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Veröffentlicht am 11.06.2020

Unterhaltsamer Historical der Reihe

Gezeiten der Begierde
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In diesem neuen Band der Courtship-Wars Reihe, wird nun die Geschichte des Earl of Haviland erzählt, der bereits als Nebenfigur in einem der Vorgängerbände, „Glut der Versuchung“, in Aktion trat, als er ...

In diesem neuen Band der Courtship-Wars Reihe, wird nun die Geschichte des Earl of Haviland erzählt, der bereits als Nebenfigur in einem der Vorgängerbände, „Glut der Versuchung“, in Aktion trat, als er Roslyn Loring einen Heiratsantrag machte.

Rayne glaubt nach einer großen Enttäuschung nicht mehr an die große Liebe und wünscht sich eine reine Vernunftehe. Obwohl die Loring - Schwestern ihm mit großer Freude immer wieder neue potentielle Ehekandidatinnen vorstellen, graust es Rayne vor den jungen, naiven Debütantinnen.

Eines Tages begegnet er in einem Gasthof Madeline, die nur spärlich bekleidet in einem Nachthemd vor ihm steht und ihn kurzerhand küsst. Der Grund für ihr rätselhaftes Verhalten lässt nicht lange auf sich warten, denn nur kurze Zeit später sieht er sich Auge in Auge mit Lord Ackerby, der entrüstet reagiert, als Madeline ihm eröffnet, dass Rayne ihr Geliebter sei.
Neugierig lässt sich Rayne auf ihr Schauspiel ein und fällt nach Lord Ackerbys prompten Abgang aus allen Wolken, als Madeline ihm eröffnet, dass sie die Tochter seines Lebensretters, Major Ellis, ist.
Um ihr zukünftige Nachstellungen von Ackerby zu ersparen, bietet er sich Madeline als Begleiter an und vermittelt ihr eine Stelle als Lehrerin bei den Lorings Schwestern.

Danach kreuzen sich noch öfters ihre Wege und obwohl Madeline ein eher unscheinbares Äußeres besitzt, fühlt sich Rayne von ihrem Witz, ihrer Intelligenz und ihrem Esprit angezogen. Ausgerechnet sein Cousin bringt ihn schließlich auf den Gedanken, Madeline als Ehefrau in Betracht zu ziehen. Sie wäre die perfekte Wahl für eine Vernunftehe, da Rayne nicht glaubt, dass er jemals mehr für sie empfinden wird, als Freundschaft und sexuelle Anziehungskraft.
Doch Madeline, will eigentlich nur aus Liebe heiraten- wird sie dennoch einwilligen seine Frau zu werden? Schließlich befindet sie sich durch eine Dummheit ihres Bruders in finanziellen Nöten…

Meine Einschätzung:

Nachdem ich den Vorgängerband Verhängnisvolle Verlockung im Gegensatz zu den anderen Teilen der Reihe eher schwächer fand, findet die Autorin mit „Gezeiten der Begierde“, nun fast wieder zu gewohnter alter Form zurück.
Zunächst einmal ist hier die Charakterisierung der beiden Hauptfiguren sehr gelungen, wobei jedoch besonders Madelines erwähnenswert sei. Sie ist von eher unscheinbarem Äußeren und nicht wie sonst in so vielen anderen Romanen eine gefeierte Schönheit, was ich immer sehr erfrischend finde, da mich perfekte Romanfiguren eher langweilen. Dazu gehört sie zu den starken Romanheldinnen, die dem Held Paroli bieten, mit Intelligenz zu überzeugen wissen und auch nicht mit Naivität geschlagen sind.

Im Fokus steht die sich langsam entwickelnde Liebesbeziehung zwischen Rayne, einem ehemaligen Spion der Krone und der Tochter seines einstigen Lebensretters, Madeline.

