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Veröffentlicht am 20.08.2017

Düster, märchenhaft und emotional ~ Ein aufregender Fantasyauftakt

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Meiner Wahrnehmung nach wurde Anfang diesen Jahres täglich über das Fantasyjugendbuch „Das Reich der sieben Höfe“ von Sarah J. Maas berichtet. Die Story wurde gelobt, angehimmelt und ich wurde immer neugieriger, ...

Meiner Wahrnehmung nach wurde Anfang diesen Jahres täglich über das Fantasyjugendbuch „Das Reich der sieben Höfe“ von Sarah J. Maas berichtet. Die Story wurde gelobt, angehimmelt und ich wurde immer neugieriger, denn ich liebe außergewöhnliche Geschichten, die märchenhaft anmuten. Aber mit den Lobeshymnen gingen auch einige kritische Rezensionen online, die ich zum Teil nachvollziehen kann.

Am meisten überzeugt die Geschichte der normalsterblichen Feyre, die als Jägerin für den Lebensunterhalt ihrer Familie sorgen muss und von einem furchterregenden Biest entführt wird, mit dem großartigen Weltenentwurf, der sich wahnsinnig bildhaft entwickelt. In dieser fulminanten und farbenprächtigen Kulisse erweckt Sarah J. Maas facettenreiche Charaktere zum Leben, die sich mit den gelesenen Seiten stets weiterentwickeln.

Die Story selbst enthält im Groben einige prägnante Züge aus dem französischen Märchen von „Die Schöne und das Biest“, doch sie entwickelt eine ganz eigene Dynamik, die den Leser einfach nur in den Bann zieht. Wer gerne rasante und düstere Fantasyabenteuer mit einer ordentlichen aber scheinbar aussichtslosen Liebesgeschichte liest, dem kann ich „Das Reich der sieben Höfe“ wärmstens empfehlen.

Nun komme ich zum kritischeren Teil meiner Rezension. Dieser bezieht sich hauptsächlich auf die angesetzte Altersempfehlung, die mit „ab 14“ für mein Empfinden etwa zwei Jahre zu niedrig angesetzt wurde. Natürlich kommt es immer auf den jeweiligen Leser an, jedoch würde ich pauschal sagen, dass einige Passagen im Mittelteil, in denen es um merkwürdige Fortpflanzungsrituale geht, und die Aneinanderreihung von brutalen Szenen im Finale definitiv nichts für unerfahrene und zartbesaitete Leser ist.

Insgesamt hat mich „Das Reich der sieben Höfe“ ausgesprochen gut unterhalten und im Groß und Ganzen kann ich mich den Lobeshymnen anschließen. Abgesehen von einigen kitschigen Entwicklungen und langatmigen Passagen haben mich besonders der leichtgängige Schreibstil der Autorin und die fantastische Kulisse beeindruckt. Den eigentlichen Sog aber löste die scheinbar aussichtslose Liebesgeschichte aus, und tatsächlich überrascht hat mich die Entwicklung eines bestimmten Antagonisten, den ich in der geplanten Fortsetzung unbedingt wiedersehen möchte.

Veröffentlicht am 13.06.2020

Solider Thriller mit starker Protagonistin und leider unglücklichem Ende

DUNKEL
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Die Thriller-Trilogie »HULDA« von Ragnar Jónasson hat mich aus zwei Gründen neugierig gemacht:

1. die Handlung spielt im eisigen Island
2. die Trilogie wird rückwärts erzählt, was bedeutet, dass die Leser ...

Die Thriller-Trilogie »HULDA« von Ragnar Jónasson hat mich aus zwei Gründen neugierig gemacht:

1. die Handlung spielt im eisigen Island
2. die Trilogie wird rückwärts erzählt, was bedeutet, dass die Leser in Band 2 und 3 mehr über die bewegende Vergangenheit der Protagonistin erfahren werden

Dass die Trilogie rückwärts erzählt wird, ist mal etwas vollkommen Neues und wenn man die Protagonistin auf den ersten Seiten kennenlernt, ist diese Idee auch nachvollziehbar. Denn die Kriminalkommissarin Hulda Hermannsdóttir ist 64 Jahre alt und steht kurz vor ihrer Pensionierung. In »DUNKEL« löst sie ihren letzten offiziellen Fall, ein sogenanntes Cold Case. Und dieser abgeschlossene aber unaufgeklärte Mordfall wird die Fast-Pensionärin noch in Lebensgefahr bringen.

