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Veröffentlicht am 11.06.2020

Empfehlenswerte, leichte Lektüre für Zwischendurch oder für den Urlaub

Sie haben sich aber gut gehalten!
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Rosy ist neunundvierzig, also noch im besten Alter und lebt von ihrem Mann getrennt. Während dieser sich nun mit einer knapp zwanzig Jahre jüngeren Frau amüsiert, will sich auch Rosy endlich etwas gönnen ...

Rosy ist neunundvierzig, also noch im besten Alter und lebt von ihrem Mann getrennt. Während dieser sich nun mit einer knapp zwanzig Jahre jüngeren Frau amüsiert, will sich auch Rosy endlich etwas gönnen und dazu muss zunächst das Haus, in dem sie zur Zeit noch wohnt, verkauft werden.

Glücklicherweise ist auch Rosys Exmann damit einverstanden und schickt ihr einen Makler vorbei, der sich die Sache einmal näher ansehen soll. Doch der Makler entpuppt sich als kein Unbekannter- es ist John, ein Jugendfreund von Rosy- ihre erste große Liebe und damals ein echter Frauentyp. Auch heute sieht er noch attraktiv aus- klar, dass Rosy bei ihm erneut Herzklopfen bekommt. Und auch John scheint es ähnlich zu gehen.
Aber dann bricht das Chaos aus in Rosys bis dahin verwaistem Haus- zum einen quartiert sich dort ihre flippige Ex-Schwiegermutter Lotte nach einer Liebesenttäuschung ein und bringt die arme Rosy an den Rand der Verzweifelung und auch die lieben, eigentlich bereits erwachsenen Kindern verspüren plötzlich Heimweh und bevölkern das Elternhaus.

John jedoch scheint völlig unberührt davon und bietet Rosy zudem einen Job als Immobilienmaklerin an und nicht nur das, er hat auch einen recht guten Plan entwickelt, wie Rosy ihren familiären Anhang wieder elegant loswerden kann…

Meine Einschätzung:

„Sie haben sich aber gut gehalten“ von Lilli Beck ist ein leichter, beschwingter und sehr humorvoller Frauenroman über eine Romanheldin die erfrischenderweise einmal keine blutjungen 20 Lenze mehr zählt, sondern bereits kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag steht.

Rosy ist stets eine sympathische, liebevolle Ehefrau und Mutter gewesen- wobei besonders ihr rücksichtsvolles Verhalten gegenüber ihren Lieben in all den Jahren erwähnenswert sei, doch als ihr Exmann Rosy nun auch noch die flippige und nervige Schwiegermutter für ungewisse Zeit aufs Auge drücken möchte, während er sich mit seiner neuen Freundin ein schönes Leben macht, ist Rosy geneigt, die rote Karte zu ziehen.
Da der Roman aus der Sicht Rosys in „Ich-Form“ verfasst ist, bekommt man als Leser wunderbare und amüsante Einblicke in Rosys Gedankenwelt frei Haus geliefert und es bereitete mir sehr viel Lesespaß miterleben zu dürfen, wie die Romanheldin – hin und hergerissen ob der Geschehnisse, die da in kürzester Zeit auf sie hereinprasseln, dennoch versucht, das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen.
Neben Rosy war meine heimliche Lieblingsfigur in diesem Roman jedoch „das Schwiegermonster“ Lotte. Unheimlich anstrengend, aber dennoch mit einem großen Herzen gesegnet. Man kann bei ihr stets zwischen den Zeilen lesen, dass sie es bereut, nicht immer das beste Verhältnis zu ihrer Schwiegertochter gehabt zu haben, auch wenn manche ihrer Aktionen die arme Rosy völlig überfordern.

Ich dagegen habe mehrmals herzhaft über „Lotte in Action“ lachen müssen und auch sonst sehr viel Lesespaß mit dem kleinen Büchlein gehabt, das ich allen Lesern, die noch eine leichte Lektüre für Zwischendurch oder für den Urlaub suchen, nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Spannender, prickelnder Roman!

