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Veröffentlicht am 20.10.2021

Fantastic Beasts meets Assassins Creed meets Romance

Die Tiermagierin – Schattentanz
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Maxym M. Martineau entführt uns mittels eines sehr greifbaren, lebendigen Schreibstils in die Welt Lendria und gewährt uns detaillreiche Einblicke in die verschiedenen Gebiete. Sie erzählt sehr authentisch ...

Maxym M. Martineau entführt uns mittels eines sehr greifbaren, lebendigen Schreibstils in die Welt Lendria und gewährt uns detaillreiche Einblicke in die verschiedenen Gebiete. Sie erzählt sehr authentisch und lebensnah und erweckt so den Eindruck, als würde man als Leser selbst auf den Pfaden durch diese neu erschaffene Welt zu wandeln. Die bloßen Worte der Autorin ließen Bilder vor meinem inneren Auge erscheinen, die mich vollauf einhüllten und verzauberten. Und dabei verlor sich die Geschichte nicht in unnötigen Einzelheiten, sondern ging stetig und temporeich voran. So ist allein das Worldbuilding schon ein absolutes Highlight, und wir haben noch überhaupt nicht über die Charaktergestaltung und die Emotionen gesprochen. Man merkt, dass Maxym M. Martineau ein unbeschreibliches Talent hat, Welten, Persönlichkeiten und magische Wesen zum Leben zu erwecken und wer in „Schattentanz“ eintaucht, wird merken, wie verschlingend die Geschichte auf einen wirkt. Aber auch berührend – denn neben all den fantastischen Elementen wird zusätzlich noch auf Gefühl gesetzt. Die Autorin kann also nicht nur rasant und actionreich, sondern auch emotional.
Durch die Gliederung in die zwei unterschiedlichen Perspektiven werden uns die beiden Protagonisten Noc und Leena noch näher gebracht und es zeigt sich, dass auch an ihnen nicht gespart wurde. Sie wurden tiefgreifend und lebendig dargestellt, mit Ecken und Kanten. Und gerade der regelmäßige Wechsel der Blickwinkel bringt nochmal eine ungeahnte Portion Spannung ins Spiel.

Leena und Noc. Noc und Leena. Zwei grundverschiedene Charaktere, die sich auf schicksalhafte Weise begegnen. Wir starten an Leena’s Seite und lernen zunächst erst einmal sie und ihre Lebensumstände kurz kennen. Und schon da zeigt sich, dass die junge Frau alles andere als gewöhnlich ist. Sie ist nicht nur eine Tiermagierin, sondern auch eine schlagfertige, mutige und starke Persönlichkeit. Sie lässt sich nichts gefallen, hat aber ganz nebenbei auch eine verletztliche Seite, was ihr wiederum einiges an Tiefgang einbringt. Als sich ihre Vergangenheit offenbart, blieb mir nichts anderes, als unendliches Mitgefühl für sie zu spüren und auf ganzer Linie mit ihr mitzuleiden. Denn ihr Durchsetzungsvermögen und ihr Mut kommen nicht von ungefähr. Lena weiß sich zu behaupten, weil sie es auf die schmerzlichste aller Arten lernen musste. Ich fand Leena von Anfang an unglaublich echt und authentisch, zutiefst sympathisch und liebenswert und hätte mir, auch jetzt rückblickend, keine andere Figur an ihrer Stelle vorstellen können. Leena bereichert das Geschehen, indem sie die Handlung immerzu voran treibt und selbst engagiert und selbstsicher vorgeht. Kein Zögern, kein Zweifeln – sie marschiert und gerade wenn mal was nicht so läuft, wie sie es geplant hatte, entwickelt sie einen unberechenbaren Willen, doch zu kriegen, was sie will. Ich hätte niemals gedacht, dass eine so starke Figur so viel Schwächen zeigen kann; aber es harmonierte total und begeisterte mich wie kaum etwas zuvor.
Noc ist das pure Gegenteil. Da wo Leena Licht ist, ist er Schatten. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der junge Assassine hat schon einiges erlebt und führt nebenbei auch noch eine ganze Reihe an Ordensmitgliedern an. Noc zu durchschauen, braucht Zeit – auch für den Leser. Zunächst wirkt er eiskalt und herzlos, doch im Laufe der Zeit zeigt sich, dass mehr dahinter steckt als bloße Distanz. Er verbirgt etwas, das es zu lüften gilt und allein das macht ihn unbeschreiblich interessant. Was steckt hinter Noc, dem dunklen Auftragsmörder? Ich bin, noch immer geflasht von dem, was sich Maxym M. Martineau für ihn hat einfallen lassen. Denn sein Schicksal ist ebenso herzzerreißend wie schockierend. Und trotzdem hat er auch Momente des Lichts; und in denen erweckt er so viel Sympathie im Leser, dass man ihm seine „Fehler“ bedingungslos verzeiht. Noc. Der Anführer einer Gilde, der mehr Last auf seinen Schultern trägt, als ein Mensch verkraften kann. Ich habe Noc nicht nur gemocht, weil er hin und wieder durchscheinen ließ, dass er kein Herz aus Stein hat. Ich habe ihn gemocht, weil er vielschichtig und interessant, facettenreich und undurchdringlich war. Die Autorin hat ihn eine unglaubliche Entwicklung durchleben lassen, die ihn mir noch näher brachte und mir zeigte, dass ich mit meinem Gefühl nicht auf dem Holzweg war. Dieser Kerl war ein Highlight für sich allein, und seine Loyalität der Gilde gegenüber beeindruckte mich mehr als nur einmal.
Randfiguren gab es, natürlich ebenfalls und genau wie die Protagonisten, waren auch sie abwechslungsreich ausgearbeitet. So gab es diejenigen, die man sofort liebt; diejenigen, die etwas Zeit brauchen; diejenigen, die man sofort hasst und diejenigen, in denen man sich als Leser gnadenlos täuscht. Es gab, ungelogen, von jedem etwas und jeder weckte unterschiedlichste Emotionen in mir. Und können wir einmal fix über diejenigen sprechen, die bewusst Wut im Leser auslösen? Wie gut ist der Autorin das hier bitte gelungen? Ich kann nicht beschreiben, wie groß mein Hass stellenweise war und wie sehr ich mir wünschte, besagte Figuren einfach auslöschen zu können. Chapeau! Meisterhaft gemacht.

