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Veröffentlicht am 19.12.2020

Spannende Mysterygeschichte mit Cliffhangern

The Woods 1. Die vergessene Anstalt
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Als das Zwillingspärchen zusammen mit Marius, bester Freund von Vanjo und seit einem halben Jahr fester Freund seiner Schwester, zu einem Forschungsprojekt aufbrechen, ahnen sie nicht, dass nichts so wird ...

Als das Zwillingspärchen zusammen mit Marius, bester Freund von Vanjo und seit einem halben Jahr fester Freund seiner Schwester, zu einem Forschungsprojekt aufbrechen, ahnen sie nicht, dass nichts so wird wie erwartet. Dort angekommen begrüßt sie ein durchaus attraktiver, aber schwer durchschaubarer Gruppenleiter, und kurz nachdem sie zu ihrer Expedition aufbrechen, verlaufen sie sich in dem riesigen Moorwald. Als sie auf eine andere Gruppe von Bootcampern treffen, keimt zunächst Hoffnung auf, diese verfliegt jedoch schnell, denn sie alle haben sich komplett verirrt. Nach langer Suche nach dem richtigen Weg entdecken sie eine alte, verfallene Lungenheilanstalt, in deren Schuppen sie für die Nacht Unterschlupf suchen. Jegliche Versuche in den nächsten Tagen, von dort wegzukommen, scheitern und es macht sich Panik breit. Nicht nur, dass es in der Gruppe immer mehr Spannungen und Misstrauen gibt, es häufen sich auch mysteriöse und beängstigende Ereignisse. Einige aus der Gruppe scheinen den Verstand zu verlieren. Oder passieren diese Dinge wirklich? Auch das Üerleben an sich wird schwer: Nahrung und Wasser werden schnell knapp. Wem kann man hier trauen? Vielleicht nicht mal sich selbst? Und doch spielt auch die Liebe eine Rolle.

Die Geschichte ist aus verschiedenen Perspektiven der Protagonisten geschrieben, was es mir erleichtert hat, mich in jeden von ihnen hineinzuversetzen. Ich hatte anfangs meine Schwierigkeiten mit Ira, das hat sich aber schnell gelegt und ich habe mit ihr und den anderen mitgefiebert. Wir haben hier eine komplett bunt gemischte Truppe: von der schicken Intagram- Influencerin bis zur Esoterikmaus und dem schwierigen Jugendlichen ist hier alles dabei. Da ist natürlich Stress vorprogrammiert, vor allem wenn die Umstände alles andere als angenehm sind.
Auch wenn ich nicht jeden unbedingt mochte, so hat mir die Autorin jeden einzelnen Charakter glaubhaft vermittelt.

Die Fragen, wem man hier trauen kann, was da eigentlich vor sich geht und ob sie es schaffen werden, dieser Hölle zu entkommen, haben immer mehr in meinem Kopf geschwirrt, denn hier wurde stetig mehr aufgefahren, ohne zu viel zu sein. Und das Ende? Tja, ich warte gespannt auf den 2. Teil! Ich hasse Cliffhanger.

Persönliches Fazit: Wieder ein Jugendbuch, das mich nach anfänglichen Startschwierigkeiten echt in den Bann gezogen hat. Ich empfehle es jedem, der eine gute und immer spannender werdende Mysterygeschichte lesen möchte. Aber: Wer nicht mit Cliffhangern klarkommt - so wie ich -, sollte vielleicht vorher auf den zweiten und dritten Teil warten. So oder so, es lohnt sich!

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Gelungener Thriller mit kleinen Defiziten

Der Bewohner
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Gleich zu Beginn wird der Leser direkt an den Plot gefesselt, als Thomas Brogan vor der Polizei fliehen muss. Er hat es wieder getan: getötet! Auf seiner Flucht stößt er auf ein leer stehendes Haus, in ...

Gleich zu Beginn wird der Leser direkt an den Plot gefesselt, als Thomas Brogan vor der Polizei fliehen muss. Er hat es wieder getan: getötet! Auf seiner Flucht stößt er auf ein leer stehendes Haus, in dem er Unterschlupf findet. Schon bald findet er heraus, dass er von diesem Haus aus Zugang zu den anderen Reihenhäusern in der Umgebung hat. Brogan beobachtet seine neuen "Nachbarn" mit Hingabe und bereitet sich auf den großen Showdown vor.

An Spannung hat es in dieser Story definitiv nicht gefehlt. Als Leser lebt man in ständiger Neugier, was Brogan wohl als nächstes plant. Geschickte Cliffhanger animierten mich zum Weiterlesen, sodass ich den Thriller in Nullkommanix verschlungen habe.

Thomas Brogan ist ein außergewöhnlicher Protagonist. Er ist ein Serienkiller, das steht fest. Aber der Leser lernt auch seine verletzliche Seite kennen. Darf erfahren, dass tief in dem bösen Mann eigentlich ein ganz liebevoller Mensch zu Hause ist. Doch diese Seite zeigt Thomas bewusst nicht, denn das Böse ihn ihm ist stärker als alles andere.

