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Veröffentlicht am 17.06.2020

Carl, Artur und Isi

Schatten der Welt
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Das neue Buch von Andreas Izquierdo löst wohl in jedem Leser etwas aus.

Aus der Sicht eines der Protagonisten, Carl Friedländer, Sohn eines jüdischen Schneiders in der Grenzstadt Thorn, wird hier Geschichte ...

Das neue Buch von Andreas Izquierdo löst wohl in jedem Leser etwas aus.

Aus der Sicht eines der Protagonisten, Carl Friedländer, Sohn eines jüdischen Schneiders in der Grenzstadt Thorn, wird hier Geschichte vermittelt, und zwar so unmittelbar, daß es beinahe wehtut.

In der Ich-Form beschreibt Carl seine Schul - und Jugendzeit, die er meistens in Gesellschaft von Artur Burwitz, einem für sein Alter großgewachsenen, kräftigen Burschen, Sohn des örtlichen Wagners, der nicht besonders lernwillig ist, aber dafür sehr kreativ denkt, und später noch Isi ( Luise) Beese, die revolutionäre Tochter eines Lehrers.

Die drei hecken so manchen Streich miteinander aus und sind echte Freunde.

Carl liebt seinen Vater innig, merkt aber bald, daß er nicht in dessen Fußstapfen treten will, genau wie auch Artur anderes als die Wagnerei des Vaters im Sinn hat.

Isi hat durch ihre Art große Probleme mit dem Vater, der sich um seine Karriere mehr kümmert, als um seine Familie.

Und da gibt es noch die reiche Gutsbesitzersfamilie Boysen, die glaubt, alles beherrschen und lenken zu können.

Die Jahre vergehen und der 1. Weltkrieg beginnt, und damit verändert sich das Leben der drei Freunde gründlich.

Carl, Artur und Isi haben nämlich vor dem Krieg ein florierendes Lastwagenunternehmen gegründet, Carl ist Fotograf geworden, Isi ist immer noch die Revoluzzerin und Frauenrechtlerin.

Carl wird Kriegsfotograf und begreift, daß er eigentlich Propaganda für den Krieg machen soll, Artur trifft immer wieder auf den Sohn der Boysens und wird von diesem gehasst und bekommt dementsprechende Aufträge .

Isi leidet ebenso unter dem eigenen Vater, dessen Machtgier immer größer wird und sich gegen die eigenen Familie richtet.



Wie der Autor Carls Sicht durch das Objektiv seiner Camera und später auch seiner Filmcamera auf das Geschehen beschreibt, ist genial. Dem Tod und den grausamen Vorkommnissen rund um die Schützengräben kann man sich nicht entziehen.

Aber auch die Liebe kommt trotz allem nicht zu kurz, endet aber jedesmal tragisch.

Ein Buch, das man auf jeden Fall gelesen haben sollte.

Großes Kompliment an den Autor.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

La Famiglia, Prosecco und gute Küche

Proseccolügen
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Gudrun Grägels neue Reihe beginnt mit einer Reise in den Veneto.

Doro Ritter, Tochter eines Sternekochs, will mit ihrem Freund Vinc einige Tage im Hotel einer Bekannten unterkommen und sowohl Ferien machen, ...

Gudrun Grägels neue Reihe beginnt mit einer Reise in den Veneto.

Doro Ritter, Tochter eines Sternekochs, will mit ihrem Freund Vinc einige Tage im Hotel einer Bekannten unterkommen und sowohl Ferien machen, als auch ein wenig im Hotelbetrieb aushelfen.

Die Gäste sind Italiener, Franzosen und eine Gruppe aus Australien. Und dann passiert so einiges und Doro wird neugierig.

Was ist da passiert, und vor allem, warum?

Doros Neugier kennt keine Grenzen mehr und als sie die Gäste aus Australien näher kennenlernt, will sie auch noch helfen, denn da gibt es gewaltige Familienzwistigkeiten, die schließlich mit Mord, Mordversuch, Drohung und anderen Unannehmlichkeiten weitergehen.

Doro ist nicht zimperlich, hat sie doch ihren Freund Vinc als Rückendeckung und Verstärkung, wenn es brenzlig wird.

Eine turbulente, absolut nachvollziehbare Geschichte, die recht spannend aufbereitet und sehr schnell (weil man nicht aufhören kann ) gelesen ist.

Liebenswerte Protagonisten, schöne Gegend, gute Küche, da hat man alles, was ein erholsamer Urlaub braucht.

Im Anhang gibt es noch hochinteressante Rezepte für den kulinarischen Selbstversuch.

Und das Cover läßt keine Fragen offen, wo sich alles abspielt.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Immer wieder gerne

Dunkles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 6)
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Remy Eyssens Roman um Leon Ritter und Isabelle Morell im schönen Le Lavandou führt in 87 Kapiteln über 495 Seiten durch eine sehr schaurige Handlung. Die Ermittlungen werden wie gehabt von dem ...