Und der letzte Part, mit dem ich mich befasse, ist die Idee. Zunächst einmal: was habe ich erwartet? Und da geht’s schon los mit meiner Ahnungslosigkeit. Ich denke, ich hab eher mit einer süßen Romantasy-Geschichte gerechnet, die ganz nett für zwischendurch ist und in der die Liebe definitiv im Fokus steht (vielleicht auch dem Verlag „geschuldet“, dass diese Erwartungen da waren). Und was habe ich bekommen? Ein High Fantasy Roman, der jedes meiner Highlights ins Wanken bringt.
Der Einstieg in „Schattentanz“ war, trotz der Komplexität der Welt und der einzelnen Figuren, keineswegs schwer. Ich fand mich sofort wunderbar zurecht und fühlte mich umgehend wohl an Leena’s Seite. Durch ihr „Talent“, Tierwesen zu zähmen, hatte sie direkt einen sehr interessanten Aspekt an sich, der mich neugierig machte. Nach und nach erweckte sie allerdings auch meine Sympathien; nur um das nicht außen vor zu lassen. Ich ließ mich also in eine Welt namens Lendria fallen und erlebte das Abenteuer meines Lebens. Nach der kurzen Kennenlern-Phase mit Leena geht’s schlagartig los und das Tempo wird massiv angezogen. Schon die zweite Szene im Buch ist brutal und actionreich. Erst dann kommt auch Noc ins Spiel und mit ihm wird es gleich noch einmal spannender. Allein die Idee, einen Assassinen auf eine Magierin treffen zu lassen, ist mehr als innovativ und dann auch noch unterschiedliche Tierwesen einzubauen, ließ meine Begeisterung in ungeahnte Höhen schnellen. Diese ganze Welt, inklusive Wesen, Figuren und Eigenheiten ist magisch, zauberhaft und gleichzeitig so düster und brutal. Allein dass sich diese Komponenten überhaupt vertragen und miteinander harmonieren, schien mir undenkbar, aber diese Geschichte belehrte mich eines Besseren. Die Autorin hat eine gelungene Mischung aus Assassins Creed und Harry Potter erschaffen, die mich als Leser atemlos durch die Seiten preschen, aber auch mit den Tränen kämpfen ließ. Dabei war’s komplett egal, ob ich mich im ersten, im zweiten oder im letzten Drittel befand; die Spannung war durchgängig mit Händen greifbar und fesselte mich ungemein. Dazu kommt es hauptsächlich deswegen, weil sich keine einzige Szene der vorherigen gleicht. Die Abwechslung innerhalb der Handlung ist nicht in Worte zu fassen und die ganzen neuartigen Elemente, die verbaut sind, treiben den Spannungsbogen immer weiter und weiter nach oben. Ich habe keine Ahnung, wie es möglich ist, diesem Highlight ständig noch eins oben drauf zu setzen; aber Maxym M. Martineau tut es einfach. Sie überrascht immer wieder und lenkt die Story immer wieder in unerwartete Richtungen. Dass dabei aber auch noch zu Tränen rührende Emotionen und ein erotisches Knistern entstehen kann, war für mich .. wow. Hier fehlen mir klar die Worte.
Und genau so auch beim Beschreiben des großen Showdowns. Fulminant, actionreich, explosiv und brutal; überraschend, heftig, berührend. Und das alles gleichzeitig. Eine regelrechte Schlacht war es, die wir da miterleben mussten und einige sehr unerwartete Geschehnisse. Die Auflösung fand zwar noch nicht ausreichend statt, aber dafür sind ja Band 2 und 3 noch da. Ich bin dabei auch echt positiv überrascht, dass der Cliffhanger nicht derart schrecklich ist, wie man es kennt. Man ist neugierig, keine Frage, aber es war nicht der Schockmoment da, den man erwartet.

FAZIT:
Im Grunde reicht ein einziger Satz, um meine Meinung zu „Schattentanz – Die Tiermagierin“ zu beschreiben: Das Buch war mit Abstand eins der besten High Fantasy Büchern, die ich jemals gelesen habe. So unvorhersehbar und spannend, gleichzeitig so gefühlvoll und berührend – ich kann es nicht beschreiben; ich kann euch nur drum bitten, diesem Buch eine Chance zu geben, weil es einfach rund herum und mit absoluter Gänze perfekt war. Großes Kino – im wahrsten Sinne des Worte. Ich liebe es! 5+ von 5 Sternen. Ganz klar.

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Eine der besten Geschichten der letzten Jahre!

Wie die Ruhe vor dem Sturm
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Brittainy C. Cherry entführt uns hier nach Illionois – zumindest der Großteil der Geschichte spielt sich dort ab. Eleanor, die Protagonistin ist in einer Stadt im mittleren Westen der USA geboren und aufgewachsen, ...

Brittainy C. Cherry entführt uns hier nach Illionois – zumindest der Großteil der Geschichte spielt sich dort ab. Eleanor, die Protagonistin ist in einer Stadt im mittleren Westen der USA geboren und aufgewachsen, zur Schule gegangen, ihrer ersten großen Liebe begegnet. Einen Teil dieser Jugend dürfen wir miterleben, und auch das erste Aufeinandertreffen mit Greyson East. Die Liebesgeschichte entwickelt sich ganz zärtlich, fast zaghaft und unterscheidet sich in so vielen Belangen von allem, was man bisher so gelesen hat. Durch einen Schicksalsschlag werden die beiden schließlich getrennt und verlieren nach und nach den Kontakt zueinander. Erst Jahre später ist es dem Zufall zu verdanken, dass sie wieder aufeinandertreffen.

