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Veröffentlicht am 17.10.2021

Spannende Geschichte, mit kleinen Schwächen

Das Mündel des Apothekers
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Apotheker Riesinger lebt und arbeitet im Nördlingen des 17. Jahrhunderts. Seine Ehe blieb kinderlos und so beschließt er, ein Mündel anzunehmen. Das Mädchen Katharina wächst in seiner Obhut auf und soll ...



Apotheker Riesinger lebt und arbeitet im Nördlingen des 17. Jahrhunderts. Seine Ehe blieb kinderlos und so beschließt er, ein Mündel anzunehmen. Das Mädchen Katharina wächst in seiner Obhut auf und soll einmal die Apotheke übernehmen, doch dann beschließt ihr Ziehvater, sie mit dem reichen Hofmeister zu verheiraten. Für Katharina enden alle Träume von Selbstständigkeit und dem Wunsch, Ärztin zu werden. Dann wird Riesinger auch noch Tod aufgefunden und die junge Frau kann ihr Erbe nicht antreten, weil sie dazu die Unterschrift ihres Ehemannes braucht, doch dieser ist verschwunden. Ihr bleibt nur, ihn zu suchen und sie hat dafür nur wenig Zeit.

Bevor die eigentliche Geschichte rund um Katharina und ihr Erbe beginnt, erläutert der Autor den historischen Hintergrund in einem Vorwort. Danach folgt ein Prolog, in dem die Vorgeschichte von Katharina geschildert wird, erst dann geht es mit dem ersten Kapitel richtig los. Katharina und ihre Familie werden vorgestellt und wie ihr Leben ausgesehen hat, wird anschaulich erzählt. Die junge Frau hat ihre eigenen Träume und Ziele, die aber zunichtegemacht werden, da sie mit einem Mann verheiratet wird, den sie nicht wollte. Erst der Tod des Apothekers zwingt die junge Frau zum Handeln und reißt sie aus ihrer Lethargie, in die sie sich geflüchtet hatte, weil ihre Ehe selbstverständlich unglücklich war. Jetzt beginnt eine durchaus spannende Geschichte rund um die Suche ihres Mannes. Allerdings endet dieser Teil auch ziemlich schnell wieder. Ein weiterer Lebensabschnitt beginnt für die Protagonistin. Der Ehemann von Katharina zeigt sich nämlich als durch und durch unsympathischer Protagonist und bestimmt damit weiterhin das Leben der jungen Frau.

Diese Geschichte lässt mich im Grunde genommen etwas ratlos zurück, auf der einen Seite fand ich sie spannend, mit vielen Wendungen und temporeich, aber auf der anderen Seite waren viele Handlungen der Charaktere vorhersehbar und zum Teil unpassend für das 17. Jahrhundert. Vor allem Katharina war mir viel zu modern eingestellt. Ich meine damit nicht unbedingt ihren Wunsch, Ärztin zu werden, sondern viel mehr ihr Handeln und wie sie ihr Leben bestimmt hat. Es gab so einige Szenen, die ich einfach unglaubwürdig fand und für mich nicht so recht in diese Epoche passen wollten. Dann wieder war die Geschichte spannend, weil es auch noch einige Krimielemente gegeben hat. Die Aufklärung dieser Vorkommnisse hat der Autor eben wieder geschickt mit der Geschichte rund um Katharina verflochten.

Ein Nachwort des Autors beendet dann dieses Buch und klärt noch einmal Fiktion und Wahrheit. Fremde Wörter werden in jedem Kapitel erläutert, sie sind im Text gekennzeichnet und finden sich dann als Fußnote wieder und ein Personenregister gleich zu Beginn gibt einen Überblick über die Protagonisten dieser Geschichte.

