und das Grab der Zeit
Jack Morrow und das Grab der ZeitEin Jugendroman der sich mit der Problematik der Zeitsprünge befasst? Her damit, dachte ich mir und fing voller Begeisterung an zu lesen. Der Leser wird auch schnell auf eine Achterbahnfahrt mit genommen ...
Ein Jugendroman der sich mit der Problematik der Zeitsprünge befasst? Her damit, dachte ich mir und fing voller Begeisterung an zu lesen. Der Leser wird auch schnell auf eine Achterbahnfahrt mit genommen und weiß zu Beginn ähnlich dem Haupthelden Jack nicht was da gerade vor sich geht. Denn eben befindet er sich noch auf einem Friedhof mit seinem Vater, schon reist er durch Berührung eines Grabsteines durch einen sogenannten Tränentunnel zurück durch die Zeit und wird von schrecklichen Wesen angegriffen.
Ich gebe zu, am Anfang hatte ich meine kleine Schwierigkeiten mit dem Buch, aber je weiter die Geschichte voran schritt, umso gefesselter war ich vom Geschehen. Denn Jack hat eine ganz besondere Gabe: er ist ein Springer. Das bedeutet, er kann durch Berührung diverser Grabsteine durch die bereits erwähnten Tränentunnel in die Vergangenheit reisen, zum Datum des auf den Grabstein stehenden Verstorbenen. Um heraus zu finden, warum man ihn angreift, reist er ins Jahr 1940 und trifft dort das jüngere "Ich" seines Großvaters. Einen aufgeweckten, kleinen Jungen, der doch eine verletzliche Seite hat und doch in groben Zügen weiß, was Sache ist und Jack und somit dem Leser alles erklärt.
Fiesling der Geschichte ist Rouland, der auf der Suche nach der "Rose" ist und glaubt, dass Jack weiß wo sie ist und aus diesem Grund ihm nachjagt. Rouland blieb für mich ein wenig facettenlos. Das ist mit Sicherheit der Kürze der Geschichte geschuldet, so wird vielmehr Wert auf die Charakterstudie der Haupthelden (Jack, Darvey und Eloise) gelegt. Auch die verschiedenen Welten, die es hier gibt und die nebeneinander existieren, werden nur am Rande erwähnt. Hier hätte ich mir doch etwas mehr Details gewünscht. Aber der andere mag das vielleicht wiederum: in der Kürze liegt die Würze.
Die Zeitsprünge an sich, sind sehr gut gemacht. Jack reist in verschiedene Jahrhunderte- aber immer in London. Das wurde sehr schön rüber gebracht, auch wie dann einige Szenen ineinander übergreifen und später mit einander verwoben sind, waren klasse. Natürlich bleibt das ein oder andere Paradoxon dabei nicht aus- aber das kann man eben nie weg kriegen, wenn man sich mit der Thematik der Zeitsprünge befasst.
Generell finde ich den Roman diesbezüglich sehr gut umgesetzt und manchmal kam es mir vor als würde ich einen Harry Potter Roman lesen, in dem Harry in der Zeit reisen kann. Kreaturen wie Schwarzwichte ließen mich dann doch an Figuren wie Doby erinnern und so weiter.
Der Schreibstil des Autors ist mitunter richtig brillant und ausgefeilt- er hat mir sehr gut gefallen.
Ich könnte mir nach dieser Lektüre durch aus vorstellen, noch mehr von diesem Autor zu lesen- vielleicht sogar eine Fortsetzung von diesem Teil. Das diese kommen soll, ist gewiss. Nette Unterhaltung für Zwischendurch!