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Veröffentlicht am 21.08.2020

Renate Bergmann in Quarantäne- Leider eine sehr enttäuschende, megaknapp gehaltene Anthologie, die man sich sparen kann. Das gesparte Geld kann man dann vielleicht besser in Toilettenpapiervorräte investieren. ;-)

Dann bleiben wir eben zu Hause! (Die Online-Omi 13)
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Die rüstige Rentnerin Renate Bergmann (alias Torsten Rohde, der die Romanfigur erfunden hat) , auch als Online-Omi bekannt, nimmt es, so wie man es von ihr gewöhnt ist, mit üblicher Gelassenheit hin, als ...

Die rüstige Rentnerin Renate Bergmann (alias Torsten Rohde, der die Romanfigur erfunden hat) , auch als Online-Omi bekannt, nimmt es, so wie man es von ihr gewöhnt ist, mit üblicher Gelassenheit hin, als ihr die lieben Verwandten, wegen „Conora“, wie sie das neuartige Virus nennt, Hausquarantäne verordnen. Denn eine Renate Bergmann, hat nicht nur die schweren Nachkriegsjahre mitgemacht, sie wusste schon vor akuter Hefe- und Toilettenpapierknappheit, wie wichtig es ist, immer ausreichend Vorräte im Haus zu haben. Und an ihrem Wissen lässt sie auch uns Leser teilhaben, in diesem, knapp 80 Seiten kurzen Büchlein. Seien es schnelle Rezepte, mit Lebensmitteln, die man immer im Hause hat oder gute Ratschläge, hinsichtlich des Verhaltens in Corona-Zeiten. Renate hat stets den Durchblick.

Die Anthologie liest sich flüssig und ist humorvoll geschrieben, doch es gibt einige „aber“. Zum einen werden halt sehr viele Dinge im Umgang mit Corona erwähnt, wie Maskentragen etc., die zwar wichtig sind, aber die man bereits rückwärts herunterbeten kann. Witzige Anekdoten aus Renates Familien und Bekanntenkreis geraten deswegen leider zu sehr ins Hintertreffen und dem Leser für diese achtzig Seiten kurze Anthologie eine gebundene Ausgabe aufs Auge zu drücken, damit man geschlagene 8 Euro für das Buch verlangen kann, fand ich schon leicht unverschämt. Sicher, die Vorgängerbände dieser Reihe, die übrigens im Rowohlt Verlag erschienen, während dieser Band nun bei Ullstein herausgegeben wurde, sind nicht gerade dicke Schmöker, doch diesmal war ich auf ganzer Linie enttäuscht von diesem schlechten Preis/Leistungsverhältnis, denn man muss ja, streng genommen, auch noch die aufgeführten Rezepte und Listen seitenzahlenmäßig abziehen. Die Idee, schnelles Geld zu machen, mit der Thematik Corona Pandemie, mag ja nachvollziehbar sein. Doch bitte nicht auf Kosten der gewohnten Schreibqualität, finde ich. Was würde Renate sagen, wenn sie einem solchen überteuerten Büchlein aufgesessen wäre? Nicht aufregen, einen Korn trinken; aber den gleichen Fehler niemals wieder machen, schätze ich.

Kurz gefasst: Renate Bergmann in Quarantäne- Leider eine sehr enttäuschende, megaknapp gehaltene Anthologie, die man sich sparen kann. Das gesparte Geld kann man dann vielleicht besser in Toilettenpapiervorräte investieren.

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Veröffentlicht am 14.08.2020

Eine New Adult Romance, die im Musikbusiness angesiedelt wurde, aber nur die altersmäßige Zielgruppe ansprechen dürfte.

Beat it up
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Summer Price hat das Talent fürs Musizieren bereits in die Wiege gelegt bekommen. Auch ihre Eltern sind berühmte Musiker im klassischen Bereich, während Summers Zwillingsbruder Xander, das schwarze Schaf ...