Fazit:

„Das Mündel des Apothekers“ ist ein historischer Roman, der sich gut lesen lässt und auch einiges an Spannung zu bieten hat. Auch wenn mir einiges zu vorhersehbar war und ich manches Handeln der Protagonisten so nicht nachvollziehen konnte oder unglaubwürdig fand, hat mich die Geschichte insgesamt gut unterhalten. Der leichte Erzählstil von Stefan Thomma hat sicherlich dazu beigetragen, dass ich das Buch zügig lesen konnte.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Abenteuer im Mittelalter

Das Schicksal der Henkerin
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Melisande, die ehemalige Henkerin, erhält einen Brief ihres Bruders Rudger. Aber wie kann das sein? Sie sah ihn doch vor Jahren sterben. Voller Zweifel macht sich Melisande auf den Weg, um ihrem Bruder ...

Melisande, die ehemalige Henkerin, erhält einen Brief ihres Bruders Rudger. Aber wie kann das sein? Sie sah ihn doch vor Jahren sterben. Voller Zweifel macht sich Melisande auf den Weg, um ihrem Bruder zu helfen, dieser sitzt im Kerker von Esslingen. Hat er die Tat begangen, die ihm vorgeworfen wird oder ist er unschuldig, wie er beteuert? Für die junge Frau und Mutter zählt in diesem Moment nur ihr Bruder. Die drohende Gefahr für sich und ihre Familie bemerkt sie nicht. Voller Hoffnung macht Melisande sich auf den Weg.

Bei dem historischen Roman „Das Schicksal der Henkerin“ handelt es sich um den dritten Band einer Reihe. Die Reihe spielt Mitte des 14. Jahrhunderts. Schauplatz sind die Städte Esslingen und Rottweil sowie die Umgebung. Dieser vorliegende Teil spielt im Jahre 1340 also gute 15 Jahre nach Band eins „Die Henkerin“. Melisande hat sich ein neues Leben aufgebaut, ist selbst Mutter geworden und glücklich verheiratet. Das Leben als Henkerin liegt hinter ihr, doch jetzt wartet ein neues Abenteuer auf die junge Frau und ihre Familie.

Es geht dann auch Schlag auf Schlag weiter. Während Melisande versucht, ihren Bruder zu retten, machen sich ihre Kinder auf den Weg, um ihre Mutter zu retten, und weil der Vater nicht weiß, was eigentlich los ist und seine Kinder plötzlich verschwunden sind, macht auch er sich auf die Suche nach den Kindern und der Mutter. Das klingt zunächst einmal nach einem ziemlichen Durcheinander und irgendwie ist es das dann auch.

In drei unterschiedlichen Handlungssträngen konnte ich nun verfolgen, wer wen gesucht und gefunden hat. Dabei hat es Sabine Martin geschickt verstanden, die Schauplätze immer dann zu wechseln, wenn es gerade spannend wurde. Viel Zeit zum Luft holen blieb einem beim Lesen jedenfalls nicht. Ich fand es schon fast zu viel an aufregenden Handlungsabläufen. Jeder Handlungsstrang für sich beinhaltet eine spannende Geschichte, die aber auch jeweils glaubwürdig aufgelöst wurde. Egal ob man den Lauf der Kinder verfolgt oder Wendel begleitet hat, es war nachvollziehbar, warum sie was getan haben, dies gilt natürlich auch für den Handlungsstrang von Melisande.

Auch merkt man beim Lesen eigentlich nicht, dass dies Teil einer Reihe ist. Die Autorin hat ausreichend Rückblenden eingebaut, sodass man die Vergangenheit von Melisande gut nachvollziehen konnte. Band 1 erschien bereits vor gut 8 Jahren, sodass die Rückblenden auch gleichzeitig das eigene Gedächtnis auffrischen, falls man die Vorgänger gelesen hat. Die Autorin hat das Einbinden der Rückblenden auch geschickt gelöst, aber ich verrate hier nicht, wie sie dies getan hat.

Der Erzählstil von Sabine Martin ist leicht und locker zu lesen, die Handlung legt ein rasantes Tempo vor und die Seiten fliegen nur so dahin. Es hat mir Spaß gemacht, hier zu lesen. Ich fühlte mich gut unterhalten.