Ich fand zwar nach der gelungenen, sehr starken humorigen Eingangszene, dass die Story etwas langsam in Fahrt kam, doch etwa ab der Mitte des Romans, wurde mein Durchhalten belohnt und ich wurde nicht nur mit einer schönen Liebesgeschichte entschädigt, sondern auch mit ansprechenden, erotischen Liebeszenen und vor allem traten auch einige Hauptfiguren aus den Vorgängerbänden in diesem Teil erneut in Erscheinung.
Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt gut und zeitgemäß, allerdings fand ich, dass man mit dem Wort „Schlafgemach“ bei der Übersetzung etwas zu großzügig umgegangen ist- es wird ständig wiederholt; ich denke es wird sicherlich auch noch ausweichende Begriffe dafür geben, als nur dieses.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt, der eine Höchstbewertung meinerseits verhindert hat, war, dass es mich ein wenig störte, dass Rayne, der Held dieses Romans, sich immer wieder in Gedanken mit Madelines fehlender Schönheit beschäftigte. Ich fand die Art und Weise wie die Autorin verdeutlichen wollte, dass Rayne sich langsam in die inneren Werte der Heldin verliebt, ein wenig plump beschrieben. Mir fehlte hier ein etwas fließenderer Übergang und vor allem fand ich es aus seiner Sicht unverzeihlich, dass er ihr, weil sie angeblich ja Ehrlichkeit schätzt, sogar sagt, dass sie von eher unscheinbarem Äußeren ist.
So ein „rüpelhaftes Verhalten“ mag ja vielleicht realistisch gefärbt sein, doch bei einem Liebesromanhelden ist es unverzeihlich.


Die Serie zur Info:

Süßes Spiel der Sehnsucht /Marcus Pierce & Arabella Loring
Glut der Versuchung / Drew Moncrief, the Duke of Arden & Roslyn Loring
Sanfte Eroberung/ Heath Griffin, Marquess Claybourne & Lilian Loring
Verhängnisvolle Verlockung/ Damon Stafford, Viscount Wrexham & Eleanor Pierce Gezeiten der Begierde / Rayne Kenyon, the Earl of Haviland & Madeline Ellis
To desire a wicked Duke/ Tess Blanchard

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Netter Contemporary für Zwischendurch

Die Liebe und das wilde Vieh
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Clodagh lebt auf einem kleinen Stückchen Land, das von dubiosen Bauunternehmern heiß begehrt wird, und betreibt dort eine Pension für Tiere, die keiner mehr haben möchte. Nach einer großen Enttäuschung ...

Clodagh lebt auf einem kleinen Stückchen Land, das von dubiosen Bauunternehmern heiß begehrt wird, und betreibt dort eine Pension für Tiere, die keiner mehr haben möchte. Nach einer großen Enttäuschung steht ihr nicht unbedingt der Sinn nach einer neuen Beziehung. Dennoch kann sie es nicht verhindern, dass sie stets Herzklopfen bekommt, sobald Jack, einer der Bauunternehmer, in ihre Nähe kommt. Immer wieder bittet er sie um ein Date, doch Clodagh befürchtet, dass Jack sie nur umgarnt, weil er sich ihr Stück Land unter den Nagel reißen möchte. Die Pension läuft nämlich nicht sehr gut und außerdem treibt ein Saboteur dort sein Unwesen und richtet immense Schäden an.
Auch für Clodaghs berühmte Halbschwester Immi, eine TV-Schauspielerin, läuft es alles andere als rund. Nachdem sie betrunken in einer TV Show ihren Ex-Freund schlug, will sie keiner mehr unter Vertrag nehmen und da alle Boulevardzeitungen darauf brennen, etwas über die gefallene Immi zu erfahren, zieht diese sich erst einmal so lange bis Gras über die Sache gewachsen ist, aufs Land zurück- genauer gesagt, sie quartiert sich kurzerhand bei Clodagh ein und redet ihrer Schwester gut zu, doch ein Date mit Jack in Betracht zu ziehen. Kann Clodagh Jack denn wirklich vertrauen, oder spielt er nur ein böses Spiel mit ihr?

