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Veröffentlicht am 12.06.2020

Ein sympathisches Heldenpaar das sich etwas im Kreis dreht- doch die sexy Liebesszenen und eine unterhaltsame, romantische Liebesgeschichte sorgen dennoch für gute Leseunterhaltung, wenn auch mit kleinen Längen

Zwei sündige Herzen
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Als Kind war die schöne und mittlerweile verwitwete Meredith Maddox unsterblich verliebt in den Sohn des Earls, der zusammen mit seiner Familie das mächtige Anwesen Nethermoor Hall bewohnte, das zum beschaulichen ...

Als Kind war die schöne und mittlerweile verwitwete Meredith Maddox unsterblich verliebt in den Sohn des Earls, der zusammen mit seiner Familie das mächtige Anwesen Nethermoor Hall bewohnte, das zum beschaulichen Dörfchen Buckleigh in the Moor gehörte. Doch Rhys nahm die Schwärmerei der damals noch kindlichen Meredith gar nicht wahr; er hatte einst ganz andere Probleme. Nach dem Tod von Rhys Mutter entwickelte sich sein Vater zum brutalen und kaltblütigen Schläger und ließ all seine Aggressionen an Rhys aus, der innerhalb kürzester Zeit von Narben übersäht war.

Meredith und ihr Vater, der Stallmeister von Nethermoor Hall hatten Mitleid mit dem Jungen, doch war es ihnen als einfache Dörfler nie gegeben, sich einzumischen, wenn Rhys mal wieder verprügelt wurde. Doch eines Nachts, als es wieder einmal zu einem Streit zwischen Rhys und seinem Vater im Stall kam, brach plötzlich ein Feuer aus. Nethermoor Hall brannte bis auf die Grundmauern ab und Meredith Vater, dem es noch gelang, den jungen Rhys aus den Flammen zu ziehen, wurde durch seine schweren Brandverletzungen zum Krüppel. Der Earl zog schließlich weg und mit ihm Rhys, den sie, so glaubte Meredith, niemals mehr wieder sehen würde.

16 Jahre später, mittlerweile ist Meredith durch Heirat im Besitz der Gast und Schankwirtschaft „The Three Hounds“, betritt eines Tages ein Fremder Merediths ganzen Stolz und verlangt ein Zimmer für eine Nacht. Schnell erkennt sie in dem Fremden „ihren“ Rhys wieder, doch dieser fühlt sich plötzlich von ihr angezogen, als er erfährt, wer sie ist und dass ihr Mann bereits verstarb. Rhys möchte nach langen Jahren des Krieges, endlich Wiedergutmachung leisten, denn er glaubt ganz fest daran, dass er die Schuld daran trägt, dass Buckleigh in the Moor am Rande des Existenzminimums vor sich hinvegetiert. Außerdem will er Meredith zur Frau nehmen, da er es nie vergessen konnte, dass es ihr Vater war, der ihn einst rettete. Doch Meredith hat ganz andere Pläne mit Rhys, der trotz seiner zahlreichen Narben immer noch höllisch attraktiv ist. Sie will ihn keinesfalls heiraten, sondern erst einmal ordentlich verführen…

Der zweite Teil der „Stud Club“ Trilogie von Tessa Dare erzählt nun die Geschichte eines sogenannten „tortured heroes“, also eines Mannes, der durch seinen lieblosen und brutalen Vater und nicht zuletzt durch die Schrecken des Krieges viele seelische Pein erdulden musste und immer noch tut. Er glaubt, er allein wäre am Untergang von Nethermoor Hall schuld und will, obwohl ihn die Dörfler so schnell wie möglich wieder los werden wollen, da er ihre Schmuggelgeschäfte gefährdet, unbedingt Wiedergutmachung leisten.
Er glaubt ferner daran, dass es Schicksal wäre, dass Meredith und er ein Paar werden, doch Meredith will davon nichts hören und vor allem will sie keinen Mann heiraten, der sie nur aus reinem Schuldbewusstsein ehelicht.

Rhys ist allerdings ein Mann, der sich nicht von seinem Vorhaben abbringen lässt- auch wenn Meredith da ein eindeutiges „Nein, ich will Dich nicht heiraten!“, in den Raum wirft. Allerdings entwickelt er sich keinesfalls zum Stalker. Vielmehr knistert es von Anfang an zwischen Rhys und Meredith, wobei Rhys sich aber auf körperlicher Ebene alles andere als aufdrängt. Stattdessen lässt er Taten sprechen um seine Meredith überzeugen zu können. Er verspricht Merry, deren Gasthaus auszubauen und ihnen beiden schließlich ein Cottage herzurichten, in dem sie leben können, nach ihrer Hochzeit. Doch die Dörfler legen ihm im wahrsten Sinne einige Steine in den Weg wobei jedoch gerade auf den ersten 200 Seiten zwischen beiden Parteien so sehr die Fetzen fliegen, dass man gebannt weiterliest. Auch sind die weltoffene Meredith, die bereits einige Liebhaber und einen Ehemann vor Rhys hatte und der sensible Rhys ein interessantes Paar, das ich schnell in mein Leserherz geschlossen habe.

Jedoch schlichen sich, wie ich fand, nach besagten ersten 200 Seiten kleine Längen ein, da Meredith und Rhys, weiter auf ihrem Standpunkt beharren (also er will heiraten, sie nicht) und auch die Nebenstory dieser Trilogie um die Aufklärung an dem Mord von Rhys Bekannten, nicht so spannend gestrickt war, wie ich es mir eigentlich erhofft hatte. Dafür dürfen sich Fans sehr erotik-lastiger Historicals dann auf viele prickelnde und sexy Liebesszenen freuen, die mehrere Seiten lang sind, sich aber gut in die Story einfügen.
Am Ende des Romans werden dann noch gewisse Geheimnisse der Vergangenheit gelüftet und es wird noch einmal kurz spannend.

Die Übersetzung fand ich im Großen und Ganzen diesmal ok, doch war ich hinsichtlich der Tatsache, dass die Autorin/Übersetzerin einen regelrechten Verschleiß bei der Benutzung des Wortes „Fürwahr“ an den Tag legte, etwas genervt.
Zwar muss man als Leser einige Abstriche in Sachen glaubwürdige Story“ machen, denn im wahren Leben hätte ein Adliger wohl kaum eine Ehe mit einer verwitweten Schankwirtin in Betracht gezogen, doch wenn es einem gelingt diesen Punkt auszuklammern, wird man mit einem sehr netten, sehr leichten aber auch sehr erotischen Liebesroman belohnt.

Kurz gefasst: Ein sympathisches Heldenpaar das sich etwas im Kreis dreht- doch die sexy Liebesszenen und eine unterhaltsame, romantische Liebesgeschichte sorgen dennoch für gute Leseunterhaltung, wenn auch mit kleinen Längen.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Der dritte Teil der Spindle Cove Reihe- Süße, romantische Love Story; allerdings auch mit einigen Längen behaftet.

In den Armen eines Gentlemans
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Kate Taylor, lebt allein in dem kleinen, beschaulichen Örtchen Spindle Cove. Seitdem zwei ihrer Freundinnen den Mann fürs Leben gefunden haben, wünscht sie sich insgeheim ebenfalls ein wenig Glück im Leben. ...

Kate Taylor, lebt allein in dem kleinen, beschaulichen Örtchen Spindle Cove. Seitdem zwei ihrer Freundinnen den Mann fürs Leben gefunden haben, wünscht sie sich insgeheim ebenfalls ein wenig Glück im Leben. Zumindest aber würde sie endlich gerne wissen, wer ihre Eltern sind. Ein Besuch im Nachbarort, in dem die ehemalige Erzieherin des Kinderheims lebt das Kate einst beherbergte, birgt leider nur eine große Enttäuschung und Tränen, denn die herzlose Erzieherin beschimpft Kate lediglich als Kind der Schande und weigert sich, Namen zu nennen.

Kopflos stürzt Kate auf die Straße und wird dort ausgerechnet von Corporal Thorne aufgelesen, der sich zufällig ebenfalls im Ort befindet. Thorne, ein attraktiver Soldat, dem zahlreiche Frauengeschichten nachgesagt werden, hat um Kate allerdings bislang einen großen Bogen gemacht und gehört auch sonst nicht gerade zur redseligen Sorte Mensch. Seine Schroffheit, hat schon einige ihrer Schülerinnen; denn Kate unterrichtet Musik, in die Flucht geschlagen, doch Kate ist überaus dankbar, als Thorne ihr anbietet, sie auf seinem Pferd zurück nach Spindle Cove zu begleiten. Unterwegs lernt sie auch eine andere, verwirrend beschützende Seite von Thorne kennen und sie beginnt sich für ihn zu interessieren.

Als eine recht unkonventionelle Adelsfamilie nach Spindle Cove kommt und glaubt, in Kate eine lang verschollen geglaubte Erbin zu erkennen, ist es abermals Thorne, der Kate zur Seite steht. Er gibt sich kurzerhand als Kates Verlobter aus und setzt so unbewusst Kates innigsten Wunsch in Kraft. Doch von Thornes Seite soll es lediglich eine Verlobung auf Zeit sein, da er glaubt, dass Kate viel zu gut für ihn ist. Zudem will er sich alsbald auf den Weg in die Kolonien machen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Kann Kate ihn umstimmen?

Der bereits dritte Teil der Spindle Cove Reihe, erzählt nun die Geschichte von Kate und Samuel- beides Außenseiter, die eine bewegte, gemeinsame Vergangenheit haben. Jedoch kann allein Samuel sich daran erinnern, was ihn im Zuge der Story auch belastet. Samuel schlägt sich zudem mit einem Kriegstrauma herum, dass ihn ab und an heimsucht und auch so gibt sich Samuel, der in seinem Leben bislang keine Liebe kennenlernen durfte, sehr zugeknöpft. Doch Kate, die ein weiches Herz besitzt, knackt nach und nach seine raue Schale und legt den empfindsamen Kern frei. Gerade in diesen Momenten, fand ich „In den Armen eines Gentlemans“ , anrührend und es knistert gewaltig zwischen dem Heldenpaar. Die Liebesszenen sind schon recht prickelnd geraten, allerdings fand ich sie zum Teil auch etwas schwülstig beschrieben, was womöglich auch an der deutschen Übersetzung liegt, die mir diesmal nicht ganz so sehr behagte, wie noch im ersten Teil der Reihe.

Obwohl Kate und Samuel einige traurige Erlebnisse in ihrem Leben haben erdulden müssen, hat die Autorin aber dennoch einen Roman abgeliefert, der beschwingt und leicht daher kommt und in dem auch der Humor nicht zu kurz kommt. „Stichwort: Kürbis“.

Man kann sich gut in das Heldenpaar hineindenken und auch nachvollziehen, wieso sie sich ineinander verlieben.

Dennoch gibt es aber ein paar Kritikpunkte anzumerken. Zum einen fand ich Kates mögliche Anverwandte (ob sie es nun sind oder nicht, möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten!) einfach zu schräg und unkonventionell für meinen Geschmack gestrickt. Zudem blieben sie, abgesehen von ihren Schrullen, die mehrfach erwähnt werden, einfach zu blass. Und auch die Wendung gegen Ende des Romans war mir einfach „too much“. Sie ist viel zu unglaubwürdig geraten, als zumindest im Kern wahr zu wirken. Und dazu diese „Friede, Freude, Eierkuchen- Mentalität“ der Aristokraten in diesem Band, war einfach nicht zu fassen. Vor allem, was ihre Beweggründe anging, Kate im Kreise der Familie aufzunehmen. Zwar wartet Tessa Dare hier durchaus mit einer süßen, romantischen und ans Herz gehenden Liebesgeschichte auf und man bekommt es mit einem charismatischen, liebenswerten Heldenpaar zu tun, doch leider waren für meinen Geschmack im Laufe des Romans einige Längen zu beklagen und das Hin und Her zwischen Kate und Samuel hätte ebenfalls ein wenig gestraffter erzählt werden können.

Kurz gefasst: Der dritte Teil der Spindle Cove Reihe- Süße, romantische Love Story; allerdings auch mit einigen Längen behaftet.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Mit viel Bildhaftigkeit, Humor und Wärme schildert die Autorin nicht nur den Alltag des kleinen Ortes Treviso und seinen Bewohnern, ihr gelingt es auch die Dörfler sympathisch und herrlich schrullig wirken zu lassen

Das Wunder von Treviso
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Da der Klappentext den Inhalt perfekt wieder gibt, verzichte ich in diesem Fall auf eine eigene Zusammenfassung. „Das Wunder von Treviso“ ist ein kleiner aber feiner heiterer Roman für alle diejenigen ...

Da der Klappentext den Inhalt perfekt wieder gibt, verzichte ich in diesem Fall auf eine eigene Zusammenfassung. „Das Wunder von Treviso“ ist ein kleiner aber feiner heiterer Roman für alle diejenigen Leser, die einen etwas hintersinnigen Humor haben. Da der Humor der Autorin mit meinem scheinbar konform geht, hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen des Büchleins, das meiner Meinung nach auch ruhig etwas dicker hätte sein können. Die Geschichte spielt in Italien, das ist wahr und auch der Pfarrer der Gemeinde entpuppt sich als gewitztes Schlitzohr, doch Don Camillo & Peppone Vergleiche würde ich allein deswegen jetzt nicht unbedingt ziehen.

Mit viel Bildhaftigkeit, Humor und Wärme schildert die Autorin nicht nur den Alltag des kleinen Ortes Treviso und seinen Bewohnern, ihr gelingt es auch die Dörfler sympathisch und herrlich schrullig wirken zu lassen. Neben der Story um die Madonnenstatue, werden auch zwei kleine Liebesgeschichten erzählt- zudem beschreibt Susanne Falk auch die langsame Annäherung zwischen Antonio (dem Pfarrer) und seiner Schwester Maria nach einer Familientragödie mit einer ordentlichen Portion Herz und Wärme ohne jedoch in Kitsch und Schmalz abzudriften.
Man sollte jedoch Sinn für Humor besitzen, wenn man sich auf dieses Büchlein einlässt- dann wird man, wie ich, sicherlich viel Spaß damit haben!

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Schräge Lektüre für Weihnachtsmuffel

Ach du fröhliche
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Alles hat den Anfang am Weihnachtstag- während Romy Menzel, die Mitarbeiterin eines Baumarktes auf ihren Feierabend wartet, steht plötzlich ein verkleideter und bewaffneter Weihnachtsmann vor ihr, der ...

Alles hat den Anfang am Weihnachtstag- während Romy Menzel, die Mitarbeiterin eines Baumarktes auf ihren Feierabend wartet, steht plötzlich ein verkleideter und bewaffneter Weihnachtsmann vor ihr, der es auf die Einnahmen des Baumarktes abgesehen hat. Romy, die nichts gegen eine TV-Karriere einzuwenden hätte, setzt sich überwachungskamerafreundlich in Szene und schreckt damit die nicht weit entfernt gelegene Polizeidienststelle auf- deren Beamte sich eigentlich schon mit „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ und leckerem Gebäck die Arbeitszeit vertreiben wollten und nicht ganz glücklich darüber sind, dass sie nun auf Heiligabend tatsächlich ausrücken müssen, um den flüchtigen Weihnachtsräuber zu fassen. Durch den Schnee und die Tatsache, dass der Räuber als Weihnachtsmann unterwegs ist, kommt es bald zu unangenehmen Verwicklungen für die Polizisten und auch für Herrn Jobst Bethmann, der eigentlich nur ein schönes Fest im Kreise seiner Lieben feiern wollte und nun gefesselt auf seiner Couch hockt, während sich sein naseweiser Sohn mit dem Gangster verbrüdert…

Meine Einschätzung:

„Ach Du fröhliche“ ist eine heitere, etwas andere Weihnachtsgeschichte, für „Weihnachtsmuffel und auch für alle Leser, die es gerne etwas humorvoller/schräger mögen. Sicherlich könnte man bemängeln, dass die Romanfiguren vielleicht ein wenig zu klischeehaft beschrieben wurden, doch diese „Überzeichnung“ der Charaktere sorgt dafür aber auch für einige humorvolle, skurrile Szenerien, die mich zum fast permanenten Dauergrinsen anregten. Besonders ist mir dabei die Aufklärungsarbeit des räuberischen Weihnachtsmannes dem Sohn der Familie Bethmann, Max, gegenüber im Gedächtnis geblieben. Auch Ferats Ansichten über Paris Hilton bescherten mir weitere heitere Momente. „Ach Du fröhliche“ ist ein kleines, aber witziges Büchlein, dass sich auch gut als originelles Mitbringsel für Lesemuffel eignet, denn mit knapp 174 Seiten ist es sehr schnell ausgelesen.

Fazit: schräge Lektüre für Weihnachtsmuffel

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Ruhige, beschauliche Erzählweise, aber nicht schlecht

Der Zauber des Engels
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Fran verbrachte ihre Kindheit in London, genauer gesagt im Haus ihres verwitweten Vaters, einem Glasrestaurateur. An ihre Mutter, die bereits starb, als Fran noch ein Kleinkind war, hat sie so gut wie ...

Fran verbrachte ihre Kindheit in London, genauer gesagt im Haus ihres verwitweten Vaters, einem Glasrestaurateur. An ihre Mutter, die bereits starb, als Fran noch ein Kleinkind war, hat sie so gut wie keine Erinnerungen und auch ihr Vater ist Fran in dieser Hinsicht keine große Hilfe- er blockt jegliche Fragen, die Fran im Laufe der Zeit überhaupt stellt, einfach ab. Vielleicht ist dies auch mit ein Grund, wieso sich Fran in den Jahren immer weiter von ihrem Vater entfremdet und schließlich, nach Abschluss der Schule, als musikalische Unterstützung eines Orchesters von Stadt zu Stadt reist, immer auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit. Eines Tages erhält sie jedoch einen Anruf, der alles verändert. Frans Vater liegt nach einem schweren Schlaganfall im Krankenhaus und so muss sie Hals über Kopf nach London zurückkehren, nicht nur um ihrem Vater beizustehen, sondern auch um in seiner Abwesenheit das Familiengeschäft „Minster Glass“ weiterzuführen.

Eine große Unterstützung ist Fran dabei der Mitarbeiter ihres Vaters Zach. Ein ungeöffneter Brief, an ihren Vater adressiert, weckt allerdings schnell ihr Interesse und ihre Neugier. Der örtliche Pfarrer, ein sehr guter Freund des Schwerkranken, hat eine Entdeckung gemacht. Einst hing in seiner Kirche ein besonderes Kirchenfenster, bis es im Krieg zerstört wurde. Doch Fragmente der Glasscheibe sind noch vorhanden- und nun soll Minster Glass Licht ins Dunkel bringen und die Scheibe restaurieren. Während Fran das Archiv von Minster Glass durchforstet, stößt sie auf das Tagebuch von Laura Brownlow- einer junge Frau, deren Schwester früh starb und zu deren Ehren dieses Kirchenfester angefertigt werden sollte. Und trotz ihrer großen Sorge um den Vater, taucht Fran interessiert ab- in die Story einer selbstbewussten Dame des viktorianischen Zeitalters. Und genau wie einst Laura, muss Fran noch viel lernen und vor allem ihre Vergangenheit aufarbeiten, um glücklich zu werden. Ahnt Fran, dass der Mann ihrer Träume bereits greifbar ist?

Meine Einschätzung:

„Der Zauber des Engels“ ist in erster Linie ein Roman über Selbstfindung. Gleich auf zwei Zeitebenen geschrieben, wird dem Leser nicht nur Lauras Lebensgesichte vermittelt, sondern auch Frans Werdegang. Wobei Frans Handlungsstrang deutlich ausführlicher geschildert wird und klar im Mittelpunkt steht. Das Kirchenfenster bildet dabei die Verbindung zwischen gestern und heute und man erfährt, welche Ängste und Sorgen die beiden weiblichen Protagonistinnen mit sich herumtragen. Das wird sehr berührend und sensibel beschrieben, so dass man sich sowohl in Laura als auch in Fran schnell hineinversetzen kann. Allerdings liegt dem Roman auch eine gewisse Melancholie und Langsamkeit des Erzählens zugrunde, die vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Ich für meinen Teil war sehr angetan von Rachel Hores Art zu Schreiben und auch die vielen gegebenen Einblicke in die Glasrestauration fand ich sehr interessant. Vor jedem Kapitel findet man ein Engelszitat aus diversen anderen Werken, die jeweils zum Handlungsstrang passen und der Story zusätzlich eine gewisse Atmosphäre verleihen. Der Leser, der in erster Linie auf der Suche nach einem Liebesroman ist, sollte bedenken, dass zwar zwei Liebesgeschichten involviert wurden, diese jedoch eher nebensächlich sind. Es geht in dem Buch um etwas ganz anderes- nämlich dass Laura und Fran lernen, ihren Weg zu finden und schließlich auch zu gehen- ohne Ängste oder Zweifel. Die Männer in diesem Roman werden allerdings leicht zu Randfiguren degradiert, was jedoch nicht großartig stört.

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