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Veröffentlicht am 20.01.2017

und das Grab der Zeit

Jack Morrow und das Grab der Zeit
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Ein Jugendroman der sich mit der Problematik der Zeitsprünge befasst? Her damit, dachte ich mir und fing voller Begeisterung an zu lesen. Der Leser wird auch schnell auf eine Achterbahnfahrt mit genommen ...

Ein Jugendroman der sich mit der Problematik der Zeitsprünge befasst? Her damit, dachte ich mir und fing voller Begeisterung an zu lesen. Der Leser wird auch schnell auf eine Achterbahnfahrt mit genommen und weiß zu Beginn ähnlich dem Haupthelden Jack nicht was da gerade vor sich geht. Denn eben befindet er sich noch auf einem Friedhof mit seinem Vater, schon reist er durch Berührung eines Grabsteines durch einen sogenannten Tränentunnel zurück durch die Zeit und wird von schrecklichen Wesen angegriffen.

Ich gebe zu, am Anfang hatte ich meine kleine Schwierigkeiten mit dem Buch, aber je weiter die Geschichte voran schritt, umso gefesselter war ich vom Geschehen. Denn Jack hat eine ganz besondere Gabe: er ist ein Springer. Das bedeutet, er kann durch Berührung diverser Grabsteine durch die bereits erwähnten Tränentunnel in die Vergangenheit reisen, zum Datum des auf den Grabstein stehenden Verstorbenen. Um heraus zu finden, warum man ihn angreift, reist er ins Jahr 1940 und trifft dort das jüngere "Ich" seines Großvaters. Einen aufgeweckten, kleinen Jungen, der doch eine verletzliche Seite hat und doch in groben Zügen weiß, was Sache ist und Jack und somit dem Leser alles erklärt.

Fiesling der Geschichte ist Rouland, der auf der Suche nach der "Rose" ist und glaubt, dass Jack weiß wo sie ist und aus diesem Grund ihm nachjagt. Rouland blieb für mich ein wenig facettenlos. Das ist mit Sicherheit der Kürze der Geschichte geschuldet, so wird vielmehr Wert auf die Charakterstudie der Haupthelden (Jack, Darvey und Eloise) gelegt. Auch die verschiedenen Welten, die es hier gibt und die nebeneinander existieren, werden nur am Rande erwähnt. Hier hätte ich mir doch etwas mehr Details gewünscht. Aber der andere mag das vielleicht wiederum: in der Kürze liegt die Würze.

Die Zeitsprünge an sich, sind sehr gut gemacht. Jack reist in verschiedene Jahrhunderte- aber immer in London. Das wurde sehr schön rüber gebracht, auch wie dann einige Szenen ineinander übergreifen und später mit einander verwoben sind, waren klasse. Natürlich bleibt das ein oder andere Paradoxon dabei nicht aus- aber das kann man eben nie weg kriegen, wenn man sich mit der Thematik der Zeitsprünge befasst.

Generell finde ich den Roman diesbezüglich sehr gut umgesetzt und manchmal kam es mir vor als würde ich einen Harry Potter Roman lesen, in dem Harry in der Zeit reisen kann. Kreaturen wie Schwarzwichte ließen mich dann doch an Figuren wie Doby erinnern und so weiter.

Der Schreibstil des Autors ist mitunter richtig brillant und ausgefeilt- er hat mir sehr gut gefallen.
Ich könnte mir nach dieser Lektüre durch aus vorstellen, noch mehr von diesem Autor zu lesen- vielleicht sogar eine Fortsetzung von diesem Teil. Das diese kommen soll, ist gewiss. Nette Unterhaltung für Zwischendurch!

Veröffentlicht am 20.01.2017

Auch Vampire haben innere Dämone

Dezemberglut
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Dezemberglut war mein erstes Buch der Autorin Linda K. Heyden und ist eigentlich ein zweiter Teil. Zumindest im größerem Sinne. Denn auch wenn es in der selben Stadt spielt und Personen aus dem ersten ...

Dezemberglut war mein erstes Buch der Autorin Linda K. Heyden und ist eigentlich ein zweiter Teil. Zumindest im größerem Sinne. Denn auch wenn es in der selben Stadt spielt und Personen aus dem ersten Teil auch hier wieder auftauchen, dreht sich die Geschichte um völlig andere Personen wie die junge, menschliche Charis und den düsteren, von Selbstzweifeln zerfressenden Damian. Daher lässt sich Dezemberglut völlig unabhängig vom ersten Roman (Novembermond) lesen. Man hat nicht das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben, oder Schwierigkeiten dem zu folgen. Perfekt!