Summer Price hat das Talent fürs Musizieren bereits in die Wiege gelegt bekommen. Auch ihre Eltern sind berühmte Musiker im klassischen Bereich, während Summers Zwillingsbruder Xander, das schwarze Schaf der Familie, sich als DJ einen Namen gemacht hat. Summers Talent bringt neben einem absoluten Gehör leider auch eine Hypersensibilität mit, die sich auf laute Geräusche erstreckt und der jungen Frau ein normales Leben mit Parties und lauter Musik beinahe unmöglich macht.

Summers bester Freund seit Kindestagen, Ethan, unterstützt sie in allen Belangen, doch als er durchblicken lässt, dass er mehr als nur freundschaftliche Gefühle für sie empfindet, begreift sie, dass es Zeit für sie beide wird, etwas Abstand zu gewinnen. Xanders Bitte, ihm beim Schreiben eines neuen Songs zu helfen, den er seinem Publikum beim „Beat It Up“ Festival vorstellen will, kommt also gerade zur rechten Zeit. Einem Event, das landesweit bekannt ist und an dem zahlreiche Star-DJ’s teilnehmen und das an mehreren Orten stattfinden soll. Xander lädt Summer dazu ein, mit auf Tour zu gehen. Doch Summer zögert, denn laute Musik fürchtet sie sehr.

Zumindest macht sie sich auf den Weg zu ihrem Bruder um ihm bei dem Song zu helfen. Im Flieger lernt sie einen mürrischen Kerl kennen, der neben ihr sitzt und der sich wenig später, bei der Ankunft als Xanders Erzfeind und Musikerkollege Gabriel Blazon entpuppt. Auch Gabriel ist, wie Xander, ein berühmter DJ, der bereits einige Charterfolge feiern konnte, aber vor allem beliebt bei den Mädels, die ihn schon liebten, als er noch Mitglied einer Boyband war. Gabriel und Xander sind sich spinnefeind und selbst wenn Summer nicht weiß, wieso sich Xander und Gabriel nicht mögen, fühlt sie sich dennoch von Gabriels Attraktivität und seiner Stimme angezogen. Doch sein Frauenverschleiß stößt sie ab und so fliegen schon bald auch die sprichwörtlichen Fetzen zwischen Summer und Gabriel…

Zwar bin ich mittlerweile etwas zu alt für Young oder New Adult Romances, doch kann der ein oder andere Roman aus diesem Genre dennoch mein Interesse wecken. Etwa, wenn die Story im Musikbusiness spielt, das ich spannend finde, wenn es nicht nur als oberflächliche Staffage dient.
Das ist im ersten Teil von Stella Tacks „Beat It Up“ Reihe keineswegs der Fall. Ich mochte es, dass die Autorin Songtexte eingebaut hat aber vor allem, wie intensiv sie beschreiben konnte, was in ihrer Romanheldin Summer vor sich geht, wenn sie musiziert oder komponiert.
Und auch Summers Versuche, sich ihrer Hypersensibilität zu entledigen, waren nachvollziehbar, wenn ich auch fand, dass ihr einmal zu oft die schützenden Ohrstöpsel aus den Ohren fielen und einen Zusammenbruch zur Folge hatten. Jemand der so stark unter lauten Geräuschen leidet, wird sicherlich zweimal überlegen, ob sein Ohrenschutz perfekt sitzt, bevor er sich in die Menge stellt.
Stella Tacks Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und die Dialoge ihrer Protagonisten wirken lebensecht. So weit zum Positiven.
Leider hatte ich ein großes Problem mit den Haupt- und Nebenfiguren. Ich weiß, wir haben es hier mit sehr, sehr jungen Menschen zu tun, doch deren Unreife war so manches Mal kaum für mich zu ertragen. Etwa die Jungs, die scheinbar nur Parties, Alkohol und Sex im Kopf haben und deren pubertär wirkendes Gehabe mich schnell ermüdet hat, da es ihnen ansonsten an charakterlichem Tiefgang zu mangeln schien, Gabriels „Grabschigkeit“, immer wenn er sich in Summers Nähe befand und ein „Nein“ nicht akzeptieren wollte, hat mich dagegen abgestoßen (von seinen ewigen, nervigen sexuellen Anspielungen mal abgesehen), genauso fand ich es furchtbar, wie Xander seine Schwester ausnutzt. Und ihr stets gutgelaunte Freund mit asiatischen Wurzeln, der homosexuelle „Tokyo“, scheint auch nur in die Geschichte geschrieben zu sein, um sich munter durch die Gegend zu schlafen.

