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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2017

Innen wie Außen ein sehr schönes Kochbuch!

Schrot&Korn Kochbuch
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INHALT:

Brunnenkresse, Spinat, Löwenzahn im Frühling. Paprika, Artischocken, Tomaten im Sommer. Schwarzwurzeln, Rüben und Rosenkohl im Herbst. Grünkohl und Co. im Winter. Alles am besten zu seiner Zeit ...

INHALT:

Brunnenkresse, Spinat, Löwenzahn im Frühling. Paprika, Artischocken, Tomaten im Sommer. Schwarzwurzeln, Rüben und Rosenkohl im Herbst. Grünkohl und Co. im Winter. Alles am besten zu seiner Zeit – so ist Genuss garantiert. Sie möchten aus saisonalen und möglichst regionalen Produkten etwas Leckeres kochen? Wunderbar – genießen Sie Rote-Bete-Apfelsuppe, Erdbeer-Spinat-Salat, Kürbistarte oder Klassiker wie Linsen und Spätzle. Alle Gerichte sind saisonal sortiert und vegetarisch oder vegan. Ob Suppen, Salate, deftige Hauptspeisen oder köstliche Desserts – rund 80 Rezepte schmecken der ganzen Familie.



EIGENE MEINUNG:

Wie immer bei einem Sachbuch gibt es in meiner Rezension den offiziellen Klappentext, damit der Leser vergleichen kann ob er das bekommt was das Buch verspricht. Nach dem Erhalt und dem Auspacken des Buches hat mich zuerst einmal die Struktur des Einbandes überrascht! Sie passt sehr gut zum Thema und fühlt sich auch gut an. In der gemeinsamen Leserunde haben wir auch bemerkt, dass das Buch irgendwie gut riecht! ;)

Das Buch sieht für mich so aus als könnte man es auch in einer gut genutzten Küche wirklich täglich benutzen und es wäre nicht sofort zerfleddert! Man kann es von hier nach dort legen, auf- und zuschlagen und es würde mit einem durch dick und dünn gehen! Das Cover gefällt mir ebenfalls gut! Besonders der Kontrast der Naturtöne zum roten Buchrücken!

Das Buch enthält ein Vorwort, „Von wo wir kommen“, „Wie wir leben“, „Was wir uns wünschen“, Infos zur Saisonalität, Regionalität und Bio sowie eine kleine Auflistung welche Geräte man in der Küche gut brauchen kann. Es gibt ein kleines Inhaltsverzeichnis für die Aufteilung im Buch: Diese ist nach Jahreszeiten gegliedert, heißt Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Am Ende des Buches findet man ein Inhaltsverzeichnis zu den Rezepten.

Mir hat sehr gut gefallen, dass es in der Inhaltsbeschreibung zu den Jahreszeiten Bilder gibt – auch jedes einzelne Rezept ist bebildert! Ich mag es überhaupt nicht wenn ich nicht weiß wie mein Endergebnis aussehen soll und hier sind die Bilder ansprechend und trotzdem realistisch. Die einzelnen Jahreszeiten bieten Rezepte zu Suppen, Salaten, Hauptspeisen und Desserts und ich habe mir in jedem Bereich etwas gefunden was mir gefallen hat oder was ich gerne mal ausprobieren würde. Im Einleitungsteil hat mir besonders gefallen, dass Fleischesser oder Fleisch an sich nicht vollkommen verteufelt wird, sondern auf einen guten und mäßigen Genuss wert gelegt wird! Die sonstigen Beschreibungen rund um Nitrat, Pestizide etc. lese ich schon mit kritischen Augen, weil ich Dipl.-Ing. für Gartenbau bin und nicht glaube, dass Bio vs. Konventionell automatisch gut gegen schlecht bedeutet. Grundsätzlich haben mir der Schreibstil und die Art der Information aber sehr gut gefallen! Vor allem auch, weil es nie belehrend oder besserwisserisch war, sondern aufgezeigt hat wie man selbst leben möchte und es als Anregung für andere erzählt hat. Sehr gelungen!

