Profilbild von Buechergarten

Buechergarten

Lesejury Star
offline

Buechergarten ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buechergarten über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2017

Snow Angel

Snow Angel
0

INHALT:

Die Abiturientin Nina muss nach ihrem Lernmarathon einfach mal wieder abschalten und bricht spontan zum Langlaufen zu ihrer Lieblingsstrecke in die freie Natur auf. Prompt vergisst sie dabei die ...

INHALT:

Die Abiturientin Nina muss nach ihrem Lernmarathon einfach mal wieder abschalten und bricht spontan zum Langlaufen zu ihrer Lieblingsstrecke in die freie Natur auf. Prompt vergisst sie dabei die Zeit und fährt nicht nur gegen die untergehende Sonne, sondern auch noch gegen einen aufziehenden Schneesturm an. An einer besonders engen Stelle verliert sie die Kontrolle, kommt vom Weg ab und stürzt in eine Schlucht.

Auch Simon hat sich mit seinem Hund Ben eine Auszeit in seiner Blockhütte genommen. Als sie bei einem kurzen Rundgang auf die bereits halb eingeschneite Nina treffen ist Simon mehr als erstaunt. Erschrocken hingegen ist er, als sich aus der anfänglichen Schwärmerei in der eingeschneiten Skihütte bald mehr zwischen ihm und Nina entwickelt als ihm lieb ist. Denn trotz der Chemie die zwischen den beiden herrscht ist Nina keine Frau für eine Nacht und Simons Vergangenheit birgt ein Geheimnis, dass er lieber für sich behalten würde…



EIGENE MEINUNG:

Um nicht zu viel über den Inhalt des Romans zu verraten will ich es bei der kurzen Einleitung belassen und den Roman als Liebesroman mit kleinem Krimianteil beschreiben. Mich persönlich konnten dabei leider weder die Charaktere noch die Handlung voll überzeugen. Selbst für einen Liebesroman geht mir in dieser Geschichte alles etwas zu schnell: Sie verlieben sich zu schnell, sie kommen sich zu schnell näher, sie wollen zu schnell ihr Leben miteinander verbringen, jeder sieht zu schnell seine Fehler ein, Probleme werden meist zu schnell gelöst und so weiter. Die Ansätze der Geschichte gefallen mir gut, aber auch die Handlungsweisen und einige Charakterzüge der Protagonisten waren nicht ganz meins: Nina ist mir persönlich zu jung für Simon und wirkt dadurch und durch ihr Verhalten oft unterlegen und naiv. An Simon hat mich an einigen Stellen seine dominante und teilweise arrogant wirkende Art gestört. Dass er sie seinen „Schneeengel“ nennt hat mich nach der kurzen Zeit etwas irritiert, regelrecht gestört hat mich die Verwendung von vielen neudeutschen Begriffen die für mich nicht zum Buch gepasst haben („Damn“ etc.) und auch einfach nicht mein Geschmack sind. Genauso ging es mir mit den Dialogen zwischen den Beiden und an einigen Stellen war mir alles einfach zu zuckersüß.

Der spannende Teil der Geschichte kam mir dafür, dass er doch auch für die Liebesgeschichte eine Rolle gespielt hat, zu kurz, auch wenn das Ende doch die ein oder andere Überraschung bereithält. Die dabei neu auftauchenden Nebencharaktere haben mir zu Beginn sehr gut gefallen und haben frischen Wind in das ganze gebracht, blieben mir aber auf lange Sicht zu blass und spielten nicht wirklich eine Rolle: Da wäre meiner Meinung nach viel mehr drin gewesen! Auch der erotische Teil war für mich nicht wirklich ausgeprägt um extra darauf hinweisen zu müssen. Das Buch ist flüssig zu lesen, für meinen Geschmack ging aber alles zu schnell und teilweise fühlte ich mich eher gehetzt, als ruhig und eingeschneit.

Das Cover hingegen gefällt mir von der Gestaltung her ausgesprochen gut! Es wirkt zauberhaft und verträumt, verliebt und magisch. Leider kann ich es wenig mit der Geschichte und auch nicht mit Nina in Verbindung bringen. Vielleicht auch deshalb weil nur ein Teil der Geschichte auf der eingeschneiten Berghütte spielt.



FAZIT:

Für mich eine etwas überstürzte und schon sehr süße Liebesgeschichte mit kleinem Krimianteil, bei der mich leider weder die Geschichte noch die Protagonisten wirklich überzeugen konnten.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Nicht die Form Sachbuch die ich erwartet habe...

Europa, wir kommen! Und wir werden immer mehr.
0

INHALT:

Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR geht davon aus, dass im Jahr 2015 mehr als 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht sind. Sie fliehen vor Krieg, Fanatismus und Armut. Viele Vertriebene ...

INHALT:

Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR geht davon aus, dass im Jahr 2015 mehr als 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht sind. Sie fliehen vor Krieg, Fanatismus und Armut. Viele Vertriebene hoffen, der Hölle auf Erden entkommen zu können, indem sie sich auf den Weg nach Europa machen. Wer die gefahrvolle Odyssee ins vermeintliche Paradies Deutschland unbeschadet übersteht, erlebt eine böse Überraschung.