Der Aufbau der Geschichte ist sehr typisch für die Autorin, aber dafür nicht weniger gut. Der Einstieg und auch noch einiges danach spielt sich in der Vergangenheit ab, ehe es dann den besagten Zeitsprung gibt und sich die Karten neu mischen. Beide Zeitebenen sind äußerst eingehend und mitreißend erzählt, voller Gefühl und Tiefe. Und genau das ist es, was BCC ausmacht: Sie erzählt unheimlich lebendig und realistisch; trifft mit ihren Worten immer mitten ins Herz. Die banalsten Szenen sind so herzzerreißend und emotional, dass es kaum zu glauben ist. Tränen über Tränen haben mich während des Lesens begleitet, doch immer wieder konnte sich auch ein Lächeln auf mein Gesicht stehlen. Und trotz der sehr schweren Thematik, liest sich das Buch wunderbar leicht und schnell weg, ist verständlich und unheimlich bildhaft. Ich fühlte mich, durchgängig, als Teil des Geschehens und nicht nur als einfacher Leser, der alles aus der Ferne beobachten muss. Die Autorin erschafft mit ihren Worten einen Sog, der einen von der ersten Sekunde an mitreißt und berührt und erst dann wieder loslässt, wenn man das Buch zuschlägt und darüber nachgedacht hat – lange darüber nachgedacht hat. Wie kann man nur immer die richtigen Worte für eine Szene finden? Wie kann man mit Buchstaben solche Emotionen erzeugen? Wie kann man so perfekt schreiben? Ein wahnsinniges Talent, was Brittainy C. Cherry da an den Tag legt. Insgesamt also ein Schreibstil, der für mich beinah als unantastbar gilt – weil er schlicht perfekt ist und so kein zweites Mal auf dem Buchmarkt zu finden ist.

Selbst die Charaktergestaltung sticht extrem positiv hervor. So ist Eleanor schon von Anfang an etwas anders; ein Außenseiter wie er im Buche steht. Statt auf einer Party zu trinken, feiern und tanzen, verschanzt sie sich lieber inmitten der Menge in einer Ecke und liest. Und auch ihr Schicksal ist nicht gerade sacht zu ihr: sie muss schon früh mit einem herben Verlust klarkommen und droht danach, sich selbst zu verlieren. Eleanor, oder Ellie, wie sie oft genannt wird, ist durchweg authentisch und mit so viel Glaubwürdigkeit gesegnet, dass es mir wunderbar leicht fiel, mit ihr mitzufühlen. Sie ist auf ihre Art sympathisch, durch und durch liebenswert und einfach eine riesengroße Bereicherung für die Handlung. Selbst nachdem viele Jahre ins Land gezogen sind, strahlt sie noch immer von innen heraus und besitzt so viel Charisma, um sie problemlos auch als erwachsene Frau ins Herz schließen zu können. Und trotz aller Eigenschaften an ihr, die gleich geblieben sind, legte sie eine beeindruckende Entwicklung an den Tag, ohne sich selbst aus den Augen zu verlieren. Ellie ist stärker geworden, mutiger und trotzdem noch immer verletzlich. Ihre Großherzigkeit und ihre schier endlose Geduld sprechen ebenfalls für sie und man ertappt sich immer wieder dabei, wie man ein bisschen so sein möchte wie sie. Kurz um: Ellie ist die perfekte Besetzung für „Wie die Ruhe vor dem Sturm“ und tut mit ihrer Art und ihrem Auftreten so einiges für den Verlauf der Geschichte. Außerdem ist sie ein wirklich tolles Gegenstück zu Greyson, zu dem wir jetzt kommen:
Greyson durchlebte wohl die krasseste Entwicklung, die man je an einem Buchcharakter sehen konnte. So war er, zu Beginn der Geschichte (also während des Vergangenheit-Parts) ein unheimlich einfühlsamer, sympathischer und offener Teenager, der sich wirklich ins Zeug legte für Ellie und ihr eine wahre Stütze sein konnte. Endlich mal ein typischer Good Guy, der einfach überzeugt indem er gefühlvoll, ehrlich und einfach liebenswert rüber kommt. Doch auch mit ihm meinte es das Schicksal ganz offensichtlich nicht gut – das verrät ja schon der Klappentext – und aus dem sympathischen Jungen wurde ein eiskalter Mann, der nicht mehr in der Lage ist, Emotionen zuzulassen, geschweige denn zu zeigen. Kontinuierlich fragt man sich als Leser, was den einst so nahbaren Jungen zu diesem distanzierten Mann gemacht hat. Als dieses Geheimnis gelüftet wird, wird so einiges klar und jede Zurückweisung und jede Flucht wird plötzlich verständlich. Ich konnte Greyson, trotz dessen, dass ich niemals in einer solchen Situation war, bedingunglos nachempfinden und litt Höllenqualen mit ihm. Brittainy C. Cherry hat den Wandel, den Greyson East durchmacht, einfach perfekt eingefangen und sehr emotional und berührend, und vor allem authentisch, wiedergegeben. So war es kein Wunder, dass Greyson mir fast noch eine Spur besser gefallen hat, als Ellie es getan hat.
Und weil es stets auch was zu BCC’s Nebencharakteren zu sagen gibt, hier eine kurze Liebeserklärung an alle Randfiguren, die hier eine Rolle gespielt haben. Jeden – ich wiederhole – jeden einzelnen von ihnen ist mir unsagbar ans Herz gewachsen und wird, jetzt nach der Beendigung des Buches, eine große Leere zurücklassen. Shay, Landon, Claire, Karla und Lorelai – sie alle waren so ausgereift und in sich stimmig, dass man nicht anders kann als sie ins Herz zu schließen. Ich habe mich verliebt, in Karla, die ein so schweres Los zu tragen hat. Und in Lorelai, die mit ihren 5 Jahren so lebensfroh, quirrlig und wunderbar ist. Danke liebe Autorin, dass ich diese Persönlichkeiten kennenlernen durfte – und ich hoffe sehr auf ein Wiedersehen in Band 2 der Reihe.

Bevor ich explizit auf die Handlung eingehe, möchte ich einmal schnell den Titel würdigen, den der Verlag ausgesucht hat. Noch nie erschien mir ein Titel derart passend zum Inhalt eines Buches. Das großes Kino, lieber Lyx-Verlag – ehrlich!
Jetzt aber wie versprochen, noch fix zur Handlung: Die Idee ist großartig – und die Umsetzung noch viel mehr. Allein die Tatsache, dass uns Brittainy C. Cherry stets die Chance gibt, die Vorgeschichte mitzuerleben, anstatt sie nur aus Erzählung zu erfahren, ist eine Wohltat für ihre Geschichten. Dabei setzt die Autorin immerzu auf schwere Themen, befasst sich mit Verlust, Tod und Krankheiten – so auch hier und verbaut damit einiges an „Drama“, was in jedem anderen Fall schnell als „to much“ bezeichnet werden könnte. So aber nicht bei ihr. Sie schafft es, die schlimmsten Schicksalsschläge völlig authentisch und bodenständig rüber zu bringen, und packt dabei noch derart viele Emotionen mit in die Handlung, dass die Gefühlsachterbahn und ein in tausend Scherben zerfallenes Herz vorprogrammiert sind.
Ich litt – von der ersten Seite an war es kein Lesen, es war ein Leiden. Und trotzdem kann man nicht behaupten, das Buch würde einen runterziehen – im Gegenteil! Es sind so viele, so wunderschöne Passagen eingebaut, die all den Schmerz problemlos auffangen, ohne ihm seine Intensität zu rauben. Es ist durchweg abwechslungsreich und durch die vielen, offenen Fragen, die entstehen, stets spannend und mitreißend. Unzählige Plots, manche eher nebensächlich, andere tragend, wird es zu keiner Sekunde langweilig und es gibt dauerhaft etwas, woran man sich festhält. In dem Buddyread haben wir über beinah jede Szene einzeln gesprochen; davon geschwärmt, wie schön oder wie schmerzhaft es war und uns ging der Gesprächsstoff nie aus. Jede Szene für sich war perfekt, aber in Kombination durchbrachen sie alle Grenzen.
Selbst das Ende, das man gut und gern als etwas übertrieben bezeichnen könnte, war so voller Normalität und Leben, dass man über diesen winzigen Kritikpunkt gern hinwegsieht. Das Ende war einfach der perfekte Schluss für diese Geschichte und dabei nicht weniger emotional. Allein die einzelnen Ideen, die BCC hier nochmal hat einfließen lassen, waren wunderschön und einzigartig in ihrer ganzen Pracht.
Um das ganze Lob jetzt nochmal zusammen zu fassen: diese Geschichte hat mich tief bewegt, schwirrte ständig in meinen Gedanken umher und brachte mich unzählige Male zum Lachen und zum Weinen. Es sind die kleinen Dinge, die hier die Perfektion ergeben und das Ende begeistert, trotz einer gewissen Portion Vorhersehbarkeit und Übertreibung.

FAZIT:
„Wie die Ruhe vor dem Sturm“ von Brittainy C. Cherry ist ein durch und durch gelungener, emotional tief bewegender und emotionaler Roman über Verlust, Tod, Trauer und die Bewältigung all dessen. Es ist aber auch ein Roman über Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt und Familie. Für mich ist diese Geschichte, durch den einzigartig gelungenen Schreibstil, der wundervollen Protagonisten und noch wundervolleren Nebenfiguren und durch die gesamte Handlung, wieder ein Highlight durch und durch und die Autorin bleibt die unangefochtene Nummer Eins im YA/NA-Bereich. Wer gern gefühlvolle Bücher liest und dabei von einer ganz besonderen Wortwahl und traumhaft schönen wie schmerzhaften Szenen überrascht werden will, der MUSS dieses Buch lesen.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Absolute Wohlfühl-Reihe ♥

New Dreams
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Der Einstieg in diesen dritten Band stellte jedenfalls schon mal keinerlei Probleme dar. Das Kennenlernen von Elara bereitet große Freude und die Rückkehr nach Green Valley fühlte sich an wie nach Hause ...

Der Einstieg in diesen dritten Band stellte jedenfalls schon mal keinerlei Probleme dar. Das Kennenlernen von Elara bereitet große Freude und die Rückkehr nach Green Valley fühlte sich an wie nach Hause zu kommen. Durch den lockeren Schreibstil von Lilly Lucas ist es ein Leichtes, in die Geschichte abzutauchen; gleichzeitig sorgt die dichte, einnehmende Atmosphäre dafür, immer weiter und weiter lesen zu müssen. Allein dieser heimelige Wohlfühl-Faktor lässt das Herz höher schlagen. Was aber wohl am meisten hervorsticht in Bezug auf den Erzählstil, war der einzigartige Humor. Lilly Lucas schafft es mit ganz banalen Dingen, den Leser zum Schmunzeln zu bringen und das ganz ungezwungen und authentisch. Die Kombination aus Leichtigkeit, Witz, Emotionen und Charme ergeben einen wahren Lesegenuss, der definitiv seinesgleichen sucht.

Die Handlung an sich glänzt dabei gar nicht mal so sehr durch Innovation oder Einfallsreichtum – sie glänzt viel mehr durch Echtheit, Lebendigkeit und Greifbarkeit. Die Geschichte lebt von Gefühlen, von der Nähe zu den Figuren und von einer Atmosphäre, die einfach auf ganzer Linie überzeugt. In Green Valley zu sein bedeutet Wohlfühlen, Idylle, Natur und ganz wunderbare Charaktere. Es bedeutet, den Alltag komplett vergessen und sich bedingungslos fallenlassen zu können. Von der ersten Sekunde an nimmt einen die Story in Beschlag, erwärmt Herz wie Seele gleichermaßen und tut einfach gut. Zugegeben, Überraschungen und Wendungen sind rar gesäht, aber das war zu keiner Sekunde ein Problem: im Gegenteil. Idyllisch und mit kaum Drama sticht die Geschichte aus der Masse an New Adult Romanen hervor, indem sie einfach viel lockerer und authentischer ausfällt. Endlich mal keine dramatischen Szenen, die man als Leser vollkommen überzogen findet. Endlich mal ganz normaler, aber abwechslungsreicher Alltag in einer der schönsten fiktiven Städtchen, in denen man sich nur aufhalten kann. Wir brauchen mehr von solchen bodenständigen, lebensechten Büchern! Und obwohl gar nichts atemberaubendes passiert, ist es ein regelrechter Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Jeder Plot sitzt genau da, wo er hingehört, jede Emotion ist perfekt transportiert und ausgearbeitet und jede Text-Passage stimmungsvoll insziniert und dargestellt.
Lilly Lucas hat mittels einfachen Elementen noch mehr Tiefgang, packende Momente und Charme eingebaut – allein wenn wir an die Kleinsten wie Ruthie und Liam denken, könnte man einfach dahinschmelzen. So goldig, so chaotisch und so herrlich erfrischend und witzig. Ich bin immer noch vollkommen gerührt von den beiden – ebenso wie von Elara und von Noah. Denn der Aspekt, den Noah ins Spiel bringt, weckte dann den kläglichen Rest Interesse, den es noch zu erübrigen gab; schließlich hing ich zuvor schon wie gebannt an den Seiten. Die Autorin entschied sich, dass Astronomie eine Rolle spielen soll und hat das fabelhft, überzeugend und verständlich einfließen lassen. Zum ersten Mal in meinem Leben fing ich an, mich für Planeten und den Himmel zu interessieren und nach der Geschichte von Kassiopeia, Prometheus & Co. und nach dem Sternbild meines Sternzeichens zu googeln.
Das Ende barg dann noch einmal eine kleine, wenn auch etwas vorhersehbare Überraschung: denn die Furcht, die man permanent empfindet während des Lesens, ist nicht unbegründet. Plötzlich gerät noch einmal alles in Schieflage und das Happy End, von dem die Leser träumen, rückt prompt in die Ferne. Ein sehr packendes, hoch emotionales Finale dieses dritten Bandes und der perfekte Abschluss für die Geschichte! Man hätte es schlicht nicht besser machen können.

Und da man aus dem Schwärmen ohnehin nicht mehr rauskommt, geht’s bei den Charakteren direkt weiter. Genau so wie Ryan und Lena, wie Izzy und Will und wie all die anderen, wunderbaren Persönlichkeiten aus Green Valley, bestechen auch Elara und Noah durch absolute Bodenständigkeit. Obwohl jeder für sich sein Päckchen zu tragen hat, sind sie herrlich normal und stets nachvollziehbar. Beide erreichen das Herz des Lesers, es fällt einem nicht schwer, mit ihnen mitzufiebern und mitzufühlen und sowohl Elara als auch Noah wurden mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet. Sie verfügen beide über den nötigen Tiefgang, um ihre Handlungs,- und Denkweisen zu verstehen und auch wenn manches auf den ersten Blick vielleicht „komisch“ erscheint – so sind sie eben. Während ich schon die anderen Figuren wahnsinnig lieb gewonnen hatte, setzen die beiden aus „New Dreams“ nochmal eins oben drauf. Elara, so liebenswert, humorvoll und echt, so sympathisch und erwachsen. Noah, so hilfsbereit und engagiert, so selbstlos und so ehrgeizig. In beiden schlummerte so viel mehr, als man auf den ersten Blick sehen konnte und die Entwicklung, die sowohl sie als auch er an den Tag legten, war definitiv „on point“ und schlicht nachvollziehbar. Wie schon angeteasert macht es einfach Spaß, sie zu begleiten. Sie brachten mich zum Lachen, zum Weinen, zum Seufzen, zum Bangen und vor allem zum Träumen. Danke an euch beide, dass ihr die Geschichte so sehr bereichert habt.
Nicht zu vergessen sind aber auch die Charaktere, die auf den ersten Blick nebensächlich erscheinen: Elara’s Grandma, Noah’s Familie, die anderen Bewohner von Städtchens: sie alle trugen ihren Teil dazu bei, dass diese Geschichte wieder so perfekt wurde. Was würde nur aus Green Valley werden, ohne das Ollys, das Diner, den Klatsch und Tratsch? Ich will es mir nicht einmal ansatzweise vorstellen.

FAZIT:
Mit „New Dreams“ liefert Lilly Lucas das nun dritte Highlight der Reihe. Eine bodenständige Geschichte, die Fernweh weckt, berührt, mitreißt und auf allen Ebenen überzeugt. Zwei herzensgute Figuren bereichern die ohnehin schon gefühlvolle, idyllische Handlung und hauchen ihr noch zusätzlich Leben ein. Ein absolutes Wohlfühl-Buch voller Atmosphäre, Herz, Charme und Witz. Wenn wir eins nach diesem dritten Band gelernt haben, dann ist es, das die Autorin einzigartig schöne Storys schreiben kann. Die Vorfreude auf Band 4 („New Horizons“ || 21.03.2021 ) ist damit grenzenlos.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Ein absolutes All-Time-Highlight ♥

Verity
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So wenig ich Colleen Hoover’s Geschichten bisher auch gemocht habe; eins muss man ihr einfach lassen: sie hat einen einzigartig guten Schreibstil. Schon die ersten Zeilen üben einen so gewaltigen Sog aus, ...

