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Veröffentlicht am 11.06.2020

netter Roman für Zwischendurch, aber nicht mehr

Eiskalte Verführung
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Kaum in seinem Heimatort „Wilson Creek“ angekommen, muss der Witwer Gabriel McQueens gleich wieder los, denn sein Vater, der Sheriff des Ortes hat einen Auftrag für ihn. Durch einen drohenden Eissturm, ...

Kaum in seinem Heimatort „Wilson Creek“ angekommen, muss der Witwer Gabriel McQueens gleich wieder los, denn sein Vater, der Sheriff des Ortes hat einen Auftrag für ihn. Durch einen drohenden Eissturm, könnten sich einige Anwohner in Gefahr befinden, die etwas abgelegener wohnen und so soll Gabriel seine ehemalige Schulkollegin Lorelei, die alle nur Lolly nennen, warnen und aus ihrem einsam liegenden Elternhaus holen, bevor der Weg zu ihr für einige Tage abgeschnitten sein wird. Gabriel hat bei dieser Aktion gemischte Gefühle- sicherlich will er Lolly helfen, doch damals in der Schule waren sie sich nicht besonders grün und er hofft innständig, dass sie ihn nicht unverrichteter Dinge in der Kälte stehen lässt. Als Gabriel jedoch endlich ankommt, ist Lolly froh, dass Gabriel ihr zur Rettung eilt, denn Lolly wurde von zwei drogensüchtigen, brutalen Kleinganoven gefangen genommen, die sie ausrauben wollen. Kann Gabriel Lolly in Sicherheit bringen, bevor die bewaffneten Gangster Rache für den Fluchtversuch nehmen können?

Meine Einschätzung:

Wenn man im Vorfeld weiß, worauf man sich bei Linda Howards Roman „Eiskalte Verführung“ einlässt, wird man sicherlich mit einer ganz anderen Erwartungshaltung ans Lesen gehen und auch nicht zu enttäuscht sein, denn auch wenn der Roman nur 256 Seiten kurz ist und zudem in Großdruck veröffentlicht wurde, hält er doch wenigstens in Sachen Spannung das, was er verspricht. Im Grunde erinnert „Eiskalte Verführung“ vom Stil her eher an eine so genannte „Category Romance; einen Liebesroman in Kurzform oder auch aus einer Anthologie entnommen. Die Story als solche wartet mit einigen Spannungsmomenten auf; etwa wenn sich Gabriel und Lolly auf der Flucht vor den „Bösen“ befinden und natürlich versäumt es die Autorin auch nicht ihrem Heldenpaar eine kleine Love Story auf den Leib zu schreiben. Diese hat leider kaum Raum zur Entfaltung, weil der Hauptfokus auf der Suspense- Handlung liegt und einfach zu einer tiefgründigeren Liebesgeschichte viel mehr Seitenzahlen benötigt würden, als es hier der Fall ist. So wirkt die Love Story zu knapp und ist leider nicht mehr als schmückendes Beiwerk. Die winterliche Stimmung hat die Autorin dagegen sehr gut eingefangen und wenigstens der Kampf gegen das Gangsterpärchen ist spannend inszeniert. Es ist ein netter Roman für Zwischendurch, jedoch leider nicht mehr als das, es fehlen einfach mehr Tiefe, mehr Emotionen und wie gesagt einige Seiten mehr hätten der Geschichte nur gut getan.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Eine nette Story für zwischendurch, aber auch mit Schwächen...

Kerle angeln
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Mona hat schon einige Schicksalsschläge in ihrem Leben verkraften müssen, so starben ihre Hippieeltern und alle Mitbewohner einer Kommune bis auf die Zieh-Großmutter Francesca, bei einem schrecklichen ...

Mona hat schon einige Schicksalsschläge in ihrem Leben verkraften müssen, so starben ihre Hippieeltern und alle Mitbewohner einer Kommune bis auf die Zieh-Großmutter Francesca, bei einem schrecklichen Autounfall und Mona war plötzlich geschwister- und elternlos- zudem kam auch ihre große Liebe bei diesem Unfall ums Leben. Doch ihrer echten Großmutter gelang es schließlich, den jungen Teenager wieder aufzurichten. Dennoch, Jahre später, als nun auch die Großmutter stirbt und ihrer Enkelin das große Haus in denen beide lebten, vererbt hat, fühlt sich Mona einsam und weiß mit knapp über dreißig immer noch nicht, was sie vom Leben eigentlich erwartet und was sie tun soll. Als ihr Chef Freiwillige sucht, die ihren Job aufgeben und dafür eine Abfindung erhalten, sieht Mona endlich ihre Chance gekommen und kündigt.
Sie hat einen Plan, sie will ihr Leben umkrempeln und endlich den Mann daten, den sie bereits seit Jahren heimlich anhimmelt- spätere Hochzeit unbedingt erwünscht!

