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Veröffentlicht am 14.06.2020

Snow landet immer oben

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
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„Ich will in die Geschichte eingehen als derjenige, der das Wetten in die Spiele eingeführt hat“ (S.105)
Im Prequel der Tribute von Panem – Trilogie geht es um den Teenager Snow, der im Kapitol als einer ...

„Ich will in die Geschichte eingehen als derjenige, der das Wetten in die Spiele eingeführt hat“ (S.105)
Im Prequel der Tribute von Panem – Trilogie geht es um den Teenager Snow, der im Kapitol als einer von zwölf Mentoren eigenständig seinen Schützling bei den 10. Hungerspielen betreut. Doch es läuft anders als geplant. Zuerst erhält er nur einen Tribut aus Distrikt 12, statt wie seines Standes angemessen mindestens aus Distrikt 2, und dann ist es auch noch ein Mädchen, total aussichtslos mit ihr die Spiele zu gewinnen und Macht und Ansehen zurück zu erlangen.
Im Vordergrund des Buches stehen die familiären Hintergründe des Schülers Snow, die Einstellungen zu den Hungerspielen an sich und die Charaktere der einzelnen Personen, wie ihre Beziehungen zueinander sind, was sie zusammenbringt aber auch entzweit. Und natürlich die Hungerspiele, die in diesem Band etwas mehr im Hintergrund stehen und deshalb auch weniger ausführlich dargestellt werden. Am Ende gibt es dann noch eine kleine Überraschung. Der Weg dahin ist allerdings ein auf und ab. Die erste Hälfte fand ich – obwohl ruhiger als die Trilogie – spannend, weil einfach viel über Coriolanus und die anderen Akteure raus kam. Dann gab es aber einen kleinen Bruch als er das Kapitol verlassen hatte. Dort flaute die Spannung ab, bis sie ganz am Ende noch mal ein paar Seiten wieder aufflackerte.
Snow als Charakter ist gut gelungen. Man kann bereits jetzt erahnen, wie er zu dem späteren Ich wurde. Er hatte schon in seiner Kindheit einige Probleme, die ich so nicht erwartet hatte. Schon als Teenager ist er berechnend, ichbezogen und machtgeil. Es geht ihm nur darum, seinem Stand und damit der Familie gerecht zu werden oder dem was von ihr noch übrig ist und vergisst darüber alles andere. Wenn er etwas Gutes tut, dann nur, weil es ihm an anderer Stelle hilft. Dabei trifft er immer voll ins Schwarze. Bei seinen Ausbildern ist er eher angesehen. Er hat gute Ideen und weiß sich ins rechte Licht zu setzen. So ist es seine Idee die Hungerspiele mit Wetteinsätzen zu versehen, bei denen die Bürger des Landes ihrem favorisierten Tribut Geschenke machen können.
Snow ist subtil und hartherzig, bis Lucy in sein Leben tritt. Bei ihr wird er etwas weicher und versucht sie zu schützen soweit es geht. Koste es was es wolle. Aber Lucy ist gewitzt und kann sich anders als von Snow erwartet besser zur Wehr setzen, als gedacht. Sie weiß wie man Menschen von sich einnimmt und wird deswegen unterschätzt und nicht als Gefahr wahrgenommen.
Zum Cover: Ich habe gerne Bücher in meinem Regal stehen, die zusammen passen. Bei der Panem – Trilogie sind es die grün-bunten. Dieses ist schwarz. Sicht gut aus, passt aber leider nicht zu den anderen.
Fazit:
„Das Lied von Vogel und Schlange“ ist insgesamt ruhiger in seiner Story als die Trilogie und auch vom Schreibstil etwas unterschiedlich. Das Prequel schließt nicht nahtlos an die Trilogie an, was bei mir erst mal etwas Gewöhnungszeit benötigte. So ganz kommt das Buch damit leider nicht an seine Vorgänger ran. Aber es ist einfach spannend zu lesen, wie Snow vorher war und wie er zu dem wurde wie wir ihn aus der Panem – Reihe kennen.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Mal ein paar Momente abtauchen...

Ein Sommer auf Sylt
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Die ersten sonnigen Tage des Jahres waren gerade erst und ich habe Lust auf Urlaub bekommen. In der aktuellen Zeit ist es eher schwierig zu verreisen und so bietet sich zumindest diese Hör-Reise nach Sylt ...