Aber nun zur Geschichte selbst. Charis wurde Opfer eines Überfalls und ist seither der private Kühlschrank von Gregor- ein bitterlich böser Vampir. Sie wird jedoch durch die Mitglieder der Nacht-Patrouille (Vampire die sich in einer Gemeinschaft in Berlin zusammen geschlossen haben und Dämonen jagen) gerettet.
Charis ist natürlich traumatisiert, will sich aber ihr Gedächtnis nicht löschen lassen und lernen, wie sie gegen Vampire kämpfen kann. Ihr wird Damian, als ihr Mentor vorgesetzt. Einen grimmigen, düsteren, immer schwarz tragenden Vampir der mit inneren Dämonen zu kämpfen hat. Zeitgleich hat es ein Dämonenfürst auf Damian abgesehen.

Natürlich geht ein großer Raum des Buches für die Annäherung zwischen Charis und Damian drauf. Das sich eine Liebesgeschichte zwischen den zwei Protagonisten bilden würde, war klar. Auch wie die Autorin es geschafft hat, diese zwei Charaktere zueinander finden zu lassen,fand ich herrlich. Denn am Anfang finden sich die beiden alles andere als attraktiv. Wirklich eine willkommene Abwechslung zu den ansonsten doch eher schmachtenden Liebesbeziehungen.

Die Charakterentwicklung der beiden Personen ist auch sehr gut gelungen. Lange Zeit erfährt man nicht wirklich warum Damian das A**** ist, das er ist. Er benimmt sich fürchterlich aber Charis und der Leser merken ziemlich schnell: in ihm ist auch ein liebevoller Kern.

Alles in allem konnte mich Dezemberglut wirklich begeistern. Die Liebesgeschichte war toll und auch zu erfahren, was die Vampire von Frau Heyden alles so können :) Nur das Ende und der Showdown mit dem Dämonenfürsten haben mir nicht so gefallen. Das ganze Buch über fiebert man dieser Begegnung hin und dann geht alles irgendwie viel zu schnell vorbei.
Sollte es noch ein weiteres Buch (womöglich sogar über Max?) geben, werde ich ihn wohl auch lesen :)

Veröffentlicht am 20.01.2017

Das Ende ist da- die Shopping Mall prall gefüllt

Monument 14 (1)
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Monument 14 ist eine Dystopie mit einem erschreckend, realistischen Plot. Nachdem ein Vulkanausbruch verheerende Folgen hatte, ist das Leben für insgesamt 14 Jugendliche und Kinder nicht mehr so wie es ...

Monument 14 ist eine Dystopie mit einem erschreckend, realistischen Plot. Nachdem ein Vulkanausbruch verheerende Folgen hatte, ist das Leben für insgesamt 14 Jugendliche und Kinder nicht mehr so wie es einst war. An einem ganz normalen Morgen eines Schultages, geraten die Schulbusse in einen Hagelsturm mit Hagelkörnern in dm- Durchmesser. Einige Kinder und eine Busfahrerin können sich in eine Shopping-Mall retten. Die Busfahrerin- Mrs.Wolley versucht Hilfe zu holen und lässt die Kinder an diesem doch recht sicheren Ort zurück, wo sie auf sich allein gestellt sind und zurecht kommen müssen: mit der alten, neuen Welt.

Ich gebe zu, als ich die ersten drei Seiten gelesen habe, war ich erstmal entsetzt, über diesen holprigen Einstieg. Dieser verflüchtigt sich jedoch so schnell, wie die Naturkatastrophen über unsere Haupthelden herein brechen. Denn alles geschieht absolut rasant und wird spannend erzählt.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Dean geschrieben. Er hat einen Bruder- Alex, der technikbegeistert ist und sich ebenfalls retten konnte. Dean ist ein ganz normaler junge und spielt nicht wirklich in der großen Liga wie die Footballstars der Schule (Brayden und Jake) mit, die auch zu der kleinen Gruppe der Überlebten zählen.
Dean schreibt seine Erlebnisse in sein Tagebuch auf und der Leser erfährt aus seinen Augen, wie die Welt, die wir kennen, langsam vor die Hunde geht. Die Gefahren spitzen sich zu, als in Folge eines Erdbebens die nahe gelegene Chemiefabrik zerstört wird und giftige Gase austreten, die auf die Menschen unterschiedliche Auswirkungen haben.