Hotshots - Firefighters - Schatten der Vergangenheit
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Dianna und April Kelley hatten keine leichte Kindheit. Während Dianna zwar bei ihrer allein erziehenden, alkoholabhängigen Mutter bleiben konnte, wurde April dieses Glück leider nicht zuteil und so landete ...

Dianna und April Kelley hatten keine leichte Kindheit. Während Dianna zwar bei ihrer allein erziehenden, alkoholabhängigen Mutter bleiben konnte, wurde April dieses Glück leider nicht zuteil und so landete das Mädchen mit vier Jahren in einem Heim.
Doch Dianna gab nicht auf und versuchte später alles, um das Sorgerecht für die jüngere Schwester zu bekommen.
Diannas Wille und ihre Unermüdlichkeit in dieser Sache imponierten besonders dem Feuerwehrmann Sam MacKenzie, der sich Hals über Kopf in die junge Frau verliebte. Als Dianna schwanger wurde, bat Sam sie darum ihn zu heiraten und die Schwangere nahm überglücklich seinen Heiratsantrag an. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse als Dianna während eines Autounfalls ihr Kind verlor. Dianna verließ schließlich Hals über Kopf Sam und ihre Heimat und löste die Verlobung.

Jahre später:

Dianna hat mittlerweile Karriere als TV-Moderatorin gemacht und auch ihre Bemühungen um das Sorgerecht ihrer Schwester April hatten Erfolg- dennoch entpuppte sich April als Sorgenkind und der Kontakt zwischen beiden Schwestern war von Anfang an sehr schwierig.
Nach einem Streit ist April nun verschwunden und Dianna macht sich die größten Vorwürfe deswegen. Als sie unterwegs zu April ist, hat sie einen schweren Autounfall, bei dem ein anderer Autofahrer ums Leben kommt.

Als Sam von seinem Bruder erfährt, dass seine Ex-Verlobte einen schweren Unfall hatte, hält ihn nichts mehr am Lake Tahoe und so macht er sich auf, um zu Dianna ins Krankenhaus zu eilen.
Doch das erste Wiedersehen nach so langer Zeit ist nicht unbedingt vielversprechend. Dianna hat sich zwar zu einer attraktiven selbstsicheren Frau gemausert, doch sie verhält sich so, als ob Sam sie damals schwer gekränkt hätte. Bevor es jedoch zu einer Aussprache kommen kann, bekommt Dianna eine Hiobsbotschaft mitgeteilt- April ist seit einem Telefonanruf auf Diannas Mailbox, in dem sie ankündigt, Dianna im Krankenhaus zu besuchen, unauffindbar.
Sam bietet sofort seine Hilfe bei der Suche nach April an. Beide ahnen jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass die junge Frau entführt wurde.

Während sich Dianna und Sam auf die Suche nach April begeben, müssen sie sich notgedrungen miteinander arrangieren- beide fühlen sich zwar immer noch zueinander hingezogen, doch ihre Probleme sind nicht so leicht zu lösen wie es scheint…

Meine Einschätzung:

„Schatten der Vergangenheit“ ist bereits der zweite Teil der spannenden Reihe um eine Feuerwehrmannschaft, die rund um den Lake Tahoe für Sicherheit in Brandangelegenheiten sorgt. Diesmal steht Sam im Mittelpunkt der Story, dessen Bruder Connor, ebenfalls Feuerwehrmann, bei einem Einsatz, der sich in Band 1 der Serie „Gefährliche Begegnung“ abspielte, schwer verletzt wurde.
Sam ist ein recht interessanter Romanheld, der ganz nach dem Morro „Reden ist Silber, schweigen ist Gold“ stets alle Probleme in sich verschließt. Genau wie auch Dianna ist er ein Familienmensch, doch seine Kindheit war, da sich seine Eltern nicht verstanden, genauso unglücklich wie Diannas.
Beide sind sympathische Hauptfiguren in deren Seelenleben man sich als Leser sehr gut hineinversetzen kann, da die Autorin sich größte Mühe mit deren Charakterisierung gegeben hat und auch der sich erneut entwickelnden, zwischenmenschlichen Beziehung zwischen Held und Heldin viele Romanpassagen widmete.
Dabei geht sie meiner Meinung nach recht sensibel zu Werke - so werden auch die sich erneut entwickelnden tiefen Gefühle zwischen Dianna und Sam durchaus plausibel erklärt und man kann sich in diesem Roman auf viel Romantik und prickelnde Liebeszenen freuen.
Schön fand ich dazu, dass sich beide Figuren im Laufe der Story weiterentwickeln und ihre gemeinsamen Gespräche auch dafür sorgen, dass sie sich nicht nur auf sexueller Ebene wieder begegnen.