Meine Einschätzung:

„Die Liebe und das wilde Vieh“ ist ein süßer, romantischer Frauenroman der leicht und fluffig geschrieben ist und für ein bis zwei Stunden nette Ablenkung vom grauen Alltag verspricht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Man kann sich sehr schnell mit der Heldin des Romans identifizieren- sie wird als liebeswerte Chaotin beschrieben, die jedoch ein großes Herz für Tiere hat und auch sonst ihr Herz auf dem rechten Fleck trägt. Auch Jack, der Held des Buches, ist ein netter, sympathischer Mann, der allerdings genau wie Clodagh seinen Mitmenschen gegenüber recht misstrauisch eingestellt ist, da auch er in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen machen musste, die jedoch nichts mit seinem Liebesleben zu tun haben. Es dauert seine Zeit, bis beide langsam Vertrauen zueinander fassen, doch die Liebesgeschichte zwischen Clodagh und Jack ist dabei sehr romantisch und glaubwürdig inszeniert, man sollte jedoch nichts allzu Tiefschürfendes erwarten, da der Frauenroman, im besten Sinne gemeint, reine Unterhaltungslektüre ist. Obwohl Papagei Dave, ein ehemaliger Bordellpapagei, der nun sein Gnadenbrot bei Clodagh erhält, einige richtig amüsante Bemerkungen vom Stapel lässt, kam mir der Humor dann doch insgesamt zu kurz. Das erwähne ich allerdings nur, weil der Roman auf dem Backcover unter anderem als „humorvoll“ beworben wird. Ansonsten fand ich die Story gelungen, den Schreibstil der Autorin sehr eingängig und ich habe mich sehr gut beim Lesen unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Ein stimmungsvoller historischer Roman über eine interessante Frau, allerdings hätte er mir, um einiges gestraffter erzählt, noch einen Tick besser gefallen

Die Vertraute des Königs
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Die junge Alice ist die Tochter eines Kaufmanns. Als sie das Heiratsalter erreicht, wird sie einem anderen Kauffmann und Freund ihres Vaters, Janyn Perrers versprochen. Obwohl ihre Ehe arrangiert ist, ...

Die junge Alice ist die Tochter eines Kaufmanns. Als sie das Heiratsalter erreicht, wird sie einem anderen Kauffmann und Freund ihres Vaters, Janyn Perrers versprochen. Obwohl ihre Ehe arrangiert ist, um den geschäftlichen Aufstieg und Reichtum zwischen beiden Familien zu mehren, verbindet Alice und den zwanzig Jahre älteren Janyn dennoch wahre Liebe. Doch trotz all des Liebesglücks, spürt die kluge Alice dennoch, dass Janyn ein Geheimnis vor ihr verbirgt. Ein gefährliches Geheimnis, dass ihn und seiner Familie jedoch die Gunst der Königinnenmutter Isabella eingebracht hat. Die königliche Familie pflegt einen äußerst freundschaftlichen Umgang mit Janyn und so lernt auch Alice sehr bald den Königshof kennen. Ihr erstes Kind, Bella, wird sogar das Patenkind der Königinnenmutter. Doch als die Isabella stirbt, gerät Alice heile Welt ins Wanken. Janyn offenbart ihr, dass Alice und Bella nun genauso wie er, in großer Gefahr sind, da er etwas weiß, was für viele Parteien von großer Bedeutung sein könnte. Er gibt sie in die Obhut von Königin Philippa und Edward III., schickt Bella als Pflegekind nach Schottland und verschwindet bei Nacht und Nebel zusammen mit seiner Mutter.
Alice ist sehr unglücklich, auch wenn die Königsfamilie sich die größte Mühe gibt, ihr das Leben zu erleichtern und Sicherheit zu geben. Doch als sie erfährt, dass Janyn und seine Mutter angeblich in der Ferne an der Pest verstorben sind und sie nun Witwe ist, verzweifelt sie zunächst.
Halt findet sie jedoch ausgerechnet beim König….

Meine Einschätzung:

Wer historische Romane im Stile von Philippa Gregory liebt, die sehr viel historisches Flair verströmen oder unterhaltsame Romane schätzt, die sehr ausführlich die Lebensgeschichte einer historischen Persönlichkeit beleuchten, sollte sich „Die Vertraute des Königs“ auf jeden Fall einmal näher anschauen. Auf 759 Seiten erzählt die Autorin die Geschichte von Alice Perrers- Ehefrau, Mutter, Witwe und spätere Geliebte des englischen Königs. Ihr gelingt es, die Hauptfigur sehr authentisch darzustellen und vor allem, was ich sehr interessant fand, war, dass sie ein etwas anderes Bild von Alice zeichnet, als es diverse, männliche Zeitgenossen taten. Dem Leser begegnet Alice zunächst als hilflose und gefügige Tochter, die sich jedoch weiterzuentwickeln vermag. Zwar bleibt Alice auch im Zuge der Geschichte durch Einwirkung Mächtiger, beschränkt in ihrem Handeln, doch ihr gelingt es dennoch, wichtige Dinge durchzusetzen bzw. voranzutreiben und nicht nur ohnmächtig zuzuschauen.