Doch sie braucht dafür professionelle Hilfe und als Mona eines Tages eine Kolumne von Mike liest, der versucht Kommunikationsprobleme zwischen Männlein und Weiblein auszuräumen, weiß sie instinktiv, dass genau dieser Mann der Richtige für ihre Mission ist.
Mike entpuppt sich auf den ersten Blick als absoluter „ unsensibler Höhlenmensch“, doch während Mona endlich den Mann ihrer Träume datet, bekommt sie plötzlich in Mikes Nähe Herzklopfen…

Meine Einschätzung:

„Kerle angeln“ ist auf den ersten Blick ein leicht zu lesender, aber auch schräger und völlig haarsträubernder chi-lit Roman über eine junge Frau, die sich in einer Lebens und Sinneskrise befindet. Kritiker bemängelten vor allem, dass Mona so völlig den Blick für die Realität verloren hat und sich in Tagträume flüchtet, in dem sie ihren Traummann auf ein Podest stellt. Dieses Verhalten wäre unglaubwürdig, urteilten sie, doch nachdem ich diesen Roman nun gelesen habe, kann ich da nicht ganz zustimmen. Die Heldin dieses Buches hat einige schlimme Dinge in ihrem Leben erlebt, die sie zu dem machten, was sie ist und die Gründe dafür sind eigentlich auch recht plausibel erklärt.

Man sollte sich jedoch im Klaren darüber sein, dass „Kerle angeln“ kein Unterhaltungsroman mit einem sehr ernsten Hintergrund darstellt, wie man es etwa von Autoren wie Catherine Alliott oder Marian Keyes gewohnt ist. Zwar gibt es tragische Momente in der Geschichte, wenn Mona damit beginnt ihre Vergangenheit aufzuarbeiten, doch diese sind hier eher Nebensache. Eher würde ich die Story als eine Mischung zwischen Bridget Jones und der Liebeskomödie „Die nackte Wahrheit“ beschreiben. Die Idee als solche hat mir recht gut gefallen und auch vom Schreibstil der Autorin war ich sehr angetan; der Roman läst sich gut lesen. Doch für eine bessere Bewertung fehlten mir einfach ein wenig mehr Ecken und Kanten beim Helden Mike- man spürt zwar, dass er im Grunde seines Herzens nicht so abgebrüht ist, wie er sich nach außen hin gibt, doch die Autorin macht sich nicht die Mühe, Mikes innere Wandlung auch für den Leser offensichtlicher zu machen. Er bleibt sehr eingeschränkt in seinem Handeln und auch sein Nebenbuhler bleibt klischeebehaftet und stereotyp beschrieben.

Monas Freunde und Bekannte werden zwar recht liebeswert und lebendig beschrieben, doch manche Dinge fand ich dann wieder so völlig überzogen, dass ich darüber nur mit dem Kopf schütteln konnte und dies auch nicht mit dem „leichten Komödienbonus“ abtun konnte. Besonders das Ende des Romans ist völlig unglaubwürdig- sicherlich erwarte ich bei einem Unterhaltungsroman keinen hundertprozentigen Realismus, doch hier ist die Autorin für meinen Geschmack eindeutig übers Ziel hinausgeschossen. Zudem ist der Roman weder ein Liebesroman (die Liebesgeschichte entwickelt sich kaum voran; um dann am Ende Knall auf Fall aufgelöst zu werden); noch ein Selbstfindungsroman, da die Heldin plötzlich Fähigkeiten entwickelt, (und vor allem übertreibt es die Autorin auch hier. Dass man entdeckt eine schöne Stimme zu haben, ist ja schön und gut, aber warum muss die Heldin dann gleich zur erfolgreichen Sängerin einer Rockband mutieren?) die ihr eigentlich auch schon vorher hätten auffallen können und sich eigentlich nicht wirklich weiterentwickelt.

Trotz aller Kritik gibt es aber auch einige positive Aspekte zu erwähnen. Zum einen fand ich Mikes „Machokolumnen“ sehr witzig geschrieben und Monas Einfälle, um ihren Angebeteten zu ködern, die sie und alle Mitwirkenden stets ins Chaos treiben, sind wirklich sehr lustig. So ist der Roman trotz allem ein nettes Büchlein, wenn man im Vorfeld weiß, worauf man sich einlässt und er sorgt auf jeden Fall für ein nettes Lesevergnügen zwischendurch.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Eine Abenteuerserie, aber ehr für Männer

Der goldene Berg
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Matthew Quinton staunt nicht schlecht, als er unterwegs mit seinem Schiff eine Galeere kapert, die von einem zum Islam konvertierten Iren gesteuert wird. Statt den Mann für seinen Hochverrat gleich hinzurichten, ...