Remy Eyssens Roman um Leon Ritter und Isabelle Morell im schönen Le Lavandou führt in 87 Kapiteln über 495 Seiten durch eine sehr schaurige Handlung. Die Ermittlungen werden wie gehabt von dem Karrierebeflissenen Chef Zerna an alle anderen Beamten im Kommissariat delegiert, er selbst tritt wie immer nur tele-und werbewirksam auf.
Junge Frauen verschwinden und tauchen als Leichen wieder auf, gequält und gefoltert, verstümmelt und verletzt. Bis es einer gelingt, zu fliehen. Das bringt den Stein ins Rollen, denn ihre Freundin, die ebenfalls in den Fängen des Irren ist, ist zu schwach, sie ist Diabetikerin und ausserdem die Tochter des französischen Kultusministers.
Der Autor beschreibt im Buch die Arbeit von Leon Ritter, des Rechtsmediziners auf eine Art und Weise, die viel Verstehen nach sich zieht.
Alle Personen sind respektvoll beschrieben, ab und zu mit Augenzwinkern.
Der Roman ist trotz der unvorstellbaren Qualen, denen die Opfer ausgesetzt sind, gut zu lesen und immer spannend. Viele falsche Spuren müssen beseitigt werden, bis die Ermittler endlich den Täter stellen können.
Gutes Essen, gute Weine, schöne Landschaften, traumhafte Stimmungsbeschreibungen sorgen dabei für Lockerheit und Entspannung.
Den Roman muß man einfach lesen.
Das Cover vermittelt mit seiner Postkartenstimmung einen Eindruck, was an
Lavandou sehenswert ist.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Tod in der Nudelfabrik

Tessiner Verwicklungen
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Auf 224 Seiten schafft es die Autorin Sandra Hughes mit ihrer unaufgeregten, nichts destotrotz spannenden Schreibweise, tief in das Leben und die Gefühlswelt der Protagonisten einzutauchen.
Die Polizistin ...

Auf 224 Seiten schafft es die Autorin Sandra Hughes mit ihrer unaufgeregten, nichts destotrotz spannenden Schreibweise, tief in das Leben und die Gefühlswelt der Protagonisten einzutauchen.
Die Polizistin Emma Tschoch, geschieden und nicht mehr ganz jung, soll ihre Urlaubstage aufbrauchen, weil sie sonst verfallen.
Sie entschließt sich für das Tessin. Dort gibt es so viel zu erkunden und eine Bekannte, bei der sie mit ihrem Hund und Bus ein paar Tage Station machen möchte.
Doch es dauert nicht lange und sie ist wieder im Dienst. In Meride, einer kleinen Ortschaft, die unter dem Schutz der UNESCO zum Weltkulturerbe steht, gibt es die Nudelfabrik Savelli, deren Besitzer es sich zum Ziel gesetzt haben, Meride auch wegen genau dieser Nudeln weltbekannt zu machen. Doch nun liegt im Kühlraum der Fabrik eine übel zugerichtete Leiche.
Emma kommt zum Einsatz und lernt ihren Kollegen Commissario Bianchi kennen und schätzen.
Gemeinsam tauchen sie in die Vergangenheit der Familie und auch des Opfers ein. Lange will keiner etwas wissen, gesehen oder gehört haben, aber die beiden Ermittler sind schlau . Bald erfahren sie Dinge, die lange verdrängt waren und können sich über einen erfolgreichen Abschluß des Falles freuen.
Wer gerne Krimis mit viel Lokalkolorit liest, wird hier bestens bedient, und man erfährt auch einiges über Land und Leute.
Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen will.
Das Cover ist stimmig .

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Polizeiarbeit vom Feinsten

Remsmord
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Tanja Roths Krimi über die Ermittlungen in einem Mordfall sind so spannend, dass man sich die Zeit zum Lesen wirklich nehmen sollte. Der Roman beginnt mit vielen losen Enden, die sich im Lauf der Handlung ...

Tanja Roths Krimi über die Ermittlungen in einem Mordfall sind so spannend, dass man sich die Zeit zum Lesen wirklich nehmen sollte. Der Roman beginnt mit vielen losen Enden, die sich im Lauf der Handlung mehrmals verknoten und doch wieder auflösen. Fade wird der Roman nie, geht es doch um sehr aktuelle Themen wie Bandenkriminalität, Mord, Prostitution, Drogenhandel, Schutzgelderpressung und mehrere kleine Delikte.
Die Ermittlerin Eva steht dabei im Mittelpunkt. Sie handelt klug und übersichtlich, was ihr trotzdem mehrere lebensgefährliche Momente beschert, die sie zum Glück überlebt.
Die Autorin bedient sich aber auch der schwäbischen Sprache, was jede Menge Lokalkolorit und Spaß beiträgt.
Überaus lesenswert mit sehr hohem Unterhaltungsfaktor.
Das Cover zeigt einen Motorradfahrer mitten in der Alb.

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