Die blutrünstige Bestie in uns
Roter MondRoter Mond ist so vieles und dabei absolut anders und nicht immer befriedigend. Es geht darin um den Aufstand der Lykaner. Der Autor hat sich eine fiktionale Parallelwelt erdacht, die in der Jetztzeit ...
Roter Mond ist so vieles und dabei absolut anders und nicht immer befriedigend. Es geht darin um den Aufstand der Lykaner. Der Autor hat sich eine fiktionale Parallelwelt erdacht, die in der Jetztzeit spielt, sich jedoch mit Werwölfen auseinandersetzt. Wirklich sehr realistisch hat er eine mögliche Welt geschildert, mit all den Problemen die auf die Menschheit zukommen könnten, wenn es dieses Virus tatsächlich gäbe, was normale Menschen zu Werwölfen macht. Roter Mond ist ein sehr gesellschaftskritisches Buch, das nicht vor Brutalität oder perversen Schilderungen zurückschreckt.
Unterteilt ist der Roman dabei in 3 Bücher, zwischen denen jeweils eine Spanne von mehreren Monaten liegt, um somit ein Geschehen von circa einem Jahr umfasst. Die Hauptfiguren sind dabei sehr vielfältiger Natur. Da wäre Patrick, das Wunderkind, welcher als einziger ein Anschlag der Werwölfe überlebt. Es gibt Claire, ein junges Mädchen, dass zugleich von Geburt an ein Werwolf ist und sich damit nicht wirklich abfinden kann. Chase, der Präsidentschaftskandidat, der eine bessere Welt will und dabei vieles zu verbergen hat und so weiter und so fort. Nebencharaktere sind zahlreicher Natur, werden vom Autor jedoch gekonnt in Szene gesetzt und gut in die jeweilige Handlung eingegliedert, womit der Leser auch sehr gut klar kommt und eigentlich keine Person vergisst.
Alle Personen sind sehr gut skizziert und durchlaufen im Verlauf der Handlung so manche Charakterwandlungen, die jedoch immer passend sind.
Generell ist das Handwerk des Autors sehr gut. Der Roman liest sich flüssig und der Autor schreckt auch nicht vor einigen ekelhaften Szenen zurück. Dennoch war ich froh, als ich endlich diesen dicken Schinken beendet habe. Wieso das so ist? Nun, einfach weil das Buch so viele Längen aufzuweisen hat. Mitunter ist es geradezu abnormal spannend um im nächsten Moment wieder gähnend langweilig zu sein. Generell finde ich das "zweite" Buch alles andere als gelungen. Ich schwankte zum Ende hin sogar schon zu 2 Sternen, weil ich mitunter so gelangweilt war. Das Ende konnte mich dann jedoch etwas wieder erschrecken- es war einfach gelungen.
Alles in allem ist "Roter Mond" also kein schlechtes Buch. Ich denke jedoch, dass es für Männer besser zu lesen ist, denn für Frauen. Wer jedoch gerne fiktionale Romane liest und sich öfters denkt: was wäre wenn- für den dürfte dieser Band etwas sein.
Einfach selber antesten.