Renate Bergmann in Quarantäne- Leider eine sehr enttäuschende, megaknapp gehaltene Anthologie, die man sich sparen kann. Das gesparte Geld kann man dann vielleicht besser in Toilettenpapiervorräte investieren. ;-)
Dann bleiben wir eben zu Hause! (Die Online-Omi 13)Die rüstige Rentnerin Renate Bergmann (alias Torsten Rohde, der die Romanfigur erfunden hat) , auch als Online-Omi bekannt, nimmt es, so wie man es von ihr gewöhnt ist, mit üblicher Gelassenheit hin, als ...
Die rüstige Rentnerin Renate Bergmann (alias Torsten Rohde, der die Romanfigur erfunden hat) , auch als Online-Omi bekannt, nimmt es, so wie man es von ihr gewöhnt ist, mit üblicher Gelassenheit hin, als ihr die lieben Verwandten, wegen „Conora“, wie sie das neuartige Virus nennt, Hausquarantäne verordnen. Denn eine Renate Bergmann, hat nicht nur die schweren Nachkriegsjahre mitgemacht, sie wusste schon vor akuter Hefe- und Toilettenpapierknappheit, wie wichtig es ist, immer ausreichend Vorräte im Haus zu haben. Und an ihrem Wissen lässt sie auch uns Leser teilhaben, in diesem, knapp 80 Seiten kurzen Büchlein. Seien es schnelle Rezepte, mit Lebensmitteln, die man immer im Hause hat oder gute Ratschläge, hinsichtlich des Verhaltens in Corona-Zeiten. Renate hat stets den Durchblick.
Die Anthologie liest sich flüssig und ist humorvoll geschrieben, doch es gibt einige „aber“. Zum einen werden halt sehr viele Dinge im Umgang mit Corona erwähnt, wie Maskentragen etc., die zwar wichtig sind, aber die man bereits rückwärts herunterbeten kann. Witzige Anekdoten aus Renates Familien und Bekanntenkreis geraten deswegen leider zu sehr ins Hintertreffen und dem Leser für diese achtzig Seiten kurze Anthologie eine gebundene Ausgabe aufs Auge zu drücken, damit man geschlagene 8 Euro für das Buch verlangen kann, fand ich schon leicht unverschämt. Sicher, die Vorgängerbände dieser Reihe, die übrigens im Rowohlt Verlag erschienen, während dieser Band nun bei Ullstein herausgegeben wurde, sind nicht gerade dicke Schmöker, doch diesmal war ich auf ganzer Linie enttäuscht von diesem schlechten Preis/Leistungsverhältnis, denn man muss ja, streng genommen, auch noch die aufgeführten Rezepte und Listen seitenzahlenmäßig abziehen. Die Idee, schnelles Geld zu machen, mit der Thematik Corona Pandemie, mag ja nachvollziehbar sein. Doch bitte nicht auf Kosten der gewohnten Schreibqualität, finde ich. Was würde Renate sagen, wenn sie einem solchen überteuerten Büchlein aufgesessen wäre? Nicht aufregen, einen Korn trinken; aber den gleichen Fehler niemals wieder machen, schätze ich.
Kurz gefasst: Renate Bergmann in Quarantäne- Leider eine sehr enttäuschende, megaknapp gehaltene Anthologie, die man sich sparen kann. Das gesparte Geld kann man dann vielleicht besser in Toilettenpapiervorräte investieren.