Matthew Quinton staunt nicht schlecht, als er unterwegs mit seinem Schiff eine Galeere kapert, die von einem zum Islam konvertierten Iren gesteuert wird. Statt den Mann für seinen Hochverrat gleich hinzurichten, lässt Matthew dem Mann eine Art Galgenfrist, denn O’Dwyer behauptet, er wüsste, wo sich ein sagenhafter Schatz befindet. Da Matthew seinen König nicht unbedingt verärgern möchte, der sicherlich großes Interesse daran hat, sich diesen Schatz einzuverleiben, nimmt Matthew den Gefangenen stattdessen mit, um ihn Charles II. vorzuführen. Und Charles, wittert natürlich auch sofort seine große Chance- er beauftragt ausgerechnet Matthew damit, zusammen mit O’Dwyer erneut auf See zu stechen um diesen Schatz, der sich angeblich in Afrika befindet, zu heben.

Der Reise sieht Matthew mit äußerst gemischten Gefühlen entgegen, denn eigentlich herrscht auch in seiner Familie völlig Chaos und er würde eigentlich am liebsten für eine gewisse Zeit zu Hause bleiben und die Geschehnisse dort weiterverfolgen.

Der Abfahrtstermin verzögert sich jedoch immer weiter, da irgendjemand scheinbar ein großes Interesse daran hat, die geplante Mission und Schatzsuche zu sabotieren.
Als es endlich soweit ist, ahnt Matthew nicht, dass es nur der Beginn einer Reise voller Gefahren ist, die ihn und seine Mannschaft in Lebensgefahr bringen werden…

Meine Einschätzung:

Der zweite Teil der Matthew Quinton Reihe baut praktisch auf den Geschehnissen des ersten Teils auf, daher sollte man meiner Meinung nach unbedingt zuvor „Kapitän seiner Majestät“ gelesen haben, bevor man sich an „Der goldene Berg“ wagt. Die Serie spielt zur Regierungszeit von König Charles II. (1630-1685). Im Mittelpunkt steht der eigensinnige, sehr königstreue und knorrige Seefahrerkapitän Matthew Quinton.
Er ist kein einfacher Romanheld, aber das macht ihn meiner Meinung nach nur noch interessanter. Es werden in der Reihe sowohl seine Abenteuer auf hoher See beschrieben, als auch sein privater Hintergrund auf unterhaltsame Art und Weise beleuchtet. Matthew ist bereits verheiratet, mit Cornelia, die ihn mit ihrer recht eigenen Art oft herausfordert, aber auch andere Familienmitglieder rauben dem armen Helden oft den letzten Nerv.

Matthew ist ein Seefahrer mit Leib und Seele und der Roman ist zudem angefüllt mit vielen wissenswerten Details über das Thema Seefahrt. Man sollte allerdings schon ein gesundes Interesse daran haben, wenn man sich auf diese Serie einlässt, da sie einen großen Rahmen in der Geschichte einnimmt. Überhaupt denke ich, trotz all meines Interesses für historische Romane, dass diese Serie eher etwas für männliche Leser ist, da der Abenteuerfaktor recht hoch liegt und die Geschichten von den Themen her stark an klassische Abenteuerromane wie „Die Schatzinsel“ erinnern. Die Ausdrucksweise der Protagonisten klingt zugegebenermaßen manchmal etwas zu modern und hölzern, doch die Geschichten an sich bieten gute Unterhaltung.

1. Teil: Kapitän seiner Majestät
2. Teil: Der goldene Berg

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Unterhaltend, aber die Akteure hätten vielschichtiger beschrieben sein können

Männer in Serie
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Katharina ist Society-Reporterin und trifft auf einer Veranstaltung den attraktiven aber auch ziemlich selbstverliebten Seriendarsteller Rocco. Dank einer Überdosis Alkohol landen beide zusammen im Bett. ...