So wenig ich Colleen Hoover’s Geschichten bisher auch gemocht habe; eins muss man ihr einfach lassen: sie hat einen einzigartig guten Schreibstil. Schon die ersten Zeilen üben einen so gewaltigen Sog aus, dass man kaum noch von dem Buch wegkommt. Bildhaft, eingehend und atmosphärisch erzählt sie aus Lowen’s Leben und reißt den Leser mitten ins Geschehen hinein. Man taucht regelrecht ab, lässt sich komplett umhüllen und kann alles um einen herum vergessen; solange man nur erfährt, wie die Handlung weitergeführt wird. Dabei hat man stets ein glasklares Bild vor Augen, das einem Gruselfilm entsprungen hätte sein können. Doch selbst die Emotionen, die ebenfalls einen nicht unerheblichen Teil des Buches einnehmen, sind, wie sollte es auch sein, an Perfektion grenzend ausgearbeitet und transportiert. Jeder Satz saß genau da, wo er hingehörte, jedes Gefühl am eigenen Leib zu spüren und selbst die gewählte Erzähl-Form hätte nicht passender sein können. Die Ich-Perspektive bindet den Leser automatisch noch mehr in die Handlung mit ein und lässt ihn unausweichlich noch intensiver mitfiebern und mitfühlen.

Ein weiteres Highlight in diesem Buch waren die Figuren. Es gibt hier erstaunlich wenige davon, und trotzdem funktioniert die Geschichte problemlos. Wir durchleben das Ganze durch Lowen’s Augen, lernen sie immer näher kennen und erfahren so manch schockierendes Detail aus ihrer Vergangenheit. Fakt ist jedenfalls, dass sie nicht die Bilderbuch-Kindheit hatte, die man sich gewünscht hätte, doch im Endeffekt bietet das eben genau die Grundlage, die es braucht, um Lowen’s Charakterzüge zu erklären. Sie lebt sehr zurückgezogen, hat mehr Probleme als man bewältigen könnte und soll dann auch noch zu wildfremden Leuten ziehen um eine Thriller-Reihe fortzusetzen, die sie noch nicht einmal gelesen hat. Kein Wunder also, dass Zweifel das vorherrschende Gefühl ist. Dennoch hat Colleen Hoover diese Figur so lebendig dargestellt, so realistisch und authentisch, dass es für mich ein Leichtes war, mich in Lowen hineinzuversetzen. Sie ist sehr greifbar, dabei stets sympathisch und trägt ihr Herz am rechten Fleck. Ihre Entscheidungen waren stets nachvollziehbar, ebenso wie ihre Gedanken, Handlungen und Gefühle. Kurz um: es gibt schlicht nichts, was man an ihr kritisieren könnte. Sie war die perfekte Besetzung für diese Geschichte und verlieh der auch noch eine gehörige Portion Tiefgang.
Gleich verhielt es sich mit Jeremy. Ein eher bodenständiger Charakter, der auf den ersten Blick nichts besonderes ist. Doch lernt man ihn, und vor allem seine Geschichte erst einmal kennen, erlischt dieser erste Eindruck ziemlich schnell. Sein Schicksal ist beinah zu grausam, um wahr zu sein und zu sehen, wie er damit umgeht, ist erschreckend und bewundernswert gleichermaßen. Allgemein genoss er mein vollstes Mitgefühl und erreichte mich auf ganzer Linie. Er ist sympathisch, manchmal etwas mürrisch, aber stets authentisch und greifbar. Auch seine Handlungen und Gedankengänge waren immerzu nachvollziehbar und seine Emotionen, sofern er mal welche zeigte, sehr intensiv transportiert und echt.
Selbst die Antagonistin, Verity Crawford, hatte so viele interessante, vielfältige Charaktereigenschaften, dass sie stets ein gern gesehener Auftritt war. Dieses undurchschaubare, das sie an den Tag legte, brachte so viel Spannung, so viel Abwechslung und so viel Unduchsichtigkeit ins Geschehen.
Noch einmal alles zusammengefasst: vielfältige Charaktere mit den unterschiedlichsten Eigenschaften ergänzen sich wunderbar und sorgen für Abwechslung und Spannung – aber eben auch für große Emotionen.

Wenn ich die Charaktere bereits als Highlight bezeichnet habe, weiß ich ehrlich nicht, wie ich die Idee und die Handlung nennen soll. Colleen Hoover hat mit „Verity“ eine ganz neue Ebene erreicht und es lässt sich einfach nur unterstreichen, was so viele andere zuvor schon gesagt haben: es ist ganz anders, als alles, was man von der Autorin kennt. Es ist düster, es ist bedrückend, es ist herzzerreißend und es ist gruselig. Schon der Einstieg fesselte enorm, und spätestens als Lowen dann das Haus der Crawfords erreicht, legt die Spannungskurve eine senkrechte Steigung hin. Dabei ist die Handlung absolut undurchsichtig; man beginnt automatisch, zu zweifeln – erst an Lowen, dann an Jeremy und zuletzt an sich selbst. CoHo hat diese Geschichte so lebendig erzählt, dass ich mich oftmals selbst in diesem riesigen, unheimlichen Haus stehen sah und nicht mehr wusste, was ist real und was entstammt meiner Fantasie? Unerwartete Wendungen und einige mehr als gelungene Überraschungen sorgen für weitere Spekulationen und heizen die Spannung und die Neugier des Lesers weiter an.Allein der Grundgedanke ist schon bemerkenswert erfrischend, doch wie die Autorin das alles insziniert hat, ist phänomenal. „Verity“ zu lesen beschert nämlich nicht nur die Emotionen, die die Figuren empfinden, sondern gleichzeitig auch Fassung, – und Sprachlosigkeit, Entsetzen und Gräuel. Es treibt den Puls massiv nach oben, trocknet den Mund aus und verschingt einen mit Haut und Haaren! Das alles ist aber noch nichts im Vergleich zu der Auflösung, für die sich Colleen Hoover hier entschieden hat. Was bitte war das für ein spektakuläres Ende?! Die Ereignisse überschlugen sich; es passierte so vieles auf einmal und mit NICHTS davon hätte man auch nur ansatzweise gerechnet. Rundet es alles Geschehene ab? Kann sein. Stellt es alles in Frage? Möglich. Will man mehr davon haben? Auf jeden Fall!

FAZIT:
„Verity“ von Colleen Hoover ist nicht nur ein Thriller, nicht nur eine Liebesgeschichte, nicht nur ein Gruselroman – es ist ein Erlebnis, das es in sich hat. Spektakulär spannend, auf ganzer Linie mitreißend und zu keiner Sekunde langweilig. Etwas völlig neues von der Queen der Emotionen, aber um Welten besser, als alles, was ich bisher von ihr gelesen habe. Aber, an dieser Stelle eine kurze Warnung: dieses Buch ist brutal, verstörend, herzzerreißend und macht einfach fassungslos. Es ist definitiv nichts für schwache Nerven – lasst euch da durch das Cover bitte nicht täuschen. Für mich als Thriller,- wie auch New Adult Fan aber die perfekte Geschichte. Highlight!

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Das wohl emotionalste und allgemein beste Buch, das ich jemals gelesen habe.

A Wish for Us
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Wo genau fängt man mit einer Rezension an, wenn einem die Worte fehlen? Tillie Cole hat mit „A wish for us“ eindeutig bewiesen, dass ihr Schreibstil jede Grenze in Sachen Normalität durchbricht. Wunderbar ...

Wo genau fängt man mit einer Rezension an, wenn einem die Worte fehlen? Tillie Cole hat mit „A wish for us“ eindeutig bewiesen, dass ihr Schreibstil jede Grenze in Sachen Normalität durchbricht. Wunderbar herzzerreißend, voller Gefühl und zutiefst berührend erzählt sie die Geschichte von Cromwell und Bonnie. Der einfache Stil passt pefekt zu der ansonsten so beklemmenden, niederschmetternden Storyline. Mit ganz „leichten“ Worten erzeugt sie dabei eine so intensive, emotionale und mitreißende Atmosphäre, die einfach in ihren Bann zieht und nicht mehr loslässt. Und dieses einmalige Erlebnis, so intensiv in die Welt der Musik abtauchen zu können, darf ebenfalls nicht aus den Augen verloren werden neben all den Gefühlen – denn die Musik ist es, die mindestens so viel Zeit und Raum einnimmt, wie die Lovestory. Glaubwürdige Dialoge und nebenbei einfließenden Beschreibungen sorgen für Lebendigkeit und Fortschritt und einen fortwährenden Lesefluss. Dieses Buch aus den Händen zu legen, war mir stellenweise wirklich unmöglich, nicht zuletzt auch wegen den fiesen Kapitelenden, die stets mit einem Cliffhanger abgeschlossen wurden und den Leser quasi zwangen, dran zu bleiben. Wäre es kein Buddyread gewesen, bin ich mir sicher, dass ich innerhalb von wenigen Stunden durch die Geschichte gerauscht wäre.

Die Gliederung, in Form der beiden verschiedenen Perspektiven, brachte jede Menge Abwechlung ins Spiel, besonders deshalb, weil mit Bonnie und Cromwell zwei komplett unterschiedliche Welten aufeinander treffen und jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat. Cromwell, der gefeierte Newcomer im EDM-Bereich und Bonnie, die Einzelgängerin, die Klassische Musik über alles liebt. Doch während sie auf den ersten Blick wie Feuer und Wasser, wie Tag und Nacht, wie Schwarz und Weiß wirken, offenbaren sich sehr schnell erste Gemeinsamkeiten. Aber reicht das, um diese unüberbrückbare Distanz zu mindern? Beide haben ihre ganz eigene Arten, mit dem Schicksal fertig zu werden und genau diese Unterschiedlichkeit macht die beiden aus – sowohl getrennt, als auch in Kombination.
Cromwell, der seine Sorgen, Nöte und Ängste in Alkohol ertränkt und nur abschalten kann, wenn er am Mischpult steht, ist ein durch und durch gebrochener Charakter. Seine Mauern, die er um sich und sein Herz gebaut hat, erinnern an Wolkenkratzer und zum ersten Mal, seit ich New Adult lese, hab ich diese Mauern selbst gespürt. Er gibt sich kalt, distanziert – tut alles, um sich selbst; aber auch sein Umfeld zu schützen. Seine Piercings und sein über und über tätowierter Körper machen ihn auch optisch besonders – und dabei auch noch immens attraktiv. Nicht jede Reaktion, nicht jede Aktion ist auf den ersten Blick nachvollziehbar, doch im Laufe der Zeit, lernt man mit seiner Art umzugehen. Man lernt zu verstehen und dieser Prozess war so einmalig, so authentisch und so wunderbar, dass Cromwell sicher für immer einen Platz in meinem Herzen haben wird. Doch auch er selbst macht eine Entwicklung durch, die ganz deutlich mitschwingt aber nur langsam, Schritt für Schritt, an die Oberfläche dringt.
Doch auch Bonnie funkelt stärker als jeder Diamant. Die schüchterne, graue Maus, die sich am liebsten hinter ihren Instrumenten versteckt, ist so herzerwärmend liebenswert, dass es beinah weh tut. Dabei lässt sie sich aber durchaus aus der Reserve locken und dann kann sie auch mal für sich einstehen und ihre Interessen vertreten. Dieses „aus sich raus kommen“ war wunderschön zu beobachten, weil es ihr einfach Leben einhaucht und sie so noch greifbarer macht. Aber was wirklich weh tut ist, zu beobachten, wie sie von Cromwell behandelt wird. Man leidet automatisch mit ihr mit; schlägt sich auf ihre Seite und müsste den herzlosen Arsch eigentlich hassen – doch man kriegt es einfach nicht hin; man liebt ihn – genau so wie man Bonnie liebt und jedes Aufeinandertreffen der Beiden ist Segen und Fluch zugleich für den Leser. Bonnie durchlebt im Vergleich zu Cromwell eine eher weniger offensichtliche Entwicklung, und doch ist sie da und lässt Bonnie an sich selbst und ihren Aufgaben wachsen.
Ja selbst die Randfiguren stechen so krass aus der Masse heraus – da wäre Easton, der wohl den größten Teil in Sachen Nebenrolle einnimmt. Bonnie’s Zwillingsbruder ist eine wahre Bereicherung, denn er bringt, im Gegensatz zu den Protagonisten, sowas wie Lebensfreude in die Handlung. Seine lebensbejahende, offenherzige und sympathische, quirrlige Art tut unheimlich gut und sorgt immer wieder für Auflockerung. Doch auch der Professur der Uni ist nicht so unwichtig, wie man auf den ersten Seiten noch denkt – er nimmt auch einiges an Raum ein; ist dabei sympathisch, greifbar und voller Lebendigkeit. Alle anderen, wie Kacey zum Beispiel, waren ausreichend beleuchtet, um sie sich problemlos vorstellen zu können und mehr war in dieser Hinsicht auch gar nicht nötig.

Die Idee hinter „A wish for us“ ist uns allen bekannt. Schwere Vergangenheit, Verlust, Angst, Distanz, neues Leben, neue Chance, Bad Boy trifft auf Good Girl – das alles haben wir hier und da schon mal gelesen. Doch das, meine Lieben, ist nur der Grundgedanke hinter diesem Werk. Hier zählt ganz klar die Umsetzung und die Realisierung der Idee. Denn Tillie Cole setzt alles auf eine Karte: Gefühle! Sie berührt auf einer Ebene, die einen komplett in den Würgegriff nimmt und nicht mehr loszulassen scheint. Von der ersten Sekunde an fühlt man sich an die Seiten gefesselt, eingehüllt in diese einnehmende Atmosphäre. Cromwell und Bonnie schicken uns auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle und wecken in uns Emotionen, die besser tief verborgen geblieben wären. Gefühle, die einem streckenweise wortwörtlich den Atem abschnüren, uns zutiefst bedrücken und die uns allen die Tränen in die Augen treiben. Dabei gibt es so viele, überraschende Wendepunkte innerhalb der Handlung, sodass der Ausgang bis kurz vor Schluss komplett undurchsichtig bleibt. Hochgradig mitreißend, abwechslungsreich und dank vielen einfallsreichen, kleinere Plots dauerhaft spannend. Ich habe noch nie etwas derartiges beim Lesen empfunden – ich habe noch nie in meinem Leben so sehr wegen zwei fiktiven Charakteren geweint – und vor allem nicht so oft innerhalb eines einzigen Buches. Tillie Cole hat mein Herz in tausend Teile zerrissen, es in mühseliger Kleinarbeit wieder zusammengeflickt, nur um es dann wieder mit einer solch gewaltigen Wucht zu zertrümmern, die ihresgleichen sucht. Ich gebe zu: ich habe mehrfach mit dem Gedanken gespielt, das Buch vorläufig abzubrechen, weil ich diesen Emotionen nicht standhalten konnte. Ich habe oft nach Atem gerungen, diesen riesigen Kloß im Hals versucht runterzuschlucken; aber es war unmöglich. Diese Geschichte hatte mich so sehr im Griff, dass ich mich manchmal zu labil fühlte, um auch nur noch eine einzige Seite daraus zu lesen. Das große Finale kam dann, gefühlt viel zu schnell, mit einem riesigen Knall. Man ahnt, worauf es hinauslaufen wird, aber jede einzelne der zig Theorien, die man im Laufe der Geschichte aufgestellt hat, ist nichts im Vergleich mit dem, was wir dort erleben müssen. Wenn man der Einstieg und der Mittelteil so derart emotional und schmerzhaft war; wie soll sich dann das letzte Drittel beschreiben lassen? Eigentlich gar nicht – weil es sich nicht in Worte fassen lässt, was dieses Finale mit dem Leser anstellt. Weinen, lachen, hoffen, bangen, toben, uvm. – und das alles in einer einzigen Sekunde. Es spielt sich so viel auf einmal ab, es passiert gefühlt alles in einem einzigen Moment und schlägt man das Buch dann letztlich zu, fühlt man sich komplett verloren und ruhelos. Ich habe oben schon angeschnitten, dass ich die Geschichte erst einmal sacken lassen musste; und genau so war es. Nichts, aber auch gar nichts hat mich jemals so in seinen Bann gezogen und so tief im Herzen berührt wie dieses Buch.

FAZIT:
„A wish for us“ von Tillie Cole ist – unbeschreiblich. Es lässt sich nicht in Worte fassen, wie hier mit den Gefühlen des Lesers gespielt wird; wie gebannt und gefesselt man durch bloße Worte sein kann; wie grenzenlos das Talent der Autorin tatsächlich ist. Wundervolle Charaktere, ein hochgradig emotionaler Schreibstil und eine so schmerzhafte, herzzerreißende Handlung machen dieses Buch zu mehr als nur einem Highlight. Es war ein Genuss in die Welt von Bonnie und Cromwell abzutauchen, aber gleichzeitig auch eine Tortur, ihre Story mitzuerleben. Kurz um: es war ein einmaliges Lese-Erlebnis; das so schnell nichts mehr toppen wird. Emma Scott war ja schon berührend, aber gleichzeitig auch rein gar nichts, im Vergleich zu diesem Werk. Eine Geschichte, die absolut nichts für schwache oder labile Gemüter ist. Verdiente 5 Sterne plus.

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