Profilbild von Deidree

Deidree

Lesejury Star
offline

Deidree ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Deidree über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2020

Eine Auszeit, die Mut und Neugierde verlangt

Unmoralische Auszeit | Erotischer SM-Roman
0

Elena wird als interessierte, aufgeschlossene, sympathische junge Frau beschrieben. Und genauso hat sie sich mir gezeigt. Sexuell nicht unerfahren, aber im Bereich SM doch eher ein Neuling, durchlebt sie ...

Elena wird als interessierte, aufgeschlossene, sympathische junge Frau beschrieben. Und genauso hat sie sich mir gezeigt. Sexuell nicht unerfahren, aber im Bereich SM doch eher ein Neuling, durchlebt sie eine mehr als herausfordernde Zeit, die sie immer wieder an ihre Grenzen bringt.

Als Hauptprotagonistin erfährt ihre Figur die größte Beachtung, aber auch Entwicklung. Anschaulich werden die SM-Szenen gezeichnet, doch auch die Gedankenwelt von Elena wird aufgegriffen. So erfährt der Leser immer wieder direkt ihre Überlegungen, erhält Einblick in ihre Gefühlswelt, die so manches Mal in ein inneres Chaos verwandelt wird. Doch Elena wächst mit der Herausforderung.

Der Schreibstil von Alexandra Gehring war für mich flüssig zu lesen. Klar, dass bei einem SM-Roman die Wortwahl sehr direkt sein kann und auch soll, damit die Geschichte authentisch bleibt. Der Leser wird hier nicht von einer Sex-Szene in die nächste geführt, sondern darf sich an einer unmoralisch-anregenden Grundidee erfreuen. Die Rahmenhandlungen habe ich als rundende, verbindende, nicht zu lange Passagen empfunden.

Bis beinahe zum Schluss hätte ich dem Buch die volle Punktezahl geben wollen, doch leider wurde dann ein Nebenstrang, der nur sehr bedingt bis gar nicht, mit Elenas Auszeit zusammenhängt, zum Hauptstrang. Hier hätte ich mir vielleicht noch mehr Einblick in Elenas Ausbildung gewünscht und dafür diese Seite gestrichen. Auch dieser letzte Teil ist spannend geschrieben, keine Frage, leider aber völlig weg vom Thema „Unmoralische Auszeit“, sodass ich nur vier Sterne vergeben kann.

Da manche Stellen schon einiges von den Protagonisten abverlangen, ist es von Vorteil, wenn der Leser bereits vorher eine Vorliebe für SM besitzt. Als Einstieg in die spezielle Welt würde ich dieses Buch nicht verwenden. Doch grundsätzlich eine hervorragende Lektüre, die kein SM-Liebhaber verschmähen sollte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2020

Unterhaltsamer Softkrimi mit skurrilen Figuren

Hamish Macbeth hat ein Date mit dem Tod
2

Die reizvolle Landschaft von Schottland bietet die Kulisse für „Hamish MacBeth hat ein Date mit dem Tod“. Dieser Softkrimi ist Leseerholung pur. Kein bluttriefender Kriminalfall, keine endlosen Ermittlungsarbeiten, ...

Die reizvolle Landschaft von Schottland bietet die Kulisse für „Hamish MacBeth hat ein Date mit dem Tod“. Dieser Softkrimi ist Leseerholung pur. Kein bluttriefender Kriminalfall, keine endlosen Ermittlungsarbeiten, dafür wunderbar beschriebenen Landschaft und skurrile und etwas überzogene Figuren, die der Geschichte Witz und Pepp verleihen.

Hamish MacBeth machte auf mich zu Beginn den Eindruck des langsamen Dorfpolizisten, der durchaus froh ist, wenn er keine Arbeit zu erledigen hat. Doch mit der Entwicklung des Mordfalles merkt der Leser, dass sehr wohl mehr in dieser Figur steckt.

Seine – mehr oder weniger heimlich - angebetete Priscilla steht mit beiden Beinen im Leben. Ob sich die zwei irgendwann finden werden?

Den Angel- und Drehpunkt bildet aber die Gruppe eines Single Clubs, die sich im Tommel Castle Hotel einmieten. Hier hat jede Figur ein markantes Eigenleben und natürlich seine Geheimnisse. Um aus dieser Gruppe und einigen anderen Figuren den Mörder zu finden, muss Hamish MacBeth etwas um die Ecke denken. Mit dem Motiv konnte ich mich persönlich jetzt nicht wirklich anfreunden, aber es gibt bekanntlich nichts was es nicht gibt.

M.C. Beaton konnte mich mit ihrem Schreibstil gewinnen. Ich empfand das Buch als eine lockere, kurze Auszeit vom Alltag. Gerade für sonnige Tage könnte ich es mir so richtig passend vorstellen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 20.05.2020

Klimawandel und Familienschicksal geschickt verwoben

Platz der Engel
0

Der Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen. Veränderungen sind sicht- und fühlbar. Viele Aktivisten machen sich stark um diesen Planeten zu retten. Dies geht nicht ohne persönliche Einschränkungen und umdenken. ...

Der Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen. Veränderungen sind sicht- und fühlbar. Viele Aktivisten machen sich stark um diesen Planeten zu retten. Dies geht nicht ohne persönliche Einschränkungen und umdenken. „Platz der Engel“ ist ein Roman, der dieses Szenario aufnimmt und mit dem Schicksal einer durchschnittlichen Familie verknüpft.