Emma Campion wählte die „Ich-Form“ für ihren Roman, damit man die Geschichte praktisch durch Alice selbst erfahren kann, bzw. erzählt bekommt. Alices Lebensgeschichte ist in mehrere Kapitel unterteilt und behandelt zunächst ihre kurze aber glückliche Ehe und später den Aufstieg als Mätresse des Königs unter Billigung der Königin. Sehr spannend fand ich die Enthüllung von Janyns Geheimnis, dass erst sehr spät gelüftet wird, allerdings kommt es danach auch zu einigen Längen innerhalb der Geschichte, da die Autorin sehr ausführlich diverse Begebenheiten bei Hofe beschreibt, die zwar unterhaltsam sein mögen, aber sich in ihrer Fülle dann und wann doch etwas wiederholten und nicht alle sehr wichtig für den Verlauf der Story waren. Trotz dieses Kritikpunktes, wuchs mir Alice immer mehr ans Herz und da die Autorin auch nicht mit glücklichen oder tragischen Begebenheiten geizt, liebt und leidet man als Leser schnell mit der Protagonistin dieses Romans mit.
Die Autorin hat sich sehr viel Mühe gegeben, auch ihre Romanfiguren so sprechen und agieren zu lassen, wie es in ihrer Zeit üblich war (was dem einen oder anderen vielleicht nicht so liegen wird, mir aber sehr gut gefallen hat; da dadurch einfach mehr historisches Kolorit verströmt wird). Zudem erfährt man nebenbei viel Wissenswertes über die Rolle und den Stellenwert der Frau in der damaligen Zeit.
Abgerundet wird der Roman durch ein Nachwort der Autorin und ein Personenregister.

Fazit: Ein stimmungsvoller historischer Roman über eine interessante Frau, allerdings hätte er mir, um einiges gestraffter erzählt, noch einen Tick besser gefallen.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Eine schöne, romantische Liebesgeschichte, mit witzigen Geistern

Der Geist der Liebe
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Allie ist anders als andere Menschen, denn sie ist seit einem einschneidenden Erlebnis in ihrer Vergangenheit, bei dem sie fast ums Leben kam, in der Lage, Geister zu sehen und mit ihnen zu kommunizieren.
Ihre ...

Allie ist anders als andere Menschen, denn sie ist seit einem einschneidenden Erlebnis in ihrer Vergangenheit, bei dem sie fast ums Leben kam, in der Lage, Geister zu sehen und mit ihnen zu kommunizieren.
Ihre Mutter und ihre Schwestern haben sich bereits mit ihrer Gabe arrangiert. Vor allem, weil Allies bester Freund Alexander Dauber, der ihr immer zur Seite steht, ebenfalls ein Geist ist, der für Allies Familienmitglieder auch sichtbar ist.
Ihr neuster Auftrag führt Allie nach Schottland. In einem kleinen Dorf namens Sealladh na Mara gehen gleich mehrere Geister um, die besonders dem verwitweten Pubbesitzer Gabe zu schaffen machen.
Bei ihrem Eintreffen stellt Allie aber sehr schnell fest, dass die Geister eigentlich nichts Böses im Schilde führen. Im Gegenteil- sie wollen lediglich verhindern; dass Gabe seinen Pub verkauft und mit seinem Sohn fortzieht, denn sie geistern schon seit einigen Jahrhunderten im Dorf herum und lieben und vergöttern Gabe, seinen Sohn Jake und dessen restliche Familie regelrecht. Und weil Gabe sich uneinsichtig zeigt, was sein Fortgehen angeht, vergraulen sie derweil alle potentiellen Käufer des Pubs mit ihrem Spuk.
Allie schließt die Geister, als da wären Kapitän Catesby, Mönch Digby, Mademoiselle Bedeau und die beiden Adligen Lord Ramsey und Lord Killigrew schnell in ihr Herz und statt Gabe zu helfen, die Geister zu verscheuchen, verbündet sie sich heimlich mit ihnen und mit Gabes Sohn.