Gekocht habe ich bisher den Erdbeer-Spinat-Salat aus dem Frühling, das Gebratene Gemüse mit Trauben und Spinat aus dem Herbst, sowie die Gnocchi mit Kürbis aus dem Winter. Im Sommer mache ich mich als nächstes an die Zucchinipuffer mit Joghurt-Gurken-Soße. Alle Gerichte haben mir gut geschmeckt und waren schön zuzubereiten. Teilweise fand ich die Zutatenliste etwas erschreckend und auch der Zeitaufwand ist nicht immer für ein schnelles Abendessen geeignet, aber das kann man ja selbst wählen. Die Rezepte sind gut zu variieren und teils auch schneller zu kochen. Ab und an sind unter den Rezepten nette Tipps miteingestreut, immer finden sich Angaben zur Portionenanzahl, Zubereitungszeit bzw. Kilokalorien, Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten.



FAZIT:

Ein sehr schönes Kochbuch mit guten Inhalten, tollen Anregungen, verständlich, nie belehrend oder verurteilend!

(4,5 Sterne)

Veröffentlicht am 20.01.2017

Ein Meisterwerk! <3

Die Teerose
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INHALT:

London im Jahre 1888: Die 17jährige Fiona Finnegan lebt mit ihren Eltern und ihren drei Geschwistern in Whitechapel, dem Armenviertel Londons. Ihr Vater verdient den Großteil ihres Lebensunterhaltes ...

INHALT:

London im Jahre 1888: Die 17jährige Fiona Finnegan lebt mit ihren Eltern und ihren drei Geschwistern in Whitechapel, dem Armenviertel Londons. Ihr Vater verdient den Großteil ihres Lebensunterhaltes als Dockarbeiter, ihre Mutter ihren Anteil als Wäscherin und Fiona als Packerin in einer Teefabrik. Doch zusammen mit ihrem Verlobten Joe träumt Fiona von einer gemeinsamen und besseren Zukunft. Doch London befindet sich im Aufbruch, Gewerkschaften sind im Entstehen, Jack the Ripper treibt sein Unwesen und ein schwerer Fehler geschieht. Ein Fehler der Fiona dazu zwingt Joe und London zu verlassen…

EIGENE MEINUNG:

Ich besitze dieses wundervolle Buch in der alten Taschenbuchausgabe des PIPER Boulevard. Das Cover zeigt wohl Fiona in einem Sessel sitzend, mit einem aufwändigen Kleid in den verschiedensten Farben, den Blick abgewandt vom Leser. Leider passt diese Ausgabe nicht perfekt zu den Folgebänden „Die Winterrose“ bzw. „Die Wildrose“. Dazu passt eine neuere Auflage die mir vom Titelbild her auch sehr gut gefällt: Es zeigt eine schöne junge Frau mit feinem Spitzenkleid, federbesetztem Hut der ihr Gesicht bis auf ihren roten Mund verbirgt und das Schönste: Einer roten Rose am Kleid.

Ich muss sagen, dass ich eigentlich kein riesiger Fan historischer Romane bin. Zu gleichförmig ist mir das Ganze so oft, zu viele Details die mich irgendwann langweilen, zu traurig oft das Ende oder schon die ganze Handlung. Doch dieses Buch hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen und wird es wohl auch immer haben. Ich habe es schon so oft weiter empfohlen und die gleichen Reaktionen zurückbekommen, habe es selbst schon so oft gelesen, dass ich nicht mal mehr weiß wie oft. Dieser Roman ist so spannend, so gefühlvoll, auch traurig ohne je hoffnungslos zu erscheinen. Die Figuren sind einfach absolut außergewöhnlich und Jack the Ripper gibt dem ganzen noch eine Seite die einfach unbeschreiblich ist! Das Buch zeigt für mich wie das Leben spielen kann, wie ein Fehler ein ganzes Leben verändern kann, aber es doch nicht zerstören muss. Wie Mut und Leidenschaft einen wieder zurück ins Leben bringen können und Sühne geschieht… Trotz dieser Lebensgeschichten bleibt auch der historische Teil nicht zu blass, ist gut recherchiert und wunderbar eingeflochten. Nicht nur am ersten Handlungsort London, sondern auch an allen weiteren die Fiona besucht. Auch nach Beendigung dieses Buches konnten mich die Charaktere und die Geschichte einfach nicht loslassen – es ist als würden die Figuren wirklich leben, wirklich existiert haben und mehr als einmal habe ich über geschichtliche Hintergründe gegoogelt, weil ich noch mehr wissen wollte. Weil ich das Buch einfach nicht loslassen wollte. Auch den zweiten Teil dieser Familiengeschichte habe ich gelesen – war überrascht und erneut gefesselt!