Dank des leichtgängigen und flüssigen Schreibstils habe ich dieses Buch in kürzester Zeit verschlungen. Dass die Handlung nicht von der Spannung getragen wird, ist Nebensache. Wirklich prägend ist die interessante Protagonistin, die unglaublich facettenreich ist und keine der genregängigen Klischees erfüllt. Allein ihretwegen lohnt es sich, diesen Thriller zu lesen.

Atmosphärisch passt die Kulisse der rauen und eisigen Insel Islands perfekt zur düsteren Stimmung der Handlung. Die Auflösung des Falls erschien mir logisch und den wahren Täter habe ich nicht enttarnt.
Allerdings gefiel mir das tatsächliche Ende überhaupt nicht. Es hat mich ehrlich gesagt sehr schockiert!

FAZIT


»DUNKEL« von Ragnar Jónasson ist der Auftaktband einer Trilogie und gleichzeitig der Abschluss, da die Trilogie rückwärts auf den Markt gebracht wird.
Getragen wird die Handlung von einer extrem starken Protagonistin, die durch ihre bewegende Vergangenheit und ihre unerschrockene Art über die fehlende Spannung hinwegsehen lässt.
Auch wenn mich diese Geschichte gut unterhalten hat, habe ich doch etwas mehr Raffinesse von diesem preisgekrönten Buch erwartet.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Ein leicht freakiger und am Ende tiefgründiger Jugendroman

Frankly in Love
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Der Einstieg in diesen Jugendroman ist mir nicht ganz so leicht gefallen. Durch den betont lockeren und gewollt jugendlichen Schreibstil entsteht schnell eine überdrehte Atmosphäre und an die Art von Humor ...

Der Einstieg in diesen Jugendroman ist mir nicht ganz so leicht gefallen. Durch den betont lockeren und gewollt jugendlichen Schreibstil entsteht schnell eine überdrehte Atmosphäre und an die Art von Humor musste ich mich erst einmal gewöhnen.

Doch nach einigen Kapiteln weicht die Überdrehtheit ein wenig zur Seite und die wirklich ernsthafte Thematik kommt an die Oberfläche. Eine Thematik, über die man nie müde werden darf, nachzudenken. Alltagsrassismus. In »FRANKLY IN LOVE« geht es nicht um die körperliche und gewalttätige Art von Rassismus, sondern vielmehr um die Denkweise unterschiedlicher Gruppen und die festgefahrene Erwartungshaltung von nicht integrierten Einwanderern an ihre vorbildlich integrierten Kinder.

Wie resigniert der jugendliche Protagonist Frank, ein koreanischstämmiger Amerikaner, mit der rassistischen Einstellung seiner Eltern umgeht, ist interessant zu beobachten und gleichzeitig erschreckend mit anzusehen.
Da der Autor David Yoon (übrigens der Ehemann der erfolgreichen Autorin Nicola Yoon) selbst koreanischstämmiger Amerikaner ist, konnte er sich gut in die Lage seiner Charaktere hineinversetzen und es fühlt sich so an, als habe er auch viel Persönliches mit in die Handlung einfließen lassen.

Trotz der beeindruckend authentischen Darstellung der anhaltenden rassistischen Probleme im Alltag von Frank und seinem afroamerikanischen Freund entstehen in der Handlung einige Längen und die betont jugendlich-freakige Sprache abseits der Dialoge ist wirklich anstrengend zu lesen. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass die deutsche Übersetzung ihren Teil zur anstrengenden Sprache beigetragen hat. Denn man stolpert häufig über die absurdesten Ausdrücke wie z. B. “Affenspiegel” für Smartphone. What?!

Insgesamt hat mich der Debütroman »FRANKLY IN LOVE« von David Yoon trotzdem gut unterhalten. Über die merkwürdigen deutschen Begriffe konnte ich nach einer Weile hinwegsehen und die freakigen Charaktere habe ich am Ende sogar liebgewonnen. Die Botschaft, dass man jeden lieben darf, den man lieben möchte, ist unglaublich wichtig und wie David Yoon sie übermittelt, ist absolut authentisch.
Mich hat diese herzerwärmende und leicht nerdige Geschichte zum Nachdenken angeregt.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Grandios illustriertes Vorlesebuch mit einer sehr kurzen Story

Hasen rasen mit dem Bus
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Das Vorlesebuch von Philip Ardagh »HASEN RASEN MIT DEM BUS« erzählt die verrückte Geschichte einer Hasentruppe, die mit dem Bus quer durch Mümmelburg rast. Da müssen die Bewohner besonders gut aufpassen, ...