Fazit:

„Das Schicksal der Henkerin“ ist ein spannender Abenteuerroman vor historischem Hintergrund. Es wird eine spannende Lebensgeschichte einer Familie aus dem 14. Jahrhundert erzählt. Melisande hat einige Hürden zu meistern und ihre Familie steht ihr da in nichts nach. Ich fühlte mich gut unterhalten und habe das Buch gern gelesen, auch wenn es mir fast schon etwas viel an aufregender Handlung war.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Kurzweilige Unterhaltun

Tribut der Sünde
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Franziska Hochperger könnte es nicht besser gehen, sie ist verliebt und hofft auf eine baldige Heirat. Ihr Vater ist ein wohlhabender Weinhändler und kann ihr somit ein angenehmes Leben bereiten und auch ...

Franziska Hochperger könnte es nicht besser gehen, sie ist verliebt und hofft auf eine baldige Heirat. Ihr Vater ist ein wohlhabender Weinhändler und kann ihr somit ein angenehmes Leben bereiten und auch ihrem Verlobten steht eine gute Zukunft bevor. Doch dann wird diese heile Welt jäh zerstört. Eine, von Feinden, angezettelte Intrige lässt das Mädchen nicht nur vaterlos, sondern auch mittellos zurück. Selbst der Obrigkeit kann sie nicht trauen. Allein macht sich Franziska auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei muss sie bald erkennen, dass es für sie nicht mehr nur um Ehre und Wohlstand geht, sondern um das nackte Überleben. Einzig Jacob, ein Freund aus Kindertagen, steht ihr bei. Gemeinsam setzten sie sich nicht nur gegen den Herzog von Württemberg zur Wehr, sondern auch gegen die Widersacher Franzis. Wird die junge Frau die Schuldigen an ihrem Elend finden und vernichten können?

Vorweg möchte ich sagen, ich mag die Bücher von Silvia Stolzenburg sehr gern lesen. Sie sorgen immer für kurzweilige Unterhaltung und sind dabei gut recherchiert und erzählen interessante Begebenheiten aus den jeweiligen Epochen oder Städten. Auf „Tribut der Sünde“ hatte ich mich wirklich gefreut, aber leider konnte die Autorin diesmal meinen Erwartungen nicht gänzlich erfüllen. Das Buch war mir zu vorhersehbar geschrieben und einige Szenen hätte ich so nicht gebraucht.

Franzi macht sich mutig auf den Weg, ihre Feinde zu stellen. Ihre Handlungsweise könnte man schon fast als naiv bezeichnen. Sie begibt sich in Situationen, von denen sie eigentlich weiß, sie sind nicht gut für sie, aber trotzdem lässt sie sich darauf ein. (Da ich nicht spoilern möchte, gehe ich nicht näher auf die eigentliche Handlung ein.) Franzi gerät immer wieder in Schwierigkeiten, die eben doch vorhersehbar waren. Sie bekommt allerdings immer schnelle Hilfe. Jacob steht ihr treu zur Seite. Ich habe mich doch öfters gefragt, warum er immer wieder zu ihr hält. Klar, er hat tiefe Gefühle für die junge Frau, aber er riskiert auch viel für sie. Obwohl die Handlung spannend erzählt wird, war es mir stellenweise doch zu klischeehaft oder vorhersehbar. Wirkliche Überraschungen gab es eher nicht. Auf der anderen Seite ist „Tribute der Sünde“ ein kurzweiliger Roman, der sich angenehm lesen lässt. Gekonnt hat die Autorin zudem historische Details, um den Herzog und seine Frau, in ihre fiktive Geschichte einfließen lassen.

Fazit:

Die Geschichte lässt sich locker und leicht lesen und kommt mit einem modernen Erzählstil daher. Das Stuttgart des Jahres 1513 wird anschaulich geschildert. Der historische Teil klang für mich authentisch. Auch wenn mir nicht alle Passagen gefallen haben, hab ich am Ende „Tribut der Sünde“ trotzdem gern gelesen. Allerdings ist das Ende ziemlich offen gehalten und lässt mich doch auch wieder neugierig zurück, sodass ich schon wissen möchte, wie es mit Franzi und Jacob weitergeht.