Dieses Buch ist für mich viel mehr als „nur“ eine Geschichte und wer Tee, Rosen, Handel, Kriminalhistorie, die Börse, Amerika in der Goldgräberzeit, Jack the Ripper und noch vieles mehr spannend findet wird hier begeistert sein! Mehr als einmal habe ich um das Schicksal der Figuren gebangt – man erlebt die Geschichte immer mal wieder aus einer anderen Sichtweise – und mit ihnen gezittert, sie im Geiste verflucht und ihnen Mut zugesprochen, hatte viele „was wäre wenn nicht-Momente“. Es gibt auch sehr feine erotische Szenen, allerdings nicht um den Leser zu unterhalten, sondern um der Geschichte ihren Verlauf und ihre Wendungen zu geben – für die damalige Zeit passend auch mit dem richtigen Touch an Prüderie. Dabei und auch bei der ganzen Erzählung gefällt es mir besonders, dass Fiona nie das zarte Frauchen ist das in so vielen anderen historischen Romanen beschrieben wird. Sie ist die Frau die sie sein muss um zu überleben und das imponiert ungemein.

Für alle die dieser Band mit seinen Charakteren genauso begeistern konnte wie mich ein schöner Hinweis: Die Folgebände handeln zwar nicht mehr von Joe und Fiona, allerdings finden sie sich auch dort ab und an wieder ein… :)



FAZIT:

Eines meiner absoluten Lieblingsbücher und das wird es auch für immer sein: Liebe, Spannung, Rache, Sehnsucht, Verlust, und so vieles mehr – vor allem ganz viel Schicksal und Mut!

Veröffentlicht am 20.01.2017

Ein Pfau sieht blau…

Der Pfau
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INHALT:

Auf ihrem etwas abgelegenen und rustikalen Landsitz vermieten Lord und Lady McIntosh Unterkünfte an Feriengäste. Feriengäste die das Flair und die Abgeschiedenheit lieben und keine zu hohen Ansprüche ...

INHALT:

Auf ihrem etwas abgelegenen und rustikalen Landsitz vermieten Lord und Lady McIntosh Unterkünfte an Feriengäste. Feriengäste die das Flair und die Abgeschiedenheit lieben und keine zu hohen Ansprüche an ihre Unterbringung stellen. In diesem Fall macht sich jedoch eine Gruppe Investmentbanker samt Chefin, Psychologin und Köchin auf den Weg in die schottischen Highlands um dort ein Teambildungsseminar durchzuführen. Jeder von ihnen mit seinen eigenen Erwartungen an das Wochenende…doch keiner hätte damit gerechnet was ein ungewöhnlich aggressiver Pfau mit einer Abneigung gegen blau auslösen kann. Welche Rolle der blaue schimmernde Wagen der Chefbankerin spielen wird, wie ein Gewehr im Wald, ein Jagdhund, ein Schneesturm und ein gutes Gänse-Curry zusammen hängen und wie der Umgang mit einer Leiche jedem der Beteiligten seinen Teil abverlangt…



EIGENE MEINUNG:

Die Gestaltung des Buches ist in seiner Gesamtheit einfach wunderschön! Das Papier des Buchumschlages ist fest und nicht reinweiß, sondern leicht cremefarben. Schrift und Pfauenbild sind dabei nur in zwei Farben gehalten, die wunderbar glänzen – sehr passend zum Inhalt! ;) Besonders gefallen mir die kleinen eingearbeiteten Objekte: Gewehr, Teetasse und Regenschirm, die auch im Buch ihre Rolle spielen! Ich bin begeistert, auch weil es einfach ein außergewöhnliches Cover ist! Auch ohne Schutzumschlag konnte es mich begeistern und das etwas kleinere Format fand ich einfach niedlich!

Ich für mich muss sagen, dass die Autorin hier eine wundervolle Geschichte gezaubert hat, wie ich zuvor noch keine auch nur annähernd ähnliche gelesen habe! Das Buch ist kurzweilig und amüsant, der Schreibstil hat mir von Anfang an gut gefallen! Es wird im Grunde fast komplett auf wörtliche Rede verzichtet. Ein klein wenig bin ich zu Beginn über die Personen gestolpert, da es zwar nicht zu viele sind, diese aber relativ schnell eingeführt werden. Aber nach einigen weiteren Seiten hatte sich dies gelegt!

Die Konstellation zwischen den einzelnen Personen, deren Charaktereigenschaften und wie man sie im Buch kennen lernt und sie sich dann weiter entwickeln bzw. offenbaren hat mir total Spaß gemacht! Liebe spielt nur am Rande ihre Rolle, so wie in jedem normalen Leben! Keiner der Charaktere kam mir jedoch gewollt extrem oder abgekupfert oder wie schon-einmal-gelesen vor. Einfach toll!

Interessant und lustig fand ich aus, dass man zum Teil in die Gedanken von Mervyn, dem Jagdhund der Chefbankerin, schlüpft. Das hat richtig Spaß gemacht und mich so einiges an Mitleid für den armen Kerl empfinden lassen ;)

Für mich hat dieses Buch einen wundervollen und vor allem feinen Ideenreichtum! Es hat mir total Spaß gemacht in die Geschichte einzutauchen, die ohne echten Krimi, große Philosophie oder Weltenkritik einfach gut unterhält, spannend ist und amüsiert! Zerstreuung konnte ich hier wirklich finden! Aber trotz diesen leichten Worten gab es für mich im Buch einen wirklichen Spannungsbogen mit viel Schmunzeln dazwischen über die ach so skurrilen Ereignisse und Pointen! Die Spannung rührte zum Teil ganz klar auch daher, dass man als Leser die Irrungen und Wirrungen durchschaut und wie allwissend den ganzen Ablauf der Geschehnisse kennt. Manchmal kam ich mir vor wie in einem Theaterstück und das menschliche Verhalten wurde für mich nur zu gut getroffen. Ein Buch in dem ich mich absolut wohl gefühlt habe – da kann ich viele andere Stimmen nicht verstehen. Ich bin aber auch mit keinerlei Erwartungshaltung an das Buch heran gegangen und habe die Einfachheit der Erzählung, sowie die Abwechslung genossen! Besonders erfreut hat mich schließlich das ungewöhnliche und für mich nicht vorhersehbare, aber einfach runde Ende! :)



FAZIT:

Für mich ein äußerst charmanter, ungewöhnlicher Roman, der mich gut unterhalten und wirklich amüsieren konnte! Spannung auf eine ganz andere, besondere Art und Weise! :)

Veröffentlicht am 20.01.2017

Ein unglaubliches Lesevergnügen!

Die Strömung
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INHALT:

Schonen im südlichen Schweden: Ein kleines Mädchen wird in ihrem Sandkasten im familieneigenen Garten ermordet. Kurz darauf geschieht ein weiterer Kindsmord in der Nähe von Stockholm. Schnell ...

INHALT:

Schonen im südlichen Schweden: Ein kleines Mädchen wird in ihrem Sandkasten im familieneigenen Garten ermordet. Kurz darauf geschieht ein weiterer Kindsmord in der Nähe von Stockholm. Schnell findet man heraus, dass beide Elternpaare von rassistischen Gruppen bedroht wurden. Ist dies die Verbindung zwischen diesen beiden entsetzlichen Verbrechen? Erneut sind die junge, ehrgeizige Polizistin Olivia Rönning und Tom Stilton, einst berühmter Kriminalkommissar, aus ganz persönlichen Gründen an der Aufklärung der Fälle interessiert. Denn kann es Zufall sein, dass ausgerechnet jetzt neue Hinweise zu dem alten, nie aufgeklärten Mord an einer jungen und schwangeren Edelprostituierten auftauchen? Zusammen kommen sie auf die Spur einer wahrhaft abscheulichen Geschichte…



