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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2020

Portugalsehnsucht, aber als Krimi enttäuschend

Schwarzer August
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Ich bin mit Band 4 quer eingestiegen und konnte problemlos folgen.

Das Buch lebt von der Beschreibung seiner Charaktere, insbesondere von Leander Lost, der mit seinem Asperger Syndrom oft ganz anders ...

Ich bin mit Band 4 quer eingestiegen und konnte problemlos folgen.

Das Buch lebt von der Beschreibung seiner Charaktere, insbesondere von Leander Lost, der mit seinem Asperger Syndrom oft ganz anders reagiert als seine Kolleginnen. Aber auch diese werden für das Buch bereichernd beschrieben.

Dazu kommt dann noch eine große Portugalliebe, hach ja, nach dem Buch möchte man so unbedingt sein Köfferchen packen und umgehend unzählige Pastéis de Nata verdrücken - ein weiterer großer Pluspunkt des Krimis.

Der Kriminalfall an sich allerdings - hier war ich nach den vielen positiven Rezensionen der Vorgängerbänder ja sehr gespannt - hat mich enttäuscht.
Es plätscherte so vor sich hin, von Spannung keine Spur und die Auflösung, nun ja. Wenn dann die letzten Seiten so völlig aus dem Nichts eine
e Täter*in hervorgezaubert wird, dann hält sich meine Begeisterung auch sehr in Grenzen.

Zudem haben für mich die Liebesbeziehungen der Charaktere zu sehr dominiert, klar, von Leander konnte ich gar nicht genug lesen, aber auch seine Beziehung fand ich angesichts seiner vorausgegangenen Asperger-Züge nicht stimmig und seine stets verständnisvolle und rücksichtsvolle Freundin ohne eigene Interessen nicht realistisch geschildert.

Für Leander und das Portugal-Setting gibt es volle fünf Sterne, nachdem es aber ein Krimi ist, muss ich für den schwachen Krimi-Plot leider zwei Sterne abziehen.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Ein Leben geht zu Ende

Kostbare Tage
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Kent Haruf hat hier das Leben in einer kleinen (fiktiven) US-Stadt beschreiben.
Das hat mich interessiert - und es ist ihm vortrefflich gelungen.
Ein ruhiges Städtchen, in dem nicht allzu viel passiert. ...

Kent Haruf hat hier das Leben in einer kleinen (fiktiven) US-Stadt beschreiben.
Das hat mich interessiert - und es ist ihm vortrefflich gelungen.
Ein ruhiges Städtchen, in dem nicht allzu viel passiert. Die Bewohner kennen sich, die Nachbarn schauen aufeinander und kümmern sich umeinander, die Kirche hat einen hohen Stellenwert.
Diese Grundstimmung im Städtchen und die von schönen Sommertagen, in denen es warm, aber noch nicht zu heiß ist, wurde wunderbar transportiert.

Zur Handlung: Die Hauptperson liegt im Sterben und wird von Frau und Tochter begleitet. Der Sohn ist abwesend, seit Jahrzehnten schon, wir haben also keine Bilderbuch-Familie vor uns.
Daneben werden aber noch einige weitere Personen und Familien porträtiert.
Nicht nur jetzt aktuell, sondern mit manchen Rückblicken auch, was früher geschah.

Alles gut, wenn auch anstrengend zu lesen, da auf Anführungszeichen bei wörtlicher Rede verzichtet wird und ich deshalb oft mehrmals lesen musste, weil mir die Übergänge bei den Sprechenden nicht klar war. Fand ich unschön.

Insgesamt war es ein sehr ruhiges Buch mit einem gefühlt sehr authentischen Einblick in das Leben in Holt - aber eben dadurch auch nicht sehr fesselnd. Es plätscherte so vor sich hin, auch wenn das für ein Buch, das auch einen Sterbeprozess beschreibt, despektierlich klingt, so muss ich persönlich jetzt nicht noch mehr über Holt und seine Bewohner erfahren. Die Vorgängerbände werde ich vermutlich eher nicht lesen.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

So mittel...

Weil jeder Tag besonders ist
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Optisch wunderschön - ein schöner grauer Leineneinband mit oranger Schrift, das Mitmach-Tagebuch fasst sich gut an und sieht ebenso gut aus.

Der Autor verspricht, dass nur vier Minuten täglich unser Leben ...

Optisch wunderschön - ein schöner grauer Leineneinband mit oranger Schrift, das Mitmach-Tagebuch fasst sich gut an und sieht ebenso gut aus.

Der Autor verspricht, dass nur vier Minuten täglich unser Leben verändern können.
Dazu gibt es sechs Monate lang jeden Morgen und jeden Abend von Montag bis Freitag jeweils drei Fragen, die man beantworten soll. Diese sind im Prinzip immer identisch, nur die Ausrichtung orientiert sich am jeweiligen Monatsschwerpunkt.

