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Veröffentlicht am 28.07.2020

Spannend, gesellschaftskritisch und mehr als Romantasy

Elbendunkel 1: Kein Weg zurück
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Bereits als ich mit Lesen begann war mir klar, es handelt sich nicht um eine reine Romantasy, sondern um sehr viel mehr. Rena Fischer hat eine dystopische Welt geschaffen, in der Rassismus und Unterdrückung ...

Bereits als ich mit Lesen begann war mir klar, es handelt sich nicht um eine reine Romantasy, sondern um sehr viel mehr. Rena Fischer hat eine dystopische Welt geschaffen, in der Rassismus und Unterdrückung an der Tagesordnung sind. Luz wächst überbehütet auf und obwohl sie die Vorurteile ihres Vaters kennt, liebt sie ihn abgöttisch. Trotzdem hilft sie Niall und trifft sich heimlich mit ihm. Dieses Treffen setzt eine Lawine von Ereignissen in Gang, die Luz nicht nur ihres bisherigen Lebens beraubt, sondern auch ihrer Identität.

Mit ihrem All-Ager schafft Rena Fischer ein düsteres Gesellschaftsbild, in dem sich viel aus unserer eigenen Gesellschaft spiegelt, wenngleich nicht so extrem. Vielmehr erschreckend ist, dass so eine Gesellschaft durchaus denkbar ist, sogar schon mehr oder weniger existierte, wenn wir in der Zeit zurück blicken. 

Während ich Luz anfangs noch recht blass empfand, wurde jedoch schnell klar, dass unter ihrer Fassade eine starke Persönlichkeit steckt. Mir gefiel, wie sie sich zunehmend weiter entwickelte und ihre Situation an nahm ohne in großes Jammern zu verfallen. Ihre Weiterentwicklung im Laufe der Geschichte ist enorm und man hat das Gefühl neben ihr zu stehen. Rena Fischer ist gelungen, in Luz einen Charakter zu schaffen, der echt wirkt.

Niall ist dagegen ein Charakter, bei dem ich mir noch nicht sicher bin, wohin ich ihn stecken soll. Ich denke, er hat wirklich etwas für Luz übrig, doch ob seine Gefühle ausreichen, um sich den Konsequenzen einer Beziehung mit ihr zu stellen, dessen bin ich mir nicht sicher.

Darel ist ein starker Charakter, der zunächst relativ straight und gefühlskalt wirkt. Von Anfang an war mir klar, dass er etwas verbirgt und tatsächlich hat mich die Wahrheit nicht groß überrascht. Auch seine aufkeimenden Gefühle für Luz waren keine Überraschung für mich. Allerdings empfand ich es angenehm, dass er ihr nicht gleich schmachtend verfiel, sondern lange gegen seine Gefühle ankämpfte und das nicht nur, weil er sie weiter als Feindin sehen wollte, sondern weil er das so antrainiert bekommen hat. 

Kelly, Adrasel und alle anderen Nebencharaktere, die mehr oder weniger wichtig sind und von denen es einige gibt, haben alle ihre Berechtigung und sind wichtig für die Story. Und mal ehrlich, Freunde wie Adrasel und Kelly will doch jeder.

Inhaltlich und vom Schreibstil her ist Elbendunkel kein Buch, dass ich in einem Rutsch durchlesen konnte, obwohl ich es gern getan hätte. Die Geschichte ist düster und komplex und das Lesen hat im Alltagstroubel etwas länger gedauert, aber ich habe es trotzdem genossen. 

Mit dem Ende von Elbendunkel 1: Kein Weg zurück hat Rena Fischer einen kleinen fiesen, aber genialen Schachzug betrieben. Die Offenbarung am Ende des letzten Kapitels und die Andeutungen im Epilog schreien nach der Fortsetzung und machen das Warten auf den finalen zweiten Teil nicht gerade leichter.

Fazit: Ein rundum gelungenes Buch, das soviel mehr als Romantasy bietet und auch Dystopie- und Fantasyherzen höher schlagen lässt. Der gesellschaftskritische Ton passt auch in die heutige Zeit und trifft einen Nerv. Elbendunkel ist ein Buch, das ich mir wirklich gut verfilmt vorstellen könnte. Es hat allemal das Potential dazu.