Katharina ist Society-Reporterin und trifft auf einer Veranstaltung den attraktiven aber auch ziemlich selbstverliebten Seriendarsteller Rocco. Dank einer Überdosis Alkohol landen beide zusammen im Bett. Eine einmalige Sache, denn bei einem späteren zweiten Treffen stellen Rocco und Katharina schnell fest, dass sie ansonsten keine großen Gemeinsamkeiten haben. Außerdem ist Rocco mit einem Model zusammen.
Doch einige Wochen später stellt Katharina zu ihrem Entsetzen fest, dass sie schwanger ist- von Rocco. Als sie ihm von seinen baldigen Vaterfreuden unterrichtet, reagiert Rocco verärgert und kalt. Er rät Katharina das Kind abzutreiben bzw. zweifelt zunächst seine Vaterschaft an.
Doch Katharina will das Kind trotz Roccos Kaltschnäuzigkeit bekommen und so erblickt einige Monate später Söhnchen Karl das Licht der Welt. Ein Vaterschaftstest, zudem sich Rocco dann doch bereit erklärt, weist Roccos Vaterschaft eindeutig nach und so zahlt der Schauspieler endlich Unterhalt. Jedoch nicht, ohne Katharina zu einem Stillschweigen über ihr gemeinsames Kind zu zwingen. Während Roccos Karriere steil bergauf geht, muss sich Katharina mit den Freuden des Mutterseins auseinandersetzen. Klar ist da auch, dass sie in dieser Zeit kaum noch Dates hat- zudem kann sie sich kaum vorstellen, dass jemand Lust auf eine Frau mit Anhang hat.
Dennoch lernt sie den netten und gut aussehenden Christian kennen, der scheinbar großes Interesse an ihr hat und der auch sie nicht kalt lässt. Aber gerade als Katharina glaubt, endlich wieder ein wenig Glück in Liebesdingen zu haben, besinnt sich Rocco plötzlich auf seine Vaterrolle und will Karl unbedingt näher kennen lernen. Das führt zu einigen Turbulenzen in Katharinas Leben…
Meine Einschätzung:
„Männer in Serie“ ist im Grunde ein sehr gut und locker leicht geschriebener chi-lit Roman, der sich perfekt für einige Lesestunden auf Balkonien oder am Strand eignet. Obwohl ich von Henriette Kuhrts perfektem und professionellem Schreibstil sehr angetan war, hatte ich dagegen einige Probleme, die Charaktere dieses Romans zu mögen. Sie hatten mir einfach zu wenig Ecken und Kanten und waren sehr klischeebehaftet. Da wäre beispielsweise die stylische Freundin, die in der Lage ist, jeden Menschen in ihrer Umgebung in ein modisches Etwas zu verwandeln, der selbstverliebte, unglaublich schöne aber stellenweise dümmlich wirkende Schauspieler, der dazu noch Oberflächlichkeit bis zum geht nicht mehr ausstrahlt, und seine ebenfalls dumme Freundin, natürlich ein Model.
Die Heldin des Romans ist die einzige Person, zu der ich mehr Bezug entwickeln konnte (abgesehen vom männlichen Helden des Romans, der mir aber einfach zu sehr Nebensache blieb) und deren Charakter dank gewählter „Ich-Form“ ein wenig vielschichtiger dargestellt wurde. Natürlich soll ein Roman wieder dieser in erster Linie unterhalten; und das ist hier auch gegeben, doch ich fand es schade, dass die agierenden Figuren darin, dagegen so facettenarm und austauschbar wirkten, gerade weil der Schreibstil der Autorin ansonsten so gelungen ist.
Auch die Probleme des Mutterwerdens werden zu gerafft erzählt, hier hätte ich mir intensivere und ausführlichere Schilderungen gewünscht.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Historisches Flair gepaart mit einer interessanten Story bietet der Roman allemal, aber die zweite Hälfte der Geschichte zieht sich...

Schicksalsmeer
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Ida kommt aus einfachsten Verhältnissen, doch das Schicksal hat es gut mit ihr gemeint, als sie eines Tages, als sie Fische verkaufen soll, durch eine schnell aufziehende Nebelwand mit ihrem Boot vom Kurs ...

Ida kommt aus einfachsten Verhältnissen, doch das Schicksal hat es gut mit ihr gemeint, als sie eines Tages, als sie Fische verkaufen soll, durch eine schnell aufziehende Nebelwand mit ihrem Boot vom Kurs abkommt und gegen ein anderes führerloses Boot stößt; in dem ein schwer verletzter junger Mann liegt. Der Sturm hat die beiden vor die Tore Visbys getrieben und kaum, dass Ida dort angelegt hat, bittet sie die Männer die sie dabei beobachten, um Hilfe. Es stellt sich heraus, dass der junge Mann, den Ida gerettet hat, Karl, der Sohn eines reichen Händlers ist und da seine Familie überglücklich ist, dass Ida ihn rettete, beschenken sie die junge, schüchterne Frau mit reichen Gaben. Aber auch Karl bleibt mit Ida in Kontakt und bittet sie einige Zeit später um ihre Hand.
Idas Ehe ist glücklich und sie schenkt ihrem Mann sowohl Söhne als auch eine Tochter. Ihr Lieblingskind ist jedoch Aurora. Aurora hat genau wie ihre Mutter Ida ein sehr sensibles Gespür und beide verstehen sich blind.

