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Veröffentlicht am 26.07.2020

Gefühlvolles New Adult Buch

Saving Grace – Flammen der Liebe
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Saving Grace ist ein wundervolles New Adult Buch. Grace kehrt nach einem schlimmen Vorfall aus Chicago zurück in ihre Heimatstadt Tipton. Sie beginnt als Arzthelferin in der örtlichen Praxis zu arbeiten. ...

Saving Grace ist ein wundervolles New Adult Buch. Grace kehrt nach einem schlimmen Vorfall aus Chicago zurück in ihre Heimatstadt Tipton. Sie beginnt als Arzthelferin in der örtlichen Praxis zu arbeiten. In einer Bar trifft sie auf den besten Freund ihrer Schwester, Lex, der sie nicht wiedererkennt. Überrascht von der Anziehung zwischen den beiden, lässt sie ihn in dem Glauben, dass sie sich gerade erst kennengelernt haben.

Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Der Schreibstil von Rebekka Wedekind ist sehr angenehm zu lesen und ich bin schon nach der sehr lustigen ersten Szene direkt in die Geschichte eingetaucht.

Der Grund für Grace Flucht aus Chicago macht ihr sehr zu schaffen. Sie macht sich große Vorwürfe und kann nicht damit abschließen. Die Bewohner von Tipton nehmen sie herzlich wieder auf und es ist, als sei sie nie weg gewesen.

Lex ist, wie wir gleich zu Beginn auf witzige Weise erfahren, Feuerwehrmann. Er liebt es mit seinem Beruf Menschen zu helfen. Ich würde ihn als herzensguten Menschen beschreiben. Seine Freundschaft zu Grace Schwester Claire ist rührend.

Die Geschichte der beiden Nebencharaktere Abby und Aidan hat mir sehr gut gefallen. Die beiden lockern die Geschichte sehr schön auf. Claire ist für mich der stärkste Charakter im Buch. Ihre Besonnenheit, Geduld und Lebensfreude sind einfach bewundernswert.

Der Verlauf der Geschichte war für mich absolut nicht vorhersehbar und hält Überraschungen bereit. Es werden sehr ernste Themen angesprochen. Rebekka Wedekind konnte mich mit der Geschichte begeistern und ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Zwei Gamer mit tollem Humor

Feeling Close to You
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Teagan steht kurz vor ihrem Schulabschluss. Ihre große Leidenschaft sind Videospiele, die sie bis spät in die Nacht spielt. Dabei lernt sie den bekannten Spieler Parker kennen, mit dem sie sich schnell ...

Teagan steht kurz vor ihrem Schulabschluss. Ihre große Leidenschaft sind Videospiele, die sie bis spät in die Nacht spielt. Dabei lernt sie den bekannten Spieler Parker kennen, mit dem sie sich schnell über die Live Videos und Chats anfreundet.

Ich bin wahrscheinlich der absolute Anti-Gamer - ich habe noch nie gezockt. Mich reizen Videospiele einfach gar nicht. Das Thema Gaming ist zentral in dem Buch und mir hat es trotzdem richtig gut gefallen. Die Umsetzung ist toll und man muss kein Gamer sein um Spaß an dem Buch zu haben. Es ist wirklich eine Seltenheit, dass das Thema Gaming in New Adult Büchern behandelt wird - ich finde es super, dass das hier der Fall ist!

Teagan ist absolut nicht Mainstream. Sie hat ihren eigenen Kopf und macht grundsätzlich nur das, worauf sie Lust hat. Nach ihrem Abschluss möchte sie Gaming Design studieren - ihr Vater tut sich damit jedoch schwer und möchte sie zu einem anderen Studium drängen. Sie lässt sich davon nicht abbringen und verfolgt weiter hartnäckig ihren Traum. Teagan eckt an und das macht sie so sympathisch.