Zwar kommt auch hier die Spannung nicht zu kurz, (die bis auf eine Szene jedoch nichts mit dem Alltag eines Feuerwehrmannes zu tun haben) doch den größten Raum nimmt im Gegensatz zu Band 1 die Liebesgeschichte der Protagonisten ein.
Das Showdown am Ende des Buches ist jedoch wieder höllisch spannend geraten, so dass ich den Roman erst zur Seite legen konnte, nachdem der letzte Satz gelesen war.
Lediglich den Bösewicht des Romans, fand ich persönlich ein wenig zu stereotyp und blass beschrieben.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Wilde Mischung zwischen Chick-Lit und New Adult Romance mit viel „Sex and The City“ Flair:

Augen zu und glücklich
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Nachdem Pia, eines der „Brooklyn Girls“ bereits im Vorgängerband ihren Aidan traf, erzählt Gemma Burgess in ihrem aktuellen Roman, nun die Geschichte über Angie, Pias beste Freundin, die ebenfalls mit ...

Nachdem Pia, eines der „Brooklyn Girls“ bereits im Vorgängerband ihren Aidan traf, erzählt Gemma Burgess in ihrem aktuellen Roman, nun die Geschichte über Angie, Pias beste Freundin, die ebenfalls mit ihr und den anderen Frauen in der WG in Brooklyn lebt.
Genauso wie Pia einst, ist Angie äußerst partywütig. Doch als Angie eines Morgens in einem Nobelhotelzimmer aufwacht, wo sie 3000 Dollar vorfindet und wegen eines Drogen und Alkoholrausches in der Nacht zuvor, keinen blassen Schimmer hat, was geschah, beschließt sie, in Zukunft etwas kürzer zu treten. Eigentlich ist sie nämlich nach New York gekommen um eine Karriere als Modedesignerin zu machen, doch persönliche Probleme und die Ankündigung ihrer Mutter, dass sich Angies Eltern scheiden lassen wollen und der drohende Bankrott ihres Vaters, werfen Angie völlig aus der Bahn.

Ein angeblicher Freund, lädt Angie auf einen Kurztrip in die Karibik mit anschließendem Törn auf einer Segeljacht ein. Doch ausgerechnet diese Reise, die Angie etwas Ablenkung bringen soll, entpuppt sich als Höllentrip. Stef, Angies Freund, hat einem anderen Kumpel nämlich Angies Liebesdienste versprochen. Gegen Bezahlung natürlich, versteht sich. Angie wird fuchsteufelswild, als sie davon erfährt, denn nun ahnt sie natürlich auch, was in der Nacht ihres Blackouts geschah. Einzig ein Mitglied der Bordcrew bietet ihr seine Unterstützung an, als Angie kurzentschlossen über Bord springt, doch Angie ist zu geschockt, um auf sein freundlich gemeintes Angebot, sie zurück ans Land zu rudern, einzugehen.
Und doch sieht sie ausgerechnet diesen Mann nur wenige Tage später wieder, als er vor ihrer Tür in Brooklyn steht, um ihr, ihre auf dem Schiff zurückgelassenen, privaten Dinge zurückzugeben. Sam und Angie, gehen eine rein platonische Freundschaft miteinander ein, denn auch Julia, eine Freundin und Mitbewohnerin der WG hat auf Sam ein Auge geworfen. Als Julia und Sam ein Date miteinander haben, bemerkt Angie aber zu ihrem Entsetzen, dass es ihr weh tut, Sam mit Julia zu sehen…

In „Augen zu und glücklich“, steht nun eine Protagonistin im Fokus, die zwar unglaublich direkte, manchmal auch etwas schamlose Reden schwingt- mit anderen Worten: Sie nimmt kein Blatt vor dem Mund, was sie auf eine seltsam verquere Art und Weise aber auch wieder sympathisch macht und mir reichlich Assoziationen zu „Samantha“ (Figur aus der TV Serie Sex and the City) beschert hat.
Zwar nervt es mich jedes Mal wieder, wenn in Romanen dieses Genres, Akteure dem Alkohol und den Drogen so sehr frönen, als ob sie gegen jedwede Süchte völlig immun wären, was ich ziemlich bedenklich finde; doch bekommt nach Pia auch Angie irgendwann die Kurve und lernt dazu, was dann doch ein positiver Aspekt der Geschichte war.

Ebenfalls groß geschrieben wird auch der Zusammenhalt der „Mädels-WG“, der abermals untermalt wird, durch reichlich lebendige und witzige Dialoge der Freundinnen, so dass ich mich beim Lesen prächtig amüsiert habe. Angie lag mir als Protagonistin mehr, als Pia aus „Da haben wir den Glückssalat“, da sie einfach etwas weniger Drama-Queen ist und echte familiäre Probleme aufweisen kann, die plausibel erklären, wieso sie sich manchmal so seltsam verhält- besonders in Bezug auf Männer und ernste Beziehungen.

Überhaupt versteht es die Autorin, ihren Hauptfiguren sehr viel Tiefgang auf den Leib zu schreiben, so dass die Romanserie mehr ist, als nur nette Unterhaltung aus der Welt der Reichen und Schönen zu sein. Ab dem Moment, als Sam in Angies Leben tritt, öffnet sie sich ihm zum Teil auch erst unbewusst, immer mehr und lässt endlich wieder einen Menschen näher an sich heran, was mir sehr gut gefallen hat. Und dennoch, auch Sam hat seine Geheimnisse und „Leichen im Keller“, die er Angie jedoch, meinem Empfinden nach, etwas zu spät offenbart; andererseits kann man sein situationsbedingtes Zögern aber auch gut verstehen.

Die Liebesgeschichte zwischen Angie und Sam entwickelt sich zwar langsam, doch das Timing fand ich perfekt, so dass hier auch die kleinen Romantiker unter den Lesern nicht zu kurz kommen. Übrigens finden auch Pia und Aidan in diesem Roman am Rande Erwähnung, denn ihre Love Story geht so turbulent wie zuvor weiter.
Ein bisschen störend empfand ich gewisse Zufälle, die im Laufe der Geschichte geschehen und Angies Karriere förderlich sind- sie wirkten mir einfach eine Spur zu sehr an den Haaren herbeigezogen, aber dieser kleine Kritikpunkt kann meinen guten Gesamteindruck, den ich von der Story habe, an dem ansonsten sehr guten Roman nicht schmälern.

Kurz gefasst: Der zweite Teil der „Brooklyn Girls“ Reihe entpuppte sich als wilde Mischung zwischen Chick-Lit und New Adult Romance mit viel „Sex and The City“ Flair: Fans dieser genannten Genres, werden bestimmt begeistert sein! Klare Leseempfehlung!

Teil einer Serie: Brooklyn Girls

1. Teil: Da haben wir den Glückssalat
2. Teil: Augen zu und glücklich
3. Teil: Verliebt steht mir gut

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Lesenswerter 4. Teil der Rock Kiss Reihe, in der Tragik und Glück nah beieinander liegen. Mein Lieblingsband der Serie!

Rock Kiss - Bis der letzte Takt verklingt
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Abe Ballamy, Mitglied der beliebten Rockband „Schoolboy Choir“, hat den Absprung von Drogen und Alkohol endlich geschafft. Doch der Weg dahin war sehr steinig. Nicht nur für Abe, sondern auch für dessen ...

Abe Ballamy, Mitglied der beliebten Rockband „Schoolboy Choir“, hat den Absprung von Drogen und Alkohol endlich geschafft. Doch der Weg dahin war sehr steinig. Nicht nur für Abe, sondern auch für dessen Exfrau, Sarah, die ihn vor seiner Entziehungskur verließ, da er sich ihr gegenüber grausam verhielt. Zwar schlug er sie niemals, doch waren seine letzten Worte, bevor Sarah ging, dermaßen hart für die junge Frau, die ihren Mann bis dato über alles liebte, dass sie sich schwor, nie wieder zu ihm zurückzukehren.

Kurz darauf lernte Sarah einen anderen Mann kennen und wurde von ihm schwanger. Doch ihr Kind war eine Totgeburt und Sarahs Trauer wog dermaßen schwer, dass sie mit dem neuen Mann an ihrer Seite nicht mehr klar kam. Als sie mit ihm Schluss machte, schlug er sie und ausgerechnet Abe kam ihr damals zur Hilfe, der zufällig vorbei kam.
Während Abe in diesem Moment begriff, wie sehr er Sarah wehgetan hatte und dass er die Schuld an ihrer Entzweiung ganz alleine trug, wollte Sarah nur alleine sein.

Seitdem ist einige Zeit vergangen und Abe will nun um seine große Liebe kämpfen. Doch Sarah macht es ihm nicht leicht. Zwar haben sie einen heißen One Night Stand miteinander, doch tags darauf, macht sie ihm klar, dass es lediglich ein „Ausrutscher“ für sie war und es besser wäre, wenn sie sich nie wieder sehen. Abe ist am Boden zerstört, doch immer noch will er nicht aufgeben, weil er weiß, dass Sarah es wert ist zu warten. Als Sarah ihn jedoch kontaktiert, weil sie in ihrer gemeinsamen Nacht schwanger geworden ist, sieht Abe endlich einen Hoffnungsstreif am Horizont. Bekommt er eine zweite Chance?

Nachdem ich die ersten beiden Teile ziemlich übel fand, weil ich die Romanhelden nicht mochte und auch der Schreibstil der Autorin mir darin nicht so zusagte, blieb ich dennoch am Ball, da ich mir im Vorfeld die komplette Romanreihe gekauft hatte und wurde für mein Durchhalten dann mit einem recht guten dritten Teil belohnt, der mehr Tiefgang aufwies, als die sehr flachen Vorgängerbände. „Bis der letzte Takt verklingt“, erzählt nun die Story über Abe und Sarah und ist sogar noch ein Tickchen besser, als „Ich will alles von dir“. Zwar fand ich die Sätze, die Abe Sarah im Drogenrausch sagt und die zur Trennung führten unglaublich grausam, doch lässt die Autorin den Leser an seinem familiären Hintergrund teilhaben und so kann man sich zumindest in ihn hineindenken und versteht, dass es die Trauer um seine Schwester war, die ihn so heftig reagieren ließ. Und vor allem muss Abe ganz schön leiden, was ich gut fand, denn Sarah hat verständlicherweise jegliches Vertrauen in ihn verloren.

Dieser Roman ist, über weite Teile, ein ruhig und sensibel erzähltes Zwei-Personen-Stück und auch wenn die Autorin hier wahnsinnig viele hocherotische Liebesszenen eingebaut hat und mir die Liebesgeschichte gut gefallen hat, fand ich, dass die Musik, die Band und der ganze Rockstar-Hintergrund, diesmal zu kurz kamen, was ich ein wenig schade fand. Daher schleichen sich leichte Längen ein, die jedoch nicht so gravierend sind, wie im Vorgängerband. Dennoch fand ich Sarah und Abes Story am besten, denn die Autorin hat hier endlich einmal gezeigt, dass sie auch Liebesgeschichten schreiben kann, die etwas mehr Tiefsinnigkeit haben. Die Dialoge des Paares wirken lebensecht und Sarahs Probleme gehen einem beim Lesen ziemlich unter die Haut. Aufgelockert wird diese größtenteils sehr ernste, tragische Love Romance, von diversen Hochzeiten von Abes Bandkollegen, die man, zusammen mit deren Partnerinnen ja bereits in den Vorgängerbänden kennenlernen durfte.

Kurz gefasst: Lesenswerter 4. Teil der Rock Kiss Reihe, in der Tragik und Glück nah beieinander liegen. Mein Lieblingsband der Serie!

Rock Kiss Reihe:
1. Teil: Eine Nacht ist nicht genug
2. Teil: Ich berausche mich an dir
3. Teil: Ich will alles von dir
4. Teil: Bis der letzte Takt verklingt

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Kurzweilige, süße Historical Romance und ein gelungener vierter Teil der Enterprising Ladies Reihe.

Eine Lady für den brennenden Baron
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England, 1817:

Die aus gutem Hause stammende Lady Mathilda Dorring, hat eine große Dummheit begangen und gilt nun im ton als kompromittiert. Als ausgerechnet der Mann, den sie mit Heimtücke in eine Ehefalle ...

England, 1817:

Die aus gutem Hause stammende Lady Mathilda Dorring, hat eine große Dummheit begangen und gilt nun im ton als kompromittiert. Als ausgerechnet der Mann, den sie mit Heimtücke in eine Ehefalle locken wollte, ihr Cousin Richard, anbietet, sie könne weiterhin in seinem Haushalt leben, begreift Mathilda dass sie seine grenzenlose Gutmütigkeit nicht mehr ausnutzen möchte. Mathilda flieht Hals über Kopf nach Bristol. Dort plant sie, sich eine Stellung als Gesellschafterin zu suchen, doch ganz durchdacht ist dieser Schritt nicht. Denn eine bislang dermaßen behütet aufgewachsene Dame, weiß nicht, welche Gefahren allein auf sich gestellt, auf sie lauern können. Zudem ist keiner in den Agenturen, die Hausangestellte und Gouvernanten vermitteln, gewillt, ihr eine Stellung zuzuteilen. Schließlich hat die junge Frau keinerlei Zeugnisse vorzuweisen.

Es ist nur der Geistesgegenwart eines Mannes zu verdanken, dass ihr Aufenthalt in Bristol nicht in einer Katastrophe mündet. Baron Jasper Fallon lebt eigentlich, zusammen mit seiner Mutter und seiner jüngeren Schwester Sophia, einem störrischen Wildfang, im ländlich gelegenen Wales. Weil Jasper jedoch findet, dass es langsam Zeit wird, dass Sophia den dringend benötigten gesellschaftlichen Schliff erhält, ist er nach Bristol gekommen um eine passende Gesellschafterin für sie zu finden. Nachdem sich Jaspers und Mathildas Wege bereits zweimal gekreuzt haben und er sich bei jedem Zusammentreffen als Retter in der Not entpuppte, fürchtet Mathilda sich keineswegs davor, Jaspers berufliche Offerte anzunehmen und begleitet ihn zurück nach Wales. Eigentlich kommt es Mathilda ganz gelegen, denn sie hofft, dass sie dort fernab von der Gesellschaft Ruhe finden wird. Denn nicht nur der Skandal der ihr anhängt, macht ihr weiterhin zu schaffen, auch ihrer ehrgeizigen, kaltherzigen Mutter möchte sie für eine Weile entfliehen.

Jasper ist ein attraktiver Mann, trotz der Narben im Gesicht, die er sich bei einem Unfall zuzog und ein ungewöhnlicher Adliger. Er entpuppt sich als leidenschaftlicher Tüftler und Erfinder. Aber vor allem ist er so anders, als die Herren, die Mathilda bislang kennenlernen durfte. Sie fühlt sich sehr zu ihm hingezogen, fürchtet aber, ihm ihre dunklen Geheimnisse zu offenbaren und schweigt sich ob ihrer wahren Herkunft aus. Jasper hingegen ist irritiert von Mathildas widersprüchlichem Verhalten. Mal ist sie so zurückhaltend, mal tritt sie auf wie eine Dame, die es gewohnt ist zu herrschen. Ein Verhalten, das völlig untypisch ist, für eine junge Angestellte. Ein Verhalten, dass Jasper jedoch neugierig macht…
Nachdem man die Heldin dieses Romans, Mathilda in den Vorgängerbänden, als ziemlich unsympathisch wirkende Nebenfigur kennenlernen durfte, war ich gespannt darauf, ob es der Autorin gelingen würde, Mathilda in ihrer eigenen Geschichte liebenswürdiger darstellen zu können oder dem Leser zumindest plausible Gründe für ihr schuftiges Verhalten zu bieten, damit es gelingen würde Mathildas Seelenleben zu begreifen.
Und in der Tat ist es Felicity D’Or gelungen, dieses Kunststückchen zu bewältigen. Man versteht, dass Mathilda mehr oder weniger eine unglückliche Marionette ihrer Mutter war, die sich stets bemühte, es dieser in allen Belangen recht zu machen, weil sie geliebt werden wollte. So entwickelt man beim Lesen durchaus Mitleid mit der Romanheldin und selbst wenn Mathilda so manches Mal ein wenig widersprüchliche charakterliche Facetten zeigt, sind diese dennoch nachvollziehbar, weil sie einer völlig anderen Welt entstammt und es bislang gewohnt war, dass die Menschen sich ihren Wünschen fügten. Zwar geht Mathilda hart mit sich ins Gericht, was ihr gut zu Gesicht steht, ob ihrer Fehler, doch fällt es ihr nach wie vor schwer, sich unterwürfig wie ein Dienstbote zu geben. Für meinen Geschmack passte es jedoch zur Charakterisierung von Mathilda und ich hätte es eher unglaubwürdig gefunden, wenn sie sich in ihrer eigenen Story völlig gewandelt hätte.

Der Romanheld, Jasper, ist ein interessante Figur die jeglichem Standesdünkel, den die Gesellschaft hegt und pflegt, lieber aus dem Wege geht. Das macht ihn erfrischend unkompliziert, dennoch besitzt er ausreichend Sensibilität, um Mathilda zu händeln, wenn sie etwas schwierig wird. Ich fand die Liebesgeschichte der beiden gut erzählt und auch wenn es sich hier eher um einen Roman handelt, der eine etwas ruhigere Gangart anschlägt, fand ich ihn zu keinem Zeitpunkt langweilig. Im Gegenteil. Ich mochte auch die neu eingeführten Nebenfiguren wie Jaspers Mutter und Schwester sehr und habe mich zudem sehr gefreut, dass die resolute Lady Regina wieder mal mit von der Partie ist, deren Story ja im zweiten Band der Reihe „Ein Herzogtum für die Liebe“, erzählt wird.
Die Liebesszenen sind gewohnt prickelnd und ansprechend und runden diese schöne Historical Romance perfekt ab. Einen halben Punkt bei meiner Bewertung habe ich lediglich abgezogen, weil ich fand, dass Mathilda sich ein wenig zu schnell verführen lässt, was einfach ein wenig unglaubwürdig anmutet in ihrer Situation.

Kurz gefasst: Wie Mathilda, „das schwarze Schaf“ der Gesellschaft, doch noch den Mann fürs Leben findet. Kurzweilige, süße Historical Romance und ein gelungener vierter Teil der Enterprising Ladies Reihe.


Enterprising Ladies Reihe:

1. Teil: Was kostet die Liebe?
2. Teil: Ein Herzogtum für die Liebe
3. Teil: Mein Lord gehört zu mir
4. Teil: Eine Lady für den brennenden Baron

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