Selbst die Mädels kommen nicht wirklich besser weg, bzw. wirken auch nicht sympathischer, so leid es mir für die Autorin auch tun mag. Während Summers Unentschlossenheit und ihr Hang sich immer wieder in dumme Situationen hineinzumanövrieren, mich unglaublich genervt haben, genauso wie ihre Streitgespräche mit Gabriel, fand ich den Vorschlag von Payton, wie man Summers Problem (ihre Hypersensibilität) lösen konnte- nämlich mit Alkohol und Ohrenstöpseln, einfach nur dumm.
Ich wollte den Roman, mit dem wunderschönen Cover, so sehr mögen, doch mich konnte er leider nicht packen. Aber womöglich werden das jüngere Leser als ich, völlig anders sehen. „Beat It Up“, ist eindeutig ein Roman, der lediglich die Alterszielgruppe zwischen 15-25 Jahren ansprechen dürfte.

Kurz gefasst: Eine New Adult Romance, die im Musikbusiness angesiedelt wurde, aber nur die altersmäßige Zielgruppe ansprechen dürfte.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Auch in der idyllischen Bretagne wird gemordet- leider ein etwas durchschnittlich geratener erster Teil um eine schokoladensüchtige Hobbydetektivin

Bretonisch mit Meerblick
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Als Tereza Berger ein Haus in der Bretagne erbt kommt ihr das gerade recht, denn nach der Trennung von ihrem Ex-Mann, die schon eine Weile zurückliegt, benötigt sie dringend finanzielle Mittel, da sie ...

Als Tereza Berger ein Haus in der Bretagne erbt kommt ihr das gerade recht, denn nach der Trennung von ihrem Ex-Mann, die schon eine Weile zurückliegt, benötigt sie dringend finanzielle Mittel, da sie plant sich eine Wohnung zu leisten die nicht ganz günstig ist.
Angekommen in Camaret-sur-Mer, entpuppt sich das vermeintliche Traumhaus jedoch als ziemlich verwohnte „Bruchbude“. Immerhin ist es ein denkmalgeschütztes Haus und zumindest die obere Etage, die wohl kürzlich auf Vordermann gebracht wurde, hat Meerblick. Eigentlich plant Tereza das Haus nur schnellstmöglich zu verkaufen um dann mit dem Erlös gleich wieder zurückzukehren in die Heimat, doch dann überschlagen sich die Ereignisse.

Als der dritte Tote innerhalb kurzer Zeit an Land gespült wird, gerät ausgerechnet Tereza unter Mordverdacht. Denn sie hatte zuletzt Kontakt mit dem Mann, der ihr nicht nur schöne Augen gemacht hatte, sondern dazu auch noch Terezas Haus erwerben wollte. Dem knorrigen Ermittler des Ortes ist sie sowieso bereits suspekt; er zögert nicht, ihr als dringend Tatverdächtige, sogar den Pass abzunehmen. So muss sie nun die Zeit totschlagen in dem kleinen beschaulichen Örtchen und macht schließlich aus der Not eine Tugend, als sie entdeckt, dass ihre verstorbene Großtante eine riesige Buchsammlung besaß. Tereza plant nun, eine Buchhandlung in dem Haus zu eröffnen- ein Entschluss, der auch von vielen Anwohnern unterstützt wird. Jedoch nicht von allen.

An jedem Morgen findet sie eine beschmierte Schaufensterscheibe vor, bestückt mit Schmähworten und der Aufforderung, sie solle schnell zurückkehren in ihre Heimat.
Doch Tereza lässt sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen, genauso wenig wie sie sich nicht als Mörderin abstempeln lassen will und so verdingt sie sich kurzerhand als Hobbydetektivin. Wer hatte einen Nutzen davon, die drei Bewohner des Ortes zu töten? Können die Morde womöglich mit der lange schwärenden Dorffehde zwischen den männlichen und weiblichen Bewohnern zu tun haben?

Es waren gleich mehrere Dinge, die mich aufmerksam haben werden lassen auf den Cosy-Krimi der Autorin. Ich liebe Frankreich, unser liebstes Urlaubsland, ich mag Krimis die am Meer spielen und auch der Klappentext um eine schokoladensüchtige Romanheldin, die zur Detektivin wird, klang unglaublich verführerisch und spannend zugleich. Ich erhoffte mir also eine kurzweilige, amüsante französische Regionalkrimilektüre, in der gewisse Spannungselemente zum Tragen kommen würden. Dass man es hier nicht mit einer mörderisch spannenden Thrillerschlachtplatte zu tun bekommen würde, sondern mit einem Krimi der gemächlichen Gangart, was so manche Rezensenten bemängelten, war mir eigentlich sogleich klar, weil man dieser Info bereits aus dem Klappentext herausziehen kann. Ich mag Cosy-Krimis sehr, doch muss ich zugeben, dass mir „Bretonisch mit Meerblick“ leider nicht so lag, wie ich es mir im Vorfeld erhofft hatte.

Das liegt vor allem an dem etwas eigenwilligen Schreibstil der Autorin. Sie neigt nämlich dazu Unterhaltungen der Romanfiguren äußerst kurz und knapp zu halten und auf das Nötigste zu beschränken. Einerseits mag das verlockend klingen, wenn man es nicht so hat mit weitschweifig gehaltenen Dialogen, doch andererseits lernt man die Romanfiguren ja auch anhand ihrer geführten Dialoge besser kennen. Abgesehen von Tereza, der Hauptfigur, die die Geschichte in „Ich-Form“, also aus ihrer Sicht erzählt, bleiben die übrigen Akteure des Romans ziemlich blass und zu schablonenhaft dargestellt.

Dazu hat die Autorin (zu) viele französische Sätze, Redewendungen etc. eingebaut in ihren Text, um ihrem Roman die nötige Prise bretonisches Flair zu verleihen. Außerdem isst und trinkt die Heldin beinahe ständig irgendwelche französischen oder bretonischen Köstlichkeiten, was durchaus seinen Reiz hat und bei dem Leser sicherlich für leichte Heißhungerattacken sorgen mag. Dennoch, mir kam diese Vorgehensweise einfach zu platt „rüber“- so leid es mir für die Autorin und ihr Werk auch tut.

Ich hätte mir stattdessen gewünscht, dass Gabriela Kasperski ihr Augenmerk verstärkt auf die Charakterisierung ihrer Romanfiguren gelenkt hätte. Etwas mehr Tiefgang und Eigenwilligkeit hätte nämlich dafür gesorgt, dass man mehr Empathie mit den agierenden Personen hätte empfinden können. Zwar ist der Ermittler des Ortes durchaus ein knorriger, sperriger Charakter, doch erfährt man einfach zu wenig von seiner Gedanken- und Gefühlswelt. Und dass man als Leser mit so vielen verschiedenen Akteuren konfrontiert wird, die man im Geiste erst einmal sortieren muss, macht das Ganze ebenfalls nicht besser.