Parker ist ein echt cooler Typ. Er spielt bis spät in die Nacht Videospiele und hat eine große Community aufgebaut, die ihm dabei zuschaut. Er ist ein witziger und schlagfertiger Typ, den ich unheimlich mochte. Mit seiner unkomplizierten und frechen Art passt er super zu Teagan.

Als einzelne Charaktere mochte ich die beiden sehr gerne - zusammen sind sie einfach toll. Ich liebe ihre Chats, von denen es einige im Buch gibt. Sie fordern sich immer gegenseitig heraus und witzeln rum. Mit der Zeit entwickelt es sich über anfänglich neugieriges Interesse hinaus. Sie schreiben einander täglich, was ihnen Halt im Alltag gibt. Denn beide kämpfen zu Hause mit schwierigen familiären Situationen.

Man sollte keine großen Überraschungen in der Handlung erwarten. Ich habe die Entwicklung der beiden trotzdem mit Spannung verfolgt. Teagan und Parker sind mal erfrischend andere Protagonisten. Es gibt nicht viel Romantik und Herzschmerz. Die beiden sind unglaublich lustig, können über sich selber lachen und sind unkompliziert - sie passen einfach super zusammen.

Fazit: Mir hat es gefallen, mal in die Gaming-Welt einzutauchen. Teagan und Parker sind besondere Charaktere, die mich mit ihrem Humor überzeugt haben. Vielen Dank für die Geschichte der beiden Bianca Iosivoni.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Wunderschöne Liebesgeschichte zweier Stiefgeschwister

It was always you
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Ach herrlich ich habe es so genossen dieses Buch zu lesen. Fast hätte ich es an einem Abend verschlungen. Ich habe mich dann jedoch der Vernunft gebeugt und noch ein paar Stunden geschlafen. Am nächsten ...

Ach herrlich ich habe es so genossen dieses Buch zu lesen. Fast hätte ich es an einem Abend verschlungen. Ich habe mich dann jedoch der Vernunft gebeugt und noch ein paar Stunden geschlafen. Am nächsten Tag gab es dann kein Halten mehr.

Es fällt mir schwer herauszuarbeiten, warum genau ich das Buch so geliebt habe. Liegt es an den Charakteren? Der Handlung? Der Spannung? Dem Setting? Den Nebenrollen? Dem Thema? An allem zusammen! Es ist Nikola Hotel einfach rund um perfekt gelungen.

Ivy und Asher sind zwei tolle Charakter, deren Verbindung ich ganz tief gespürt habe. Und beide lieben Bücher genauso wie ich - sehr sympathisch. Asher ist ein Mann der Gefühle und der Vernunft - ein Widerspruch? Scheint so, aber er vereint beides. Ivy ist eine treue Seele und ein Familienmensch - weshalb ihr die Geschehnisse in der Vergangenheit auch so nahe gehen.

Die langsame Annäherung der beiden hat mich so ans Buch gefesselt. Man merkt schnell, wie sehr ihnen am jeweils anderen gelegen ist. Doch es liegt so viel Ungeklärtes zwischen ihnen. Es sind besonders die kleinen Szenen, Blicke und Dialoge, die mein Herz haben höher schlagen lassen. Hier ein kleiner Ausschnitt aus meiner Lieblingsszene:

"Ich denke gar nichts. Ich sehe nur Ashers nackten Oberkörper und den ekelhaften Rasierschaum in meiner Hand, und dann setzt mein Gehirn für die nächsten zehn Sekunden aus. Zehn Sekunden. So lange dauert es nämlich, bis ich den gesamten Inhalt der Dose auf Ashers Oberkörper gesprüht habe. Das Entsetzen überkommt mich erst, als ich wahrnehme, dass der Schaum dieselbe pinkfarbene Tönung hat wie der Dosenaufdruck. Das und den dazugehörigen Gesichtsausdruck von Asher, der zwischen Überraschung und Mordlust schwankt." (164)

Es bleibt bis zum Schluss spannend. Gemeinsam mit Ivy erfahren wir häppchenweise, was damals eigentlich passiert ist. Ivys Stiefvater Richard ist für mich dabei das größte Rätsel von allen. Sein Verhalten ist so schwer durchschaubar und ich war permanent zwischen Zu- und Abneigung ihm gegenüber hin und her gerissen.