EIGENE MEINUNG:

Dies ist der dritte Teil der Krimireihe um Tom Stilton und Olivia Rönning, geschrieben von den beiden schwedischen Drehbuchautoren Cilla und Rolf Börjlind. Das Cover dieses Bandes passt sich für mich wundervoll in die Reihe ein, die alle recht düstere Bilder tragen. Ach diesmal spielt das Thema Wasser/Meer wieder eine große Rolle. Die Geschichten der Vorgängerbände konnten mich im Bereich Schweden-Krimi auf eine ganz neue Art und Weise begeistern. Vor allem die Winkelzüge und Hintergründe der Geschichte haben mich immer wieder erstaunt und gefesselt!

Wie schon in den letzten Teilen wechseln die Szenen, die Orte und die handelnden Personen in einer schnellen Abfolge und lassen einen nur langsam hinter den Vorhang blicken. Aber genau dies macht es für mich besonders spannend und interessant. Die Charaktere in dieser Buchreihe sind jeder für sich einfach etwas ganz besonders und ich freue mich auf jeden Wechsel des Blickwinkels!

Wieder war ich schnell in der Geschichte gefangen, die wie ihre Vorgänger durchaus seine düsteren, melancholischen Seiten hat. Auch politische oder sozial- und gesellschaftskritische Themen spielen in diesem Band wieder eine große Rolle und lassen einem bei der Aktualität dieser durchaus das ein oder andere Mal schaudern… Auch hier hat es mir wieder gut gefallen, dass alles zwar realistisch und auch brutal sein kann, aber niemals durch reine Blutrünstigkeit punkten muss. Die Weiterentwicklung der Charaktere zu sehen macht unheimlich Spaß und immer wieder führt einen der gemeinsame Weg auch in deren Vergangenheit und lässt einen neues entdecken und immer mehr verstehen...

Olivias Handlungen konnte ich nicht immer komplett teilen, aber auch das macht ihre Figur so glaubwürdig. Die Schrift und Schreibweise haben mir wieder sehr gut gefallen! Die Kapitel sind ohne Nummer und Namen, aber in einer angenehmen Länge, zu lesen. Wie bei den Vorgängerbänden hat das Buch ein Lesebändchen was ich sehr schätze!

Nach und nach klären sich wieder einige Fragen die ich aus den Vorgängerbänden mitgenommen hatte und dafür werden neue aufgeworfen. Im letzten Teil stand Abbas ja etwas mehr im Mittelpunkt, in diesem Teil ist man näher an Mette, was mir auch sehr gut gefallen hat!

Wieder mal ein absolutes Lesevergnügen, bei dem es mich selbst immer wieder erstaunt wie breit die Handlung aufgebaut ist ohne einen zu verwirren. Auch die ein oder andere Überraschung ist wieder mit dabei!

Wie beim 2. Band möchte ich noch einmal erwähnen, dass es für mich persönlich keinen Sinn macht mitten in der Reihe in diese einzusteigen. Die Charakterentwicklung und die vielen Hintergründe können für mich nicht allein durch Erklärungen oder Rückblenden ersetzt werden!



FAZIT:

Erneut ein interessanter, vielschichtiger Roman um unheimlich gut ausgearbeitete und tiefgehende Charaktere! Für mich hebt sich diese Reihe klar von den anderen Krimis am Markt ab!

Veröffentlicht am 20.01.2017

Olivia, Tom, Mette, Abbas,... einfach wunderbar!

Die dritte Stimme
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INHALT:

In einem Naherholungsgebiet in Marseille werden die sterblichen Überreste einer jungen, blinden Frau gefunden. Viel wird nicht bekannt: Sie war Teil eines in der Nähe gastierenden Zirkus und wurde ...

INHALT:

In einem Naherholungsgebiet in Marseille werden die sterblichen Überreste einer jungen, blinden Frau gefunden. Viel wird nicht bekannt: Sie war Teil eines in der Nähe gastierenden Zirkus und wurde offenbar brutal ermordet. Zur selben Zeit wird in Stockholm ein Zollbeamter erhängt in seinem Haus aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es alles andere als ein Selbstmord war. Zwei Morde, die auf den ersten Blick keine Verbindung haben werden zu einem erneuten Bindeglied zwischen Polizeianwärterin Olivia Rönning und dem ehemaligen Kriminalkommissar Tom Stilton. Und beide haben ein mehr als persönliches Interesse daran die Morde aufzuklären…



EIGENE MEINUNG:

Dies ist der zweite Fall der Krimireihe um Tom Stilton und Olivia Rönning, geschrieben von den beiden schwedischen Drehbuchautoren Cilla und Rolf Börjlind. Ich war nach dem ersten Band ja derart begeistert, dass ich mich einfach nur unheimlich auf die Fortsetzung gefreut habe! Der erste Band ist auch als Einzelband zu lesen, aber ich wollte einfach mehr über die Personen, ihre Geschichten, Hintergründe und ihre Zukunft erfahren!

Mit dem Cover dieses Teiles konnte ich erst nicht so viel verbinden und wusste nicht recht wie ich es einordnen sollte. Auch der Titel hat mir erst einmal zusammen mit dem Klappentext nicht weiter geholfen. Das Cover war für mich trotzdem anziehend und gefiel mir gut, weil es sich der restlichen Reihe wunderbar anpasst (mittlerweile ist auch Band 3: Die Strömung erschienen). Das ausdrucksstarke Motiv ist ebenfalls in dunklen Farben gehalten und wirkt auf mich schon auch melancholisch. Nach und nach ergibt innerhalb der Geschichte sowohl das Bild der jungen Frau auf einer Drehscheibe eines Messerwerfers, als auch der Titel einen Sinn. Als mir die Bedeutung von Letzterem klar wurde war ich geschockt, gefesselt und werde die Stelle so schnell nicht vergessen!

Dieser Fall beginnt eine ganze Zeit nach dem Ende von „Die Springflut“. Manchmal habe ich bei solchen Sprüngen das Gefühl etwas zu verpassen, aber hier wurde dies meisterhaft umgesetzt. Nach und nach hat man die einzelnen Personen aus dem ersten Teil wieder „gefunden“ und erfahren was ihnen in der Zwischenzeit passiert ist bzw. wie sich ihr Leben entwickelt hat. Das war einfach nur toll! So viele Personen aus dem ersten Teil sind mir so ans Herz gewachsen und auch ihr Zusammenspiel ist einfach fabelhaft!

Ich persönlich vertrete nicht die Meinung, dass die Bände dieser Reihe auch als Einzelteile zu lesen sind. Die Personen, ihre Entwicklung, ihre Vergangenheit und Verbindungen zueinander sind für mich ein wesentlicher Teil dieser Reihe und können nicht durch eine Zusammenfassung oder eine Rückblick ersetzt werden. Man würde sich hier selbst auch viel zu viel nehmen!

Die Schreib- und Erzählweise der Autoren liegt mir unheimlich! Ich mag es, dass die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt und verfeinert wird. Und ich liebe es wie sich irgendwann alles zusammen fügt und einem die Augen öffnet! Die Atmosphäre ist einfach atemberaubend und bei mir selbst kam keine einzige Seite Langeweile auf! Die Erzählung ist flüssig zu lesen und ich konnte ihr zu jeder Zeit gut folgen!

Toll an dieser Reihe finde ich, dass auch immer politische oder gesellschaftliche Themen eine Rolle spielen. Außerdem wird in diesem Teil ein besonderes Augenmerk auf Abbas el Fassi geworfen.

Auch nach diesem Teil bleiben noch einige Fragen offen und man kann diesen Band vollkommen zufrieden beiseitelegen und sich auf den nächsten stürzen! :) Aber die Geschichte hallt auf ihre Art und Weise schon auch nach… Ich finde es wahnsinnig gut wie die Autoren nicht durch Blut und Ekel, sondern durch ihr Gespür für Dramaturgie punkten!



FAZIT:

Ein wunderbarer zweiter Teil der Krimireihe um Tom Stilton und Olivia Rönning! Die Personen, ihre Entwicklung, ihre Vergangenheit und Verbindungen zueinander sind genauso interessant wie die Fälle an sich!