Das Vorlesebuch von Philip Ardagh »HASEN RASEN MIT DEM BUS« erzählt die verrückte Geschichte einer Hasentruppe, die mit dem Bus quer durch Mümmelburg rast. Da müssen die Bewohner besonders gut aufpassen, denn so ein schneller Bus voller Hasen, kann sehr gefährlich sein.

Zuallererst fällt den Lesern, egal ob jung oder alt, natürlich das zuckersüße Cover ins Auge. Dass sich diese wundervollen Illustrationen durchs gesamte Buch ziehen, ist das Schönste an diesem Werk. Hier kann man die Arbeit des Künstlers Ben Mantle einfach nur über alle Maße loben.

Die kurze Geschichte ist zum größten Teil in sich reimende Verse aufgebaut, was ich persönlich beim Vorlesen immer sehr mag. Allerdings wiederholen sich manche Sätze unregelmäßig, was für mein Gefühl kaum Sinn ergibt und ehr verwirrt.

Zudem finde ich schade, dass es eigentlich nur die Illustrationen sind, die die kleinen Leser an die Seiten fesseln. Von der ereignislosen Story selbst, bleibt nicht wirklich viel im Gedächtnis hängen.

Dass es neben den rasenden Hasen noch eine weitere kleine Bildergeschichte zu entdecken gibt, haben wir erst später bemerkt.
Wenn man sich die Illustrationen ganz genau anschaut, gibt es direkt zu Anfang Hinweise auf einen Gefängnisausbruch. Zwei Eichhörchnchen-Banditen befinden sich auf der Flucht und werden über alle Buchseiten von der ziemlich ratlosen Polizei gejagt. Das ist wirklich spaßig und das gemeinsame Suchen gefällt den Kindern beim Vorlesen sehr.

Alles in allem ist »HASEN RASEN MIT DEM BUS« ein großartig illustriertes und detailverliebtes Vorlesebuch, das seine jungen Leser zum Lächeln bringt. Dass die Geschichte handlungstechnisch nicht viel hergibt, ist ziemlich schade. Dennoch macht es Spaß, sich gemeinsam mit den Kindern dieses Buch anzuschauen und die unterschiedlichen Szenen am Rande der Hauptgeschichte zu interpretieren.

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Veröffentlicht am 28.01.2020

Eine berührende Liebesgeschichte mit starken Startschwierigkeiten

Dieser eine Augenblick
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Der Liebesroman »DIESER EINE AUGENBLICK« zählt zu den Büchern, die erst im zweiten Anlauf überzeugen. Denn der Einstieg ist nicht leicht, da er für mein Gefühl zu klamaukig war. Die Ernsthaftigkeit, die ...

Der Liebesroman »DIESER EINE AUGENBLICK« zählt zu den Büchern, die erst im zweiten Anlauf überzeugen. Denn der Einstieg ist nicht leicht, da er für mein Gefühl zu klamaukig war. Die Ernsthaftigkeit, die ich erwartet habe, konnte ich lange Zeit nicht erkennen. Zudem brauchte ich eine ganze Weile, um Sympathien für die distanzierte Protagonistin Charlotte zu wecken und wenn ich ehrlich bin, konnte ich eine wichtige Entscheidung von ihr, die sich im Nachhinein als die einzig richtige erwiesen hat, kurzzeitig nicht ganz nachvollziehen.

Jetzt, wo ich dieses Buch beendet habe, kann ich beruhigt sagen, dass es sich lohnt, diese Buch weiterzulesen. Es ist tatsächlich tiefgründig, die Charaktere werden zugänglicher und trotz der Vorhersehbarkeit, hofft man auf ein zufriedenes Ende.
Denn so schwierig die erste Buchhälfte auch war, umso leichtgängiger und berührender war die zweite. Es fühlte sich so an, als wenn Renée Carlino bewusst diese unterschiedlichen Gefühle wecken wollte, um die Ernsthaftigkeit ihrer Handlung zu betonen. Denn mich hat die Botschaft, jeden Tag das Leben zu genießen, definitiv erreicht.

Wer gerne tiefgreifende Liebesgeschichten im Stil von »EIN GANZES HALBES JAHR« mag, sollte sich »DIESER EINE AUGENBLICK« unbedingt genauer anschauen. Diese kurzweilige, aber ergreifende Geschichte braucht zwar eine ganze Weile, um sich zu entfalten, doch hat man den Wendepunkt überschritten, kann man sich der gefühlvollen Handlung und der bedeutungsvollen Botschaft nicht mehr entziehen.

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