Aurora ist bereits verlobt mit dem gottesfürchtigen Händler Carl und hofft, dass ihre Ehe genauso glücklich werden wird, wie die ihrer Eltern.
Zunächst scheint Auroras Wunsch in Erfüllung zu gehen. Carl trägt sie auf Händen und erfüllt ihr jeden Wunsch. Doch eines Nachts wird eine ihrer Hausangestellten, während diese auf den Nachtwächter wartet, von einer Gruppe umherziehender Männer brutal vergewaltigt.
Anstatt der Unglücklichen beizustehen, wie es Aurora beherzt tut indem sie einen wahren Pfeilhagel auf die Angreifer abschießt, beschimpft Carl die Angestellte als unwürdige lasterhafte Person, die sich ihre Lage selbst zuzuschreiben hätte und will sie und eine Waise herzlos ihrem Schicksal überlassen.
Es kommt zu einem Streit zwischen dem frisch angetrauten Ehepaar und Aurora spürt, dass sie Carl niemals lieben, nun noch nicht einmal mehr ehren kann, als er auch noch die Hand gegen sie erhebt.
Aurora lässt sich jedoch nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Kaum dass ihr Ehegatte eingeschlafen ist, lässt sie die Pferde anspannen und bringt ihre verletzte Hausangestellte Elin und das Waisenmädchen Agnes zum Hof ihrer Eltern aufs Land.
Dort wähnt sie die beiden in Sicherheit- zudem scheint sich ihr Bruder Tomas für Elin zu interessieren.
Zurück in Visby glaubt Aurora zunächst, ihre Sorgen hätten ein Ende doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Nicht nur Carls Bruder, jüngst Witwer geworden lechzt nach seiner schönen Schwägerin, auch Gotland selbst ist plötzlich in Gefahr, denn die Dänen haben ihrem Volk den Kampf angesagt. Wird Aurora den Angriff auf Visby überstehen und wird sie ihre Familie jemals lebend wieder sehen, da Vater und Brüder ebenfalls gegen die Dänen kämpfen müssen?

Meine Einschätzung:

Elisabet Nemerts Roman „Schicksalsmeer“ ist, wenigstens im Verlauf der ersten Hälfte, als eine Art Familiensaga konzipiert, denn die Autorin befasst sich nicht nur mit Mutter Ida und Tochter Aurora, sondern bringt dem Leser auch weitere Familienangehörige näher. Durch die verschiedenen geschilderten Sichtweisen der Akteure bekommt man einen guten Einblick in deren Gedankengut, welches zusammen mit dem typischen Verhalten der Menschen dieses Zeitalters und zahlreichen, detaillierten Beschreibungen von Örtlichkeiten viel historisches Lokalkolorit versprüht.
Zudem versäumt es die Autorin auch nicht, ihrer Heldin dramatische Ereignisse und zahlreiche Abenteuer auf den Leib zu schreiben die diese überstehen muss, was trotz immerhin 556 Seiten, wenig Raum für Langeweile aufkommen lässt.

Obwohl ich den Roman mit Interesse verfolgt habe, gibt es jedoch auch einen Kritikpunkt der dafür sorgte, dass ich keine Höchstbewertung geben konnte.
Zwar hat Elisabet Nemert einen unterhaltsamen Schreibstil, doch leider neigt sie für meinen Geschmack dazu, sich ein wenig zu emotionlos auszudrücken. Obwohl ihren Akteuren nichts erspart bleibt, fehlte mir einfach mehr emotionale Tiefe, um mich berühren zu können und so ähnelt ihre Geschichte fast mehr einer historischen Nacherzählung, die es mir schwer machte, mich vollkommen in ihr vertiefen zu können.

Während die erste Hälfte der Story bis zum Angriff der Dänen dennoch sehr unterhaltsam ist, flachte der Spannungsbogen ab der zweiten Hälfte, als sich Auroras Schicksal dann im fernen Nowgorod erfüllt, ein wenig ab.
Abgesehen davon sollten Fans historischer Lektüre „Schicksalsmeer“ durchaus eine Chance geben, denn historisches Flair gepaart mit einer interessanten Story bietet der Roman allemal.

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