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Veröffentlicht am 06.02.2018

Lioba und Thomas zwei Leben im Mittelalter

Der fremde Reiter
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Lioba ist die Tochter einfacher Bauern, sie liebt es, im Wald Kräuter zu sammeln. Eines Morgens findet sie auf einem ihrer Ausflüge einen verletzten jungen Mann. Sie holt Hilfe und fühlt sich für ihn verantwortlich. ...

Lioba ist die Tochter einfacher Bauern, sie liebt es, im Wald Kräuter zu sammeln. Eines Morgens findet sie auf einem ihrer Ausflüge einen verletzten jungen Mann. Sie holt Hilfe und fühlt sich für ihn verantwortlich. Der junge Mann kann sich zunächst an nichts erinnern. Er bleibt im Dorf, wird von Lioba heimlich gepflegt und arbeitet schließlich als Tagelöhner. Von allen wird er nur Thomas genannt, da er seinen Namen nicht kennt. Lioba und er kommen sich näher. Aber dann kehrt seine Erinnerung langsam zurück und Thomas muss in sein altes Leben zurückkehren. Er ist ein Ritter und hat einen Schwur geleistet, den er halten muss. Lioba bleibt zurück, doch sie kann ihren Thomas einfach nicht vergessen.

Zu Beginn erzählt die Geschichte noch gemeinsam von Lioba und ihrem Thomas. Doch dann trennen sich ihre Wege. In zwei unterschiedlichen Handlungssträngen wird nun aus dem jeweiligen Leben der Protagonisten erzählt. Lioba geht eben den Weg, den die Frauen damals genommen haben, bis sie eine Lösung für ihre Probleme findet. Sie hat dabei schon einiges durchzustehen und lernt die Härten des Lebens intensiv kennen.
Thomas führt sein Weg auf den Kreuzzug mit Kaiser Friedrich. Er erlebt einiges und der Leser darf daran teilhaben. Die einzelnen Schicksale sind dabei gut und spannend geschildert. Diese Szenen haben mir gut gefallen. Das Leben im 12. Jahrhundert wird gut dargestellt und erzählt.

Ich habe „Der Fremde Reiter“ wirklich gern gelesen, aber ein paar kleine Kritikpunkte habe ich dann doch. Die Protagonistin Lioba wird als hübsches Bauernmädchen geschildert, welche ihre Vorzügen für sich zu nutzen weiß. Sie wird einem schnell sympathisch, aber dann zückt sie einen Gegenstand, den ich so im 12. Jahrhundert bei einer Bauernfamilie nicht erwartet habe. Ich habe mich damit etwas schwer getan und lange überlegt, ob ich diesen Punkt überhaupt ansprechen soll, aber dieser besagte Gegenstand hat mich einfach gestört. Wäre sie eine Adlige junge Frau gewesen, wäre es wahrscheinlich auch noch gegangen oder hätte mich zu mindestens nicht so gestört, aber eben nicht bei einer Bauerntochter im Jahre 1188.
Auch hat mir nicht gefallen, dass das Mädchen ständig am Weinen war, oder die Tränen zurückgehalten hat. Ihr Leben war sicher nicht einfach und die Härten des Alttages wurden auch gut beschrieben, aber jedes Mal auch von ihren Tränen zu lesen, fand ich zu viel. Hier wäre weniger einfach mehr gewesen. Dies sind aber wirklich nur kleine Kritikpunkte, mir hat die Geschichte sonst nämlich gut gefallen. Das Buch war in drei Tagen ausgelesen und hat mich ansonsten gut unterhalten.

„Der fremde Reiter“ ist eine schöne Liebesgeschichte, eingebettet in einen historischen Rahmen. Es macht Spaß hier zu lesen. Ein Nachwort zum Schluss klärt Fiktion und Wahrheit, ein Glossar gibt Auskunft über die unbekannten Begriffe des Mittelalters und ein Personenregister sorgt für den nötigen Überblick der Protagonisten und klärt wer fiktiv und wer historisch belegt ist.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Die schöne Insel

Die schöne Insel
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Anastassia ist eine junge Russin, die in Shanghai aufgewachsen ist. Als junge Frau muss sie lernen, allein für sich zu sorgen. Ihre Stiefmutter ist mit dem Bruder in die alte Heimat zurückgekehrt. Für ...

Anastassia ist eine junge Russin, die in Shanghai aufgewachsen ist. Als junge Frau muss sie lernen, allein für sich zu sorgen. Ihre Stiefmutter ist mit dem Bruder in die alte Heimat zurückgekehrt. Für Ana kam dies nie infrage, ihre Heimat ist Shanghai. Dann begegnet ihr die Chinesin Clio, dieser geht es noch schlechter als ihr selbst und braucht Hilfe. Die Frauen freunden sich an und beschließen ihr Leben gemeinsam in die Hand zu nehmen. Während Ana zunächst bei dem deutschen Geschäftsmann Felix Hoffmann eine Anstellung bekommt, muss Clio in ein Missionshaus. Aber dort hält sie es nicht aus und Ana besorgt ihr ebenfalls eine Stelle bei Felix. Dieser ist von der jungen Chinesin fasziniert, doch Clio hat nur ihren ehemaligen Verlobten vor Augen. Vor Jahren musste sie den Japaner Nobu verlassen, aber ihr Denken galt immer noch ihm. Und so überredet sie Ana, sie nach Formosa zu begleiten. Dort lebt Nobu. Die Japaner haben die schöne Insel besetzt und christliche Missionare versuchen den Einheimischen, den Glauben Gottes zu erklären. Ana und Clio treten ihre Reise an, unterstützt von Felix Hoffmann. Sie alle habe die Hoffnung im Herzen auf eine schöne Zukunft.

Tereza Vanek nimmt ihre Leser mit auf die schöne Insel Formosa, diese liegt im West-Pazifik vor dem chinesischen Festland. Ihre Geschichte spielt um 1900. Die Japaner erheben gerade Ansprüche auf die Insel und die politische Lage ist mehr als schwierig. Vor diesem Hintergrund betritt die Protagonistin Ana die Insel. Sie ist westlich erzogen und trifft hier auf eine ganz andere Kultur. Aber sie ist weltoffen und findet sich schnell zurecht. Dies trifft weniger auf ihre chinesische Freundin Clio zu. Diese ist gefangen in ihren Traditionen und in ihrer strengen Erziehung. Für beide Frauen ist es keine leichte Zeit. Die Autorin hat diese Konflikte aber gut in Szene gesetzt. Mir hat gut gefallen, wie sie hier ihre Protagonisten agieren ließ. Die Handlungsweisen von Ana und Clio waren nachvollziehbar und durchaus auch logisch, wenn man die Herkunft der Frauen bedenkt. Sicher ist man nicht immer einverstanden mit dem, was so geschieht. Manchmal kam Ana mir einfach zu naiv vor und Clio zu steif. Es scheint fast so, als würden die Zwei sich gegeneinander ausgleichen.

„Die schöne Insel“ ist der dritte Band einer Reihe über China um 1900 der Autorin. Die Bücher sind aber unabhängig voneinander zu lesen, da jedes mal die Geschichte einer anderen Frau erzählt wird. Ich habe nur dieses Buch gelesen und nicht das Gefühl gehabt, mir fehle es an Wissen. Die beiden Vorgänger „Das Geheimnis der Jaderinge“ und „Die Rebellin von Shanghai“ liegen aber schon zum Lesen bereit.

Eine kleine Karte zu Beginn zeigt die schöne Insel und ein Nachwort am Ende klärt nicht nur Fiktion und Wahrheit, sondern klärt auch ein wenig die historischen Ereignisse der Insel um 1900.

„Die schöne Insel“ ist ein schöner historischer Liebesroman, der erzählt wie schwer es gerade Menschen hatten, die nicht derselben Gesellschaftsschicht entstammten oder sogar unterschiedlicher Kulturen angehörten. Mir hat er gut gefallen und ich hatte schöne Lesestunden.