Rezension zu Fighting to be free – Nie so begehrt von Kirsty Moseley
Der Klappentext:
Seit Jamie Cole die Liebe seines Lebens von sich gestoßen hat, ist er ein anderer Mann geworden. Ohne Hoffnung auf eine bessere Zukunft verstrickt er sich tiefer in die Bandenkriege der New Yorker Unterwelt. Doch plötzlich ist Ellie zurück. Obwohl es Jamie zu zerreißen droht, versucht er sich, von ihr fernzuhalten, um sie zu schützen. Jamie würde alles für sie tun. Aber seine Feinde haben nur darauf gewartet, dass er endlich eine Schwachstelle offenbart.
Meine Meinung:
Nachdem Band 1 mit so einem schlimmen Cliffhanger geendet hat, musste ich selbstverständlich sofort wissen, wie es weitergeht. Natürlich war ich nicht darauf gefasst, dass die Autorin so einen großen Sprung gemacht hat und sich die beiden Protagonisten so sehr verändert haben. Auf die kommende Geschichte war ich auf keinen Fall vorbereitet. Doch ich mochte Teil 1 und habe mich am Anfang ein wenig durchgekämpft, weil ich nicht sofort in die Geschichte reingekommen bin. Aber das hat sich eigentlich ganz schnell gelegt, denn kurze Zeit später ging die Story los und das Drama begann. Eigentlich habe ich wieder gedacht, dass ich das Ende vorhersehen kann, aber ich wurde wieder überrascht. Natürlich kann jeder, der sich in diesem Genre bewegt, sich das endgültige Ende ein kleines bisschen denken, aber was anderes würde mir auch gar nicht gefallen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Buch gewesen und kann es wirklich nur empfehlen.
Das Buch wurde wieder aus den Sichten von Jamie und Ellie geschrieben, wie schon bei Band 1. Doch es wechselt nicht andauernd oder nach jedem Kapitel, sondern ein längerer Teil wird oft von einem der beiden Protagonisten erzählt. Das hat zur Folge, dass man nicht immer wieder umdenken muss und das ist wirklich ein toller Pluspunkt. Man hat beide Perspektiven, muss aber nicht immer wieder umdenken und hin und her switchen. Der Schreibstil ist wirklich flüssig und fesselnd und ich konnte das Buch mit fortlaufender Geschichte gar nicht mehr aus der Hand legen. Man wollte einfach wissen, wie es weiter geht. Obwohl ich leider sagen muss, dass ich das Thema der Trauer ein wenig langgezogen fand. Ich habe natürlich genauso mitgelitten, aber irgendwann dachte ich mir, dass es auch mal um etwas anderes gehen könnte. Und prompt änderte sich die Geschichte. Also es war zwar grenzwertig, aber gerade noch so das richtige Maß. Trotzdem wurden immer weitere Geheimnisse und unerwartete Dinge eingebaut, die den ganzen Lesefluss nicht abreißen lassen konnte. Ich hätte mir zwar ein wenig mehr Beziehung/Interaktion zwischen Jamie und Ellie gewünscht, aber ich war wohl auch ein wenig verwöhnt von Band 1.
Das Cover von Band 2 ähnelt dem sehr von Band 1, was natürlich an sich erstmal gut ist. Doch mich hat schon Band 1 vom Cover her nicht total begeistern können, da macht auch Teil 2 keine Ausnahme. An sich ist es ja wirklich ganz hübsch, aber eben nichts Besonderes. Im Gegensatz zu Band 1 wurden die Blumen geändert und die Farbe des gesamten Einbandes. Die Schrift des Titels ist wieder dieselbe, die mir schon bei Band 1 ganz gut gefallen hat. Die beiden Bücher sehen ganz schön nebeneinander aus und können sich an sich schon sehen lassen. Das Schlichte an dem Cover ist wiederum etwas Besonderes, welches nichts von der Geschichte erzählt. Alles in allem ist auch dieses Titelbild ganz hübsch, aber ein bisschen simpel.
Inzwischen sind 3 Jahre ins Land gezogen, Jamie und Ellie sind immer noch getrennt. Ellie hat sich entschieden, nach ihrer Weltreise erstmal nicht mehr nach Amerika zurückzukehren. Sie war am Ende von Band 1 so zutiefst verletzt, dass ich erstaunt war, sie wieder so glücklich zu erleben. Sie hat sich charakterlich etwas verändert, ist vor allem vorsichtiger geworden und vertraut den Menschen nicht mehr so schnell. Auch Jamie hat eigentlich eine komplette 380 Grad Wendung durchgemacht. Er hat seinen Wunsch nach einem besseren Leben komplett aufgegeben und steckt tiefer in der illegalen Szene, als er je erwartet hätte. Die Beiden leben also an 2 verschiedenen Enden der Welt, doch ein Schicksalsschlag zwingt Ellie dazu, wieder nach Hause zu kommen. Und dann merkt man wieder, dass noch etwas von dem alten Jamie in ihm steckt. Er ist immer noch ein gescheiter Junge, der eigentlich nur wirklich glücklich werden will. Durch manche Aktionen fand ich ihn ein bisschen verrückt, aber irgendwie auch niedlich. Also bringt mich dieser Kerl auch immer noch zur Weißglut, daran hat sich nichts geändert. Mit Ellie hingehen konnte ich einfach nur mitfühlen. Es hat irgendwie auch mich innerlich zerrissen, wie sie gelitten hat. Doch irgendwie wirkt es, als würde jeder Schicksalsschlag sie nur stärker machen und sie lässt sich immer noch nicht unterkriegen. Ellie ist ein wahnsinnig lieber und toller Mensch, der einem einfach ans Herz wachsen muss. Ich persönlich wusste auch nie ob sie mit Jamie besser oder schlechter dran ist. Verdirbt er sie oder ist er doch das Beste, was ihr in ihrem Leben je passiert ist? Am Ende habe ich aber eine eindeutige Entscheidung getroffen.
Mein Fazit:
Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen. Die Geschichte ist wieder tiefgründig, wie auch bei Band 1 und man wird wieder auf eine Gefühlsachterbahn mitgenommen, die man nicht erwartet hat. Es ist gut durchdacht und voller Spannung. Ich glaube, entweder liebt man Jamie, oder man hasst ihn. Aber ich habe mich eindeutig für die positive Variante entschieden und konnte so voll und ganz in dieser Geschichte abtauchen. Und auch dieses Buch hat mir etwas gelehrt: Lebe jeden Tag so, als ob es dein letzter wäre und verbringe die Zeit, die du hast mit deinen Liebsten. Schätze auch die unbedeutenden Momente, denn sie können so schnell vorbei sein. Halte deine Gefühle nicht zurück, denn irgendwann wirst du sie der Person nicht mehr sagen können.
4,5 Sternchen von 5 Sternchen