Fazit: Die Story ist nichts bahnbrechend Neues aber die Umsetzung konnte mich restlos begeistern. It was always you ist für mich ein Herzensbuch, das ich jedem mit einer Liebe zu New Adult Büchern empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Berührende Geschichte mit viel Tiefgang

Bienenjunge
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Heidi Lehmann erzählt die Geschichte einer besonderen Familie - besonders deshalb, weil der Sohn Cosmas Autist ist und die beiden Eltern sehr unterschiedlich mit der Situation umgehen. Wir erleben wie ...

Heidi Lehmann erzählt die Geschichte einer besonderen Familie - besonders deshalb, weil der Sohn Cosmas Autist ist und die beiden Eltern sehr unterschiedlich mit der Situation umgehen. Wir erleben wie schwierig ein Alltag für Autisten in unserer Gesellschaft ist, an dem die kleine Familie zu zerbrechen droht.

Als Leser nehmen wir die Geschehnisse aus Sicht des Vaters Kai wahr. Seine Handlungen strahlen die Liebe zu seinem Sohn aus. Cosmas steht für ihn an erster Stelle und er versucht beständig sich in seinen Sohn hineinzuversetzen. Ich schätze Kai sehr und sehe ihn als großartigen Vater. Kai stellt jedoch selber richtig fest: "ein Mensch, der kein Autist ist, kann nicht einmal annährend nachvollziehen, wie anders die Wahrnehmung eines Autisten funktioniert". Er fühlt sich oft hilflos und ist unsicher, wie er seinen Sohn am besten unterstützen kann.

Jorinde kann die Behinderung ihres Sohnes nicht akzeptieren. Sie macht sich schwere Vorwürfe in der Erziehung. Um Cosmas später ein eigenständiges Leben zu ermöglichen, ist sie sehr ehrgeizig darin, ihn auf die gesellschaftlichen Normen und Verhaltensweisen vorzubereiten.

Jorinde und Kai könnten in ihren Ansichten unterschiedlicher nicht sein. Der Autorin gelingt es, dass man beide Perspektiven verstehen kann. Kai möchte Cosmas Leid ersparen und passt sich seiner Welt an. Jorinde hält diese Einstellung auf lange Sicht als schädlich für ihren Sohn und möchte ihn dazu bewegen, in unserer Welt zu bestehen. Der Konflikt zwischen den beiden ist sehr realistisch beschrieben und geht mir als Leser sehr nahe.

Cosmas Verhalten ist häufig unvorhersehbar und unabwendbar. Er ist mir durch Kais Perspektive sehr ans Herz gewachsen. Die Geschichte verschönt nicht, sondern zeigt wie wenig Cosmas Welt mit unserer reizüberfluteten und lauten Welt vereinbar ist. Die Menschen zeigen wenig Verständnis für ihn. Sie schauen auffällig und tuscheln über sein "schlechtes Benehmen". Die beiden Eltern spüren diesen gesellschaftlichen Durck stark auf sich lasten. Es ist furchtbar zu erleben, wie hart wir als Gesellschaft mit Menschen umgehen, die nicht dem üblichen, erwarteten Verhalten entsprechen.

Die Konflikte spitzen sich im Verlauf des Buches sehr zu, doch es fällt mir schwer irgendjemandem einen Vorwurf zu machen. Ich kann nicht glauben, wie Heidi Lehmann es geschafft hat, dass ich an jedem der Personen und ihrem Schicksal hänge. Lilith, eine enge Vertraute von Kai, war mir zu Beginn nicht ganz geheuer, doch auch sie schätze ich mit ihrer ehrlichen Art, ihrer Unsicherheit und ihrer Toleranz gegenüber Cosmas.

Nur einen einzigen Handlungsstrang hätte ich mir anders gewünscht: die Entwicklung von Jorindes Gesundheit. Die Entfremdung von Jorinde und Kai hat mich als Leserin sehr mitgenommen. Für mich hätte dieser wachsende Konflikt zwischen den beiden etwas schleichender und detailreicher beschrieben genügt. Ihre Uneinigkeit und Entfremdung ist sehr realistisch. Jorindes Gesundheitszustand ist in der Härte für mich etwas zu viel - die Situation ist auch so schon schlimm genug.

Fazit: Die Geschichte der kleinen Familie ruft so viele Gefühle in mir hervor. Von Anfang an berührt mich das Schicksal der Charaktere sehr. Heidi Lehmann hat mich spüren lassen, wie schwierig es als Autist ist, in unserer Gesellschaft zu bestehen. Dabei ist besonders herausfordernd, wie die Umwelt einem Autisten begegnet. Ich lege jedem ans Herz, die Geschichte von Kai, Jorinde, Lilith und Cosmas zu lesen.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Überraschend tiefgründige Vater-Tochter-Beziehung

Never Let Me Down
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Mir hat das Buch von Sarina Bowen auf unerwartete Weise gut gefallen. Die Liebesgeschichte zwischen Rachel und Jack hat mich nicht so umgehauen, sie steht aber auch nicht im Vordergrund. Dafür fand ich ...

Mir hat das Buch von Sarina Bowen auf unerwartete Weise gut gefallen. Die Liebesgeschichte zwischen Rachel und Jack hat mich nicht so umgehauen, sie steht aber auch nicht im Vordergrund. Dafür fand ich die Entwicklung zwischen Rachel und ihrem Vater viel spannender. Rachel ist ihm gegenüber sehr zwiegespalten und das konnte ich sehr gut nachvollziehen.

Rachel himmelt ihren Vater Freddy schon seit sie ein kleines Mädchen ist an. Er ist ein sehr bekannter Musiker und führt ein ganz anderes Leben als Rachel und ihre Mutter. Obwohl sie sein Leben schon jahrelang über die Medien verfolgt, hat sie ihn noch nie persönlich getroffen oder je von ihm gehört. Wie gerne hätte sie ihn auf eins seiner Konzerte begleitet oder mit ihm Gitarre spielen gelernt.

Ihre Mutter spricht nur sehr ungern von Freddy. Sie hat Rachels Versuche einer Annäherung abgelehnt, um sie zu schützen. Rachel hat sich schon immer eine Beziehung zu ihrem Vater gewünscht und möchte dennoch ihre Mutter nicht enttäuschen. Gleichzeitig ist sie so wütend auf ihren Vater, dass er nie Teil ihres Lebens sein wollte.

Die Beziehung zwischen Rachel und Freddy hat mich sehr berührt. Ich konnte mich sehr gut in Rachel hinein versetzen und die widersprüchlichen Gefühle nachempfinden. Freddy ist auf der einen Seite ein sehr cooler Typ, den man sich auch als Vater wünscht. Ich war jedoch beim Lesen auch so oft wütend auf ihn und hätte ihn gerne geschüttelt. Das Thema der Verantwortung beziehungsweise Nichtverantwortung als Elternteil wird aus meiner Sicht sehr realistisch geschildert.

Rachels Leben an der neuen Universität, ihre Freunde und Jack kommen in der Geschichte sehr kurz. Die Beziehung zu Jack hat zwar wenig Raum eingenommen, war jedoch trotzdem ein ziemliches Auf und Ab, das es für mich nicht gebraucht hätte. Eine Anbahnung der beiden als Nebenstrang hätte ich völlig ausreichend gefunden. Auch die Geschichte rund um ihre Freundin Aurora wurde sehr oberflächlich gehalten und hätte meines Erachtens nicht sein müssen. Ich spreche trotzdem ganz klar eine Leseempfehlung aus. Wer das Buch allerdings wegen der Liebesgeschichte liest, kann enttäuscht werden.

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