Die ersten sonnigen Tage des Jahres waren gerade erst und ich habe Lust auf Urlaub bekommen. In der aktuellen Zeit ist es eher schwierig zu verreisen und so bietet sich zumindest diese Hör-Reise nach Sylt an. Ein entspannter Kurz-Trip mit leckerem Essen, netter Begleitung und total unkompliziert. Wie es eben ist, wenn sich drei Geschwister mit der Tochter bzw. der Nichte, die sie kaum kennen, mal eben nach Sylt reisen. Grund ist das Ferienhaus, das Julia von ihrem Vater vererbt bekommen hat. Statt aber in diesem nächtigen zu können müssen sie auf eine Pension ausweichen, denn das Haus ist bereits besetzt. Das ist aber nicht die einzige Herausforderung, der sich Julia stellen muss…
„Zeit ist ein kostbares Gut. Deshalb sollte man sich gut überlegen, wofür man sie nutzt und mit wem man sie verbringen möchte.“
So oder so ähnlich wird es im Buch beschrieben und dem kann ich mich nur anschließen. Diese ungekürzte Lesung mit 12 Stunden Hör-Zeit sind es auf jeden Fall wert gehört zu werden. Ein locker-leichtes Hörbuch, genau richtig für entspannte Tage. Der Plot ist interessant, aber leider vorhersehbar und die Charaktere sehr unterschiedlich und weitestgehend glaubwürdig in ihrem Handeln. Julia ist sympathisch, aber auch ein bisschen naiv und beeinflussbar. Jo, der Lebensgefährte von Julia ist ein geldgeiler, ich-bezogener Wichtigtuer mit ganz großen Ambitionen. Er setzt Julia immer irgendwelche Flöhe ins Ohr, die er gut findet und Julia dann gefälligst auch gut zu finden hat. Dazu gibt es dann noch die Tanten bzw. Mutter, Paula, Mats (Pensionsinhaber), Charlotte (Geliebte) und ein paar unwichtige Personen.
Gesprochen wird das Hörbuch von Sandra Voss. Mit ihr hatte ich vor allem am Anfang so meine Probleme. Grundsätzlich mag ich dunklere Stimmen lieber. Ihre Stimme hat eine angenehme Klangfarbe, ist mir manchmal aber von der Betonung zu „weichgespült“ und zum Teil passt meines Erachtens nach die Betonung nicht zur Situation. Insgesamt kann man ihr aber gut lauschen und man gewöhnt sich auch mit der Zeit an ihre Art des vorlesens.
Fazit:
Ein kurzweiliges Hörbuch für den Sommer, ganz ohne frühes aufstehen, um einen Strandkorb reservieren zu müssen. Also, gebt euren Männern Taschengeld, schickt sie mit den Kids zur nächsten Eisdiele und lauscht entspannt dem Hörbuch. Sommerfeeling inklusive!

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Träumt was Schönes...

BePolar
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„BEPOLAR“. Ein Hörbuch mit Grübel-Dauerschleife. Das fängt beim mehrdeutigen Namen an und geht mit dem Plot weiter. So manches Mal habe ich mitgerätselt wie denn alles zusammenhängen könnte und das hört ...

„BEPOLAR“. Ein Hörbuch mit Grübel-Dauerschleife. Das fängt beim mehrdeutigen Namen an und geht mit dem Plot weiter. So manches Mal habe ich mitgerätselt wie denn alles zusammenhängen könnte und das hört beim Ende des Buches nicht auf. Cliffhanger.
Die Geschichte startet quasi am Ende. Oder besser gesagt mittendrin. Und dann wird aus der Sicht der Protagonistin Roya erzählt wie es zum Ende mittendrin gekommen ist, was sie und ihre Freunde erlebt haben. Ab und an wird die Sichtweise gewechselt und Tam kommt zu Wort. Aber den Hautpart hat Roya. Klingt verwirrend? War es am Anfang auch etwas.
Anfangs hatte ich erst mal Probleme in die Story zu finden, weil ich erst herausfinden musste, wo wir denn gerade in der Story stehen. Außerdem musste ich mich erst mit der Erzählstimme anfreunden. Generell mag ich lieber tiefere, dunkle Stimmen (also meist Männer). Aber Marthas Stimme passt gut zum Hörbuch und wenn man sich an sie gewöhnt hat ist es auch absolut ok. Kleinere Versprecher mal abgesehen. Kennt jeder z.B. wenn ihr etwas erzählt und ein Wort kommt zwar richtig raus, aber ein Teil ist etwas verschluckt worden oder die Betonung nicht ganz richtig. Kann das nicht anders beschreiben.
Gut fand ich die Abgrenzungen. Roya wechselt immer wieder von der „realen“ Welt in die „Traumwelt“. Um das zu verdeutlichen wird immer eine Melodie eingespielt und auch die Weckertöne sind unterschiedlich. Die Melodie hat mir so gut gefallen, dass ich bei diesen Sequenzen total runtergefahren bin (und aufpassen musste, dass ich nicht einschlafe. Überhaupt nicht langweilig, nur wahnsinnig entspannend).
Zur Story: Lest den Klappentext/Hörbuchrücken und gerne die anderen Rezensionen. Da möchte ich nicht die 100. Wiederholung wiedergeben.
Fazit:
Für jeden geeignet der Jugend(fantasy)bücher mag. Die Story enthält den ein oder anderen Twist und läßt einen grübeln, was geschehen ist. Mir haben die Ereignisse rund um Polar Freude bereitet, so dass ich nun auf das Hörbuch für Teil zwei (von insgesamt dreien) warte.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Danke!

Dankbarkeiten
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„Alt werden heißt verlieren. Heißt jede oder fast jede Woche ein weiteres Defizit, eine weitere Beeinträchtigung, einen weiteren Schaden verkraften müssen. So habe ich es vor Augen. Und auf der Einnahmenseite ...