Schnell wird ihr dabei klar, dass Gabe, der von Tag zu Tag übernächtigter aussieht, noch ein ganz anderes Problem mit sich herum trägt, das die eigentliche Ursache für sein Fortgehen aus Sealladh na Mara, ist. Doch Gabe gibt sich zunächst sehr verschlossen auch wenn er, langsam Gefühle für die junge sensible Frau entwickelt. Allie geht es ebenso. Sie ist sehr angetan von Gabe, doch bis beide sich einander hingeben können, müssen sie erst lernen sich einander zu vertrauen, um Gabes Problem lösen zu können…

Meine Einschätzung:

Cindy Miles hat sich in den USA und in UK bereits einen Namen mit ihren Zeitreise und übersinnlichen Liebesromanen gemacht. Nun kommen auch wir deutschen Leser endlich in den Genuss ihrer Romane. Cindy Miles Romances sind was den Para-Anteil angeht relativ harmlos und auch für Leser zu empfehlen, die ansonsten nichts mit Romantasy anfangen können. Im Vordergrund steht stets die Liebesgeschichte.
In diesem Fall hat sie zwei Protagonisten in den Fokus gestellt, welche beide traumatische Erlebnisse in ihrer Vergangenheit bewältigen mussten bzw. müssen, bis sie frei für eine neue Liebesbeziehung sind. Die Charaktere sind dabei sehr gut ausgearbeitet und auch die Dialoge zwischen Allie und Gabe gehen unter die Haut. Der Autorin gelingt es sehr gut, der ansonsten leichten und unterhaltsamen Romance einen gewissermaßen ernsthaften Unterton zu verleihen und sie macht auch dem Leser plausibel verständlich; wieso sich Allie und Gabe ineinander verlieben, wobei es gottlob, wie in anderen Romances, diesmal nicht nur allein die körperlichen Attribute beim jeweils anderen sind, die beide zueinander führen.
Die Liebesgeschichte hat somit genug Substanz und dürfte alle Romantiker verzaubern, so wie mich.

Die Geister von Sealladh na Mara sind für alle Dörfler sichtbar und werden seit ihrem Erscheinen geduldet und sogar als Freunde betrachtet. Mir persönlich gefiel besonders der schalkhafte Kapitän Catesby, der ebenfalls eine Schwäche für Allie entwickelte und ich hoffe sehr, dass die Autorin auch ihm eine eigene Liebesgeschichte auf den Leib schreiben wird.
In diesem Roman treten bereits weitere übernatürliche Nebenfiguren in Erscheinung, deren Geschichten in anderen Bänden der Autorin erzählt werden, die ebenfalls viel Potential besitzen und schon sehr neugierig machen.
Für eine Bestbewertung fehlte mir, trotz all meiner positiven Eindrücke die ich von der Geschichte hatte, ein wenig mehr „Action“ und Gruselfaktor. In der Mitte tritt die Handlung manchmal etwas auf der Stelle und der „Showdown“ am Ende ging mir dann dagegen doch ein wenig zu schnell und unspektakulär „über die Bühne“.
Wer jedoch eine schöne, romantische Liebesgeschichte lesen möchte, die zudem mit witzigen Geistern aufwartet, wird diesen Roman sicherlich in vollen Zügen genießen können.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Die Geheimnisse einer verschworenen Dorfclique drängen unaufhaltsam ans Tageslicht. Unterhaltsamer Inselkrimi vor dörflicher Kulisse

Das Küstengrab
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Ein schrecklicher Autounfall nahm Lea nicht nur die ältere Schwester Sabina, sondern auch einen Teil ihres Gedächtnisses. Lea will sich mit ihren Erinnerungslücken jedoch nicht abfinden und beschließt ...

Ein schrecklicher Autounfall nahm Lea nicht nur die ältere Schwester Sabina, sondern auch einen Teil ihres Gedächtnisses. Lea will sich mit ihren Erinnerungslücken jedoch nicht abfinden und beschließt zurückzukehren, an den Ort des Geschehens.
Poel, die kleine beschauliche Insel, hat sich nicht wirklich verändert und auch die alte Clique von einst, mit der sich Lea bis vor dreiundzwanzig Jahren regelmäßig an einer alten Ruine traf, lebt noch oder wieder dort.
Doch zu ihrer Enttäuschung muss die junge Frau feststellen, dass die Beziehung, die alle einst miteinander hatten, nicht mehr so innig und ungetrübt ist, wie damals vor dem Ende der DDR.

