Empfehlenswerte, leichte Lektüre für Zwischendurch oder für den Urlaub
Rosy ist neunundvierzig, also noch im besten Alter und lebt von ihrem Mann getrennt. Während dieser sich nun mit einer knapp zwanzig Jahre jüngeren Frau amüsiert, will sich auch Rosy endlich etwas gönnen ...
Rosy ist neunundvierzig, also noch im besten Alter und lebt von ihrem Mann getrennt. Während dieser sich nun mit einer knapp zwanzig Jahre jüngeren Frau amüsiert, will sich auch Rosy endlich etwas gönnen und dazu muss zunächst das Haus, in dem sie zur Zeit noch wohnt, verkauft werden.
Glücklicherweise ist auch Rosys Exmann damit einverstanden und schickt ihr einen Makler vorbei, der sich die Sache einmal näher ansehen soll. Doch der Makler entpuppt sich als kein Unbekannter- es ist John, ein Jugendfreund von Rosy- ihre erste große Liebe und damals ein echter Frauentyp. Auch heute sieht er noch attraktiv aus- klar, dass Rosy bei ihm erneut Herzklopfen bekommt. Und auch John scheint es ähnlich zu gehen.
Aber dann bricht das Chaos aus in Rosys bis dahin verwaistem Haus- zum einen quartiert sich dort ihre flippige Ex-Schwiegermutter Lotte nach einer Liebesenttäuschung ein und bringt die arme Rosy an den Rand der Verzweifelung und auch die lieben, eigentlich bereits erwachsenen Kindern verspüren plötzlich Heimweh und bevölkern das Elternhaus.
John jedoch scheint völlig unberührt davon und bietet Rosy zudem einen Job als Immobilienmaklerin an und nicht nur das, er hat auch einen recht guten Plan entwickelt, wie Rosy ihren familiären Anhang wieder elegant loswerden kann…
Meine Einschätzung:
„Sie haben sich aber gut gehalten“ von Lilli Beck ist ein leichter, beschwingter und sehr humorvoller Frauenroman über eine Romanheldin die erfrischenderweise einmal keine blutjungen 20 Lenze mehr zählt, sondern bereits kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag steht.
Rosy ist stets eine sympathische, liebevolle Ehefrau und Mutter gewesen- wobei besonders ihr rücksichtsvolles Verhalten gegenüber ihren Lieben in all den Jahren erwähnenswert sei, doch als ihr Exmann Rosy nun auch noch die flippige und nervige Schwiegermutter für ungewisse Zeit aufs Auge drücken möchte, während er sich mit seiner neuen Freundin ein schönes Leben macht, ist Rosy geneigt, die rote Karte zu ziehen.
Da der Roman aus der Sicht Rosys in „Ich-Form“ verfasst ist, bekommt man als Leser wunderbare und amüsante Einblicke in Rosys Gedankenwelt frei Haus geliefert und es bereitete mir sehr viel Lesespaß miterleben zu dürfen, wie die Romanheldin – hin und hergerissen ob der Geschehnisse, die da in kürzester Zeit auf sie hereinprasseln, dennoch versucht, das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen.
Neben Rosy war meine heimliche Lieblingsfigur in diesem Roman jedoch „das Schwiegermonster“ Lotte. Unheimlich anstrengend, aber dennoch mit einem großen Herzen gesegnet. Man kann bei ihr stets zwischen den Zeilen lesen, dass sie es bereut, nicht immer das beste Verhältnis zu ihrer Schwiegertochter gehabt zu haben, auch wenn manche ihrer Aktionen die arme Rosy völlig überfordern.
Ich dagegen habe mehrmals herzhaft über „Lotte in Action“ lachen müssen und auch sonst sehr viel Lesespaß mit dem kleinen Büchlein gehabt, das ich allen Lesern, die noch eine leichte Lektüre für Zwischendurch oder für den Urlaub suchen, nur empfehlen kann.