Das etwas andere Leseerlebnis
Ich gebe zu bei der Inhaltsangabe habe ich irgendwie etwas vollkommen anderes erwartet, als dann der Roman letzten Endes beherbergte. Was jedoch keinesfalls negativ zu sehen ist, denn das, was ich dann ...
Ich gebe zu bei der Inhaltsangabe habe ich irgendwie etwas vollkommen anderes erwartet, als dann der Roman letzten Endes beherbergte. Was jedoch keinesfalls negativ zu sehen ist, denn das, was ich dann zu lesen bekam, konnte mich durchaus berühren, schockieren, zum Lachen bringen oder zum sinnieren. Kurzum, das Flüstern des Schnees ist eine kleine Kostbarkeit.
Es geht darin um die Geschichten der Leute, die in dem kleinen Holzfällerort Sawgamet leben. Da wäre der Großvater Jeannot, der der Gründer von Sawgamet ist, dessen Sohn Pierre und letzten Endes der Enkel Stephen. Stephen ist derweil die Hauptfigur des Romans die in Rückblenden die Geschichten erzählt, die er im Laufe seines Lebens gesammelt hat.
Hierbei rate ich jedem Leser: lest langsam, genießt es, denn die Rückblenden werden nicht in Kapiteln, sondern nur in kleinen Absätzen markiert und mitunter könnte man, wenn man zu schnell liest mitunter den Faden verlieren. Wer sich jedoch Zeit nimmt und sich in die Geschichten, Träume und Sagen der Leute einlebt, der hat damit keine Schwierigkeiten und weiß sich berieseln zu lassen.
Ein richtig großer Pluspunkt des Buches ist seine besondere Atmosphäre. Sawgamet liegt in Kanada und gerade die Winter sind bitter kalt und lang. Der Autor hat es glänzend verstanden, diese Kälte und einsame Stille dem Leser näher zu bringen. Ich musste ständig in einer Decke eingewickelt sein, wenn ich das Buch gelesen habe, denn bei den Worten und der beschriebenen Szenarie fing ich jedes Mal heftig an zu frieren! Wahnsinn, wenn man das durch Worte vermag.
Denn der Winter und der Schnee sind sozusagen die vierte Person in der Geschichte: permanent präsent. Mal laut stürmend, mal flüsternd leise.
Des Weiteren hat dieser Roman die ein oder andere magische Komponente. Sagengestalten, übernatürliches, was dennoch hervorragend in die Geschichte passt und auch ich als sehr realistischer und naturwissenschaftlicher Leser, hatte meine Freude an diesem Aspekt.
Alles in allem wusste mich dieser Roman wirklich zu überzeugen, was ich im Vorfeld nie erwartet hätte. Es ist schön die Begründung einer Siedlung heraus aus Geschichten und Erinnerungen zu lesen. Dabei tut der Schreibstil des Autors sein übriges: er ist einfach magisch.
Eindeutig eine Leseempfehlung!