„Alt werden heißt verlieren. Heißt jede oder fast jede Woche ein weiteres Defizit, eine weitere Beeinträchtigung, einen weiteren Schaden verkraften müssen. So habe ich es vor Augen. Und auf der Einnahmenseite steht gar nichts mehr.“ (S. 123)

Nach einem erfüllten und selbstständigen Leben machen Michka die Tücken des Alters zu schaffen, so dass sie nicht mehr alleine in ihrer Wohnung leben kann. Und so zieht sie in ein Seniorenheim um, bei dem sie gut versorgt wird. Sie möchte aber gerne noch eine Sache erledigt wissen, bevor sie das zeitliche segnet. In ihrer Kindheit hat sie große Hilfe von einem Ehepaar erhalten, dem sie heute, einige Jahrzehnte später gerne danken möchte. Und so läßt sie Marie eine Anzeige schalten. Doch diese unerledigte Angelegenheit ist nicht das schwierigste, denn Michka verliert etwas: sich selbst und ihre Wörter...
Das Buch ist feinfühlig und hat mich tief berührt. Wer im Familienkreis selbst schon liebe Menschen altern gesehen hat, mit allen Facetten, der wird das ein oder andere Mal mit den Gedanken zur eigenen Familie bzw. Freundeskreis abschweifen. Das ist aber auch kein Problem, da die Kapitel meist ein paar Tage oder Wochen springen und nicht allzu lang sind. Erzählt wird dabei aus der Sicht von Marie, einer Freundin, und des Logopäden Jerome, der Michka im Seniorenheim mit betreut und über die ein oder andere Verstimmung hinweghilft.
Dieser Schreibstil, etwas an einen Tagebucheintrag erinnernd, war auch der Grund warum ich „nur“ vier Sterne vergeben habe. Für mich geht da zum Teil das gefühlvolle etwas flöten, weil es dadurch nicht fliesst, sondern etwas abgehackt in der Handlung. Auch Jerome hätte einen deutlich größeren Part vertragen können. Er hatte gute Ansätze, die aber nicht weiter verfolgt wurden. Das fand ich sehr schade. Es hätte das Buch meines Erachtens nach aufgewertet.
Fazit:
Ein Herzensbuch, das einem Mal wieder vor Augen führt, was wirklich wichtig ist im Leben und dazu verleitet, mal wieder „Danke“ zu sagen. Auch oder gerade in Zeiten des Corona-Virus. Danke für dieses schöne Buch!

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Interessantes Geschäftsmodell

Die Präparatorin
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Erinnerungen, Geheimnisse und jede Menge Leichen. Felicitas Booth „erbt“ nach dem Tod ihrer Mutter eine Kiste mit Erinnerungen an ihren Vater. Der war, wie Feli auch, ein angesehener Tierpräparator, der ...

Erinnerungen, Geheimnisse und jede Menge Leichen. Felicitas Booth „erbt“ nach dem Tod ihrer Mutter eine Kiste mit Erinnerungen an ihren Vater. Der war, wie Feli auch, ein angesehener Tierpräparator, der auch die ein oder andere Jagdgesellschaft vor Ort unterstützt hat. Bis er eines Tages ermordet wurde. Feli, damals noch sehr jung, hat über die Jahre die Erinnerungen an dieses Ereignis verdrängt. Doch der Kistenfund löst Blockaden und stellt ihr Leben auf den Kopf.
Felicitas ist eine sehr zurückgezogene Person, die, wenn sie keinen Bock darauf hat, auch ihre Mitmenschen vor der Tür stehen lässt. Soziale Kontakte sind nicht so ihr Ding. Sie ist lieber mit ihren Exponaten allein. Doch die Entwicklungen und ihre Neugier nötigen sie dazu mit Menschen in Kontakt zu treten. Dabei fällt es ihr schwer zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Da musste ich ab und zu den Kopf schütteln. Ich fand das jetzt doch relativ vorhersehbar.
Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig zu lesen. Das erste Kapitel fand ich unrund und irgendwie staksig, aber das hat sich beim nächsten Kapitel komplett gelegt. So manches Mal musste ich auch inne halten, wenn ihre Tätigkeit näher beschrieben wurde. Es war nicht blutig oder irgendwie anders ekelig. Aber die Vorstellung meinen toten Hund ausstopfen zu lassen und mir diesen dann ins Wohnzimmer zu stellen …..ich mag doch lieber lebende Tiere. Auch die Vorstellung extra nach Afrika zu reisen, um Tiere zu töten finde ich abstoßend. Weder in Afrika noch sonst wo sollten Tiere „zum Spaß“ anderer (Menschen) getötet werden.
Fazit:
In Zeiten von Corona und so anderen komischen Leuten, die hier und da rumlaufen, kann man entspannt und sicher vom Sofa aus eine Reise tätigen und sich gut unterhalten lassen. Das Buch ist spannend, logisch und überrascht an manchen Stellen. Investiert lieber in Bücher wie dieses, als in Patronen oder tote Tiere. Ich werde den Autoren auf jeden Fall im Auge behalten.

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