Man spürt durchaus die große Liebe, die die Autorin mit der Bretagne verbindet zwischen den Zeilen und ihr Cosy Krimi, der wohl den ersten Teil einer neuen Reihe um Tereza Berger markieren soll, ist auch keineswegs schlecht, doch für meinen Geschmack ist er einfach zu beliebig und durchschnittlich geraten und sticht auch nicht aus der Masse an Krimis ähnlich gelagerten Coleurs heraus.

Kurz gefasst: Auch in der idyllischen Bretagne wird gemordet- leider ein etwas durchschnittlich geratener erster Teil um eine schokoladensüchtige Hobbydetektivin.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Gute Grundidee, aber die Umsetzung fand ich nur mäßig gelungen

Killing for Love
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Lorie Hammonds verließ einst ihr Heimatstädtchen um in Hollywood Karriere zu machen. Doch dann geriet sie durch einen Freund auf die schiefe Bahn und wurde Darstellerin in einem Erotikfilm. Ihre damalige ...

Lorie Hammonds verließ einst ihr Heimatstädtchen um in Hollywood Karriere zu machen. Doch dann geriet sie durch einen Freund auf die schiefe Bahn und wurde Darstellerin in einem Erotikfilm. Ihre damalige große Liebe, der Polizist Mike, konnte Lorie niemals verzeihen, dass sie ihn für ihre Karriere opferte bzw. ihn zurückließ, obwohl er ihr kurz zuvor einen Heiratsantrag gemacht hatte.
Doch ihre Zukunftswünsche waren zu verschieden…

Jahre später ist Lorie nun zurückgekehrt, doch Mike, mittlerweile Witwer mit zwei Kindern, möchte ihr nicht vergeben. Als sie anonyme Briefe mit Morddrohungen erhält, wendet sie sich daher zunächst an eine Bekannte, die Privatermittlerin ist und für die Agency von Griffin Powell tätig ist. Maleah nimmt die Briefe sehr ernst, vor allem, als bekannt wird, dass bereits andere Menschen getötet wurden, die genau wie Lorie Briefe mit exakt demselben Wortlaut erhielten.
Alle Opfer waren wie Lorie Schauspieler in dem Erotikfilm Mitternachtsmaskerade. Doch wer könnte ein Interesse daran haben, die Akteure zu töten? Und vor allem warum?
Maleah schlägt vor Mike einzuweihen, doch der reagiert zunächst genauso, wie es Lorie befürchtet hat- mit Unglauben…

Meine Einschätzung:

Killing vor Love ist der erste Teil der „Dead by“ Reihe, doch eigentlich eine Fortführung der Griffin Powell Reihe der Autorin, denn auch hier steht die Powell Agency wieder einmal im Fokus des Geschehens und man sollte diese auch schon kennen, wenn man sich „Killing for Love“ zu Gemüte führt, damit man die vielen Haupt und Nebenfiguren bzw. ihre Verhältnisse zueinander, besser verstehen kann.
Die Autorin bombardiert ihre Leser zunächst mit Informationen über sämtliche Akteure des Romans, was für einige Verwirrung bei mir führte, da es querbeet geschah. Ich hätte in diesem Zusammenhang eine Art Personenregister zur Information in dem Roman sehr hilfreich gefunden, damit man sich besser zurechtfinden kann.

Die Hauptpersonen in dieser Geschichte sind der Polizist Mike und die ehemalige Schauspielerin Lorie. Während Lories Charakterisierung durchaus als gelungen zu bezeichnen ist- ich empfand sie als sehr sympathisch, offen und ehrlich und sehr stark; hatte ich doch so einige Probleme mit dem Hauptakteur Mike. Sicherlich ist es verständlich, dass er Lorie nie verziehen hat, dass sie ihn wegen ihrer Karriere verließ, doch seine Hassgefühle ihr gegenüber schießen dann und wann doch eine Spur über das Ziel hinaus und vor allem fand ich seine übermoralisierten Ansichten recht befremdlich, zumal Lories „Fehltritt“ bereits viele Jahre zurücklag, als sie noch jung und naiv war. Zwar weiß man als Leser von Anfang an, dass er sie noch liebt, doch kann man ihm seine „Liebe“ schlecht abnehmen, da sie sich über viele Seiten lang nur durch reines Begehren definiert. Er wirkt eher wie ein typischer 80erJahre Liebesromanheld- ein wenig antiquiert und angestaubt und ich fand nicht, dass er mit seiner Spießigkeit und seinen Einstellungen unbedingt zur Heldin passte.

Ich fand den Roman zwar wie alle Beverly Barton Romane auch, gut geschrieben, doch mir fehlte persönlich mehr Spannung innerhalb des Kriminalfalles, genau wie auch der Liebesgeschichte mehr romantisch-erotisches Knistern nur gut getan hätte.
Nebenbei steht aber auch noch ein weiteres Ermittlerpaar im Fokus des Geschehens, dass ich viel interessanter fand. Maleah und Derek, die sich nach dem Motto: Was sich liebt, das neckt sich, immer wieder in den Haaren liegen.

Was die Tätersuche angeht, war ich am Ende doch sehr überrascht, die Autorin führt den Leser immer wieder im Laufe der Story auf falsche Fährten und das nebenbei auch sehr gelungen.
Da ich die Idee des Romans zwar interessant, aber die Umsetzung des Ganzen eher durchwachsen fand und auch die Liebesgeschichte zwischen dem Heldenpaar ihre Schwächen hatte, vergebe ich nur drei Punkte und hoffe sehr, dass sich die Autorin mit ihrem nächsten Roman über Maleah & Derek wieder steigern wird.


Die Serie zur Info:

1. Teil: Killing for Love/ Dead by Midnight
2. Teil: Dead by Morning
3. Teil: Dead by Nightfall

Griffin Powell Reihe:

1. Teil: Killing her Softly /
2. Teil: Killing Time / Close enough to kill
3. Teil: Killing Beauties/ The Dying Game
4. Teil: Kiss & Kill / The Murder Game


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Veröffentlicht am 11.04.2020

Eine ziemlich deprimierende, trostlose, schwermütige Liebesgeschichte- nichts für Happy End Fans.

Zweimal im Leben
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Fünfzehn Jahre zuvor lernte die junge Studentin Catherine den attraktiven Sohn aus reichem Hause und Künstler Lucian kennen. Zwar hatte sie bereits einen Freund, doch konnte sie Lucians Werben am Ende ...

Fünfzehn Jahre zuvor lernte die junge Studentin Catherine den attraktiven Sohn aus reichem Hause und Künstler Lucian kennen. Zwar hatte sie bereits einen Freund, doch konnte sie Lucians Werben am Ende nicht widerstehen. Beide verliebten sich Hals über Kopf ineinander, obwohl sie aus völlig unterschiedlichen Welten kamen. Selbst mit Lucians Clique, eine Reihe gelangweilter, verwöhnter Freunde, arrangierte sich Catherine. Doch dann, von einem auf den anderen Tag machte Catherine Schluss mit Lucian, was diesen in die pure Verzweiflung stürzte und ihn, über das Warum, auch in den Folgejahren grübeln ließ.

Catherine ist mittlerweile verheiratet mit Sam, hat zwei Kinder mit ihm und ihr ist es gelungen, ihre Gefühle für Lucian im Laufe der Zeit zu verdrängen. Doch dann, nachdem ihr Eheleben ins Wanken geraten ist, trifft sie Lucian wieder. Lucian konnte Catherine nie vergessen und ist froh darüber, dass Catherine wieder in seinem Leben ist. Wenn auch vielleicht nur für kurze Zeit. Doch selbst dann will er wissen, warum sie ihn einst verließ.

Vier Monate später ist Catherine bei einem Psychotherapeuten in Behandlung. Ihr Mann Sam und die Kinder versuchen verzweifelt, sie aus ihrer Lethargie zu reißen. Doch Catherine spricht nicht mehr, starrt nur noch regungslos vor sich hin. Was ist nur geschehen?

