ihren Träumen, in denen sie Freddie wieder begegnet, kann sie glücklich sein. Doch Lydia findet Trost bei Jonah, Freddies bestem Freund, der neben ihm saß, als der Unfall passierte. Jonah ist der einzige Mensch, der Lydias Schmerz wirklich verstehen kann, der Einzige, für den Freddie genauso wichtig war wie für sie. Und als Jonah an einem Silvesterabend vor ihrer Tür steht, scheint aus ihrer Freundschaft etwas anderes geworden zu sein. Doch beide wissen, dass diese Liebe niemals sein darf …
Buchtitel und Coverdesign
Auf dieses Buch aufmerksam geworden bin ich durch dieses traumhaft schöne Cover. Es lädt zum Träumen ein und ist so romantisch, dass ich dieses Buch am liebsten die ganze Zeit ansehen würde. Farblich ist das Cover in rose- und brombeerfarbenen Tönen gehalten und soll wohl eine Szene in abendlicher Dämmerung darstellen. Ein Mann und eine Frau befinden sich auf einer Art Parkbank hoch über der Stadt und scheinen sich zu unterhalten. Dieses Cover allein vermittelt so viel Gefühl und wirkt auch ein wenig mysteriös und geheimnisvoll. Ich finde es wunderschön und zum Klappentext wirklich passend gestaltet.
Bei „Zwei in einem Herzen“ als Titel vermute ich, dass es darum gehen soll, dass Lydia Freddie nie vergessen wird, wenn sie bereit dafür ist, wieder eine neue Liebe zu finden und sich darauf einzulassen. Auf jeden Fall war ich sehr gespannt, was mir die Geschichte wohl so zu bieten haben wird.
Charaktere
Lydia Bird ist in tiefer Trauer um ihren Verlobten Freddie und lebt zu Beginn der Geschichte sehr zurückgezogen. Sie ist sehr frustriert über das Geschehene und neigt zu starken Stimmungsschwankungen – von überaus emotional zu biestig und wieder zurück, was in Anbetracht ihres Verlustes gut nachzuvollziehen ist. Sie durchlebt eine schwere Zeit, was auch die unterschiedlichsten Gefühle aus ihr hervorbringt. Normalerweise, wenn sie nicht gerade, wie aktuell, beurlaubt ist, arbeitet sie im Rathaus der Gemeinde als Eventplanerin.
Freddie war bis zum Zeitpunkt seines Todes ihr Verlobter. Die Hochzeitsplanungen waren schon in vollem Gange und jetzt – jetzt war einfach alles umsonst. Freddie scheint vom Charakter her sehr aufgeweckt, verrückt und ein bisschen risikofreudig gewesen zu sein. Nichtsdestotrotz hat er hart gearbeitet und für ihn war Lydia die Liebe seines Lebens, wie umgekehrt auch.
Jonah saß mit im Auto, als sein bester Freund zu Tode gekommen ist. Auch er ist tief getroffen von dem Verlust und kann sich kaum verzeihen. Er hat schwer zu kämpfen, sein Leben in der aktuellen Realität wieder aufzunehmen und weiterzumachen. Seine kreative Ader scheint tot zu sein und auch von seinem Job als Lehrer braucht er dringend eine Auszeit.
Schreibstil und Handlung
Josie Silver’s Schreibstil ist sehr angenehm, ruhig und locker. „Zwei in einem Herzen“ ist in der ersten Person aus der Sichtweise von Lydia erzählt und sorgt sehr gut dafür, dass man die Situation der Protagonistin verstehen und sich auch intensiv in sie hineinversetzen kann.
Der Beginn der Handlung ist sehr ausschweifend und überaus detailliert dargestellt, was leider ein bisschen dafür sorgte, dass die Geschichte nur so vor sich hinplätscherte, ohne das wirklich groß etwas passiert ist. Detailreiche Erzählungen sind grundsätzlich nicht verkehrt, hier hat es der Story nur leider nicht positiv entgegengewirkt. Sehr lange hatte ich nicht das Bedürfnis, dieses Buch am Stück zu lesen, denn für mich hätte es keinen Unterschied gemacht, wenn ich erst in drei Wochen z.B. weitergelesen hätte, denn davon wäre immer noch nicht mehr passiert gewesen.
An anderen Stellen wiederum waren die Details äußerst wichtig, um eine Intensität in Sachen Trauerverarbeitung hervorzurufen und auch um zu verdeutlichen, wie Lydia die verschiedenen Trauerphasen durchlebt. Gerade den Aspekt der Verarbeitung möchte ich positiv hervorheben, denn der Umgang mit Freddies Tod und wie Lydia sich wieder zurück in ihr Leben kämpft und damit umgeht war sehr intensiv, realistisch und meiner Meinung nach sehr authentisch dargestellt.
Interessant fand ich auch die Erzählung der verschiedenen Welten, die bereits im Klappentext angesprochen werden. In der einen ist Lydia wach und muss mit der Trauer um die Liebe ihres Lebens zurechtkommen, während die andere nachts in ihren Träumen stattfindet und Freddie noch am Leben ist und die Tage ganz normal weiterlaufen, als wäre der tragische Unfall nie geschehen. Ich empfand diese Darstellung als ein sehr gutes Mittel, um die Verbundenheit zwischen den beiden Charakteren darzustellen.
Auch angedeutet wird im Klappentext eine vermeintliche Liebe zwischen Lydia und Jonah, die sich nach dem Tod des gemeinsamen Freundes entwickelt haben soll. Ich muss sagen, dass ich von dieser Handlung recht wenig in der Geschichte erkennen konnte. Wie bereits erwähnt, gab es in der Geschichte intensive Gefühle, die aber nicht in die Richtung einer sich neu entwickelnden Liebelei geht. Abgesehen mal davon hatte Jonah für meinen Geschmack viel zu wenige Storyanteile, als dass sich da wirklich etwas zwischen den beiden entwickelt haben kann.
Das Ende war dementsprechend auch nicht ganz mein Fall. Abgesehen mal davon häuften sich gerade da noch viel zu viele verschiedene Ereignisse, die die ganze Story haben sprunghaft wirken lassen. So langsam wie am Anfang noch alles vor sich hinplätscherte, umso mehr auf Speed war das Ende.
Fazit
Das Cover verspricht eine traumhafte Liebesgeschichte mit einer gewissen Tragik – letztendlich hatte ich aber doch etwas ganz anderes erwartet, als mir hier geboten wurde. Die Story war in Bezug auf den geschehenen Verlust sehr authentisch, aber von einer neuen Liebe fehlte jede Spur.
Bewertung: 3 von 5 Sternen