Während die Geschwister Margrethe und Harry noch zu Hause leben, weil ihre alte Mutter krank und bettlägerig ist und Harry sich mit Mike, dem einstigen Anführer ihrer Gemeinschaft überworfen hat, ist der der schüchterne Außenseiter Pierre nun der attraktive Dorfarzt geworden, dem die Frauen reihenweise nachlaufen. Als Lea erfährt, dass Mike mit ihrer ehemaligen, besten Freundin Jacqueline verheiratet ist, ist sie überrascht, denn Jacquelines Traum war es damals gewesen, eine berühmte Schauspielerin zu werden und Poel den Rücken zu kehren.

Lea erfährt von Margrethe, dass sie sich vor ihrem Autounfall mit Sabina getroffen hatte- angeblich ging es um eine Maklerangelegenheit. Doch Lea ahnt, dass mehr dahinter stecken muss. Als Margrethes Mutter sie eindringlich davor warnt, länger in Poel zu bleiben, weil sie um das Leben von Lea fürchtet, ist ihre Neugierde geweckt und sie findet schließlich heraus, dass Sabina bis zu ihrem Unfalltod, auf eigene Faust Ermittlungen in einem Vermisstenfall angestellt hatte. Denn ausgerechnet Leas große Liebe verschwand vor dreiundzwanzig Jahren spurlos von der Insel und kehrte nie zurück. Dessen Eltern glaubten an ein Verbrechen, die Polizei hielt das Verschwinden des jungen Mannes dagegen für eine überstürzte Landflucht.
Kann Lea Licht ins Dunkel bringen und vor allem wird es ihr gelingen, ihre Erinnerungen zurückzubekommen?

Auf der Suche nach einem spannenden Krimi, stieß ich bei einem kirchlichen Bücherflohmarkt auf „Das Küstengrab“ von Eric Berg. Der Klappentext suggerierte eine geheimnisvolle, interessante Story und so wollte ich dem Buch und dem Autor unbedingt eine Chance geben.

Der Roman wird auf mehreren Zeitebenen erzählt und aus der Sicht von Sabina (vor dem Unfall) und Lea (Gegenwart) geschildert. Der Autor erzählt die Geschichte einer Freundesclique, die sich bereits seit Kindesbeinen an kannte. Aber diese Clique hat auch ein Geheimnis und dieses zu ergründen, macht letztendlich den Reiz dieses Krimis aus.
„Das Küstengrab“ ist nicht in der Sparte „Psychoschocker“ einzuordnen, es ist eher ein Krimi der leisen Töne, dem eine gemächliche Gangart des Erzählens anhaftet. Das muss man mögen, auch, dass der Autor die Landschaft und das dörfliche Leben in aller Ausführlichkeit beschreibt. Obwohl ich durchaus ein Faible habe, für die bildhafte Ausdrucksweise die Eric Berg an den Tag legte, muss ich jedoch zugeben, dass der Roman etwa ab der Hälfte einige Längen aufweist. Ab dem Moment, als Lea auf ihre Freunde von einst trifft, tritt die Handlung ein wenig auf der Stelle und die Nebenfiguren fand ich leider nicht facettenreich genug konzipiert, als das mich ihr Schicksal in irgendeiner Form hätte berühren können. Das große Geheimnis hat es jedenfalls in sich und das überraschende Ende des Romans belohnt alle diejenigen Leser schließlich, die sich, bis dato, nicht von den leichten Längen im Mittelteil haben abschrecken lassen.

Wegen besagter Längen habe ich einen Punkt bei meiner Bewertung abgezogen, dennoch ist „Das Küstengrab“ keinesfalls eine Leseenttäuschung für mich gewesen. Schon allein wegen des unvorhersehbaren Showdowns am Ende, empfehle ich diesen Krimi gerne weiter.

Kurz gefasst: Die Geheimnisse einer verschworenen Dorfclique drängen unaufhaltsam ans Tageslicht. Unterhaltsamer Inselkrimi vor dörflicher Kulisse.

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