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Veröffentlicht am 12.06.2020

Gegensätze ziehen sich an. Wunderschöne, romantische Liebesgeschichte eines liebenswerten Heldenpaars, das ungleicher nicht sein könnte.

Drei sinnliche Nächte
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Lady Lily Chadwicks geliebter Bruder Leo wurde knapp fünf Monate zuvor auf offener Straße ermordet, was dessen besten Freund, Julian Bellamy nicht zur Ruhe kommen lässt, da er diesen Mord unbedingt aufgeklärt ...

Lady Lily Chadwicks geliebter Bruder Leo wurde knapp fünf Monate zuvor auf offener Straße ermordet, was dessen besten Freund, Julian Bellamy nicht zur Ruhe kommen lässt, da er diesen Mord unbedingt aufgeklärt sehen möchte. Julian macht sich nämlich die schwersten Vorwürfe und glaubt, dass eigentlich er an Stelle seines Freundes ermordet werden sollte und das Ganze nur eine unselige Verwechslung war. Julians Vergangenheit ist im Gegensatz zu Leos, nämlich alles andere als friedlich und unspektakulär verlaufen. Gewalt, Hunger, Unterdrückung herrschten in Julians Kindheit vor. Eine untragbare Situation, aus der sich Julian nur durch viel kriminelle Energie und Intelligenz befreien konnte.
Mittlerweile ist Julian ein gemachter Mann, reich wie Krösus und führt ein Doppelleben. Doch als unehelicher Sohn eines ihm unbekannten Adligen, scheint seine große Liebe, Leos Schwester Lily, unerreichbar für ihn zu sein.

Lily erwidert seine Gefühle, doch sie macht sich, seitdem Julian auf Mördersuche gegangen ist, die größten Sorgen um ihn. Aus diesem Grund überlegt sie sich eine List, die ihn von seinem Vorhaben ablenken soll. Sie bittet Julian um drei Nächte, in der er, als ihr Gesellschafter auf drei Veranstaltungen des tons, fungieren soll.
Lily ist seit einer Krankheit taub und hatte sich bis dato aus der Gesellschaft zurückgezogen. So benötigt sie auch eine große Portion an Mut, um an ihrem Plan festzuhalten.
Julian erklärt sich einverstanden Lily zu begleiten, doch Lilys Nähe schürt in ihm das Verlangen nach der geliebten Frau immer mehr, so dass er sich zu einem leidenschaftlichen Kuss hinreißen lässt. Danach lässt er Lily jedoch wissen, dass es keine gemeinsame Zukunft für sie geben kann. Kann Lily Julian umstimmen?

Im dritten Teil der „Stud-Club“ Reihe, lässt Tessa Dare nun ein bereits befreundetes Paar zusammenfinden, das unterschiedlicher nicht sein könnte.

Auf der einen Seite, die Aristokratin Lily, die jedoch genau wie ihr verstorbener Bruder Leo keinerlei Standesdünkel besitzt, großherzig und freundlich ist und auf clevere und einfühlsame Art und Weise versucht, ihren Julian einzufangen und auf der anderen Seite Julian, der Spross einer bürgerlichen, gehörlosen Frau und eines rücksichtslosen Adligen ist, welcher Julians Mutter einst vergewaltigte und somit bereits seit der Kindheit durch die harte Schule des Lebens gehen musste, was reichlich seelische Narben auf seiner Seele hinterlassen hat. Dennoch hat sich Julian seine Empfindsamkeit bewahrt. Dies und die Tatsache, dass Leo und Lily ihn vom ersten Tag an, als er ihnen zum ersten Mal begegnete, freundlich und familiär begegneten, änderte seine Meinung über Aristokraten immens, wenn er sein Doppelspiel, auf das ich hier nicht näher eingehen möchte, um nicht zuviel von der Spannung zu nehmen, trotzdem nicht aufgeben möchte. Genauso wenig, wie seine hartnäckige Suche nach Leos Mördern, die jedoch im Grunde recht nebensächlich behandelt wird und auch kaum Spannungselemente zu bieten hat. Erst auf den letzten 100 Seiten kommt die Handlung diesbezüglich ein wenig mehr in Fahrt.

