Anderes Leben in den 70ern
Brav kann ich auch, bringt aber nix
Klappentext:
Maja, 1977 eine junge, emanzipierte, freiheitsliebende, alleinerziehende Mutter, bestreitet als Werbesprecherin ihren Lebensunterhalt. Das Theaterspielen hat sie aufgegeben, um mehr Zeit ...
Klappentext:
Maja, 1977 eine junge, emanzipierte, freiheitsliebende, alleinerziehende Mutter, bestreitet als Werbesprecherin ihren Lebensunterhalt. Das Theaterspielen hat sie aufgegeben, um mehr Zeit mit ihrem Sohn verbringen zu können. Immer auf der Suche nach der großen Liebe entwickelt sie einen unmoralischen Lebenswandel, bei dem sie fast zu spät merkt, was Liebe wirklich auszeichnet.
Fazit:
Die Autorin hat in diesem Büchlein mit Sicherheit viel von ihrem eigenen Leben, mit vielen Höhen und Tiefen, beschrieben.
Die Geschichte handelt von Maja, die sich als alleinerziehende Mutter von den Frauen dieser Zeit erheblich abhebt. Auch in den 70ern galten noch die alten Rollenklischees und Frauen hatten sich um Herd und Kind zu kümmern. Maja wuppt ihr Leben alleine und nimmt sich Rechte, die sonst nur Männern zustanden. Auch was die Sexualität angeht, fackelt sie nicht lange und nimmt sich die Männer die ihr gefallen. Allerdings werden auch Szenen beschrieben, bei denen ich den Kopf schüttelte und dachte, na die lässt sich wohl alles gefallen. Maja war für mich voller Widersprüche.
Beruflich ist sie sehr erfolgreich und arbeitet sich nach oben, teilweise scheinbar planlos und chaotisch, doch sie beweist immer wieder den richtigen Riecher. Die Beschreibungen von Majas Berufsleben haben mir beim Lesen Spaß bereitet und ich kann mir die Arbeit von Werbesprechern jetzt viel besser vorstellen.
Hin und her gerissen zwischen Beruf und Privatleben, fehlt Maja jedoch noch etwas Entscheidendes und zwar, die große Liebe. Sie trifft auf viele Männer und der Richtige scheint nicht dabei zu sein. Erst als es fast zu spät ist, erkennt sie, dass sie die wahre Liebe schon längst gefunden hat.
Das Buch hat sich schnell lesen lassen, wobei ich hier und da meine Problemchen mit dem Schreibstil hatte. War Maja in einem Moment relativ keck, so war der Schreibstil im nächsten Moment sehr sachlich und kühl. Insgesamt liest sich der Roman dennoch sehr unterhaltsam, wobei ich mir ein wenig mehr Tiefe bei der Protagonistin gewünscht hätte. Mir erschließt sich zum Beispiel immer noch nicht, warum sie einen bestimmten Mann geheiratet hat und gleichzeitig noch neue Männer am Start hatte.
Lesenswert waren für mich auch immer wieder die Episoden, die das Leben mit ihrem Sohn beschreiben. Sie zeigen, wie wichtig Maja das Wohlergehen ihres Sohnes ist.
Mich nahm das Buch mit auf die Reise in diese Zeit, in der viele Menschen im Aufbruch waren und sexuelle Revolution auf den Fahnen stand. Aus diesem Blickwinkel heraus kann ich vieles von Majas Verhalten besser verstehen.
Mir hat das Buch schöne Lesestunden bereitet und teilweise konnte ich mich köstlich amüsieren. Es ist eine Mischung aus Roman und Biographie und beschreibt ein außergewöhnliches und turbulentes Leben.
Ich vergebe eine Leseempfehlung an Leser, die gerne Biographien lesen.