Unglaublich berührend und echt
Die Stille zwischen unsInhalt:
Mia ist stumm. Das war nicht immer so, doch seit sie vor zwei Jahren ihre Eltern auf brutale Weise verloren hat, bringt sie kein Wort mehr über die Lippen. Als sie zur Hochzeit ihrer besten Freundin ...
Inhalt:
Mia ist stumm. Das war nicht immer so, doch seit sie vor zwei Jahren ihre Eltern auf brutale Weise verloren hat, bringt sie kein Wort mehr über die Lippen. Als sie zur Hochzeit ihrer besten Freundin Laura nach Edinburgh reist, lernt sie dort Finn kennen. Ein kurzer Blick, ein einfaches Händeschütteln – das reicht aus, um sie beide ineinanderstürzen zu lassen. Sie brauchen keine Worte, um zu wissen, wer der jeweils andere für sie sein könnte. Diese tiefgreifende Verbundenheit zwischen Mia und Finn sowie das Wiedersehen mit Laura lassen Mia zum ersten Mal wieder richtig leben. Doch ein gefährlicher Schatten aus der Vergangenheit erschüttert ihre neu geordnete Welt, und auch Finn, der sich gerade von seinen eigenen Dämonen löst, kann sie nicht retten …
Meine Gedanken zum Buch:
Erstmal vielen vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar. Ich bin immer noch vor Freude überwältigt, im Blogger Team von Jasmin Winter sein zu dürfen.
Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich kann jetzt schon ganz klar sagen: es war definitiv nicht mein letztes!
Aufgrund der doch verhältnismäßig wenigen Seitenzahlen habe ich mich gefragt, ob das Buch Tiefe erlangt oder nur oberflächlich bleibt. Oftmals ist nämlich genau das das Problem, was dann dazu führt, dass ich an der Glaubhaftigkeit des Ganzen zu zweifeln beginne. Das ist hier allerdings in keinster Weise der Fall.
Jasmin Winter versteht es, Geschichten zu erzählen, die berühren, ans Herz und unter die Haut gehen. Ich habe die Glaubhaftigkeit der Geschichte in keiner Sekunde angezweifelt, stattdessen war ich mit vollem Herzen dabei und habe so mitgefühlt, wie schon lange nicht mehr.
Mia spricht seit dem Tod ihrer Eltern nicht mehr. Das allein macht sie schon zu einem besonderen Charakter, denn hier sind eben nicht Worte ausschlaggebend, sondern die Persönlichkeit. Als Leser hatte ich das Gefühl, in Mias Kopf schauen zu können und konnte dadurch jede ihrer Handlungen unglaublich gut verstehen. Ich habe sie sofort ins Herz geschlossen und mit ihr gelitten, geweint und gelacht. Schön finde ich, dass immer wieder etwas aufblitzt, was einem die Mia vor zwei Jahren zeigt. So hat man eben nicht nur die sprachlose Mia, sondern konnte merken, wie nach und nach ihre Lebensfreude zurück kommt und man erahnen konnte, wie sie wohl vor dem Unfall gewesen sein muss.
Finn ist ebenso wie Mia etwas ganz besonderes. Ich habe kaum von einen anderen männlichen Protagonisten gelesen, der so einfühlsam, rücksichtsvoll und verständnisvoll ist, wie Finn. Er hat es in der Vergangenheit nicht leicht gemacht und sie verfolgt ihn bis heute. Schön finde ich, dass man als Leser hier nicht im Dunkeln gelassen wird, was damals passiert ist, um es dann am Ende mit einem großen Knall aufzulösen. Im Gegenteil: in wenigen Sätzen erfährt der Leser, was Finn passiert ist und kann ihn dadurch sofort gut, und wie ich finde, richtig einschätzen.
„In deiner Gegenwart fühle ich mich wohl und sicher. Du lässt mich atmen,obwohl ich dachte, keine Luft mehr zu haben.“ (S. 156)
Die Geschichte zielt nicht auf unnötiges Drama ab und präsentiert dem Leser nach und nach die schreckliche Vergangenheit. Nein, als Leser weiß man sofort, auf was man sich einlässt. Im Vordergrund steht die zarte Liebe zwischen Finn und Mia, die sich nur wenige Stunden kennen und bei denen es doch so ist, als würden sie sich schon ewig kennen. Manch einer mag das für unglaubwürdig halten. Ich habe es anders empfunden. Jasmin Winter versteht es, eine Geschichte zu schreiben, die genau auf den Punkt kommt. Es gibt keine wahnsinnig große Nebenhandlung und auch der Kreis der handelnden Personen ist mit vier recht überschaubar.
Dieses Buch ist für mich ein wahrer Schatz, der sich trotz der recht wenigen Seiten in mein Herz geschlichen hat. Eine Geschichte, die emotionaler ist, als man im ersten Moment vielleicht denken mag. Für mich ein ganz klares Jahreshighlight! Danke, liebe Jasmin, für Finns und Mias Geschichte!