Obwohl auch die Paare aus den Vorgängerbänden „Ein verführerischer Tanz“ und „Zwei sündige Herzen“ hier kleine Auftritte haben, was sehr nett von der Autorin inszeniert wurde, ist „Drei sinnliche Nächte“ aber im Grunde ein 2 Personen Stück, das schnell hätte langweilig werden können, wenn Lily und Julian nicht so interessante und vielschichtige Charaktere wären. Die sich entwickelnde Liebesgeschichte sorgt sowohl für romantische als auch für prickelnde Momente und wäre nicht folgender Kritikpunkt gewesen, bei dem ich nicht weiß ob er Autorin oder Übersetzung anzulasten ist, hätte ich dem Buch sicherlich 5 Punkte gegeben.

Habe ich manche Übersetzungen von Frau Darius bislang mokiert, weil sie mir zu modern wirkten, was bei einem Historical natürlich weniger wünschenswert ist, ist bei dem aktuellen Tessa Dare Roman „Drei sinnliche Nächte“ leider genau das Gegenteil der Fall.
Zwischen vornehm ausgedrückt und übertrieben gestelzt wirkend, möchte ich die Dialoge der Akteure bezeichnen, die miteinander ausgetauscht werden, was ich während gesellschaftlicher Anlässe innerhalb der Geschichte noch als passend empfand. Bei den Liebesszenen sorgte diese sehr eigenwillige Ausdrucksweise, wie ich fand, oftmals aber zu unfreiwilligen Lachern meinerseits, was ja nicht Sinn der Sache sein sollte.

So stößt man etwa auf Beschreibungen wie „Manneszier“ (Seite 315), „Fester Stab seiner Mannhaftigkeit“ (Seite 272/312) oder „zärtliche Invasion“ (Seite 274) oder auf Dialoge wie diese hier beispielsweise:
„Julian, halte ein, oder ich ersuche um Linderung.“
„Wappne Dich, mein geliebtes Eheweib, das war erst das Vorspiel.“

(Seite 346 und 347 aus„Drei sinnliche Nächte“ Tessa Dare, © Blanvalet Verlag)

Wir haben hier ja schließlich keinen Historical vor uns, der zeitlich zu Shakespeares Zeiten angesiedelt wurde, sondern einen Regency, der im Jahre 1817 spielt (Es wird erwähnt, dass Prinzessin Charlotte Augusta, bei der Geburt ihres Kindes verstirbt, was in besagtem Jahr geschah).

Die couragierte Heldin Lily kommt mit ihrer Behinderung aber sehr gut klar und die Art und Weise, wie sie versucht Julian dazu zu bringen, dass er seine Beschützerinstinkte ihr gegenüber herunterfährt, geht einem einfach ans Herz. Lily und Julian sind ein solch liebeswertes Heldenpaar, dem man leider nicht allzu oft in Romances begegnet und ihnen allein war es zu verdanken, dass die Lesezeit trotz der reduzierten Handlung auf immerhin 479 Seiten dennoch wie im Flug verging.

Kurz gefasst: Gegensätze ziehen sich an. Wunderschöne, romantische Liebesgeschichte eines liebenswerten Heldenpaars, das ungleicher nicht sein könnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2020

Spritzige, amüsante Regencyromance vor ländlicher Dorfidylle, die prickelt und bezaubert.

Süßer Sieg der Leidenschaft
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Die resolute Suzanna Finch; lebt zusammen mit ihrem Vater im beschaulichen Spindle Cove sehr abgelegen, aber direkt am Meer.
Seit sie vor vielen Jahren diversen Quacksalbern in die Hände fiel, die sie ...

Die resolute Suzanna Finch; lebt zusammen mit ihrem Vater im beschaulichen Spindle Cove sehr abgelegen, aber direkt am Meer.
Seit sie vor vielen Jahren diversen Quacksalbern in die Hände fiel, die sie in ihrem Eifer Suzanna zu heilen, fast getötet hätten, ist es ihr ein Anliegen, jungen Damen, die in der Gesellschaft eher als Mauerblümchen oder verschrobene Jungfer gelten, ein wenig unterstützend unter die Arme zu greifen. Während die Familien dieser jungen Frauen glauben, dass ihre Mädchen vor allem in Benimmunterricht geschult werden, bietet Suzanna ihnen eine Art Bastion gegen den Rest der Welt, in einer eingeschworenen Gemeinschaft und Kameradschaft, in der sie so sein dürfen, wie sie sind.

Gerade als sie einer besorgten Mutter mit ihren drei Töchtern versichert, dass ihren Kindern in Spindle Cove keinerlei Gefahren drohen, erschüttert eine massive Explosion den Ort. Neugierig und aufgebracht zugleich, eilt Suzanna zum Ort des Geschehens und glaubt ihren Augen nicht zu trauen. Drei Männer und zum Teil ehemalige Soldaten, haben Sprengstoff dazu benutzt, um grasende Schafe auf dem Weg vor ihnen zu verjagen.
Ihr Anführer ist Victor Bramwell, der nicht zufällig nach Spindle Cove gekommen ist. Er will mit Suzannas Vater sprechen, der einst ein hochdekorierter Offizier in der Armee war und noch immer die besten Kontakte pflegt. Dieser soll seine Kontakte spielen lassen, damit Vivtor wieder in der Armee aufgenommen wird. Victor wurde nämlich in einer Schlacht schwer am Bein verwundet und weigert sich vehement einzusehen, dass er körperlich immer noch nicht ganz wiederhergestellt ist.

Obwohl Suzanna ihn ob seines Sprengeinsatzes, der eigentlich eher Victors nichtsnutzigen Neffen Colin Sandhurst, Lord Payne zu verdanken war, etwas überspannt findet, kann sie sich seiner männlichen Anziehungskraft nicht entziehen, obwohl „Bram“ alles andere als ein freundlicher und umgänglicher Zeitgenosse ist, der es hasst, dass Suzanna scheinbar auf alles eine Antwort hat. Am liebsten würde er diesen, erschreckend heimeligen Ort so schnell wie möglich wieder verlassen, damit er bald wieder gegen die Franzosen ins Feld ziehen kann. Doch Suzannas Vater hält eine Überraschung für ihn parat…

„Süßer Sieg der Leidenschaft“, stellt den 1. Teil der neuen „Spindle Cove“ Reihe der Autorin dar, von der es im englischen Original bereits 4 Teile, plus drei Kurzromane gibt.
Spindle Cove, ist ein idyllisch am Meer gelegenes, typisches englisches Dorf, man könnte auch sagen, ein verschlafenes Nest, in dem Suzanna das Zepter schwingt, da ihr Vater, ein zerstreuter Wissenschaftler und einziger Adliger im Ort, leider ständig abgelenkt und somit nicht geeignet ist, sich der Sorgen und Nöte der Dorfbewohner oder die seiner Tochter, anzunehmen.
Suzanna ist es ein echtes Anliegen allen zu helfen; besonders aber jenen Frauen, die Außenseiter sind, wie sie. Eigentlich hatte sie bereits damit abgeschlossen; jemals zu heiraten und auch durch die Ankunft von Bram und seinen Männern, gerät sie nicht unbedingt ins Schwärmen. Im Gegenteil- beide liefern sich herrlich amüsante Wortgefechte bei denen die Funken nur so sprühen. Dabei wird es aber niemals bösartig- man spürt als Leser sofort, dass beide perfekt zusammenpassen. Jedoch müssen Suzanna und der sture, brummelige Bram das jedoch erst mal begreifen lernen und bis es so weit ist, kann man sich dank Tessa Dares unterhaltsamer Schreibe, herrlich über die beiden „Streithähne“ amüsieren.

Suzanna und Bram sind aber auch so ein sympathisches, liebeswertes Heldenpaar. Beide haben ein stark entwickeltes Pflichtgefühl, auch wenn es bei Bram dazu führt, dass er einfach nicht begreifen will, dass er seine Soldatenkarriere lieber an den Nagel hängen sollte. Aber, gerade weil beide auch einige Gemeinsamkeiten in ihren Charakterzügen aufweisen, können sie sich einander anvertrauen, was dann letztendlich auch ihre schnellwachsende Zuneigung füreinander glaubwürdig untermauert. Nicht nur das Heldenpaar habe ich schnell in mein Leserherz geschlossen. Auch die Nebenfiguren sind liebeswerte Zeitgenossen, die zum Teil zwar diverse Schrulligkeiten an den Tag legen, aber dadurch noch ein wenig echter wirken.

Und auch an der Übersetzung gibt es diesmal nichts zu kritisieren. Mir hat sie gut gefallen- sie ist der Zeitepoche entsprechend und auch nicht schwülstig geraten.
Und das obwohl ich im Vorfeld einige Bedenken hatte diesen Roman überhaupt lesen zu wollen, weil mir viele Übersetzungen von Frau Darius in der Vergangenheit leider nicht so gefallen haben. Allen Lesern, denen es bislang so ging wie mir, kann ich nur raten, diesem Roman trotzdem eine Chance zu geben, denn er ist wunderschön und ein echtes Highlight. Einziger Grund für meinen Punktabzug: leichte Längen, denn die Geschichte hätte auch gut und gerne ca. 80-100 Seiten weniger vertragen können.

Kurz gefasst: Spritzige, amüsante Regencyromance vor ländlicher Dorfidylle, die prickelt und bezaubert.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Spritzige, amüsante Regencyromance vor ländlicher Dorfidylle, die prickelt und bezaubert

Süßer Sieg der Leidenschaft
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Die resolute Suzanna Finch; lebt zusammen mit ihrem Vater im beschaulichen Spindle Cove sehr abgelegen, aber direkt am Meer.
Seit sie vor vielen Jahren diversen Quacksalbern in die Hände fiel, die sie ...

Die resolute Suzanna Finch; lebt zusammen mit ihrem Vater im beschaulichen Spindle Cove sehr abgelegen, aber direkt am Meer.
Seit sie vor vielen Jahren diversen Quacksalbern in die Hände fiel, die sie in ihrem Eifer Suzanna zu heilen, fast getötet hätten, ist es ihr ein Anliegen, jungen Damen, die in der Gesellschaft eher als Mauerblümchen oder verschrobene Jungfer gelten, ein wenig unterstützend unter die Arme zu greifen. Während die Familien dieser jungen Frauen glauben, dass ihre Mädchen vor allem in Benimmunterricht geschult werden, bietet Suzanna ihnen eine Art Bastion gegen den Rest der Welt, in einer eingeschworenen Gemeinschaft und Kameradschaft, in der sie so sein dürfen, wie sie sind.

Gerade als sie einer besorgten Mutter mit ihren drei Töchtern versichert, dass ihren Kindern in Spindle Cove keinerlei Gefahren drohen, erschüttert eine massive Explosion den Ort. Neugierig und aufgebracht zugleich, eilt Suzanna zum Ort des Geschehens und glaubt ihren Augen nicht zu trauen. Drei Männer und zum Teil ehemalige Soldaten, haben Sprengstoff dazu benutzt, um grasende Schafe auf dem Weg vor ihnen zu verjagen.
Ihr Anführer ist Victor Bramwell, der nicht zufällig nach Spindle Cove gekommen ist. Er will mit Suzannas Vater sprechen, der einst ein hochdekorierter Offizier in der Armee war und noch immer die besten Kontakte pflegt. Dieser soll seine Kontakte spielen lassen, damit Vivtor wieder in der Armee aufgenommen wird. Victor wurde nämlich in einer Schlacht schwer am Bein verwundet und weigert sich vehement einzusehen, dass er körperlich immer noch nicht ganz wiederhergestellt ist.

Obwohl Suzanna ihn ob seines Sprengeinsatzes, der eigentlich eher Victors nichtsnutzigen Neffen Colin Sandhurst, Lord Payne zu verdanken war, etwas überspannt findet, kann sie sich seiner männlichen Anziehungskraft nicht entziehen, obwohl „Bram“ alles andere als ein freundlicher und umgänglicher Zeitgenosse ist, der es hasst, dass Suzanna scheinbar auf alles eine Antwort hat. Am liebsten würde er diesen, erschreckend heimeligen Ort so schnell wie möglich wieder verlassen, damit er bald wieder gegen die Franzosen ins Feld ziehen kann. Doch Suzannas Vater hält eine Überraschung für ihn parat…

„Süßer Sieg der Leidenschaft“, stellt den 1. Teil der neuen „Spindle Cove“ Reihe der Autorin dar, von der es im englischen Original bereits 4 Teile, plus drei Kurzromane gibt.
Spindle Cove, ist ein idyllisch am Meer gelegenes, typisches englisches Dorf, man könnte auch sagen, ein verschlafenes Nest, in dem Suzanna das Zepter schwingt, da ihr Vater, ein zerstreuter Wissenschaftler und einziger Adliger im Ort, leider ständig abgelenkt und somit nicht geeignet ist, sich der Sorgen und Nöte der Dorfbewohner oder die seiner Tochter, anzunehmen.
Suzanna ist es ein echtes Anliegen allen zu helfen; besonders aber jenen Frauen, die Außenseiter sind, wie sie. Eigentlich hatte sie bereits damit abgeschlossen; jemals zu heiraten und auch durch die Ankunft von Bram und seinen Männern, gerät sie nicht unbedingt ins Schwärmen. Im Gegenteil- beide liefern sich herrlich amüsante Wortgefechte bei denen die Funken nur so sprühen. Dabei wird es aber niemals bösartig- man spürt als Leser sofort, dass beide perfekt zusammenpassen. Jedoch müssen Suzanna und der sture, brummelige Bram das jedoch erst mal begreifen lernen und bis es so weit ist, kann man sich dank Tessa Dares unterhaltsamer Schreibe, herrlich über die beiden „Streithähne“ amüsieren.

Suzanna und Bram sind aber auch so ein sympathisches, liebeswertes Heldenpaar. Beide haben ein stark entwickeltes Pflichtgefühl, auch wenn es bei Bram dazu führt, dass er einfach nicht begreifen will, dass er seine Soldatenkarriere lieber an den Nagel hängen sollte. Aber, gerade weil beide auch einige Gemeinsamkeiten in ihren Charakterzügen aufweisen, können sie sich einander anvertrauen, was dann letztendlich auch ihre schnellwachsende Zuneigung füreinander glaubwürdig untermauert. Nicht nur das Heldenpaar habe ich schnell in mein Leserherz geschlossen. Auch die Nebenfiguren sind liebeswerte Zeitgenossen, die zum Teil zwar diverse Schrulligkeiten an den Tag legen, aber dadurch noch ein wenig echter wirken.

Und auch an der Übersetzung gibt es diesmal nichts zu kritisieren. Mir hat sie gut gefallen- sie ist der Zeitepoche entsprechend und auch nicht schwülstig geraten.
Und das obwohl ich im Vorfeld einige Bedenken hatte diesen Roman überhaupt lesen zu wollen, weil mir viele Übersetzungen von Frau Darius in der Vergangenheit leider nicht so gefallen haben. Allen Lesern, denen es bislang so ging wie mir, kann ich nur raten, diesem Roman trotzdem eine Chance zu geben, denn er ist wunderschön und ein echtes Highlight. Einziger Grund für meinen Punktabzug: leichte Längen, denn die Geschichte hätte auch gut und gerne ca. 80-100 Seiten weniger vertragen können.

Kurz gefasst: Spritzige, amüsante Regencyromance vor ländlicher Dorfidylle, die prickelt und bezaubert.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Viel Erotik in diesem Romantic Suspense...

In den Schatten lauert der Tod
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Connor McCloud ist seit vielen Monaten nur noch ein Schatten seiner selbst, sowohl seelisch als auch körperlich.
Bei einem Polizeieinsatz wurde er von seinem korrupten Vorgesetzten verraten und sollte ...

Connor McCloud ist seit vielen Monaten nur noch ein Schatten seiner selbst, sowohl seelisch als auch körperlich.
Bei einem Polizeieinsatz wurde er von seinem korrupten Vorgesetzten verraten und sollte als Opferlamm dienen. Connors Kollege Jesse starb bei der Aktion und auch Connor wurde so schwer verletzt, dass er einige Zeit im Koma lag.
Prekär an der Situation war, dass Connor damals die Tochter des korrupten Vorgesetzten, Erin Riggs, datete.
Bis heute konnte er sie nicht vergessen und so reagiert Connor im Gegensatz zu seinen Brüdern und anderen, ehemaligen Kollegen sehr impulsiv als er erfährt, dass Kurt Novak, ein Erzkrimineller und Mörder aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, der ebenfalls in die Geschehnisse die zu Jesses Tod und Connors schwerer Verwundung führten, verwickelt war.

Connor spürt instinktiv, dass sich Novak und seine Spießgesellen rächen wollen und auch Erin auf ihrer Liste steht. So begibt er sich unverzüglich zu Erins Haus, um sie zu warnen. Doch Erin gibt sich uneinsichtig, mehr noch, sie erzählt Connor von der Einladung eines ominösen Millionärs, dessen Steckenpferd antike Artefakte aus der Keltenzeit sind und der Erin unbedingt als Expertin in seinem „Team“ haben will.

Connors Misstrauen nimmt zu, er befürchtet, dass sich Novak über diesen Vorwand nur an Erin heranmachen will und beschließt kurzerhand die Sache persönlich in die Hand zu nehmen. Connor überrumpelt Erin ein paar Tage später am Flughafen, indem er sie als persönlicher Bodyguard begleitet.
Natürlich ist Erin alles andere als begeistert von Connors Begleitung- zwar klopft ihr Herz immer noch verräterisch in seiner Nähe, denn auch sie konnte ihre Gefühle ihm gegenüber nie abstellen, doch sie glaubt, dass Connors Fürsorge und Panikmache völlig überzogen ist.
Beide nehmen einen Tag vor dem großen Treffen mit Erins Millionär ein gemeinsames Hotelzimmer- eigentlich nur aus dem Grund, damit Connor Erin rund um die Uhr bewachen kann, aber sowohl Connor als auch Erin tun sich schwer damit, die Hände voneinander zu lassen…

Meine Einschätzung:

„In den Schatten lauert der Tod“ baut praktisch auf den Geschehnissen des ersten Bandes der Reihe „Die Nacht hat viele Augen“ auf und meiner persönlichen Empfehlung nach, sollte man zum besseren Verständnis der Story den ersten Teil unbedingt zuvor gelesen haben.
Diesmal erzählt die Autorin die Geschichte von Connor McCloud und Erin Riggs. Beide Protagonisten haben schwere traumatische Dinge erlebt. Während sich Connor längst noch nicht davon erholt hat und sich mit einem Job als Beschatter in der Firma seines Bruders, mehr schlecht als recht über Wasser hält- ist Erin in einer etwas besseren seelischen Verfassung. Zwar hegt auch sie unglaublichen Groll auf ihren Vater, der so viel Leid über ihre Liebsten und die Familien seiner Opfer gebracht hat, doch sie hat auch einen unglaublich starken Willen und tut ihr Bestes, um ihre depressive Mutter und ihre naive und abenteuerlustige Schwester wieder auf den richtigen Weg zu bringen.
Da sie nach den Ereignissen ihren Job als Kuratorin in einem Museum verloren hat, hat es für sie oberste Priorität, wieder Geld zu verdienen und so kommt ihr der angebotene Job als Expertin bei dem menschenscheuen Millionär sehr recht.
Erin als auch Connor sind absolute Familienmenschen. Erin hat ein sehr offenes Naturell, wirkt auf Connor wie eine zarte unbedarfte Blume die es stets zu beschützen gilt und er stellt sie insgeheim auf ein sehr hohes Podest. Erin dagegen hasst es, dass Connor sie scheinbar gar nicht richtig kennt und so kommt es im Laufe der Story auch immer wieder zu verbalen Schlagabtäuschen zwischen den beiden Hauptfiguren.

Connor ist ein typischer aber sehr charismatischer „tortured hero“ und auch wenn er einiges in seinem Leben mitmachen musste, fand ich doch hier und da, dass er sich ein wenig zu sehr bemitleidete. Aber seine „Selbstkasteiung“ hält gottlob nicht die ganze Zeit an und er fängt sich dann auch recht schnell wieder- spätestens ab dem Zeitpunkt als Erin ihm „den Kopf wäscht“ (im wahrsten Sinne des Wortes ) und ihm sagt, was sie wirklich will.
Dennoch gibt er zumeist den Ton an und verhält sich recht machomäßig- das mag nicht jedermanns Geschmack treffen, doch ich persönlich fand sein Verhalten zumeist gerechtfertigt, zumal Erin sich hier und da auch wirklich etwas töricht verhält.

Die Erotik steht hier trotz der Suspense Handlung klar im Vordergrund- die Geschichte wird über 560 Seiten erzählt und beiden Hauptfiguren schreibt die Autorin sehr viele Liebeszenen auf den Leib, so dass der Suspense Plot etwa ab der Mitte des Romans zugunsten der Erotik für einige Zeit ins Stocken gerät.
Da aber auch die Liebeszenen sehr prickelnd geschrieben sind und es darin hoch her geht; kommt auch hier niemals Langeweile auf. Shannon McKenna schreibt recht unverblümt über den Akt selbst, nennt die Dinge sehr direkt beim Namen, doch sie bewegt sich stets im Rahmen des „normalen Geschlechtsaktes“. Hinsichtlich der expliziten Liebeszenen drängten sich bei mir Vergleiche zu Romanen der Autorin Megan Hart auf.

Nachdem sich Erin und Connor auch auf sexuelle Ebene begegnet sind, nimmt dann aber auch der Suspenseanteil wieder zu.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Tolle Para Romance!

Das Amulett der Zauberin
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Eve entstammt einer langen Linie von mächtigen, irischen Zauberinnen, hat jedoch nach einem Trauma, da in ihrer Teenagerzeit stattfand und sie ihre Eltern kostete, nichts mehr mit Magie am Hut, weil sie ...

Eve entstammt einer langen Linie von mächtigen, irischen Zauberinnen, hat jedoch nach einem Trauma, da in ihrer Teenagerzeit stattfand und sie ihre Eltern kostete, nichts mehr mit Magie am Hut, weil sie insgeheim der Magie und sich die Schuld am Tod der Eltern gibt. Eve lebt mit ihrer Großmutter, die im Gegensatz zu ihr durchaus noch Magie praktiziert und ihrer Nichte Rory zusammen- ihre Schwester Chloe befindet sich derweil beruflich auf Reisen. Eve hat beruflich ebenfalls Karriere gemacht- sie ist zur Starreporterin aufgestiegen, was auch daran liegt, dass sie die Gabe hat, den Menschen richtig zuzuhören und vor allem mitfühlend und fair zu berichten.

Eines Tages wird bei einer Auktion ein Kettenanhänger versteigert und völlig untypisch für Eve ist es, dass sie diesen Anhänger unbedingt in ihren Besitz bringen will; koste es, was es wolle. Ein Mitbieter, der attraktive Gabriel lässt sich jedoch nicht so leicht abschütteln und so schnellt der Bietpreis für die Kette immer mehr in die Höhe. Bis- ja bis Chloe fast unbewusst magische Kräfte in sich freisetzt, die Gabriel daran hindern weiter mit zu bieten. Nach der Auktion stellt er Eve jedoch verärgert zur Rede, doch bevor beide sich darüber näher auslassen können, erscheinen plötzlich zwei in schwarz gekleidete Männer die sich den Anhänger unter den Nagel reißen wollen. Doch zusammen mit Gabriel gelingt es Eve die Angreifer, wieder durch Magie, in die Flucht zu schlagen. Eve ist überfordert, denn sie hatte nicht geahnt, dass sie überhaupt in der Lage wäre, Magie anwenden und kontrollieren zu können. Als sie sich schließlich später ihrer Großmutter anvertraut erzählt diese ihr eine unglaubliche Geschichte. Eve soll eine mächtige Zauberin sein und zwar eine, über die in einer Prophezeiung die Rede ist. Angeblich soll nur Eve in der Lage sein, dem Bösen Einhalt zu gebieten und Gabriel, der mit einem Fluch belegt wurde, so befreien…

Meine Einschätzung:

„Das Amulett der Zauberin“ ist zunächst einmal ein schöner, romantischer Liebesroman mit einigen paranormalen Elementen versetzt, der sowohl für Young Adults, als auch für altersmäßig etwas fortgeschrittene Leser geeignet ist. Die Autorin erzählt die Geschichte über eine junge Frau, die seitdem sie ihre Eltern durch ein Unglück verlor, der Magie abgeschworen hat, weil sie diese für den Tod ihrer Eltern mitverantwortlich macht. Mittlerweile hat Eve zwar diese schreckliche Sache einigermaßen verarbeitet, doch Schmerz und ein gewisses Schuldgefühl sind immer noch in ihr verankert. Um private Dinge vergessen zu können, ist sie ein wahrer Workaholic geworden und verdrängt die traurigen Erinnerungen so gut es geht. Ihre Großmutter ist ihr dabei eine große Stütze und auch ihre quirlige Nichte Rory sorgt für einige Ablenkung. Als sie das Amulett ersteigert, kommt die Sache ins Rollen und Eve muss von einem auf den anderen Tag ihre Prioritäten neu überdenken- auch in Sachen Männer, denn der undurchsichtige Gabriel fasziniert sie. Sehr angetan war ich davon, dass die Autorin sehr tiefgründig die Empfindungen ihrer Hauptfiguren beschreibt und dem Leser einige interessante Einblicke in deren Persönlichkeit bietet. Sie bedient sich eines eingängigen Schreibstils, drückt sich aber stellenweise manchmal auch poetisch dabei aus, was zu einer romantischen Grundatmosphäre führt. Im Grunde gefiel mir das sehr gut, lediglich die Liebeszenen hätte ich mir vielleicht etwas weniger blumig beschrieben gewünscht, aber das ist auch nur ein kleiner Kritikpunkt meinerseits, denn ansonsten gibt es nichts Negatives an dem Roman zu mokieren. Auch die Entwicklung der Protagonisten ist glaubwürdig inszeniert und man kann sich dabei gut mit den Hauptfiguren identifizieren.
Das Buch ist sowohl Liebesromanlesern zu empfehlen, die nichts gegen ein wenig Magie in Romances einzuwenden haben, als auch Fans von spannender Lektüre. Allerdings dürfte „Das Amulett der Zauberin“ eher Frauen ansprechen, da der Romantikfaktor hier sehr hoch ist!

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