Was soll ich noch sagen, ein Highlight jagt augenblicklich das andere, daher natürlich 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Fühlbare Spannung

Frozen Crowns 1: Ein Kuss aus Eis und Schnee
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Holy Sh… ich bin verliebt. Das Buch ist zu ende und ich möchte Leander nur tröstend in die Arme nehmen. Ich hab selten Bookboyfriend oder Fangirl Momente, aber jetzt?!?! Ich muss mich echt sortieren, um ...

Holy Sh… ich bin verliebt. Das Buch ist zu ende und ich möchte Leander nur tröstend in die Arme nehmen. Ich hab selten Bookboyfriend oder Fangirl Momente, aber jetzt?!?! Ich muss mich echt sortieren, um nicht wütend, frustriert, völlig hingerissen und verzweifelt im Dreieck zu springen, sondern eine sinnvolle und konstruktive Rezension zu verfassen. Asuka, was hast du nur getan? Ich habe definitiv ein neues Lieblingsbuch 2020 und hoffe, du lässt nicht so lange auf Band 2 warten. Sonst sterbe ich! Ja, ja dramatisch kann ich auch 😁.

Doch fangen wir von vorne an und da bring ich mal das schöne Cover gar nicht mit ins Spiel, denn schon von der ersten Seite an, zieht das Buch den Leser in den Bann. Woran das liegt? Zum Einen an dem fesselnden und zu gleich leichten Schreibstil der Autorin. Ich mochte bereits Divinitas von ihr, aber in Frozen Crowns hat sie sich, meiner Meinung nach, übertroffen. Zum anderen liegt es an den Charakteren. Hier ist alles stimmig. Die beiden Hauptcharaktere sind einem sofort beide sympatisch.

Da ist die selbstbewusste, freiheitsliebende Davina, die einfach nur den Fesseln ihres bisherigen Lebens entkommen will. Oder Leander, der mutige und von Wut und Rache geleitete erste Ritter des Königs der Feuerlande, den man ab einem gewissen Punkt einfach nur noch in die Arme nehmen möchte.

Doch auch die Nebencharaktere in dieser Geschichte sind großartig. Asuka gelingt es, ihnen nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Aufmerksamkeit zu widmen. Ihre Präsenz ist dennoch spürbar. Wilbur, Greta, Clarice oder Fulk sind großartige Ergänzungen und tragen maßgeblich zur Charakterentwicklung der beiden Hauptprotagonisten bei.

Inhaltlich ist die Geschichte anfangs wie ein Road Trip aufgebaut und eigentlich waren die letzten Bücher, die so aufgebaut waren, nicht unbedingt meine Lieblingsbücher. Frozen Crowns wird jedoch nicht langatmig und das hat nicht nur mit der Entwicklung der Geschichte zu tun, sondern vor allem mit der der Chemie zwischen Davina und Leander. Die Plänkeleien und Zankereien sind witzig, doch man spürt die Spannung und Anziehung, die zwischen Ihnen wächst, immer stärker, bis sie förmlich greifbar wird.

Es gab so Momente im Buch, da habe ich ernsthaft verflucht, dass es sich um ein Jugendbuch handelt und hab mir frustriert auf die Faust gebissen. Herrgott, ich hab schon Young Adult oder Erotikbücher gelesen, die deutlich weniger Chemie und sexuelle Spannungen zwischen den Protagonisten hatten. Und hier ist noch nicht mal gravierend viel passiert. Ehrlich? Das ist besser, aber zugleich auch so frustrierend. (flucht undamenhaft)

Die Geschichte selbst verläuft geradlinig und die Wendung wird nach und nach durch subtile Hinweise angedeutet. Und trotzdem hätte ich im Moment der Offenbarung am liebsten Davina angeschrien, warum sie Leander und sich das antut. Wie es dann weitergeht, war für mich doch nicht ganz so wie gedacht, wodurch das Buch einen weiteren Pluspunkt erhält. Leider leidet man so noch mehr und ich hätte Leander am liebsten am Ende persönlich in den Arm genommen. Und glaubt mir, wer mich kennt, würde das nicht glauben. Ich bin ein recht rationaler Mensch und Fangirl-Momente gibt es äußerst selten. Aber hier hab ich einen! Verdammt! (flucht ein weiteres Mal

zensiert

)