Während die einen den erschöpften Ankömmlingen begeistert applaudieren, werden sie von anderen beschimpft und mit Steinen beworfen. Die Gesellschaft spaltet sich und man scheint nur die Wahl zwischen Tugendterror und Wutbürgertum zu haben. Alles wird medienwirksam inszeniert und langsam aber sicher wird klar, dass die Realität nicht ganz nach Drehbuch verläuft. Ohnmächtige Entwicklungshelfer stehen politischem Kalkül gegenüber, aber die Ursache der Krise wird trotz allem Einsatz nicht bekämpft, sondern nur die Folgen. Derweilen bleibt die Flüchtlingskatastrophe ein Milliardengeschäft für Schlepper und Menschenhändler und die Unterkünfte werden zu sozialen Brennpunkten mitten in Deutschland. Diese Art der planlosen Multikulti-Politik hat ihre Wurzeln in der hierzulande omnipräsenten Vergangenheitsbewältigung und lenkt das Bild von möglichen Gefahren, wie der Entstehung von Parallelgesellschaften oder einer unkontrollierten Unterwanderung unseres Rechts- und Wertesystems ab. Wenn sich die Verantwortlichen auch weiterhin weigern, die Ursachen der Krise zu bekämpfen, wird der Flüchtlingsstrom unvermindert anhalten. Und keiner kann sagen, wie lange Deutschland diesem Druck dann noch standhalten wird.



EIGENE MEINUNG:

Gerade bei einem solch schwierigen Thema hat mich hier das Cover auf seine ganz eigene Art angesprochen. Ich fand es wirkt objektiv und gerecht. Die in die Höhe gestreckten Hände könnten den Schrei nach Hilfe ebenso wie eine Meldung bedeuten. Die Farbgestaltung fand ich auch sehr ansprechend und gab mir das Gefühl ein Sachbuch in Händen zu halten das auch den Titel sehr weise und vorsichtig gewählt hat. Wie bei allen Sachbüchern die ich rezensiere gibt es auch hier wieder „nur“ den tatsächlichen Klappentext – man soll ja bekommen was dieser einem verspricht oder suggeriert.

Genau dies war bei mir leider weniger der Fall. Das Buch ist von zwei Autoren geschrieben und teilt sich für mich etwas in zwei Bereiche. Erst liest man in 17. Kapiteln über verschiedene Themen, im Anschluss daran erwarten den Leser die angesprochenen Interviews und Hintergründe. Danach folgt ein Quellen- bzw. Literaturverzeichnis. Bei diesem muss ich sagen hätte ich mir an manchen Stellen Fußnoten gewünscht, das es doch teils etwas anstrengend war immer am Ende des Buches mit einer Zahl nachblättern zu müssen. An sich ist das Buch hochwertig gestaltet, hat angenehm feste Seiten und eine gute Schriftgröße. Wie gesagt ist es in mehrere kurze Kapitel unterteilt – vorangesetzt ist ein kleines Vorwort:

1. Das Boot ist voll

2. Die unsichtbare Bedrohung

3. Islamischer Terror in Süd- und Südostasien

4. Afghanistan

5. Syrien

6. Irak

7. Wer manipuliert wen?

Terrorgruppen und westliche Geheimdienste

8. Der Iran und die Rivalität zwischen Schiiten und Sunniten

9. Vom Jemen bis Afrika –

Gotteskrieger auf dem Vormarsch

10. Milliardengeschäft Menschenschmuggel

11. Unterwegs nach Deutschland –

Fünf Flüchtlinge berichten

12. Willkommenskultur in Deutschland:

Wunsch und Wirklichkeit

13. Flüchtlingsunterkünfte als soziale Brennpunkte

14. Noch besorgt oder schon wütend?

Bürgerlicher Protest

15. Knallharte kriminelle Strukturen –

Parallelgesellschaften in Deutschland

16. Wollen wir das überhaupt? Integration von Muslimen

17. Der „amerikanisierte“ homo oeconomicus

im entfesselten Kampf der Kulturen



Einige Themen haben mich aus diesem Kapiteln besonders interessiert, z. B. der Terror in Süd- und Südostasien von dem ich bisher noch gar nicht so viel gehört hatte. Auch insgesamt konnte ich aus dem Buch einige neue Erkenntnisse ziehen und es gab interessante Fakten und Denkanstöße. Gefehlt hat mir dabei etwas eine Karte um eine genauere räumliche Vorstellung vom Geschriebenen zu erhalten. Was mich sehr gestört hat war, dass die Kapitel nicht mit einer Einleitung oder Hinführung zum neuen Kontext gestartet haben, sondern wie am Ende des letzten Kapitels einfach weiter geschrieben gewirkt haben. So konnte ich für mich persönlich schlecht an einem Kapitelende aufhören und nach einiger Zeit das neue beginnen. Ich müsste immer erst das Ende nochmals lesen um den Zusammenhang und roten Faden wieder zu finden. Was für mich jedoch das größte Problem war, ist dass ich die Objektivität die ich aufgrund des Klappentextes erwartet hatte im Buch nicht gefunden habe. Ich hatte es wirklich als Information gesehen, als Anregung und Denkanstoß und nicht aus einer bereits vorgefestigten Überzeugung heraus die ich wieder lesen wollte. Aber je weiter ich im Buch kam, desto widerwillige wurde ich selbst dagegen. Explodiert ist das Ganze schließlich als in einem Absatz beschrieben wurde wie ein Flüchtling davon erzählt, dass einer Krankenschwester wegen einer zu langen Wartezeit ein Becher voll Urin ins Gesicht geschüttet wurde und dass einige dies sehr amüsant fanden. Als Ereignis kann ich dies jederzeit so stehen lassen. Es in diesem Buch unkommentiert vorzufinden hat mich jedoch fast zur Weißglut getrieben. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits das Gefühl, dass das an einigen Stellen fast hetzerisch (z. B. gegen Akademiker etc.), unobjektiv und einseitig geschrieben war – mir kam es doch vor wie Meinungsmache. Mir hat der Schreibstil absolut nicht gefallen, sogar regelrecht aufgestoßen. In vielen Sätzen war dies für mich dann kein Sachbuch mehr, sondern ich las die persönliche und vor allem wertende, Meinung des Autors. Es tut mir leid dies sagen zu müssen, denn es waren durchaus gute und informative Ansätze zu erkennen, aber schlussendlich hat mich die Art und Weise des Buches komplett gegen sich aufgebracht und ich bin froh, dass es zumindest in Ansätzen noch einigen Mitlesern in der gemeinsamen Leserunde ähnlich erging.



FAZIT:

Ein Buch mit vielen guten und informativen Ansätzen – für mich jedoch unobjektiv, teils hetzerisch, einseitig und vor allem wertend und somit als Sachbuch nicht zu empfehlen.

Veröffentlicht am 15.12.2016

Erster Teil einer Tetralogie...

DRACHE UND PHÖNIX - Band 1: Goldene Federn
0

INHALT:

Ende des 18. Jahrhunderts reist Jan Stolnik als Bediensteter mit seinem Herrn Anton von Sachsen nach Venedig. Jan ist jedoch erstens kein Bediensteter, sondern ein Adeliger und erst recht kein ...

INHALT:

Ende des 18. Jahrhunderts reist Jan Stolnik als Bediensteter mit seinem Herrn Anton von Sachsen nach Venedig. Jan ist jedoch erstens kein Bediensteter, sondern ein Adeliger und erst recht kein einfacher Mensch. Jan ist zur Hälfte ein Drache, der nicht nur gerne mit dem Feuer spielt und den Schmerz dabei genießt, sondern auch mit Frauen, die ihm Lust bereiten. Eine völlig neue Erfahrung macht Jan in Venedig, als er kurz nach seiner Ankunft eine außergewöhnliche Frauenstimme über die Dächer Venedigs schallen hört. Von da an nimmt ihn diese - La Fiametta - sowohl körperlich, als auch geistig gefangen. Er, der körperlich und auch geistig, gerade jetzt wegen der Inquisition niemals seine Schwingen ausbreiten kann, ist gefangen im Zauber der Dame Phönix, die sein Gegenstück zu sein scheint...



EIGENE MEINUNG:

Zuerst muss gesagt sein, dass dies der erste Band einer Tetralogie ist, mit nicht einmal 200 Seiten. Für mich ist das Ganze zum Teil schon als Einleitung zu sehen, ich konnte mir daraus jedoch noch keine richtigen Schlüsse ziehen. Zuerst hat mich im Buch die Erotik doch etwas überrascht, weil ich in dieser Form nicht damit gerechnet habe. Darum war es für mich am Anfang etwas ungewohnt und auch etwas roh, passt aber durchaus zum Roman. Der Auftritt der Inquisition im Buch hätte das Ganze meiner Meinung nach viel spannender machen können, wurde allerdings von der Vernarrtheit von Jan vollkommen überdeckt. Venedig selbst ist ein traumhafter Schauplatz, allerdings waren es mir an einigen Stellen fast zu viele Namen von Gassen, Kanälen etc. Am sympathischsten im Buch war mir persönlich der Prinz und eigentlich muss ich sagen, dass mir erst die Leseprobe zum nächsten Teil richtig Lust darauf gemacht hat weiter zu lesen. Die Geschichte zwischen Jan und der Dame Phönix war mir oft zu sehr Zuckerbrot und Peitsche und sie mir überhaupt nicht sympathisch. Logisch für einen ersten Teil hinterlässt dieser bei mir viele Fragen, jedoch auch einige Fragezeichen in Sachen Logik.



FAZIT:

Erster Teil einer halb historischen, halb fantastischen Tetralogie, der mich nicht vollkommen von sich überzeugen konnte, aber einen schönen Schauplatz und gute Ansätze besitzt.