„Für Brogan waren die Momente vor dem Tod interessant. Ihn faszinierte, wie Leute auf Schmerz, sowohl mentalen als auch physischen, reagierten, und wie sie sich ihren letzten Augenblick stellten.“ (Zitat)

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, weil er mich flüssig durch die Seiten leitete. Dass der Autor die Handlung nur aus der Sicht von Brogan erzählt, fand ich sehr gut, da ich einen besonderen Bezug zu dem Protagonisten aufbauen konnte. Seine Gedanken und Gefühle zu erleben, war für mich in diesem Werk wirklich einzigartig.

Der Schluss hat mich leider etwas enttäuscht. Er endete mir zu abrupt und ließ somit meine unzähligen Erwartungen unerfüllt. Schade, denn das Potenzial war durchaus da.

Persönliches Fazit: Ein gelungener Thriller, der mich mit Spannung und jeder Menge Nervenkitzel trotz Defiziten im Schlussteil überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 11.12.2020

Tolles Debut

The Last Day
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Das Cover und vor allem der Buchrücken sind mir sofort ins Auge gestochen. Der Gelbschnitt mit dem eingeprägten Buchtitel sieht einfach super schön aus und macht sich prima im Bücherregal. Aber auch der ...

Das Cover und vor allem der Buchrücken sind mir sofort ins Auge gestochen. Der Gelbschnitt mit dem eingeprägten Buchtitel sieht einfach super schön aus und macht sich prima im Bücherregal. Aber auch der Klappentext kann sich sehen lassen, so versprach er mir einen spannenden Dystopie Thriller, der mich bestens unterhalten hat.

Wir befinden uns im Jahr 2059. Durch ein Vorkommnis im Weltraum steht die Erde plötzlich still. Die fehlende Rotation führt dazu, dass die eine Erdhalbkugel einer extremen Hitze ausgesetzt istl wogegen die andere Halbkugel in Dunkelheit und Kälte versinkt. Nur ein minimaler Bereich dazwischen ermöglicht ein menschliches Leben.

Ellen Hopper ist Wissenschaftlerin und erforscht die Folgen von Erdströmungen. Als ihre Reise sie nach Großbritannien führt, erhält sie einen Brief von ihrem alten Professor Edward Thorne. Dieser Brief ist der Schlüssel zu einem bedeutenden Geheimnis, das unter gar keinen Umständen ans Licht gebracht werden darf. Ellen wird schnell bewusst, dass die Bewahrung des Geheimnisses ihr Leben in große Gefahr bringen wird, und so liefert sie sich eine spannende Jagd mit dem Geheimdienst.

Der Plot fängt langsam an, bietet dem Leser jedoch von Anfang an sehr viele Informationen. Der Schreibstil ist lebhaft, detailliert und abwechslungsreich. Die Charaktere werden nicht zu ausführlich dargestellt, was mir sehr gut gefallen hat. Einzig zu der Hauptprotagonistin Ellen erfährt der Leser etwas mehr. Hier hat Murray präzise Rückblicke eingebaut.

Die Handlung mag vielleicht auf den ersten Blick etwas verwirrend und unrealistisch auf den Leser wirken. Aber ich finde es ist dem Autor hier sehr gut gelungen, das Phänomen des Erdstillstands glaubhaft darzustellen. Er hat sich mit seinem Debut an dem Thema „Worldbuilding“ versucht, woran schon viele Autoren kläglich gescheitert sind. Aber mich persönlich hat es angesprochen, und durch detaillierte Beschreibungen konnte mich Murray tatsächlich in eine andere Welt entführen.

Die Spannung war für mich konstant hochgehalten, da Ellen durch die Bewahrung des Geheimnisses quasi ständig in Gefahr schwebt. Das Ende bietet definitiv einen Cliffhanger, so dass ich vermute, dass Murray noch einen zweiten Teil hinterherschieben wird. Es bleibt also spannend!

Persönliches Fazit: Dem Autor ist mit „The last day“ ein tolles Debut gelungen, das mich prima unterhalten hat. In Sachen Worldbuilding hat er sein Können gezeigt, und ich bin mir sicher, dass Fantasy- und Science-Fiction-Fans begeistert sein werden!

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Unbedingt lesen!

Patient Null - Wer wird überleben?
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Dieser Thriller hat mich wegen seiner Bezüge zur aktuellen Situation angesprochen. Zwar wird hier mit der Pest ein weitaus schlimmeres Übel über die Welt gejagt, aber gerade das macht die Spannung aus.

Im ...

Dieser Thriller hat mich wegen seiner Bezüge zur aktuellen Situation angesprochen. Zwar wird hier mit der Pest ein weitaus schlimmeres Übel über die Welt gejagt, aber gerade das macht die Spannung aus.

Im Fokus steht Dr. Alana Vaughn. Sie ist Expertin für Infektionskrankheiten bei der NATO und wird aufgrund dessen nach Genua gerufen, um eine Patientin mit einer neuen Art der Lungenpest zu untersuchen. Es stellt sich heraus, dass dieser Erreger gegen Antibiotika resistent ist. So kann sich die Pest ungehindert ausbreiten. Dr. Vaughn weiß, dass sie den „Patient Null“ schleunigst finden muss. Gemeinsam mit Byron Menke von der WHO macht sie sich auf die Suche.

Die Charaktere sind speziell, so dass ich mich nicht mit ihnen identifizieren konnte. Das machte sie leider auch etwas unsympathisch. Trotzdem - oder gerade deswegen - gefielen sie mir. Es müssen weder Sympathisanten sein noch Stereotypen. Die machen das Ganze nur zu einem 08/15-Mainstream-Einheitsbrei. Es war schön, auch mal Figuren zu beobachten, die ich nicht sonderlich mag.

Italien als Kulisse war neu für mich und hat sehr gut zum Plot gepasst.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, die miteinander verknüpft sind. Dadurch bekommt auch die Handlung einiges an Tempo, Längen sind so gut wie nicht vorhanden. Zwar gab es einige Passagen, die sehr fachlich gehalten waren, doch der Autor hat es geschafft, das Fachchinesisch verständlich zu halten und so zu vermeiden, dass man Passagen nicht oder nur schwer versteht.

Alles in allem konnte ich viele Parallelen zur jetzigen Situation finden, was das Lesen umso interessanter gemacht hat. Eine wirklich gelungene Lektüre.

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Ein herzergreifendes Buch

Rückkehr nach Birkenau
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Ginette Kolinka ist eine bemerkenswerte Frau. Die heute 94-Jährige führt regelmäßig Schulklassen durch Ausschwitz, um ihnen ihre ganz persönliche Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte über Demütigung ...

Ginette Kolinka ist eine bemerkenswerte Frau. Die heute 94-Jährige führt regelmäßig Schulklassen durch Ausschwitz, um ihnen ihre ganz persönliche Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte über Demütigung und abgrundtiefen Hass, die einem eine Gänsehaut über den Körper jagt.

Mit 19 Jahren wird Ginette verhaftet und kommt in Ausschwitz-Birkenau an. Zusammen mit ihrem Vater Léon, ihrem 12-jährigen Bruder Gilbert und ihrem Neffen soll sie ihre Strafe wegen angeblicher Denunzierung absitzen. Schon kurz nach der Ankunft werden die vier getrennt und Ginette in ein Frauenlager überstellt. Ihr Vater und ihr Bruder werden auf grausame Weise vergast.

Das Leben in Birkenau geht nicht spurlos an Ginette vorbei. Sie wird von Depressionen, Panikattacken und Alpträumen geplagt, dabei ist ihr Leidensweg noch lange nicht vorüber. Ginette erzählt von ihrer Arbeit in den Konzentrationslagern, davon, dass sie sich mit fünf anderen Mädchen ein Bett teilen musste und von dem endlosen Hungergefühl. Laut eigener Aussage war der Hunger das Einzige, an das sie permanent gedacht habe.

Als sie 1945 endlich befreit und nach Lyon zurücküberstellt wurde, machte sie sich gleich auf die Suche nach Verwandten, die hoffentlich überlebt hatten. Und tatsächlich wurde sie in Paris fündig. Später lernte sie ihren Ehemann kennen und betrieb mit ihm vierzig Jahre lang ein Wirk- und Strickwarengeschäft auf dem Markt von Aubervilliers. Erst als Ginette Witwe war kam sie zu der Erkenntnis, dass sie über das Erlebte in Ausschwitz sprechen muss.

Die Erzählungen von Ginette faszinierten und erschraken mich zugleich. Fasziniert war ich von der starken Frau, die den Mut hat, über die schlimmen Erlebnisse zu sprechen und den Menschen vor Augen zu führen, wie schrecklich es damals in Ausschwitz zuging und wie wichtig es ist, dass sich das niemals mehr wiederholen darf! Die Schilderungen ihrer Qualen, sei es der Hunger oder die Demütigungen, die sie über sich hat ergehen lassen müssen, haben mir Tränen in die Augen getrieben und mich fassungslos zurückgelassen. Unvorstellbar, was Ginette und Millionen anderen Unschuldigen dort widerfahren ist.

Zum Schluss hat Ginette nur einen Wunsch - und dem schließe ich mich uneingeschränkt an: „Wenn ihr hört, wie Eure Eltern, Verwandte oder Freunde rassistische, antisemitische Äußerungen von sich geben, fragt sie warum. Ihr habt das Recht zu diskutieren, sie von ihrer Meinung abzubringen, ihnen zu sagen, dass sie sich täuschen.“

Persönliches Fazit: Ein herzergreifendes Buch über eine unglaublich starke und mutige Frau. Diese grausame Geschichte darf sich nicht wiederholen, da sind wir uns alle einig!

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