Asuka Lionera lässt das Buch aber auch an einem Punkt enden, der nicht schlimmer für den Leser sein könnte. Gerade am Punkt stärkster Emotionen ist einfach Schluss. Wo ich oben noch geschimpft habe, wann der nächste Band erscheint, habe ich mittlerweile aufgeschnappt, dass es bereits im August so weit sein soll. Leider habe ich auf Amazon und Co. noch nichts gefunden, sonst hätte ich das Buch schon vorbestellt.

Frozen Crowns – Ein Kuss aus Eis und Schnee erinnert zwar in manchen Facetten an Disneys Frozen, aber ist halt doch ganz anders und hat sich ganz klammheimlich in mein Herz geschlichen. Definitiv eines meiner Highlights 2020 und ich denke, auch ein Alltime-Favorit.

Am liebsten würde ich sogar mehr wie 5 Sternen geben, da wir aber auf dem Boden bleiben wollen, gibt es volle 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Düster und brutal

Monsters of Verity (Band 2) - Unser düsteres Duett
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Nachdem 3 Monate vergangen sind seit dem Ende von Teil 1 hat Kate mit Verity abgeschlossen und befindet sich in einer anderen Stadt. Doch auch dort treten erste Monster auf und Kate wird klar, sie kann ...

Nachdem 3 Monate vergangen sind seit dem Ende von Teil 1 hat Kate mit Verity abgeschlossen und befindet sich in einer anderen Stadt. Doch auch dort treten erste Monster auf und Kate wird klar, sie kann ihrer Vergangenheit nicht ganz entfliehen. Als ein Monster auftaucht, das so viel schlimmer ist, als alles zuvor und den Weg nach Verity sucht, weiß Kate, sie muss zurück und August finden, doch dieser scheint ein anderer zu sein und Alice, Kate’s persönliches Monster wartet ebenfalls in Verity auf sie.

Victoria Schwab schreibt wieder fulminant düster und brutal für einen Jugendroman. Ihre bildliche Sprache und ihr Geschick, Charaktere lebendig werden zu lassen und Antihelden so zu schreiben, dass man sie mögen muss, macht ihre Bücher so fesselnd, auch MoV.

Ich war sofort wieder in der Geschichte, hatte keine Probleme, mich an Charaktere nicht zu erinnern. Es war wie zuhause ankommen.

Zwar startet der 2. Teil etwas anders wie erwartet, aber die Geschichte baut sich wieder kontinuierlich ohne Längen auf und reißt den Leser in den Strudel von Licht und Dunkelheit. Gut ist nicht zwangsläufig perfekt und mit Sloan hat V. Schwab einen hochintelligenten Bösewicht erschaffen, der es nicht einfach macht.

Und so endet dieser großartige Zweiteiler so bitter wie die gesamte Geschichte. Ich war begeistert von der Kreativität und Umsetzung und zugleich habe ich fast ein paar Tränen vergossen.

5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 22.06.2020

Großartig

Kill the Queen
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Gestern Abend habe ich Kill the Queen von Jennifer Estep beendet und bin total begeistert.

Doch fangen wir von vorne an.


Zunächst gefällt mir das Cover unglaublich gut. Die Farbkombi und das Motiv haben ...

Gestern Abend habe ich Kill the Queen von Jennifer Estep beendet und bin total begeistert.

Doch fangen wir von vorne an.


Zunächst gefällt mir das Cover unglaublich gut. Die Farbkombi und das Motiv haben mich sofort angesprochen. Ich habe mir im Vergleich auch das englische Originalcover angesehen, und obwohl dieses stimmungstechnisch besser zum Inhalt passt, hätte ich das Buch sicherlich mit dem Cover nicht so beachtet.

Der Schreibstil ist angenehmleicht und flüssig, wie mann ihn von der Autorin kennt. Das nimmt dem Ganzen ein wenig die Schärfe, da es überraschender Weise doch recht blutig für ein Jugendbuch ist. Obwohl war es als solches überhaupt angedacht? Immerhin ist die Protagonistin bereits weit über 20?! 🤔 Bei @netgalleyde stand es jedenfalls bei Kinder- und Jugendbücher. Egal…

Die Charaktere sind durchweg gut ausgearbeitet und auch wenn Everleighs Verwandlung in Evie erst etwas gewöhnungsbedürftig wirkte, ist es doch irgendwie nachvollziehbar. Ihre doch zwigespaltene Persönlichkeit erklärt sich im Laufe der Geschichte auch sehr gut.

Was mich tatsächlich überrascht hat, war das Ende. Diese Entwicklung oder vielmehr Umsetzung hätte ich viel eher in Band 2 erwartet. Immerhin hat das Buch den Untertitel „Die Splitterkrone I“. Sicherlich ist noch genug zu erzählen, aber gewundert hat es mich schon.

Positiver Effekt: sollte der 2. Teil nicht übersetzt werden, kann das Buch auch notgedrungen mit halboffenem Ende für sich stehen. 🤷‍♀️ Hey ja, das musste ich jetzt erwähnen, grad auch weil ich in letzter Zeit vielmals „Opfer“ von Reihenabbrüchen wegen Nichtübersetzung geworden bin. Hoffen wir hier das Beste.

Klare 5 von 5 Sterne gibt es und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.06.2020

Positive Überraschung

Hex Files - Hexen gibt es doch
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Zuerst möchte ich mich bei @lyx_verlag und @netgalleyde für das Rezensionsexemplar bedanken. Und dann gleich die nächste Frage: Wann kommt Band 2?


HEX FILES 01 – Hexen gibt es doch
Helen Harper
erschienen ...

Zuerst möchte ich mich bei @lyx_verlag und @netgalleyde für das Rezensionsexemplar bedanken. Und dann gleich die nächste Frage: Wann kommt Band 2?


HEX FILES 01 – Hexen gibt es doch
Helen Harper
erschienen im LYX Verlag am 01.06.2020

R E Z E N S I O N S E X E M P L A R
(unbezahlte Werbung)

Ihr merkt, das Buch hat mir richtig gut gefallen. Ich bin selbst ein wenig überrascht, da ich zwar den Klappentext interessant fand, aber eigentlich nicht so der Hexenfan bin.

Und darum geht es: Ivy ist aus dem Hexenorden geflogen und eigentlich recht zufrieden mit ihrem recht bequemen Leben. Doch durch eine Verwechslung wird ausgerechnet sie an den ernsten und äußerst korrekten Hexenermittler Winter gebunden. Gemeinsam geraten sie unfreiwillig in eine turbulente Verbrecherjagd und finden widerwillig heraus, dass sie beide es nur gemeinsam schaffen können. Aber ist das wirklich so schlimm? Ivy ist plötzlich nicht mehr so sicher, ob der Hexenorden so eine blöde Institution ist und auch mit Winter macht die Arbeit eigentlich doch Spaß.

Ivy ist eine recht faule Person, die lieber auf der Couch chillt, als zu arbeiten. Sie hat ein lockeres Mundwerk und trotzdem kann sie einfühlsam sein. Insgeheim steckt aber mehr in ihr und es ist schön zu lesen, wie sie sich im Laufe der Geschichte entwickelt und dabri langsam die Schale von Winter knackt.

Der Fall ist interessant und bleibt spannend. Zwar hatte ich zum Ende hin einen vagen Verdacht, aber das Ergebnis war nicht so offensichtlich wie in manch anderen Romanen.

Leider war das Buch viel zu schnell zu Ende. Ich hätte wirklich noch Stunden weiterlesen können und dann noch dieses Ende. Verdammt, ich brauche den nächsten Band! Sofort!

Dank locker flockigem Schreibstil, einer Storyline, die nicht eine Minute langatmig war und die trotzdem auch nicht nur durch die Geschichte hetzte – sprich perfekt dosiert – zählt Hex Files 01 – Hexen gibt es doch von Helen Harper jetzt schon zu meinen Lieblingsbüchern 2020.

Klare 5 von 5 Sternen.

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