Mit 14 Jugendlichen gibt es relativ viele Personen, die in diesem Buch mitspielen, aber ich finde die Autorin hat es glänzend verstanden, mir jeden einzelnen Charakter näher zu bringen, wobei natürlich Dean der Hauptprota ist und am meisten charakterlich ausgebaut wird.

Besonders gelungen fand ich zudem die Mischung der Charaktere. Neben den Oberstufenschülern (Brayden, Astrid, Jake, Josie, Niko und Dean), gibt es jüngere wie Alex, Sahalina und auch kleine Kinder. Das jüngste Kind ist 5 Jahre alt. Die älteren müssen auf einmal Elternrollen übernehmen und fühlen sich doch selbst mit der neuen Situation völlig überfordert.

Im Verlauf der Geschichte gibt es Situationen die erschreckend realistisch sind und man tappt lange Zeit im Dunkeln was mit der Außenwelt passiert ist bzw. wie sich dort draußen alles entwickelt, so spielt das Geschehen nur in der abgeschlossenen Shopping Mall- also in einem geschlossenen System. Nur hin und wieder kommen äußere Einflüsse, die die Gruppendynamik im Inneren jedes Mal aufs empfindliche stören, wenn sich die Charaktere gerade relativ gut eingelebt haben.

Alles in allem ist Monument 14 ein vielversprechend, dystopischer Auftakt mit Page-turner Garantie. Die Geschehnisse wirken erschreckend realistisch und das was passiert, kann jedem von uns genauso widerfahren, wie es dort geschrieben steht.
Das Ende finde ich zudem spannend und ich hätte am liebsten gleich weiter gelesen, so sind doch noch viele Fragen offen und die Geschichte wurde noch nicht zu Ende gezählt. Den Nachfolgeband werde ich wohl auch konsumieren :O)

Veröffentlicht am 20.01.2017

Wenn die Kleinen erwachsen werden

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen
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Plötzlich Prinz ist die Spin Off Reihe der Plötzlich Fee Serie, die sich ganz dem Bruder von Meghan widmet. Ethan Chase ist fast 18 Jahre alt, ein Kali Kämpfer und zutiefst verbittert. Er bekommt ständig ...

Plötzlich Prinz ist die Spin Off Reihe der Plötzlich Fee Serie, die sich ganz dem Bruder von Meghan widmet. Ethan Chase ist fast 18 Jahre alt, ein Kali Kämpfer und zutiefst verbittert. Er bekommt ständig Ärger mit der Feenwelt, obgleich er diese wo es nur geht zu ignorieren versucht. Er kommt auf eine neue Schule und muss bald feststellen, dass in diesem neuen Örtchen alles andere als rund läuft, denn merkwürdige, durchscheinende, neue Feenwesen saugen anderen Feen den Schein aus und immer mehr Halbwesen verschwinden spurlos.

Als sich bei einer Kalivorführung die Ereignisse überschlagen, fliehen er und Kenzie (die Schöne von der Schule) in das Nimmernie und machen sich auf in das Eiserne Königreich zu seiner Schwester.

Als totaler Plötzlich Fee Fan war mir klar, dass ich die Geschichte vom eisernen Prinzen, sprich von Ethan auch unbedingt lesen möchte. Der Schreibstil von Frau Kagawa ist auch wieder gewohnt flüssig und eingängig. Dennoch hatte ich zu Beginn des Buches so meine kleinen Schwierigkeiten und hegte zunächst ernste Zweifel, ob mir diese Spin Off Serie gefallen würde. Es war mir zu wenig Nimmernie (im Hauptteil des Buches sind die Haupthelden in der realen Menschenwelt oder in der Zwischenwelt bei Leanansidhe).

Auch Ethan als Hauptprota fand ich sehr gewöhnungsbedürftig. Ständig am rumnörgeln, total verbittert, wortkarg, finstere Blicke um sich werfend. Ok, dass er die Feenwelt nicht so ganz leiden mag, da er ihr die Schuld gibt, über den Verlust seiner Schwester konnte ich ja durchaus verstehen. Nur zu weilen wurde das doch sehr auf die Spitze getrieben. Wie gut, dass sich Ethan irgendwann anfängt etwas aufzurappeln.