Von drei Generationen lernt der Leser die unterschiedlichen Standpunkte kennen. Aber nicht nur die Ansichten zum Klimawandel, Möglichkeiten diesen zu bremsen, und neue Technologien zu entwickeln, sondern auch die persönliche Geschichte der einzelnen Figuren wird dargestellt.

Die Handlungen, Gedanken und Gefühle der Personen empfand ich dabei als relativ realitätsnah und logisch. Schön beschrieben wird auch die jeweilige Entwicklung und Veränderung der Figuren.

Ein paar Seiten waren für mich notwendig um in den Schreibstil zu finden, doch dann war das Lesevergnügen fließend und leicht. Das Buch wird als Klimaroman beschrieben. Für mich ist aber ein größerer Teil eher Familienschicksal, das sich rund um den Klimawandel abspielt. Mit interessant beschriebenen und teilweise sehr tragischen Ereignissen muss sich diese Familie den veränderten Bedingungen anpassen lernen.

Das Cover passt zur Geschichte, doch ohne Klappentext hätte es mich nicht überzeugen können.

Für mich ist hat Gabriele Kiefer hier einen emotional geladenen Roman abgeliefert. Er beinhaltet ein breites Spektrum an Themen, so eben das brandaktuelle Thema Klimawandel, wie Irrungen in Liebesangelegenheiten, aber auch Trauer, Entsetzen, Ohnmacht bis hin zu Aufstehen und Weitermachen und Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2020

Interessanter Weg

Selbstcoaching mit Symbolen. Die heilsame Arbeit mit der Symbolscheibe
0

Ein Selbstheilungsbuch der interessanten Art. Petra Neumayer zeigt im „Selbstcoaching mit Symbolen“, auch für Leser ohne jegliche Vorkenntnisse in Symbolarbeit, einen interessanten Weg um mit Hilfe der ...

Ein Selbstheilungsbuch der interessanten Art. Petra Neumayer zeigt im „Selbstcoaching mit Symbolen“, auch für Leser ohne jegliche Vorkenntnisse in Symbolarbeit, einen interessanten Weg um mit Hilfe der Symbole einer möglichen Lösung von Problemen näher zu kommen oder diese ganz zu lösen.

Das Buch ist in drei Teile geteilt. Der erste bringt dem Leser die Grundlagen näher, der zweite erklärt die Arbeit mit der Symbolscheibe und der dritte und größte Teil widmet sich den einzelnen Symbolen. Es werden ihre Bedeutungen und mögliche Zugangswege zu den Symbolen aufgezeigt.

Ein paar Seiten geben auch Tipps wie in der Therapiearbeit mit Klienten dieses System mit der Symbolscheibe genutzt werden kann.

Es ist durchaus hilfreich, wenn der Leser etwas intuitiv arbeiten kann. Doch wer ein Buch mit diesem Titel zur Hand nimmt, wird sicher nicht stur auf der Schulmedizin stehen bleiben.

Ich fand es interessant zum Durcharbeiten und ausprobieren. Die erarbeiteten Ansätze passend, die Vorschläge umsetzbar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 16.04.2020

Immer wieder die Hoffnung, dass alles gut wird

Die Einsamkeit des Bösen
0

Ein Kriminalroman mit eindeutigen Tendenzen zum Thriller. Wie hart Alexandra auch an ihrem Glück arbeitet, immer wieder kommt ein Rückschlag, den sie korrigieren muss. Ihre Art und Weise der Korrektur ...

Ein Kriminalroman mit eindeutigen Tendenzen zum Thriller. Wie hart Alexandra auch an ihrem Glück arbeitet, immer wieder kommt ein Rückschlag, den sie korrigieren muss. Ihre Art und Weise der Korrektur ist nicht unbedingt alltagstauglich.

Mag sie noch so ungewöhnliche Methoden wählen, so formuliert Herbert Dutzler die Gedankengänge logisch und schlüssig. Der Leser bekommt beinahe den Eindruck Alexandra könne gar nicht anders handeln.

Alle anderen Figuren werden zu Nebenfiguren. Die gesamte Geschichte handelt von Alexandra und ihren Handlungen, ihren Gefühlen und ihrer Denkweise.

Der Aufbau des Buches ist in zwei Zeitebenen gegliedert. Diese wechseln sich kapitelweise ab. Einmal die Vergangenheit, als Alexandra ein Kind, eine Jugendliche war. Und die zweite Ebene ist die der Gegenwart. Alexandra ist verheiratet und zufrieden. Doch ein Lottogewinn bedroht dieses Glück. Ob sie es mit ihren Methoden schafft das Unglück abzuwenden, oder ob sie immer weiter in die Spirale des Bösen gezogen wird?

Den Titel „Einsamkeit des Bösen“ konnte ich nicht so ganz zuordnen. Vielleicht wenn man darauf schließt, dass jemand der Böses tut sich besser niemanden mitteilt.

Das Cover gefällt mir. Dieses Glück, in einem Ährenfeld zu stehen, ist allerdings verwaschen und unscharf. Gewitter und Wolken im Hintergrund zeigen weiteren Ärger an.

Ich hatte ein paar spannende, unterhaltsame und überraschende Stunden mit Alexandra. Am Ende fragte ich mich, ob man sich einen Lottogewinn wirklich noch wünschen soll. Wer weiß schon, wie man selbst oder der Partner wirklich reagiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere