Darum geht es:
Ein Meteorit schlägt auf dem Mond ein, dieser gerät aus seiner Umlaufbahn und plötzlich hängt er viel zu nah über der Erde.
Klingt nach SciFi, ist es aber nicht.
Es verändert sich alles. Zuerst brechen die Menschen in Panik aus, Schulen werden geschlossen, Strom funktioniert irgendwann nur noch begrenzt, Lebensmittel kommen nicht mehr nach. Es gibt Frost im August und der Winter hat es in sich.
Und es geht um Miranda und ihre Familie, die während all dem versuchen zu überleben, während scheinbar alles um sie herum aus den Fugen gerät, genau wie der Mond es ist.
Was wäre wenn?
Halten wir uns nicht damit auf, dass ich euch erzähle, warum mir dieses Buch gefallen hat, denn das ergibt sich von selbst. Viel wichtiger ist, was wäre, wenn das wirklich passieren würde?
Was wäre wenn es meiner Familie dann so ergehen würde wie Mirandas, oder den Familien der anderen?
Diese Frage hab ich mir beim Lesen gefühlt 1000 Mal gestellt und die Antwort lautet: Ich weiß es nicht.
Jedes Mal.
Dieses Buch hat mich zu Tode geängstigt, weil es so wahr ist, es könnte so passieren und es könnte sein, dass es dann genauso kommt, wie Miranda in ihrem Tagebuch schreibt.
Ich weiß auch, dass es sicherlich erstmal nicht passieren wird, wahrscheinlich nie trotzdem hat mich dieses Buch extrem verängstigt, fasziniert und nachdenklich gemacht.
Die Faszination fürs Grausame ist ein komisches Phänomen aber hier ist es auch so. Man will all das Leid gar nicht erfahren, man möchte sch nicht so fühlen wie Miranda aber man tut es. Ich habe mich so gefühlt. Ich war es Miranda schuldig das alles zu empfinden. Für mich ging diese Geschichte, die so nah an der Realität ist, dass es mir Angst macht, tief unter die Haut. Sie wird mich nicht los lassen und ich werde mich noch ewig an sie erinnern.
Ich kann nicht mal sagen, dass ich sie gerne gelesen habe, denn das wäre nur die halbe Wahrheit. Natürlich schreibt die Autorin wahnsinnig gut und die Geschichte ist unsagbar spannend aber sie ging mir so nah, dass es schon zu nah war, zu emotional und grausam. Am liebsten hätte ich es abgebrochen, was natürlich nicht ging und ich bin froh das ich es nicht getan habe, dennoch es war ein mulmiges Gefühl von Anfang an dabei und es hat mich die ganze Zeit über in seinen Klauen gehalten.
Permanent musste ich mir vorstellen, wie es wäre, wenn der Mond plötzlich ganz nah wäre.
Wie viel Ahnung habe ich schon, dass ich sagen könnte:''Das wird nie passieren'' oder ''Das kann nicht passieren''. Keine.
Und das ist es was mir hier einen Schauer nach dem anderen über den Rücken gejagt hat.
Ich würde es nicht mal wirklich als Roman bezeichnen, sondern eher als Überlebensbericht oder etwas Derartiges und trotzdem hoffe ich, dass die ganze Idee in diesem Roman bleibt und niemals Wirklichkeit wird. Wer jetzt meint ''Ist doch nur ein Buch, übertreib es doch nicht'' der soll bitte schnellstmöglich dieses Buch lesen und sich danach noch mal melden.
Ich kann nur für mich sprechen aber ich sehe gerade alles mit anderen Augen.
Natürlich wird das wieder weg gehen, aber ich werde immer wissen, wenn ich dieses Buch ansehe, dass es etwas an sich hat, was ich nicht komplett abschütteln kann.
Natürlich möchte ich auch anmerken, dass Susan Beth Pfeffer hier etwas erschaffen hat, dass so ganz anders als alles ist, so beängstigend wie es ist, so genial ist es eben auch. Für mich ist sie gerade noch kurz vor Ende des Jahres zu einem Lebenshighlight geworden
Was bleibt?
Vieles. Ich nehme viel aus diesem Buch mit und werde es in meinem Kopf behalten und ich habe auf jeden Fall den Masterplan, falls genau dieser Fall einmal eintreffen sollte. Spaß beiseite.
Im Grunde ist es fiktiv. Es wurde erfunden. Aber während man es liest fühlt es sich nicht so an. Nicht eine Sekunde, eher fühlt es sich an, als würde man lesen, was einem gerade selbst passiert. Und aus dem Fenster gucken wollte ich auch nicht mehr.
Dieses Buch hat mir sehr viel gegeben, auch wenn ich es sehr schwer finde dafür angemessene Worte zu finden hoffe ich, dass ihr versteht, was es mit mir gemacht hat und warum es das geschafft hat. Ich würde mir wünschen, dass es ganz viele von euch lesen und ebenso empfinden wie ich.