Seine angebetete Kenzie empfand ich auch eher als solala. Lange Zeit waren mir ihre Motive völlig unklar und ich mochte sie nicht wirklich. Aber auch das löste sich zum Ende hin in Wohlgefallen aus. Generell fand ich das Ende des Buches wieder wesentlich besser und für ein paar Seiten verspürte ich den alten Zauber der Fee-Reihe.

Diese Serie kann man auch lesen, wenn man die Plötzlich Fee Bände nicht gelesen hat. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass dies in einigen Bereichen sogar vom Vorteil ist, denn so sind einige Situationen nicht so vorhersehbar, als wenn man alle anderen Bände schon kennt. Sprich, einfach spannender!

Alles in allem konnte mich Plötzlich Prinz dann doch für sich einnehmen, trotz diverser kleinerer Mängel. Ich habe den Auftakt Band zum Ende hin sogar richtig genießen können und bleibe zu 100% weiter am Ball, wenn Ethan Chase sein Nimmernie für sich erkundet!

Veröffentlicht am 20.01.2017

Rotkäppchen und Aschenputtel

Die Luna-Chroniken 2: Wie Blut so rot
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Der zweite Band von Marissa Meyer setzt genau da ein, wo der erste aufhört, nur ist der Schauplatz und die agierende Person zunächst eine andere. Wir befinden uns in einem kleinen Örtchen in Frankreich, ...

Der zweite Band von Marissa Meyer setzt genau da ein, wo der erste aufhört, nur ist der Schauplatz und die agierende Person zunächst eine andere. Wir befinden uns in einem kleinen Örtchen in Frankreich, wo Scarlet ihre vermisste Großmutter sucht. Sie glaubt nicht daran, dass sie untergetaucht ist und vermutet das sie entführt wurde. Scarlet setzt alles daran um sie zu finden und lässt sich von dem attraktiven Fremden namens Wolf helfen.

Ich gebe zu, zunächst hat es mich nicht die Bohne interessiert was es mit Scarlet, dem Wolf und ihrer Großmutter auf sich hatte, so wollte ich doch unbedingt wissen wie es mit Cinder und Imperator Kai weiter geht. Doch der Leser muss sich zunächst gedulden, bis etwas später in einem Nebenstrang das Schicksal von Cinder weiter erzählt wird. Diese ist nämlich aus dem Gefängnis geflohen und befindet sich seitdem mit dem Mithäftling Thorne auf der Flucht. Kai unterdessen hat schlaflose Nächte, so ist er besorgt um die Zukunft seines Landes.

Ich habe eher immer der Geschichte rund um Cinder und Kai entgegen gefiebert und betrachtete die Episoden um Wolf und Scarlet eher als kleineres Übel. Dies hat sich im Verlauf der Handlung jedoch schnell gegeben, weil Frau Meyer es auch hier wieder glänzend verstanden hat das Märchen "Rotkäppchen" in ihre dystopische Welt zu bringen. Wolf und Scarlet befinden sich irgendwann auf den Weg nach Paris und das sie irgendwann auch auf Cinder treffen würden, wurde mit wachsender Seitenzahl klarer. Wie die zwei Personen zueinander gehören, war mir von vornherein klar, ich könnte mir jedoch vorstellen, das dies für andere sehr überraschend und dadurch sehr spannend ist.

Aber viel mehr passiert in diesem Buch dann leider auch nicht. Cinder ist auf der Flucht und Scarlet sucht ihre Großmutter. Es ist demnach ein typischer zweiter Band einer Reihe...er ist spannend, keine Frage, aber irgendwie hatte ich als Leser die ganze Zeit das Gefühl das es in der Geschichte selbst nicht wirklich voran geht und wir etwas auf der Stelle treten. Die Fragen die ich zum Ende des ersten Bandes hatten, wurden nicht wirklich geklärt und ich hoffe so nun auf den dritten Roman. So wünsche ich mir doch viel mehr Szenen zwischen Kai und Cinder! Aber nun gut....dieser Roman heißt nicht umsonst im Original "Scarlet". Er befasst sich zum größten Teil mit unserem Rotkäppchen und erzählt knapp die Geschichte von Cinder weiter. Ich hoffe wirklich sehr, dass es im dritten Band mehr abgeht :)

Dennoch eine klare Leseempfehlung (ich muss wohl nicht erwähnen, das ich auch diesen Band nur so verschlungen habe!). Frau Meyer versteht ihr Handwerk ausgezeichnet!!!