Dieser wechselt und umfasst die Themen
Entscheidungen treffen
Dankbarkeit
Mut
Umfeld
Loslassen
Selbstliebe

Morgens beginnt man damit, das kleine Akku-Symbol vollständig auszumalen und damit seinen vollen Tages-Akku auch symbolisch darzustellen. Das ist hübsch, gefällt mir.
Dann beantworten man die drei Fragen
1. Was würde den Tag besonders machen?
2. Welche Entscheidung (-> hier die Varianten zum jeweiligen Monatsschwerpunkt) könnte mich heute weiterbringen?
3. Mein motivierender Satz für heute

Das alles in nur zwei Minuten? Alleine für Frage 3 müsste ich stundenlang überlegen, spätestens ab Tag drei, wenn es nicht nur ein übler abgedroschener Kalenderspruch sein soll. Wobei - selbst da würde mir keiner einfallen.

Den Kalenderspruch gibt es dann aber sowieso noch jeden Tag neu mit auf den Weg.

Am Abend dann ein ähnliches Spiel, wieder drei Fragen, die mir aber viel besser gefallen, da sie konkreter sind, hier kann man immer schön positiv auf den Tag zurückblicken.

Am Samstag gibt es dann jeweils eine kurze Glücksgeschichte (hm, ja, ...) und am Sonntag entweder ein Mandala zum Ausmalen oder die Aufgabe, einen Brief an sich zu schreiben. Beides leider so gar nicht meins.
Zusätzlich aber auch noch eine Challenge für die Folgewoche - und die Wochen-Aufgaben haben mir größtenteils wiederum sehr gut gefallen. Sie sind querbeet von "Nein sagen" bis einfach mal einen Menschen ansprechen, gar nicht so einfach, aber schön konkret und sie haben mich angesprochen.

Insgesamt gar nicht so einfach ein Fazit zu ziehen.
Mit sind einige der täglichen Fragen zu schwammig und mit Mandalas ausmalen und Kalenderspruch-Glücksbotschaften kann ich auch nichts anfangen; andererseits gefällt mir der Tagesrückblick und viele der Wochenaufgaben. Es ist wohl etwas Typsache, für mich passt es nicht so ganz, für andere mag das wieder genau passend sein.

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Veröffentlicht am 30.05.2020

Aufbruch, Selbstfindung,...

flüchtig
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Maria lebt so vor sich hin, im Beruf als Bankmitarbeiterin wird sie bei einer Beförderung übergangen und die große Liebe hat sich im Laufe der Zeit verflüchtigt.
Als sie eher durch Zufall das Handy ihres ...

Maria lebt so vor sich hin, im Beruf als Bankmitarbeiterin wird sie bei einer Beförderung übergangen und die große Liebe hat sich im Laufe der Zeit verflüchtigt.
Als sie eher durch Zufall das Handy ihres Mannes überprüft, löst sich ihre innerliche Starre und sie hat genug, sie fährt einfach davon.

Mit Bezügen zur Musik ist der Roman aber trotzdem auch ohne den Bezug gut lesbar, es gibt keinerlei Dominanz diesbezüglich.

Insgesamt ein eher leises Buch, sehr schön zu lesen, aber eben auch wie der Buchtitel schon verspricht: flüchtig.
Wirklich nachhaltig berührt hat mich keines der geschilderten Schicksale, auch zu keinem der Charaktere konnte ich einen Bezug aufbauen.

Die vielen männlichen Nebenfiguren haben mich etwas irritiert, ja, irgendwie hat sich der Kreis schon immer geschlossen, aber so richtig bereichernd für die Handlung empfand ich das nicht.

Insgesamt ein angenehm zu lesender Roman, nicht uninteressant, aber auch nicht so, dass er mir nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Schön zu lesen, aber nicht rasend spannend

Mitten im August
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Rizzi ist Polizist auf Capri, mit einer Mordermittlung hatte er bislang noch nichts zu tun (und das merkt man auch....). Seine Kollegin Cirillo ist erfahrener, wurde aber auf die Insel strafversetzt.
Die ...

Rizzi ist Polizist auf Capri, mit einer Mordermittlung hatte er bislang noch nichts zu tun (und das merkt man auch....). Seine Kollegin Cirillo ist erfahrener, wurde aber auf die Insel strafversetzt.
Die Charaktere sind jetzt nicht meine Lieblingsermittler geworden, Rizzi ist für meinen Geschmack zu sehr Mamas Sohn und Cirillo blieb mir über weite Strecken des Buches zu blass. Wobei sie am Ende deutlich aufgeholt hat - für weitere Bände viel Entwicklungspotential.

Auch wenn der Krimi nicht der allerspannendste war - ich habe ihn gerne gelesen.
Mir haben viele kleine Szene gefallen, etwa die Schilderung, wie nach dem Verschütten von Kaffeebohnen gleich eine Ameisenarmee in der Wohnung ist. Schön atmosphärisch.
Die Verzahnung mit einem Umweltthema fand ich auch gut gewählt.

Insgesamt ein Buch, das gute Unterhaltung bietet, ohne dass man sich vor lauter Spannung die Fingernägel abknabbern muss.

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