Cover-Bild Das Holländerhaus
(14)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Berlin Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 02.06.2020
  • ISBN: 9783827014177
Ann Patchett

Das Holländerhaus

Roman
Ulrike Thiesmeyer (Übersetzer)

Eine Villa zu besitzen – für Cyril steht das für ein besseres Leben. Doch als er von seinem hart erarbeiteten, ersten kleinen Vermögen das hinreißende Holländerhaus kauft, zerbricht seine Welt: Seine Frau erträgt den Luxus nicht und geht. Ein Schock für die beiden Kinder, und Tochter Maeve muss die Mutterrolle für ihren jüngeren Bruder Dave übernehmen. Die Geschwister werden unzertrennlich und sind eigentlich glücklich – bis Cyril wieder heiratet. Die Neue hat zwei eigene kleine Mädchen, denen sie, ganz böse Stiefmutter, das Erbe sichern will, vor allem aber das Holländerhaus ... Aus einer Geschichte, so alt wie das epische Erzählen, wird bei Ann Patchett ein facettenreicher, kluger und ganz und gar moderner Familienroman der Meisterklasse.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2020

Angenehm zu lesendes Familienportrait

0

Das Holländerhaus erzählt die Geschichte der Familie Conroy über mehrere Generationen. Vater Cyril möchte seiner Familie ein besseres Leben bieten. Er handelt mit Immobilien und überrascht seine Frau mit ...

Das Holländerhaus erzählt die Geschichte der Familie Conroy über mehrere Generationen. Vater Cyril möchte seiner Familie ein besseres Leben bieten. Er handelt mit Immobilien und überrascht seine Frau mit dem namensgebenden Gebäude. Diese fühlt sich jedoch nie wohl in dem großen Anwesen und sie verlässt die Familie. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Cyrils Sohn Danny erzählt, der eine sehr enge Beziehung zu seiner Schwester Maeve hat.

Das Buch ist hauptsächlich auf die Beziehungen der Charaktere bzw. deren Probleme miteinander aufgebaut. Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Figuren entwickeln und welche Wendungen ihre Leben nehmen.

Ich fand die Geschichte sehr angenehm zu lesen, wobei die Erzählweise der Autorin sprachlich für mich nicht in irgendeiner Form heraussticht. Auch die Handlung ist nichts Besonderes und dennoch hat das Buch es geschafft, mich zu fesseln und es mit Freude zu Ende lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2020

Facettenreicher Familienroman

0

Ein wenig erinnert dieser Familienroman an das Märchen von Aschenputtel. Danny und Maeve könnten eigentlich behütet aufwachsen. Ihr Vater Cyril ist mit Immobilien zu Reichtum gekommen und hat für seine ...

Ein wenig erinnert dieser Familienroman an das Märchen von Aschenputtel. Danny und Maeve könnten eigentlich behütet aufwachsen. Ihr Vater Cyril ist mit Immobilien zu Reichtum gekommen und hat für seine Familie das Holländerhaus erworben, eine ganz außergewöhnliche, extravagante Villa. Doch Cyrils Frau ist eines Tages einfach auf und davon, um nach Indien zu gehen. Die Kinder können es kaum begreifen. Die ältere Schwester Maeve erkrankt kurz darauf sogar an Diabetes. Nach einer Weile nimmt Cyril sich mit Andrea eine neue Frau, die zwei Mädchen mit ins Holländerhaus bringt. Es dauert nicht lange und Maeve verliert ihr Zimmer an eine der Stiefschwestern. Nach Cyrils Tod bringt Andrea Maeve und Danny nicht nur um das Holländerhaus, sondern um ihr gesamtes Erbe.
Das alles schildert uns der inzwischen erwachsen gewordene Danny rückblickend als Ich-Erzähler. Der Wunsch nach Rache an Andrea bestimmt nun Maeves Leben und damit auch Dannys. Allein auf Maeves Wunsch hin studiert er sogar Medizin, um noch möglichst lange den einzigen zur Verfügung stehenden Treuhandfonds zu schädigen.
Der Klappentext verrät, dass eines Tages die Karten ganz neu gemischt werden. Ich hatte eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie das geschehen würde, doch Ann Patchett hat mich raffiniert in die Irre geführt und die Geschichte auf für mich vollkommen unerwartete Weise zu einem Ende geführt.
Die Autorin hat plastische Figuren geschaffen, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Einzig Maeves und Dannys Mutter ist mir ein Rätsel geblieben, deren Motive ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Von den Hausangestellten wird sie als eine Heilige gerühmt. Schon immer war es mir ein schleierhaft, warum ausgerechnet Heiligen verziehen wird, ihre Kinder im Stich zu lassen, um sich Fremder anzunehmen. Nicht umsonst wird auch im Roman die Geschichte von Buddha angeführt, der ebenso gehandelt hat.
Das Buch ist wirklich wunderschön aufgemacht. Das Bildnis auf dem Umschlag illustriert genau das Gemälde, das von der jungen Maeve angefertigt wurde. Rückseite und Innenseiten des Umschlags zieren Delfter Kacheln, passend zum Holländerhaus.
Fazit: Ein leiser tiefgründiger Roman, der noch lange nachwirkt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2020

Mitreißende Familiengeschichte

0

Cyril hat einen Traum – er möchte seiner Familie ein „besseres“ Leben bieten und dazu gehört nun mal das Wohnen in einer Villa. Doch das „Holländerhaus“ bringt ihm kein Glück, denn das Leben im Luxus ist ...

Cyril hat einen Traum – er möchte seiner Familie ein „besseres“ Leben bieten und dazu gehört nun mal das Wohnen in einer Villa. Doch das „Holländerhaus“ bringt ihm kein Glück, denn das Leben im Luxus ist für seine Frau nicht zu ertragen. Sie verlässt Cyril und die Kinder. Maeve hat von nun an die Rolle der Mutter inne und kümmert sich liebevoll um ihren jüngeren Bruder Danny. Bis Cyril sich wieder auf Freiersfüße befindet. Andrea ist ganz die böse Stiefmutter, will ihren beiden Töchtern das Erbe sichern und sie scheut nicht davor zurück, sich das Holländerhaus unter den Nagel zu reißen. Sie wirft nach Cyrils Tod Maeve und Danny aus dem Haus, nimmt ihnen alles, was ihnen lieb und teuer ist. Noch als Erwachsene kehren Maeve und Danny regelmäßig in die Straße zurück, in der sie einst das Paradies auf Erden hatten….

Für mich ist „Das Holländerhaus“ die Überraschung des Jahres!

Ann Patchett überzeugt mit einer wunderbar bildlichen Darstellung des charaktervollen Hauses, das mich mit seiner faszinierenden, geheimnisvollen Schönheit herzlich willkommen heißt und mich einlädt, Gast in seinen vier Wänden zu sein.
Die Liebe der Bewohner zum Haus ist aus jeder Zeile zu spüren und man wächst unweigerlich mit diesem Gebäude zusammen, fühlt sich wohl – bis, ja bis Andrea Einzug hält und alle Liebe aus dem Holländerhaus zu entweichen scheint. Mit gnadenlosem Kalkül und einer eisigen Kälte zieht sie ihr Vorhaben durch und ich frage mich, wie sich jemand so dermaßen gut verstellen kann, dass Cyril nicht gemerkt hat, welche falsche Schlange er sich ins Haus geholt hat.
Mein Herz blutet, wenn ich lese, wie Andrea Danny und Maeve behandelt und ihnen alles nimmt, sie ihren Wurzeln entreißt.
Die Entwicklung von Danny und Maeve ist von der Autorin mit eindrucksvollen Worten geschildert und ich schlüpfe in ihre Schuhe, gehe sowohl die beruflichen als auch die privaten Wege mit beiden mit. Die Charakterisierung aller Figuren ist hervorragend ausgearbeitet und man lässt sich nur zu gerne auf alle Personen ein, um ihnen zu folgen. Tränen der Trauer, aber auch des Zorns und der Wut sind meine Begleiter, wenn ich lese, wie Andrea hier ihren gnadenlosen Weg verfolgt und sich nimmt, was ihr nicht gehört.
Da die Geschichte aus der Sicht von Danny erzählt wird, hat man das Gefühl, dass er die Türen des Hauses und seiner Seele öffnet, um einen Einblick zu seiner Gefühls- & Gedankenwelt zu erhalten. Oft habe ich den Eindruck, dass die Autorin dem Leser vermitteln will, dass „zuhören“ im Leben, das Erkennen von Bedürfnissen derer, die einem am Herzen liegen, untrennbar mit der eigenen Entwicklung verbunden sind. Denn Danny wiederholt den Fehler seines Vaters und zwingt seine Freundin dazu, in einem Haus zu leben, das sie hasst. Die Folgen sind schon fast vorprogrammiert.
Man begegnet sich immer zweimal im Leben – diese Redewendung passt hier hervorragend, denn Ann Patchett lässt ihre Figuren im Erwachsenenalter erneut aufeinandertreffen und zeichnet hier den Weg des Schicksals mit klaren, aber einprägsamen Bildern nach.
Einzig mit dem Ende kann ich mit nicht ganz anfreunden, denn es kommt in meinen Augen zu abrupt und wirkt ein wenig unvollständig. Fast würde ich sagen, es fehlen noch ein paar Worte, um das ganze rund zu machen. Ansonsten aber eine durch und durch mitreißende Familiengeschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.10.2020

Geschwisterliebe

0

Für die Geschwister Maeve und Danny ist das Holländerhaus etwas spezielles. Die Villa, ursprünglich gebaut von einem holländischen Ehepaar, daher der Name, schenkt ihr Vater ihrer Mutter. Doch anstatt ...

Für die Geschwister Maeve und Danny ist das Holländerhaus etwas spezielles. Die Villa, ursprünglich gebaut von einem holländischen Ehepaar, daher der Name, schenkt ihr Vater ihrer Mutter. Doch anstatt in Glück zu schwelgen wird dieses Haus ein Symbol von Verlust. Als die Kinder schlussendlich von ihrer Stiefmutter vor die Türe gesetzt werden, stellen sie sich nur eine Frage: Können sie trotz ihrer Vergangenheit glücklich werden?

Die Erzählung, wie die Geschwister ihre Kindheit und das Leben als Erwachsene erlebt haben, fand ich interessant. Die Beziehung untereinander war bemerkenswert eng, schon wie eine Symbiose. Aber das Lesen dieser Geschichte ging für mich schleppend voran. Ich weiss nicht, ob es an mir lag oder am Stil des Romans. Mir fehlte die Orientierung, wohin die Erzählung führen will, und etwas Tiefgang. Bis zum Ende wusste ich nicht recht, was die Autorin mitteilen will. Schlussendlich blieb der Eindruck von einer eigentümlichen Geschichte über eine dysfunktionalen Familie bei mir.

Mein Fazit: Wer gerne vertiefte Einblicke in eine Familie hat und mit der Erzählung darüber, ohne grosse Wendungen, zufrieden ist, sollte zu diesem Roman greifen. 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere