"Hauptsache gesund!"
Zu diesem Buch habe ich sehr spontan gegriffen - es hat sich doch einfach heimlich in meine rebuy-Bestellung geschlichen
Die Autorin erzählt aus ihrem Alltag mit ihrer behinderten Tochter Lotta.
Sie ...
Zu diesem Buch habe ich sehr spontan gegriffen - es hat sich doch einfach heimlich in meine rebuy-Bestellung geschlichen
Die Autorin erzählt aus ihrem Alltag mit ihrer behinderten Tochter Lotta.
Sie beginnt in ihrer Schwangerschaft und nimmt den Leser mit bis zum dritten Lebensjahr von Lotta. Sie erzählt schonungslos und offenbart ganz selbstverständlich ihre Gedanken und Gefühle. Auch die Reaktionen der Mitmenschen werden hier genauer unter die Lupe genommen.
Das Buch fand ich unfassbar gut geschrieben, es ließ sich sehr schnell lesen.
Richtig "hineinversetzen" kann man sich in diese Lage natürlich glücklicherweise nicht, wenn man nicht gerade betroffen ist. Trotzdem konnte ich viele Gedankengänge sehr gut nachvollziehen. Man ist teilweise erschüttert, wieviel eine Familie durchmachen kann, ohne daran völlig zu zerbrechen.
Dadurch, dass es ja ein eher "biografisches" Buch ist, mangelt es natürlich null an Authentizität. Meinen vollsten Respekt für diese unverblümte Ehrlichkeit.
Ganz ehrlich: Solche Bücher sollten zur Pflichtlektüre in Schulen werden. Es reden doch alle immer von Inklusion, aber inwiefern diese wirklich schon im deutschen Alltag angekommen ist, zeigt u.a. dieses Buch.
Auch, wenn es seine traurigen Momente hat, habe ich das Buch mit einem sehr guten, positiven Gefühl beendet. Ich freue mich auf das zweite Buch von Sandra Roth, in dem Lotta tatsächlich eingeschult werden soll. Ich bin unheimlich gespannt, was das deutsche Schulsystem für Wundertüten wie Lotta bereithält und bieten kann.
Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen: Es verändert wirklich die Sichtweise auf das Leben - und selbst wenn es "nur" während der Lesezeit ist.