Aufmerksam wurde ich auf Clare Empsons Roman „Zweimal im Leben“, weil er unglaublich stark beworben wurde. Sei es von Seiten des Verlags, als auch von Autoren wie Sophie Kinsella oder Rosie Walsh, die sich in Zitaten, lobend über die Story ausließen.
Ich erhoffte mir eine bittersüße, hochemotionale Liebesromanze und wäre auch gut damit klar gekommen, wenn sie mich zu Tränen gerührt hätte.
Ergo, ich dachte mir schon, dass es sich hier keinesfalls um eine fluffig leichte Lektüre handeln würde.

Clare Empson erzählt ihren Roman, im stetigen Wechsel auf mehreren Zeitebenen- mal aus der Sicht von Catherine oder auch Lucian. Eigentlich mag ich Romane, die in „Ich-Form“, geschrieben sind, weil man somit tiefere Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten geboten bekommt, doch das Heldenpaar machte es mir nicht leicht, sie zu mögen. Zwar versteht man, was sie durchmachen mussten, doch bleiben sie einem trotz allem leider fremd. Gar nicht klar, kam ich mit der außerordentlichen Passivität der Figuren. Man bekommt fast das Gefühl, als würden sich Catherine und Lucian nur allzu gerne im Elend und in der Verzweiflung suhlen und somit offenen Auges auf das unweigerliche Ende des Romans zusteuern. Solch ein „sich einfach nur treiben lassen“, wäre eventuell fünfzehn Jahre zuvor noch nachvollziehbar gewesen, doch als sich das ehemalige Liebespaar von einst wieder trifft, sind sie bereits erwachsene Menschen- somit kann man ihnen ihre Unreife so gar nicht mehr abnehmen.
Dass Catherine bestimmte Dinge, die sie erleiden musste, verdrängt hat, okay, aber dass sie Lucian, ihr Geheimnis, zu dem denkbar ungünstigsten Zeitpunkt anvertraut, passte ebenfalls so gar nicht ins Bild.
Wenn Clare Empson die Gefühle, die das Heldenpaar füreinander empfindet beleuchtet, wird sie regelrecht poetisch, doch es ist für den Leser leider dennoch nie fassbar, was die beiden über die sexuelle Ebene hinaus, verbindet.
Und wenn die Autorin Lucians Umfeld, seinen Freundeskreis beschreibt, ist man einfach nur angeödet von der Oberflächlichkeit der recht kaputten reichen „armen“ Menschen. Die Stimmung der Geschichte ist somit durchweg düster, deprimierend und es ist nicht ein einziger Hoffnungsschimmer am Horizont zu erkennen. Sicher man liest schon alleine deswegen weiter, weil man Catherine Geschichte erfahren will, doch die Auflösung kann man recht früh erahnen. Clare Empson macht es ihren Lesern nicht leicht, vor allen nicht denjenigen Lesern, die sich einen Roman mit Happy Ending erhoffen.

Es war vor allem die deprimierende Grundstimmung, die sich schwer auf mein Gemüt gelegt hat- dazu das recht sperrige passive Heldenpaar und ihre Unfähigkeit Konflikte zu lösen. Es ist keine leichte Lektüre, die man hier geboten bekommt. Leider aber eine, die mich gefühlstechnisch gesehen, nicht wirklich berühren konnte, so leid es mir für die Autorin und ihren Roman auch tut.
Stattdessen ertappte ich mich schließlich dabei, wie sehr ich Catherine zu hassen begann- eben weil sie sich ihrem Mann gegenüber, so gleichgültig verhielt und sich lieber weiterhin in ihrem Elend suhlen wollte.

Kurz gefasst: Eine ziemlich deprimierende, trostlose, schwermütige Liebesgeschichte- nichts für Happy End Fans.

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