Cover-Bild Dschingis Khans Tochter
Band 2 der Reihe "Bella-Block-Krimi"
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 05.09.2018
  • ISBN: 9783709938447
Doris Gercke

Dschingis Khans Tochter

Ein Bella-Block-Krimi
Bella Block will eine Pause von der Detektivarbeit nehmen und reist als Dolmetscherin für Charlotte Mehring nach Odessa. Dort gerät Bella zwischen die Fronten konkurrierender Modefirmen. Auf der Suche nach der entführten Auftragsgeberin Charlotte Mehring trifft Bella Block nicht nur die faszinierende Tolgonai, sondern auch Viktor, einen russischen Physiker. Gemeinsam folgen sie Spuren, die weit in die Vergangenheit reichen.
Der Roman zur beliebten TV-Serie mit Hannelore Hoger als Bella Block.

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Susi in einem Regal.
  • Susi hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2020

ganz eigener Stil

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Was immer wieder auffällt bei den Bella Block Romanen von Doris Gercke, ist der eigene Stil, der sich nicht nur in der Erzählweise wiederspiegelt, sondern auch in dem Denken und Handeln der Figur Bella ...

Was immer wieder auffällt bei den Bella Block Romanen von Doris Gercke, ist der eigene Stil, der sich nicht nur in der Erzählweise wiederspiegelt, sondern auch in dem Denken und Handeln der Figur Bella Block. Nüchtern, herb und auf den Punkt.
Meistens lagern die Bücher eine lange Zeit auf meinem SuB, bevor ich mir wieder eins davon vornehme, weil ich sie immer als schwere Kost in Erinnerung habe. Und jedes mal bin ich wieder überrascht, wie schnell es sich doch liest und dass es so spannend ist, dass man es kaum aus der Hand legen kann. Die Bücher wirken noch lange nach und etliche Szenen sind oft schwer verdaulich. Hier fand ich die Stelle ziemlich am Anfang, wo ein Polizist einen Schwarzen quält unerträglich zu lesen. Auch der Inhalt des Nazitagebuchs ist kaum auszuhalten. Besonders entsetzlich finde ich, dass dieses abartige Gedankengut heute noch in den Köpfen der AFD sein Unwesen treibt.
Die Autorin skizziert mit wenigen Worten die Schattenseiten unserer Gesellschaft und legt den Finger präzise in die Wunden, sodass man gezwungen ist dahin zu gucken, wo es weh tut. Hier ein kleiner Auszug (S.54/55) über Drogen ( Mit Freigesetzte meint sie Arbeitslose) : " Am Eingang der U-Bahn wird mit Glück gehandelt. Glückliche, Freigesetzte, Freiheit genießende Männer und Frauen liegen auf den Treppen, hocken, vom Glück betäubt an den Geländern, sonnen sich im Licht der Großstadt. Zwischen den Glücklichen gibt es keine Beziehungen mehr. Jeder träumt für sich (...). Dem Glücklichen ist die Erde nicht kalt, die einsame Insel nicht einsam. Wen stört das Erbrochene am Schaufenster. Es stört nicht. Es gehört dazu. Wir kotzen auf euren Konsum, heißt die Botschaft, wir brauchen euer Zeug nicht. Wir leben unser eigenes Leben. Leichtfüßig, schnellsprachig gehen die Glückshändler unter den Liegenden, Einknickenden, Sichfesthaltenden, Taumelnden herum und versprechen Nachschub. Nicht endende Seligkeit. Freiheit. Der Anblick eines Mädchens, vielleicht dreizehn, betrunken oder bekifft, in zerrissener Strumpfhose und zu großem Pullover, bringt Bella in die Wirklichkeit zurück..."
Normalerweise zitiere ich nicht soviel in einer Rezi, aber ich finde, dies gibt einen guten Einblick in den Schreibstil der Autorin und in Bellas Denkweise und wie sie die Welt wahrnimmt.
Zum Inhalt : Eine Frau aus der Modebranche möchte Geschäftsbeziehungen in Rußland knüpfen und heuert Bella als Dolmetscherin an. Gemeinsam fahren sie nach Russland. Doch aus den geplanten Treffen wird nichts und Bella muß sich allein durchkämpfen. Es herrschen erschütternde Verhältnisse in der Ukraine. Aber ich denke woanders ist es genauso schlimm. Das Ende ist auch wieder typisch, denn es ist irgendwie sang-und klanglos und nicht wie man es erwartet hätte. Also außer einem ganz eigenen Schreibstil auch noch ein sehr eigenwilliges Ende. Nüchtern und herb.

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